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Die Deutschlandpremiere von “Atomic Eden” mit Fred Williamson

Atomic Eden DVD Cover

Eines von zwei Mediabook-Cover-Varianten, die ihr bei der “Atomic Eden”-Kinotour erstehen könnt. © Generation X Group

Am 21. Juli 2018 luden die Macher des deutschen Actionfilms „Atomic Eden“ zur Deutschlandpremiere nach Halberstadt ein. Wir folgten dem Ruf und wollen euch von der im besten Sinne kleinen Premiere berichten. Bei der war immerhin ein Altstar aus Hollywood zugegen: Blaxploitation-Legende Fred – The Hammer – Williamson („Metropolis 2000“), der den meisten Lesern sicherlich aufgrund seiner Rolle in „From Dusk Till Dawn“ (er spielte Frost) ein Begriff sein dürfte.

Moment mal, was ist bitte “Atomic Eden”?

„Atomic Eden“ ist ein Actionfilm aus Ostdeutschland, der dank Fred Williamson und Lorenzo Lamas („Snake Eater“) sogar mit Hollywood-Prominenz aufwarten kann. In dem Streifen geht es um den von Fred Williamson verkörperten Stoker, der seit Ewigkeiten den Tod eines ehemaligen Partners rächen will. Da erhält er einen Hinweis, der ihn nach Tschernobyl führt. Eilig stellt Stoker söldnerfilmtypisch einen Haufen harter Hunde (darunter auch Mike Möller) zusammen, damit er sich seiner Nemesis nicht alleine in den Weg stellen muss.

Doch vor Ort gerät das Team um Stoker in die Bredouille. In weiße Overalls gewandete Lumpen umstellen Stoker und Co. und starten Angriffswelle um Angriffswelle. Stoker wird schnell klar, dass die Angreifer mehr im Sinn haben, als ihn und seine Verbündeten in die ewigen Jagdgründe zu ballern. Sie sind auf der Suche nach einer Superwaffe, die sich auf dem Gelände befindet, auf dem er sich mit seinen Mannen verschanzt hat. Schnell beschließt Stoker, dass diese Waffe um keinen Preis in die Hände der Angreifer fallen darf…

Und DER Film hat seine Deutschlandpremiere in Halberstadt? Wo is’ dat denn?

Halberstadt ist eine Stadt in Sachsen Anhalt. Sie gilt vor allem Touristen als Tor zum Harz und macht mit ihren Fachwerkhäusern, den verwinkelten Straßen und den netten Einwohnern einen gemütlichen, beinahe verschlafenen Eindruck. Nicht zwingend das Umfeld für die Deutschlandpremiere eines Actioners. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Atomic Eden Deutschlandpremiere mit Nico Sentner und Fred Williamson

Regisseur Nico Sentner (3.v.r.), seine Mutter (2.v.r.) und Fred Williamson (r) erscheinen bei der “Atomic Eden”-Premiere in Halberstadt. © Actionfreunde.de

Denn die Wahl von Halberstadt für die deutsche Premiere von „Atomic Eden“ macht durchaus Sinn. Zum einen, weil „Atomic Eden“ zu weiten Teilen in Halberstadt und Umgebung entstanden ist. So befindet sich der Hauptdrehort des Actionfilms, ein ehemaliger volkseigener Betrieb der DDR, der Tschernobyl doubelt, nur zehn Kilometer östlich von Halberstadt in der Stadt Wegeleben. Zum anderen konnte Regisseur Nico Sentner diverse Unternehmen in und um Halberstadt zur finanziellen Beteiligung beziehungsweise zur Unterstützung des Drehteams bewegen.

Darunter auch die „Zuckerfabrik“, der Kinopark in Halberstadt. Zu diesem hat der im 15 Kilometer entfernt liegenden Quedlinburg geborene Regisseur Nico Sentner auch einen persönlichen Bezug, war es doch ebenjenes Kino, das seinen 2005 gedrehten Kurzfilm „Dark Legacy“ uraufführte. Ein Film, der seinem Macher karrieretechnisch so manche Tür aufstoßen sollte. Die Premiere von „Atomic Eden“ bot sich da als Dankeschön an das Kino und die Stadt mehr als an.

Wie lief die Premiere von “Atomic Eden” ab?

Gegen 19:45 Uhr kamen Nico Sentner und diverse Cast- und Crew-Mitglieder an der „Zuckerfabrik“ an. Man schnackte ein wenig mit den Fans, stand der – nicht eben zahlreich erschienenen – Journalie Rede und Antwort und bat alsbald in den Kinosaal. Hier richtete Nico Sentner ein kleines Vorwort an die Filmfans und … leitete in eine technische Panne über. Denn der Film wollte partout nicht starten.

Sofort ergriff Fed Williamson die Gelegenheit, erhob sich von seinem Sitz, lief in Richtung Leinwand und gab vor selbiger eine Kostprobe seiner Entertainer-Qualitäten. Die Leute sollten ihm Fragen stellen, er werde alle beantworten. Sogar zu seinen sexuellen Gepflogenheiten. Ein Angebot, von dem Regisseur Sentner dem Publikum dringend abriet.

