Dolph Lundgren wurde als Hans Lundgren am 3. November 1957 als Sohn eines Ingenieurs und einer Sekretärin in Stockholm geboren. Er ist der lebende Gegenbeweis für die These, dass alle Actionstars der 80er nichts als tumbe Schlagetods gewesen seien: In seiner Jugend besuchte Lundgren das Königliche Institut für Technologie (Royal Institute of Technology) in Stockholm. Während dieser Zeit verbrachte er viel Zeit im Ausland und sicherte sich Gast-Stipendien für die Washington State University und die Clemson University, South Carolina.
1982 erhielt der Schwede ein Stipendium für die Universität von Sydney, wo er seinen Master Degree im Chemieingenieurwesen erreichte. Im darauf folgenden Jahr wurde ihm ein Fulbright Stipendium für das Massachusetts Institute of Technology (MIT) zugesprochen. Des Weiteren spricht Dolph Lundgren fließend Schwedisch und Englisch und beherrscht Grundlagen in Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Japanisch.
Dolph Lundgren – Der Kampfkünstler
Während seiner Schulzeit erlernte er Judo und kam beim Ableisten seines Militärdienstes mit Karate in Kontakt. Seitdem betrieb er den Kampfsport intensiver und wendete sich dem ungemein harten Kyokushinkai Karate zu.
Ende der 70er Jahre wurde er zum Mannschaftskapitän des schwedischen Nationalteams ernannt und gewann 1980, 1981 und 1983 die europäischen Meisterschaften im Vollkontakt-Karate. In der Folge errang er noch diverse andere Titel. Beispielsweise wurde er australischer Meister im Schwergewicht im Vollkontakt-Karate und Vizeweltmeister im Kyokushinkai Karate.
Der Weg zum Durchbruch als Actionstar
Nebenbei arbeitete Dolph Lundgren als Dressman und Fotomodell für Sportartikel. 1983 beschloss er, Schauspieler zu werden. Kurze Zeit später lernte er Grace Jones kennen, wurde ihr Bodyguard und Lebensabschnittsgefährte in Personalunion und erlangte durch sie seine erste winzige Rolle in dem James-Bond-Film „Im Angesicht des Todes“ (1985). Unmittelbar darauf wurde er von Sylvester Stallone vom Fleck weg als Russe Ivan Drago für „Rocky 4“ (1985) verpflichtet – und dass, nachdem Lundgren von der für „Rocky 4“ zuständigen Casting-Agentur zunächst abgelehnt worden war.
Nach dem Kinoerfolg des Boxhammers lief Dolph Lundgrens Karriere wie von selbst, vor allem im Homevideo-Bereich mutierte er zum Superstar. Auf „Rocky 4“ folgte „Masters of the Universe“ (1987) für die Cannon-Studios und in „Red Scorpion“ gab er 1988 erneut einen Russen. Allerdings einen, der zum „Good Guy“ mutierte. Die Produzenten von „Red Scorpion“ machten keinen Hehl daraus, dass sie in Dolph Lundgren den Actionstar der Zukunft sahen und darum dieses Vehikel um ihn herum bauten. Obwohl der Film floppte (ihm wurde heftig angekreidet, dass er finanzielle Mittel vom südafrikanischen Apartheids-Regime bezog), hatte dies keine negativen Auswirkungen auf Lundgrens Karriere. Es folgte die Comic-Verfilmung: „The Punisher“!
Universal Soldier – Dolph Lundgrens erster Riesenhit
Der eigentliche Durchbruch kam 1990 mit „Dark Angel“, der zu einem veritablen Hit geriet. Es folgte der wenig erfolgreiche Versuch eines Imagewechsels in „Cover Up“, nur um 1991 mit „Showdown in Little Tokyo“ wieder zu alter Form aufzulaufen. „Universal Soldier“, in dem er hart mit Jean-Claude Van Damme aneinandergeriet, markierte 1992 Dolph Lundgrens ersten Karrierehöhepunkt.
Rund um den erfolgreichen Film wurden Fortsetzungen und Fernsehfilme gestrickt, an denen Lundgren nicht beteiligt war, aber 2009 und 2012 kehrte er als Andrew Scott zu dem Franchise zurück. Dabei geriet vor allem der 2012 veröffentlichte, brettharte „Universal Soldier: Day of Reckoning“ zu einem qualitativen Triumphzug. Leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit, denn ein Kinostart war dem Film von Peter Hyams Sohn John nicht vergönnt.
Vom DtV-Actionhelden zum versierten Actionregisseur
Obschon „Universal Soldier“ super performte, zündete er eher die Karrieren von Jean-Claude Van Damme und Regisseur Roland Emmerich. Schon der geniale „Barett“ mit dem schwedischen Actionstar schaffte es im Jahr darauf nicht mehr ins Kino. Hier startete nur der verquaste Cyberpunk-Actioner „Johnny Mnemonic“ (1995), der weit hinter den Erwartungen zurückblieb.
