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Der Dschungelwolf 2: Return Fire

Originaltitel: Return Fire__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1988__Regie: Neil Callaghan__Darsteller: Ronald L. Marchini, Adam West, Lynn O’Brien, Mindi Miller, D.W. Landingham, Jim Alva, Joe Meyer, Dax Nicholas, Alfred Burt, Rufus Norris u.a.
Ron Marchini in "Der Dschungelwolf 2 - Return Fire"

Ron Marchini ballert in “Der Dschungelwolf 2” um sich.

Wer „Der Dschungelwolf“ bis zum Ende durchgestanden hat, wurde von diesem reichlich fies alleine gelassen. In der Endsequenz stürmten nämlich mehrere fiese Lumpen auf unseren Helden zu. Der zückte sein ihm noch verbliebenes Schwert und… Standbild. Dann ein Dialogfetzen, der Schlimmes erahnen ließ. Abspann.

Wer sich nun das Hirn zermartert hat, was mit Steve Parrish passiert sein könnte, der darf dank „Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ aufatmen. Der Vietnam-Veteran hat offensichtlich irgendwie überlebt und befindet sich auf dem Heimweg zu seinem Sohn. Doch irgendwie hat er da so ein Ziehen im linken Testikel, dass der Großstadtdschungel, auf den er sich zu bewegt, in der Zwischenzeit noch gefährlicher geworden sein könnte. Man bedenke: Steve war ja mindestens drei Tage weg.

Da sich Testikel aber niemals irren, kommt es tatsächlich dicke für Steve. Als der nämlich daheim ankommt, muss er feststellen, dass sein Vater gemeuchelt und sein Sohn entführt wurde! An die Erkenntnis schließt sich eine Parallelmontage zweier Actionszenen an, die mehr Schnitte aufweist, als der Vorgängerfilm insgesamt! „Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ wird doch nicht etwa ein guter Actioner sein? Kleiner Spoiler: Nö.

Schaut in den Billig-Actioner mit Ron Marchini hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=acxrkGN2gZ0

Ihr ahnt es: Steve Parrish setzt nun natürlich alles daran, seinen Filius aus den Händen fieser Fieswichte zu befreien. Deren Motive sind im Übrigen in Ereignissen im Vorgängerfilm begründet. Eine „intelligente“ Entwicklung, die man diesem Film gar nicht zugetraut hätte. Der macht dann auch keinerlei Hehl daraus, dass dieser „intelligente“ Schwenk eher ein Zufallstreffer war und zieht stattdessen seinen Stiefel vom wütenden Vater auf der Suche nach dem verschwundenen Sohn knallhart durch. So knallhart, dass diese Story zur Filmhälfte vollkommen auserzählt ist und eine neue Story angeschoben werden muss.

Die ist aber genauso „spannend“ wie die bereits runtergerissene Handlung. Deshalb lässt Regisseur Neil Callaghan, der danach nie wieder einen Film drehen durfte, sie auch ganz schnell wieder fallen und stellt dreißig Minuten vor Schluss alle Zeichen auf Showdown. Und das ist auch gut so, im Vergleich zum Vorgängerfilm wird man von „Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ nämlich seltener mit Action belästigt. Wobei man sagen muss, dass dies auch daran liegt, dass man sich als Zuschauer irgendwann weigert, bestimmte Szenen noch als Action anzuerkennen.

Dazu gehören ein paar total ziellos versandende Verfolgungsjagden oder eine öde, in Timing und Pacing vollkommen missratene Ballerei auf einem Lagerplatz für Plasterohre. Die anderen Actionszenen sind angenehm knackiger Natur und haben im Gegensatz zu „Der Dschungelwolf“ auch platzende Bloodpacks zu bieten.

Leider weiß der lang aufgebaute Showdown letzten Endes nicht zu begeistern. Wie die Knallerei auf dem Plasterohr-Lagerplatz ist auch das Finale echt schlecht getaktet und verfällt nach kurzen Actioneruptionen mit Finishern für die Lumpen immer wieder ins Tranige. Meist müssen wir dann Steve Parrish bei Stellungswechseln zuschauen, für die der echt viel Zeit benötigt. Wie der Vorgänger hebt sich auch „Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ sein großes Geschepper für den Schluss auf und lässt Steve Parrish minutenlang vor gewaltigen Explosionen flüchten. Diesmal wird aber kein Dschungel gerodet sondern nur eine öde Ruine.

Darstellerisch wird sich hoffentlich niemand irgendetwas von dem Film erhoffen. Ron Marchini („Karate Cop“) geht als Held wie im Vorläufer halbwegs in Ordnung. Wirklich etwas preisgeben will der Streifen aber wieder nicht über seinen Helden. Im Übrigen gibt es wieder zahlreiche Rückblicke in „Commander Rainbow“ (allesamt bereits bekannt aus dem Vorgänger) und in „Der Dschungelwolf“. Letztere Flashbacks dürfen den gesamten Vorspann untermalen und bestehen nur aus umgemähten Menschenmassen. Mit Adam West („Omega Cop“) hat sich zumindest ein bekannter Name eine reichlich egale Nebenrolle gesichert. Also im Drehbuch war sie sicherlich bedeutender.

Optisch hat „Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ nicht wirklich viel zu bieten. Zwar wurde diesmal in den USA gedreht, mondänere Schauplätze sind dabei aber nicht herausgesprungen. Eher im Gegenteil. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Film deutlich schneller geschnitten und fühlt sich dadurch häufiger auch mal wie ein echter Actionfilm an. Ein Graus ist die Musik zum Film. Die klingt nach einem uralten 70er-Jahre-TV-Krimi und geht einem früh auf die Eier. Da nimmt man den erneut megaoft gespielten Titelsong „Return Fire“ dankend als Wiedergutmachung an.

„Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ hat ausgeheult

„Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ wiederholt ganz viele Fehler seines Vorgängers. Er reicht seine gleich zwei Storys ohne Sinn für Spannung oder hohes Tempo. Der Held bleibt komplett farblos. Die Fieswichter sind ein schlechter Witz und werden sogar in höheren Soldstufen im Vorbeigehen abgeräumt. Hier und da müht sich Regisseur Callaghan um bessere Action, setzt auf platzende Bloodpacks und versucht (verzweifelt) coole Momente zu generieren. Das erkennt man als Zuschauer durchaus an, wirklich kicken will das Gebotene aber nie.

Und zwar wortwörtlich: Ron Marchinis Fähigkeiten als Martial Artist werden nämlich fast vollkommen ausgeblendet. Miese Darsteller, blöde Dialoge, eine Billigoptik und eine irre schlechte Filmmusik lassen „Der Dschungelwolf 2: Return Fire“ ziemlich durchscheitern.

3 von 10

Der bislang in einer Szene geschnittene Film erschien gemeinsam mit Teil 1 am 4. November 2021 von Polar Film auf DVD. Ungeschnitten und mit einer Freigabe ab 18. Grundlage war erneut ein VHS-Tape, das allerdings nicht gar so runtergewirtschaftet war wie jenes vom Vorgänger.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Polar Film__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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