Originaltitel: The Pink Panther__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2006__Regie: Shawn Levy__Darsteller: Steve Martin, Kevin Kline, Beyoncé Knowles, Jean Reno, Emily Mortimer, Henry Czerny, William Abadie, Scott Adkins, Jason Statham u.a. |
Ein internationales Event … ein berühmter Vertreter der französischen Upperclass, der den rosaroten Panther – ein großer Diamant – an einem Ring an der Hand trägt … eine lässige Pose mit dem Ring … Begeisterung bei den Zuschauern … da bricht der berühmte Fußballaktionär Yves Gluant plötzlich zusammen … und sein Diamantring ist verschwunden! Der Chef der Polizei fährt nun zweigleisig. Er will einen unbedarften und unfähigen Inspektor auf den Fall ansetzen. Dieser soll die Medien und das allgemeine Interesse auf sich ziehen, während der Polizeichef selbst in Ruhe ermitteln will, um letztendlich all den Ruhm abgreifen zu können. Die Wahl fällt auf den unfähigen Clouseau, dem man den zuverlässigen Ponton an die Seite stellt, der den Schaden, den Clouseau anrichten könnte, in halbwegs geregelten Bahnen halten soll. Clouseau stürzt sich mit (zuviel) Eifer in den Fall und hat auch bald eine erste Verdächtige. Xania, Sängerin und Freundin des Ermordeten, die Clouseau im Handumdrehen um den kleinen Finger wickelt und ihn dazu bringt, noch mehr Chaos als gewöhnlich anzurichten. Als Clouseau auch noch die gesamte französische Nation bei einem Amerikaaufenthalt unmöglich macht, wird ihm der Fall entzogen … und wie das so ist, wenn man erst einmal nicht den ganzen Tag an den Fall denkt, fliegt einem die Lösung zu … oder auch nicht.
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Ja, das ist es nun also. Das US – Remake zu den berühmten Pink Panther Filmen von Blake Edwards, die vor allem von der ungezügelten Energie ihres Hauptdarstellers Peter Sellers lebten, für sich betrachtet einzigartig sind und im Grunde mit der “Die Nackte Kanone” Trilogie bereits eine Art Remake erfahren haben. Wofür es nun diesen uninspirierten Neuaufguss aus God’s own Country gebraucht hat, erschließt sich insbesondere nach Betrachten dieses Machwerkes nicht so recht. Neue Aspekte kann “Der rosarote Panther” dem Stoff nicht abgewinnen. Stattdessen versteifen sich die Macher auf eine langweilige Gagparade, die einiges an Problemen an.
Da wäre zum einen Steve Martin, ein Komiker, den ich aufgrund seines Humors über alle Maße schätze, der hier aber maßlos übertreibt. Die unglaubliche Energie Peter Sellers verwechselt er mit hyperaktivem Rumgehampel. Auch der Wortwitz des von ihm verfassten Drehbuchs funktioniert zu keiner Minute! Trauriger Höhepunkt: “Können sie mal wichsen?” “Mal wichsen?” “Ja, können sie mal wichsen?” “Ok … ach sie meinten wegsehen!” Oh Weija. Der Slapstick, den er entfesselt, wird teilweise zu früh abgebrochen. Zumeist an genau dem Punkt, wo es vielleicht witzig hätte werden können. So funktionieren nur ein oder zwei Einlagen, die man einfach mal laufen lässt. Hier erntet der Film dann durchaus auch mal einen Lacher. Doch über die gesamte Laufzeit betrachtet ist die Lacherausbeute extrem mager … und wenn dann auch noch dämliche Furzwitze dazu kommen, hat man eh bald die Schnauze voll.
Selbst der sonst in Comedyfragen immer recht zuverlässige Kevin Kline wird komplett verheizt und muss Punching Ball für Martin spielen. Als Nicole – Clouseaus Sekretärin – agiert Emily Mortimer, ihres Zeichens ein extrem dürres, vom Gesicht her aber ungemein interessantes Girl mit riesen Hupen. Und glaubt es oder nicht … ihre Rolle beschränkt sich darauf, dass zu machen, was Girls wie sie eigentlich immer machen sollten, sonst aber nicht dürfen: Sie trägt enge Klamotten und lässt die Moppen wogen … grandios. Mit Schauspiel hat das freilich nichts zu tun. Beyonce Knowles macht ebenfalls das, was sie wohl am besten kann und singt … ansonsten muss sie nichts weiter machen und das ist vielleicht auch gut so. Wenigstens wird ihre Gesangseinlage in den Film eingebunden und genutzt, um noch einmal einen guten Gag zu lancieren … nicht wie in so manchem Bollywoodkram, wo einfach nur um des Singens Willen gesungen wird (sorry, der musste sein ). Einzig der immer zuverlässige Jean Reno ist eine sichere Bank und lässt sich von dem überzogenen Klamauk, dem er ja durchaus nicht abgeneigt ist, wie manch französische Produktion von ihm beweist, nicht anstecken und bleibt immer souverän Herr der Lage. Wenn er Martin immer mal eine einklinkt, ist man direkt versucht, aufzuspringen und ihm zuzujubeln …
Kommen wir zu dem – aus unserer Sicht – einzigen interessanten Grund, sich dieses Remake anzutun: Der berühmte Kerl namens Yves Gluant, der am Anfang das Zeitliche segnet und Beyonce Knowles Freund geben darf, wird von Jason Statham verkörpert. Seine Screentime beschränkt sich aufgrund seiner Rolle auf vielleicht 3-4 Minuten und ein zwei Flashbacks im Verlauf des Filmes. Das war’s dann auch schon. Viel mehr als ein Cameo ist es also wahrlich nicht geworden. Clive Owen absolviert übrigens ebenfalls ein Cameo. In einer Casinosequenz zeigt er als 006 – Clouseau: “Da sind sie aber nur knapp an der Superzahl vorbei” – den Bond Produzenten in einer wirklich coolen Einlage, dass man lieber ihn als Bond im “Casino Royale” hätte wirbeln lassen und nicht den Schlaffi Daniel Craig.
Retten können aber beide nichts. Das einzige, was etwas Flair aufkommen lässt, sind der traditionell animierte Vorspann und das Maintheme von Henry Mancini, das Christophe Beck immer wieder einmal einflechten kann. Ansonsten ist der Film so überflüssig wie ein Kropf und präsentiert wieder einmal die besten Szenen bereits im Trailer, inklusive einiger guter Szenen, die es nicht einmal in den Film geschafft haben. Also lieber noch mal den Trailer schauen, da ist ALLES drin … inklusive Statham
Die deutsche DVD und Blu Ray kommt von Sony und ist mit einer FSK 6 ungeschnitten.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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