Originaltitel: Double Edge__Herstellungsland: Philippinen, USA__Erscheinungsjahr: 1985__Regie: Teddy Page als John Lloyd__Darsteller: Romano Kristoff, Jim Moss, Jerry Bailey, David Anderson, Robert Marius, Anthony East, Jim Gaines, Ken Watanabe, Walter McLean, Ingrid Thompson u.a. |
„Die Macht der Ninja 2“ ist nicht wirklich eine Fortsetzung des in vielerlei Hinsicht misslungenen „Die Macht der Ninja“. Diesmal übernahm Teddy Page unter dem Pseudonym John Lloyd alleine die Geschicke des Projektes und haute mit dem tatsächlich „Double Edge“ heißenden Streifen einen spaßigen Actioner raus.
Alles dreht sich um den hartgesottenen Cop Mark Quinn. Der fackelt bei der Verbrecherjagd schonmal ganze Tankstellen ab. Und mehr noch: Sobald es ihn überkommt, wirft er sich in sein Ninja-Kostüm und räumt noch erbarmungsloser unter dem Gesindel seiner Stadt auf. Eines Tages läuft er seinem ehemaligen Kumpel Frank über den Weg und merkt schnell, dass mit dem etwas nicht stimmt.
Und wirklich: Frank schmuggelt in Kunstwerken Heroin. Doch es ist nicht wie es scheint, denn Frank wird von einem fiesen Lump gezwungen! Etwaiger Ungehorsam wird das Ende für Franks Sohn bedeuten. Und Frank weiß, wovon er spricht, denn seine Frau wurde von den Fieswichten bereits gemeuchelt. Sofort macht sich Mark ans Ermitteln. Seine Spuren führen ihn zu einem Mann, mit dem er ebenfalls eine gemeinsame Vergangenheit hat.
Ninja-Action von Teddy Page in gut
Dass Romano Kristoff bei „Die Macht der Ninja 2“ nur vor der Kamera agierte und Teddy Page den Regiesessel komplett überließ, kann nur als Glücksfall bezeichnet werden. Denn Page, der auch am Drehbuch mitschrieb, spielt so wie sein Star deutlich befreiter auf. Die Story um den Hardboiled-Cop funktioniert. Dessen Auftritte als Ninja bringen zusätzliche Dynamik ins Geschehen. Die Seiten wechselnde Vertraute, das Unter-Drogen-Setzen des Helden und dessen kalter Entzug sowie ein Superbösewicht, der schon früh das Leben des Helden veränderte, halten die Geschichte problemlos am Laufen.
Und alle zehn Minuten sorgt Teddy Page für Action. Mal fliegt eine Tankstelle in die Luft, mal werden Lumpen umgeballert und mal schlitzt der Ninja irgendeinen Bösewicht auf. Zudem benutzt der Ninja zahlreiche Ninja-Waffen, die nicht nur dank dem „American Fighter“, der im gleichen Jahr die Kinoleinwände erblickte wie „Die Macht der Ninja 2“ die TV-Bildröhren, ikonisch geworden sind. Beständig passiert etwas und die Action ist auch dank diverser Explosionen und MG-Salven vielfältig genug, um nicht zu eintönig oder gar langweilig rüberzukommen.
Auch der Showdown in einem Laubwaldsetting macht definitiv Laune. Mit zahlreichen „Rambo“-Fallen räumt Mark amtlich unter dem Kroppzeug auf. Dieses wird aufgespießt, bekommt die Kehlen durchgeschnitten oder landet in mit angespitzten Ästen bewehrten Gruben, um dort räudig zu verrecken.
Romano Kristoff („Dschungelratten“), der in „Die Macht der Ninja“ maximal anhand von ein oder zwei flüssigen Bewegungsabläufen erkennen lassen konnte, dass er weiß, was er da macht, wirkt in „Die Macht der Ninja 2“ in den Martial-Arts-Szenen deutlich sicherer. Und die Macho-Nummer als abgerissener Cop mit bis zum Bauchnabel offenem Schluffi-Hemd geht ihm ebenfalls besser von der Hand als der verquaste Kenzo-Charakter im „Vorgänger“.
In technischer Hinsicht sieht „Die Macht der Ninja 2“ nun nicht zwingend wertig aus, wirkt aber insgesamt patent in Szene gesetzt. Zumal ein Teddy Page („Kickboxer Cop“) so gut wie immer eher funktional denn schön inszenierte. Die eher räudigen Sets kann er so freilich nicht übertünchen. Der Streifen spielt schon in sehr einsamen und abgerissenen Gegenden der Philippinen. In Sachen Musik kann nicht viel mehr vermeldet werden, als dass es sie wohl gibt.
„Die Macht der Ninja 2“ bietet bessere Ninja-Unterhaltung
Die nur in deutschen Landen als Fortsetzung zu „Die Macht der Ninja“ firmierende Teddy-Page-Produktion macht sehr viel richtig. Sie treibt die egale Story flott genug voran, sie hat einen insgesamt ganz coolen Helden und sie macht in regelmäßigen Abständen Action, die zudem abwechslungsreich daherkommt und nicht nur auf die in Deutschland titelgebenden Ninja-Martial-Arts-Einlagen setzt.
Dabei richtet sich der Film mit seiner funktionalen Story, der eher zweckdienlichen technischen Umsetzung und den zahlreichen – nennen wir sie – charismatischen Hackfressen der Filipino-Actionfilm-Fratzengarde natürlich ausschließlich an ein actionaffines Publikum. Ein Publikum, das auch mit billigen Produktionen zurechtkommt. Ebenjenes wird dann von „Die Macht der Ninja 2“ ordentlich unterhalten.
Auf VHS war der Film nur geschnitten erhältlich. Wobei sich die Schnitte bei dem Gebotenem erstaunlicherweise sehr in Grenzen hielten. Mit dem Aufkommen der DVD kam der Film dann von WMM oder AVV endlich auch uncut. In okayer Bild- und Tonqualität, beides eindeutig von einer Video-Quelle entlehnt. Unter anderem bei Prime kann man sich anhand der soeben erwähnten, leicht gekürzten VHS-Version ein Auge holen.
In diesem Sinne:
freeman
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