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Detective Dee und die Armee der Toten

Originaltitel: Di Renjie zhi kulou jiangjun__Herstellungsland: China__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Wu Chengfeng__Darsteller: Ming Cen, Zigang Gao, Zhiyun Gu, Gang He, Dong-Feng Yhu, Li-Sha Xu, Xiao-Ming Fan, Hao-Tian Zhang u.a.
Detective Dee und die Armee der Toten DVD Cover

“Detective Dee und die Armee der Toten” bietet Fantasy aus China

Nachdem Tsui Hark dem bekannten chinesischen Beamten Di Renjie aus der Tang-Dynastie mit seinen wundervoll unterhaltsamen Blockbustern „Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen“, „Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers“ und „Detective Dee und die Legende der vier himmlischen Könige“ filmische Denkmäler gesetzt hatte, die auch an den Kinokassen prächtig funktionierten, war es nur eine Frage der Zeit, bis Trittbrettfahrer auftauchen würden. Davon gibt es bereits einige. „Detective Dee und das Geheimnis des Rattenfluches“ hieß der erste unterfinanzierte Anlauf, der uns dann auch in Deutschland ereilte. Mit „Detective Dee und die Armee der Toten“ ist nun der nächste Vertreter am Start.

Die Kaiserin schickt Detective Dee nach Yuzhou. Hier wurde der Stadthalter ermordet. Zeugen erklärten, ein skelettierter General sei der Mörder. Kurzentschlossen reist unser Detektiv in die chinesische Provinz und macht, was er am besten kann: Zeugen befragen, Schlüsse ziehen und den meist fantastisch wirkenden Vorgängen ein nur zu reales Gesicht verleihen. Dieses Mal muss er schnell bemerken, dass hinter dem Mord das Bestreben stecken könnte, die Kaiserin abzusägen.

Schaut in den Film hinein

Detective Dee gegen Skelette und die Logik

„Detective Dee und die Armee der Toten“ erwischt einen guten Start. Wenn hier Helden an Seilzügen durch das Setting fliegen und gegen Skelette kämpfen, die sich an jedwedem Ort materialisieren können und unter der Erde umherzischen, erinnert das an chinesische Fantasy-Großtaten der Marke „A Chinese Ghost Story“. Allerdings einige Qualitätsklassen niedriger. Spaß macht das Gebotene aber allemal.

Allerdings lässt es auch früh Zweifel aufkommen, wie man das Gebotene im Detective-Dee-Modus auch nur ansatzweise in unserer Realität verankern und logisch erklären will. „Detective Dee und die Armee der Toten“ versucht es zwar, gerät dabei aber geradezu hanebüchen. Plötzlich geht es um Würmer, Käfer und irgendwelche Halluzinogene – und nichts erklärt den Einstieg, geschweige denn die fortschreitende Handlung.

In der ermittelt Detective Dee zwar recht geerdet und wie gewohnt mit viel logischem Sachverstand, aber Regisseur Wu Chengfeng lanciert, um seine Handlung auf Trab zu halten, immer wieder neue Auftritte der Skelette oder ähnliche fantastische Momente, die eben genau das sind: Fantasy. Er nutzt diese Momente vor allem, um auch Action in seinen Film zu pumpen. Immer wieder wird entsprechend gegen Skelette gekickt oder mit dem Schwert gekämpft. Das sieht ganz ordentlich aus, setzt viel auf Wirework, wirkt aber leider nie so richtig ausgekostet. Und es ist eben nicht irgendwie logisch erklärbar.

Dafür mutet der Film bei der Suche nach den Motiven der Täter, bei Verstrickungen der Figuren untereinander und bei der finalen Präsentation des eigentlichen Unholdes durchaus gelungen an. Leider entwickeln all diese Story-Ingredienzien keine rechte Power, weil der mit knapp 75 Minuten Nettolaufzeit recht kurze Filme keine Zeit findet, die Figuren wirklich zu vertiefen. Infolgedessen hängen manche Entwicklungen arg in der Luft, andere funktionieren nicht wie gewünscht. Zudem ist mancher Darsteller nicht kompetent genug, die für seine Rolle notwendige Subtilität zu transportieren.

Wo wir gerade bei den Darstellern sind: Gang He, der bereits bei mehreren Detective-Dee-Trittbrettproduktionen den Detektiv spielte, weiß als Ermittler durchaus zu überzeugen. Er gibt ihm eine interessante Lebemann-Seite und vor allem sieht er Andy Lau, der den Detektiv in den ersten beiden Tsui-Hark-Filmen spielte, teils erstaunlich ähnlich.

In technischer Hinsicht gibt es einiges zu mäkeln. „Detective Dee und die Armee der Toten“ bedient sich eines digitalen, arg glatten Looks, der in manchen Einstellungen regelrecht schäbig wirkt. Das ist durchaus schade, denn die Ausstattung des Filmes wirkt angenehm detailverliebt und hätte schöner und vor allem gerne filmischer in Szene gesetzt werden dürfen. Angenehme musikalische Themen vermisst man einfach rundweg. Dahingehend kommt nie Stimmung auf.

Die Effekte sind mit hässlich nett umschrieben. Vor allem die Skelett-Momente sind radebrechend misslungen. In einigen Szenen werden manchen Schauspielern einfach Skelett-Masken aufgesetzt. Und auch wenn die an „Buffy“ gemahnenden Masken nicht wirklich der Weisheit letzter Schluss sind, wirken sie gelungener als sämtliche CGI-Momente.

„Detective Dee und die Armee der Toten“ ist reichlich pulpy

Es macht nicht viel Sinn, „Detective Dee und die Armee der Toten“ mit den Tsui-Hark-Filmen zu vergleichen. Wer Unterhaltung und filmische Qualität auf deren Niveau erwartet, ist hier vollkommen falsch. Wer sich hingegen mit „Detective Dee und das Geheimnis des Rattenfluchs“ anfreunden konnte, der könnte die Armee der Toten durchaus mal antesten. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn „Detective Dee und die Armee der Toten“ ist spätestens in seiner Auflösung unglaubwürdiger Trash. Nichts macht Sinn, nichts ist nachvollziehbar.

Einzig die Enthüllungen um die Täter und deren Motive sind im gewohnten „Detective-Dee-Stil“ gehalten und funktionieren ganz gut. Zudem muss man sich leider mit der lieblosen Inszenierung arrangieren können und wird zudem schnell feststellen, dass die Action lustlos und reingequetscht wirkt. Zumindest gefiel mir der Darsteller der Hauptfigur ganz ordentlich. Viel mehr wirklich Positives ist da aber nicht. Ein Herz für Trash hilft vermutlich.

3 von 10

Der Film erscheint am 9. November 2023 von Happy Entertainment auf DVD und Blu-ray. Der Film kommt ungeschnitten mit einer FSK 16 Freigabe. Die Synchronisation mutet okay an. Als VoD kann man den Film schon eine ganze Weile genießen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Happy Entertainment__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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