Originaltitel: Demonic__ Herstellungsland: USA-GB__ Erscheinungsjahr: 2015__ Regie: Will Canon__ Darsteller: Dustin Milligan, Frank Grillo, Maria Bello, Cody Horn, Scott Mechlowicz, Megan Park, Aaron Yoo, Alex Goode, Ashton Leigh, Terence Rosemore, Jesse Steccato, … |
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Trotz seiner prominenten Erwähnung auf fast jedem Poster- und Covermotiv hat „Insidious“- und „the Conjuring“-Regisseur James Wan den 2015 erschienen Horror-Thriller „Demonic“ bloß mitproduziert sowie ein wenig an seinem Drehbuch herumgewerkelt. Ursprünglich 2011 unter dem Titel „House of Horrors“ angekündigt, bevor das Skript im Folgenden jedoch noch mehrere Überarbeitungen erfuhr und verschiedene Filmemacher (unter ihnen Javier Gutiérrez und Xavier Gens) jeweils vorübergehend mit dem Projekt in Verbindung gebracht wurden, geht es in der letztendlich von Will Canon („Brotherhood“) in Szene gesetzten Geschichte um den Police Detective Mark Lewis (Frank Grillo), der eines Abends zu einem verlassenen alten Haus in Louisiana gerufen wird, in dem vor rund 25 Jahren mal eine Séance „außer Kontrolle geraten“ war – was einigen Menschen das Leben kostete. Vor Ort stößt er nun auf ein ähnliches „Bild des Grauens“: Drei junge Erwachsene liegen tot im Innern des Gebäudes – ein weiterer (Dustin Milligan als John) kann sogleich in Gewahrsam genommen werden…
Verstört berichtet jener, dass sich sowohl seine schwangere Freundin Michelle (Cody Horn) als auch ihr „Ex“ Bryan (Scott Mechlowicz) noch immer irgendwo in der Nähe aufhalten müssten. Gemeinsam war die Gruppe „Geisterforscher“ angereist, um etwaigen Verbindungen zwischen bestimmten merkwürdigen Träumen bzw. Visionen Johns und diesem „historischen Schreckensschauplatz“ nachzugehen. Um keine Zeit zu verlieren, ruft Lewis alle verfügbaren Kräfte sowie die Psychologin Elizabeth Klein (Maria Bello) herbei: Während erstere die Fahndung aufnehmen, Beweise sichern und gefundenes, aus unerklärlichen Gründen jedoch „beschädigtes“ Video-Material wiederherzustellen versuchen, beginnt Klein mit der Befragung Johns – welche schon bald u.a. zutage kehrt, dass seine Mutter damals als einzige die besagte Nacht überlebt hatte. Entsprechend hält es Lewis für denkbar, dass es sich bei ihm um einen „Nachahmungstäter“ handelt – zumindest klingt das für ihn glaubwürdiger als John´s Aussage, irgendwelche „übernatürlichen finsteren Mächte“ hätten das alles ausgelöst…
„Demonic“ zeichnet sich nicht gerade durch Originalität aus: Weder inhaltlich noch seitens der Umsetzung gibt es für das Publikum wahrhaft selbstschöpferische Eigenschaften zu entdecken. Dies fängt bei dem gewählten Einstieg an, der einige Texte über okkulte Rituale sowie Zeitungsartikel über die (für die späteren Geschehnisse wichtigen) 1988er „Martha Livingstone Morde“ darreicht, umfasst die meisten der im Anschluss daran präsentierten Dialoge, Persönlichkeiten, Situationen, Abläufe und „Scare Tactics“ – inklusive „Klassiker“ á la plötzlich auftretendes Nasenbluten, lautstark zuknallende Türen, ihren Dienst versagende Lampen, ein sich von selbst umdrehendes Kruzifix an der Wand (etc. pp.) – und schreckt am Ende nicht einmal davor zurück, einen in Gestalt eines (in artverwandter Form) im Grunde schon zigmal gesehenen Ausklangs in den Abspann zu entlassen. Zum Glück aber ist beileibe nicht alles an dieser rund drei Millionen Dollar teuren britisch-amerikanischen Co-Produktion unzufriedenstellend mau ausgefallen…