In der Folge wurde Fred Williamson beispielsweise gefragt, ob es ihm in Deutschland gefalle. Salomonisch meinte er, dass er jeden Ort liebe, der ihn auch liebt. Und in und um Halberstadt sei ihm eigentlich nur Liebe entgegen geschlagen.

Atomic Eden Premiere mit Nico Sentner

Nico Sentner mit Mitgliedern seines Casts bei der “Atomic Eden”-Premiere. © Actionfreunde.de

Dann begann der Film. Selbiger wurde vom Publikum gut aufgenommen. Vor allem die mal wieder irrwitzigen Kampfsporteinlagen von Mike Möller zogen einiges anerkennendes Gemurmel auf sich. Der Humor des Filmes kam ordentlich an. Doch auch so manch unfreiwillig komische Szene wurde belacht. Am Ende gab es Applaus für Nico Sentner, der hernach noch einmal alle vor Ort befindlichen Mitwirkenden an dem Film vorstellte und einige Anekdoten vom Dreh zum Besten gab.

Danach konnte man im Vorraum des Kinosaals noch Mediabooks des Filmes erstehen und sich selbige gleich von allen Anwesenden signieren lassen und mit ihnen schwätzen. Vor allem Fred Williamson gab sich hierbei erneut wundervoll nahbar und kumpelhaft.

Wie kam Fred Williamson eigentlich zu dem Projekt?

Gute Frage, die ich ihm genauso auch gestellt habe. Seine Antwort: „Es gibt da dieses berühmte Filmfestival: Den American Film Market, in Santa Monica, Kalifornien. Ich sah Nico auf dem Festival. Er stolperte da herum, stieß die Leute an und bettelte um Geld. *Lachen* Also sprach ich ihn an und fragte ihn: ‘Warum bist du hier?’ Er erzählte mir von dem Projekt, das er in seinen Gedanken mit sich herumtrug. Es klang gut, aber er hatte eben kein Geld dafür. Darum war ich nicht sonderlich interessiert.

Atomic Eden Premiere mit Fred Williamson

Fred Williamson gab sich bei der Premiere herrlich kumpelhaft. Hier mit dem Mediabook des Autors. © Actionfreunde.de

Doch irgendwann stand er wieder vor mir und meinte, er habe einen Finanzier! Da dachte ich bei mir: Ok, ich möchte dir helfen, dass du als unabhängiger Produzent und Regisseur einen Film machen kannst, den das Publikum nicht vergessen wird. Ich war mir sicher, dass ich etwas beisteuern könnte, um ihm zu helfen, seine Vision seines Filmes auf den Weg zu bringen.

Also sagte ich ok. Denn ich mag Idioten wie ihn. *Lachen*. Das ist nicht böse gemeint. Vielmehr ist das alles ein idiotisches Business. Jeder in diesem Business ist ein Idiot. Es gibt da so viele Lügner und Betrüger. Und du musst häufig merken, dass viel von dem, was du hörst, einfach nicht wahr ist. Das lernst du schnell im Filmbusiness. Vor allem in Hollywood.

Also beschloss ich, ihm zu helfen. Er fragte mich, wie viel Kohle ich dafür will. Ich sagte: Keine. Sorge du für die Überfahrt und das Essen. Und hey, Nicos Mama war eine Köchin! Und sie brachte Essen zum Set! Ich habe noch nie an einem Set gearbeitet, an dem die Mutter des Produzenten das Essen für alle lieferte! Das Schlechte an dem leckeren Essen war: Wenn man gegessen hatte, wollte man sofort schlafen. *Lachen*“

Wie das Fazit zu der Premiere von “Atomic Eden” ausfällt?

Die gesamte Veranstaltung hatte etwas enorm Sympathisches. Es gab keinen Stress. Kein Gezerre. Keine wilde Pressemeute. Alles wirkte komplett entschleunigt. Wirklich mal eine ganz andere Premiere mit kumpelhaften Stars und demütigen Filmschaffenden. Und die Charme-Offensive kam verdammt gut an. Eine Kritik zum Film kommt in den nächsten Tagen.

Fotos: Mehr Bilder von der “Atomic Eden”-Premiere mit Fred Williamson in Halberstadt

 

Die Location der Deutschlandpremiere von "Atomic Eden": Die Zuckerfabrik in Halberstadt. Ein Kinopark.
« von 10 »

 

Ich habe die Premiere von “Atomic Eden” verpasst! Kann ich die Macher und Fred Williamson trotzdem treffen?

Absolut. Denn Nico Sentner hat seinem Film nicht nur eine Deutschlandpremiere auf einer großen Leinwand verschafft. Er hat auch eine Kinotour angestoßen, bei der Fred Williamson vermutlich immer zugegen sein wird. Je nach Terminplan werden von Stadt zu Stadt weitere Mitglieder von Cast & Crew zu den Events dazu stoßen. Die limitierten Mediabooks von „Atomic Eden“ wird es immer live vor Ort geben.

Bisher bekannte Termine:

31. August 2018 im Hansa Kino in Syke um 22 Uhr

Die Termine der 2. Hälfte der Kinotour im September folgen!

In diesem Sinne:
freeman

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