Die United States Navy SEALs sind eine Spezialeinheit der US Navy. Das Akronym SEAL steht für die Begriffe Sea, Air, Land und umschreibt die Einsatzorte der Spezialeinheit. Ein weitläufiges Betätigungsfeld also, das die Einheit fast schon zu einem Selbstläufer für Actionfilme macht. Immerhin sind Filme über militärische (man denke an die Chuck Norris Actionhämmer “Delta Force I und II“) oder polizeiliche Spezialeinheiten (“SWAT”) bei Actionfans sehr beliebt. Denn diese wissen nur zu genau, was sie von Filmen dieser Art erwarten können: Waffenstarrende Action, viel Pathos, etwas Patriotismus, ein gewisses Augenmerk für taktisches Vorgehen, realistischeres Waffenhandling, viel Kriegsgerät und Heldentode in Zeitlupe. So muss Action aussehen …
Und so wurde neben diversen Delta Force-, Marine- und Green Beret Mitgliedern auch der Navy Seal zum Filmhelden. Mal diente die Navy Seal Ausbildung nur als Background für Figuren: Steven Seagals Casey Ryback in “Alarmstufe Rot” sei genannt oder diverse Charaktere in Hulk Hogans “Shadow Warriors“. Ein anderes Mal nutzt man den Abenteuerspielplatz Seals-Ausbildung gar für ein emanzipatorisches Drama von minderer Qualität: Siehe das Demi Moore Vehikel “G.I. Jane“. Auch ordentliche B-Movies bedienen sich der Spezialeinheit. So präsentieren uns die soliden Streifen “Im Fadenkreuz II und III” Seals beim Wirken und Ballern! Und selbst in kleinen Nebenrollen, wie in “The Rock“, sorgen Seals für ordentlich Dauerfeuer. Die Highlights in diesem Bereich stellen aber sicherlich die Filme “S.E.A.L.S.” (der bei näherer Betrachtung fast an ein Coming Out Drama erinnert – Kenner wissen, wovon die Rede ist!), “Tränen der Sonne” mit Bruce Willis und freilich der Charlie Sheen/Michael Biehn Actionkracher “Navy Seals” dar. Mit “Act of Valor” gesellte sich unlängst ein weiterer, durchaus gelungener Genrevertreter hinzu …
Dieser wirbt vor allem damit, dass echte Seals in den Hauptrollen agieren und ihn darum besonders authentisch machen würden. Anlass genug, einmal die wichtigsten Fakten und Informationen zu der Spezialeinheit zusammenzutragen:
Die United States Navy Seals
Der Name:
Da die Truppe ursprünglich eine Marineeinheit der US Army darstelle, wurde das “Navy” beibehalten, während die Abkürzung “SEAL” für “Sea, Air, Land” (Meer, Luft, Land) steht und damit schon auf die inzwischen allumfassenden Einsatzmöglichkeiten der Elitesoldaten hinweist.
Das Motto:
“The Only Easy Day Was Yesterday” – zu Deutsch etwa: Der einzige einfache Tag war gestern. Dieses Motto vermittelt ein gutes Bild über die beschwerlichen Einsätze und das Pflichtbewusstsein der Einheit.
Ihr legendärster Einsatz – „Operation Neptune Spear“:
“Geronimo killed in action” – mit diesem kurzen Satz wurde die Geheimoperation beendet, welche die Navy Seals weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt machte. Am 2. Mai 2011 stellte das Team Six der Elite-Einheit den Al-Kaida-Führer Osama bin Laden in seinem Versteck im pakistanischen Abbottabad. Die Existenz des Team Six wurde vom US-Verteidigungsministerium bis heute nicht offiziell bestätigt.
Was sie können:
Der spektakuläre HALO-Sprung: Eine eher unbekanntere Arbeitsmethode der Navy Seals ist der High Altitude-Low Opening Jump, bei welchem die Soldaten bei 25.000 Fuß Höhe (ca. 7620 Meter) aus einem Flugzeug springen, mehrere Minuten im freien Fall sind und ihre Fallschirme erst unter 500 Fuß Höhe (ca. 152 Meter) öffnen.
Ziel erfasst: Navy-Seal-Scharfschützen haben beinahe 100%ige Treffsicherheit. Sie werden darauf trainiert, ein Ziel aus einer Entfernung von 100 Yards (ca. 91 Meter) auf wenige Zentimeter genau zu treffen.
Die Ausbildungs-Vorraussetzungen:
- Höchstalter 28 Jahre
- Taucherärztliche und psychologische Untersuchung
- Volle Sehschärfe
- Keine Farbenblindheit
- Bestehen eines Intelligenztests mit mindestens 104 Punkten
- Bestehen einer sportlichen Eignungsprüfung, die 500 m Schwimmen (unter 12,3 Minuten), 42 Liegestütze (2 Minuten), 50 Sit-Ups (2 Minuten), 8 Klimmzüge (ohne Zeitbegrenzung) und einen 1,5-Meilen-Lauf (unter 11,3 Minuten) in Kampfanzug und Stiefeln beinhaltet.
Die berüchtigte “Hellweek”:
Die als “Höllenwoche” bezeichnete Ausbildungsphase bringt die Navy-Seals-Anwärter durch verschiedenste Aufgaben bis an die Grenzen ihrer körperlichen und psychischen Kräfte, darunter:
- Ständige Schwimm-, Lauf- und Paddelübungen
- Kontakt mit Explosivmitteln, z.B. Kriechen unter Maschinengewehrfeuer
- Nicht mehr als 4 h Schlaf pro Nacht
- Insgesamt 300 Kilometer Laufstrecke
Durchschnittlich verlassen 60%, manchmal auch bis zu 80% der Teilnehmer den Lehrgang während der Hellweek.
Fun Facts:
Frog Hog: Als “Froschsau” bezeichnen Seals die Groupies, die es auf die Mitglieder der Navy Seals abgesehen haben. Wahrscheinlich wurde der Spitzname von der bekannten Bezeichnung der Froschmänner abgeleitet.
Budweiser: So bezeichnen die Seals ihr Abzeichen im Jargon gern, da es an den typischen Adler des Budweiser-Logos erinnert.
Weitere Filme mit Navy Seals
Und Act of Valor, der seit 16. November 2012 auf DVD und Blu Ray von dem Label Universum Film erhältlich ist, wird nicht der letzte Film zum Thema sein! Aktuell läuft nämlich mit Kathryn Bigelows “Zero Dark Thirty” ein weiterer Streifen über Seals in den deutschen Kinos. In dem Film der Actionvirtuosin dreht sich alles um die in diesem Artikel erwähnte “Operation Neptune Spear” …
Kurzum, die Navy Seals haben und werden auch noch eine Weile für ordentlich Action auf der Leinwand sorgen!
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