Als ansprechend empfand ich beispielsweise die Struktur der sich auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen entfaltenden Handlung: Zum einen wären da die in der Gegenwart angesiedelten Ereignisse – primär die polizeilichen Ermittlungen nach dem Auffinden des Blutbads – zum anderen diverse regelmäßig eingebundene Flashbacks, die John´s Schilderungen (in erster Linie Klein gegenüber) „verbildlichen“ und knapp eine Woche zuvor einsetzen. Dieser Erzählstil bringt eine gewisse „Dynamik“ mit sich, sorgt für Abwechslung und liefert dem Betrachter kontinuierlich neue Hintergründe und Erkenntnisse. Unterdessen werden die schwer in Mitleidenschaft gezogenen Aufnahmen der späteren Opfer von den Technikern fieberhaft (per Computer sowie Kühlen der Festplatten) aufgearbeitet: Mich in der Hinsicht ein Stück weit an Olatunde Osunsanmi´s „Evidence“ (2013) erinnernd, bieten die spärlichen verwertbaren Ausschnitte zusätzliche Hinweise darauf, was denn tatsächlich in den betreffenden Stunden vorgefallen ist. Generell ergänzen sich die einzelnen „Story-Fäden“ bis zur finalen Auflösung hin ergiebig…
Angenehm bündig gehalten, führen die Rückblenden die sechs Angereisten kurz ein, zeigen ihre Erkundung des Hauses, den Aufbau ihrer Ausrüstung (u.a. Lichtquellen und Kameras) und offenbaren dem Zuschauer schließlich das Schicksal, welches sie nach Sonnenuntergang ereilt hat. Die Frage ist nur: Kann man John´s Worten glauben? Vielleicht ist er ja selbst für das alles verantwortlich – hat sich die „paranormalen Einwirkungen“ bloß ausgedacht und die Verbrechen aus Eifersucht, Zorn oder sonstigen Motiven heraus begangen? Hat das Aufsuchen dieses speziellen Ortes bei ihm möglicherweise eine „psychische Störung“ ausgelöst? Dem auf die Spur zu gelangen, darum bemühen sich Lewis und Klein mit Nachdruck. Dass sich John und Bryan nie sonderlich mochten, kommt einem indes eher banal als irgendwie dramatisch vor, es lässt sich keinerlei echte „Chemie“ zwischen ihm und Michelle registrieren und die Rollen der verbliebenen Gruppenmitglieder wurden dermaßen schlicht gestrickt, dass sie einem im Prinzip überhaupt nicht (über ihren Film-Tod hinaus) im Gedächtnis verbleiben…
Als die nach Beweise für die Existenz von Geistern Strebenden erstmals konkret mit etwas in jener Art konfrontiert werden, entschließen sie sich trotz ihrer Angst und der potentiellen Gefahr der Situation dazu, nicht sofort zu verschwinden – schließlich seien sie lange genug belächelt worden und könnten im Angesicht eines „greifbaren Durchbruchs“ auf ihrem Gebiet jetzt nicht einfach alles hinwerfen. Die sie verkörpernden Akteure Scott Mechlowicz („Cat Run“), Alex Goode („Restless“), Megan Park („Diary of the Dead“), Aaron Yoo („21“) und Cody Horn („Magic Mike“) erfüllen die an sie gestellten (nicht unbedingt umfangreichen) Anforderungen passabel – allerdings muss ich gestehen, dass mich ausgerechnet letztere mit einer unerwartet „blassen“ Performance enttäuscht hat. Mehr zutun erhält dagegen Dustin Milligan („the Entitled“) als John – und obgleich er in einigen „emotionaleren Momenten“ durchaus darstellerische Defizite aufweist, ruft seine Leistung (alles in allem) dennoch keine übermäßige Veranlassung zur Klage hervor…
Auf routinierte Weise überzeugend meistern Frank Grillo („the Purge: Anarchy“) und Maria Bello („Prisoners“) ihre beiden „traditionell“ gestalteten Parts: Klein ist dafür zuständig, John die notwendigen Informationen zu entlocken und seinen Seelenzustand zu beurteilen – Lewis sichert und erkundet derweil den Tatort, sucht nach Bryan und Michelle und koordiniert den Einsatz seiner Leute. Wie schon bei „Deliver us from Evil“ sagte mir die kreierte Kreuzung eines „Police Procedural“-Thrillers mit einem übernatürlichen Horror-Streifen zu, welche im Schlussakt u.a. sogar noch zu einem „Standoff“ in einem nahebei gelegenen Mini-Mart führt. Das Skript verfügt über so manchen reizvollen Einfall – simultan allerdings auch über etliche altbekannte, das Sehvergnügen schmälernde Genre-Klischees: Schade. Überdies entpuppt sich der Verlauf als nicht gerade unvorhersehbar. Unabhängig dessen dürfte es aber wohl kaum jemandem gelingen, den „Twist“ am Ende vorauszuahnen, der einen zwar zu überraschen, aus bestimmten Gründen jedoch nicht wirklich umfassend zufrieden zu stellen vermag…
Hauptsächlich in und um einem geräumig-betagten Südstaaten-Herrenhaus angesiedelt, von einem soliden Score Dan Maroccos („Boys of Abu Ghraib“) untermalt sowie seitens des erfahrenen Cinematographers Michael Fimognari („the Lazarus Effect“) standesgemäß düster bebildert, tragen allerhand unbehagliche Begebenheiten und Situationen (unter ihnen eine neuerliche Séance sowie die empfangenen Töne eines hochempfindlichen Mikrofons) dienlich zu der ins Auge gefassten bzw. heraufbeschworenen Atmosphäre bei. Zugegeben, das meiste davon ist schon ziemlich konventionell arrangiert worden – einigermaßen creepy ist es aber trotzdem geraten. Vergleichsweise selten erhält man einen Blick auf die „rastlosen Seelen“ an sich gewährt – vielmehr griff man auf eine Palette gängiger „Jump-Scares“ zurück, aus deren Reihen einzelne einen ganz gut zusammenzucken lassen, worüber hinaus die Makeup- und Effekte-Abteilungen jeweils kompetente Arbeit abgeliefert haben: Cool fand ich da etwa eine Szene, in der einer der Unglückseligen (im Bad) auf einmal einen Vogel emporwürgt…
„Demonic“ entfaltet sich nicht nur non-linear, sondern wartet gelegentlich zudem auch mit verschiedenen „Found Footage“-Einspielungen auf: Vorrangig Auszüge aus den Aufnahmen mitgeführter Camcorder sowie der installierten Überwachungskameras. Ergänzt durch eine schön unheimliche „Thermal Image“-Einstellung, darf in diesem Kontext die Nutzung der inzwischen ja obligatorischen „Nachtsicht-Funktion“ (selbstverständlich) ebenfalls nicht fehlen. Auf das Aufzeigen unnötiger Grausamkeiten wurde dagegen verzichtet, während sich in dunklen Bereichen des Hintergrunds immer mal wieder „gruselige Dinge“ erspähen lassen: Es ist offenkundig, dass sich Regisseur Canon hier und da an der „Handschrift“ seines Producers orientiert hat. Im Gegensatz zu den Veröffentlichungen Wans mangelt es seiner jedoch u.a. an Charakteren, die einem nicht weitestgehend egal sind, einer reichhaltigeren Geschichte und einem intensiveren Spannungsgrad. „Unterm Strich“ ergibt das alles einen oberflächlich-mittelprächtigen, zumindest aber kurzweilig-brauchbaren „Horror-Crime-Spukhaus-Besessenheits-Thriller“ mit diversen Stärken und Schwächen…
U.a. ist der Film in Großbritannien bereits auf DVD sowie in Skandinavien auf DVD und BluRay veröffentlicht worden. Hierzulande wird er im November erscheinen – und das ungekürzt mit einer “FSK16”-Freigabe…
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