Jahrelang wurden alle weiteren Filme von Lundgren Direct to video ausgewertet. So zog sich der Schwede nach Vollgurken wie „The Last Warrior“ oder „Agent Red“ (beide 2000) für einige Zeit frustriert aus dem Filmgeschäft zurück, um sich mit „Detention“, „Direct Action“ und „The Defender“ eindrucksvoll zurückzumelden. Bei letzterem führte er gar Regie.
Was ihm Spaß zu machen schien, denn mit dem brutalen „The Mechanik“ legte er 2005 mit sich selbst in der Hauptrolle einen Actionhammer sondergleichen vor. Auch „Missionary Man“ (2007), „Command Performance“ (2009) und „Icarus“ (2010) drehte er selbst und zeigte, dass er verstanden hatte, was Actionfans sehen wollen! Zudem rief endlich die große Leinwand wieder nach Dolph Lundgren.
Dolph Lundgren kehrt ins Kino zurück
Oder besser: Sylvester Stallone rief. Der engagierte den Schwedenhammer nämlich für die „Große Jungs“-Nostalgie-Parade „The Expendables“, die 2010 an den Kinokassen abräumte und 2012 und 2014 Fortsetzungen erfuhr. Bei denen geriet Lundgren als lässiger Gunner wiederholt zum Showstealer. 2018 durfte er in „Aquaman“ und „Creed 2: Rocky’s Legacy“ noch einmal im Rahmen zweier echter Hits Kinoluft schnuppern.
Parallel dazu lief es im DtV-Bereich aber nicht so gut für Lundgren. Der Schwede drehte zwar unermüdlich, ließ hier aber immer wieder ein Näschen für Qualität missen. Kleine B-Perlen wie „Skin Trade“, „Caged to Kill“ oder „The Demon Hunter“ muss man leider mit der Lupe suchen.
Der Privatmann
1987 brachte Dolph Lundgren sein erstes Trainingsvideo „Maximum Potential“ heraus und ließ 1993 „Maximum Power“ folgen. Auch gründete er mit Red Orm seine eigene Produktionsfirma und vertrieb über diese seine eigene Sportmodenserie. Zudem veröffentlichte er das Buch „Fit Forever“. Nebenbei steht Dolph Lundgren mit dem Theaterensemble Group Of Eight in New York auf der Bühne.
Lundgren war bereits zweimal verheiratet. Zum einen mit Peri Momm. Doch die Ehe hielt nur von 1991 bis 1992. Die Ehe mit Anette Qviberg hielt dagegen deutlich länger (1994 – 2011). Mit ihr hat der Actionstar zwei Töchter (Ida Sigrid und Greta Eveline). Seit 2011 geht das Paar allerdings getrennte Wege. Im Sommer 2020 gab Lundgren bekannt, dass er sich mit der 38 Jahre jüngeren Emma Krokdal verlobt habe.
Galerie mit Bildern von Dolph Lundgren
Nachfolgende Bilder sind allesamt beim Weekend of Hell 2019 entstanden.
Die Filme von Dolph Lundgren
1985 | James Bond 007 – Im Angesicht des Todes |
Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts | |
1987 | Masters of the Universe |
1988 | Red Scorpion |
R.P.G. II (Kurzfilm) | |
The Punisher | |
1990 | Dark Angel |
1991 | Cover Up |
Showdown in Little Tokyo | |
1992 | Universal Soldier |
1993 | Barett – Das Gesetz der Rache |
1994 | Pentathlon |
Sunny Side Up | |
Men of War | |
1995 | Vernetzt – Johnny Mnemonic |
The Shooter – Ein Leben für den Tod | |
1996 | Silent Trigger |
1997 | Red Zone |
1998 | Knight of the Apocalypse |
Blackjack – Der Bodyguard | |
The Sweeper – Land Mines | |
1999 | Storm Catcher |
Fight of the Dragon | |
2000 | The Last Warrior |
Agent Red – Ein tödlicher Auftrag | |
Jill Rips | |
2001 | Concept of Fear |
2003 | Detention – Die Lektion heißt Überleben |
2004 | The Defender |
Retrograde | |
Fat Slags | |
Direct Action | |
2005 | The Mechanik |
2006 | Das Ende der Götter |
2007 | Diamond Dogs |
Missionary Man | |
2009 | Direct Contact |
Command Performance | |
Universal Soldier: Regeneration | |
2010 | Icarus |
The Expendables | |
Chuck (TV Serie) | |
2011 | Schwerter des Königs – Zwei Welten |
2012 | Small Apartments |
Stash House | |
2012 | Last Bullet – Showdown der Auftragskiller |
The Expendables 2 | |
The Expendables 2 Videogame (Stimme) | |
Universal Soldier: Day of Reckoning | |
2013 | The Package |
The Legendary Dragon | |
Battle of the Damned | |
Thrill to Kill | |
Blood of Redemption | |
SAF3 (TV Serie) | |
2014 | Lethal Punisher |
The Expendables 3 | |
Skin Trade | |
2015 | Workaholics (TV Serie) |
War Pigs | |
The Good, the Bad, and the Dead | |
Shark Lake | |
Caged to Kill | |
Sanjay and Craig (TV Serie) | |
Malchishnik | |
2016 | Hail, Caesar! |
Kindergarten Cop 2 | |
Arrow (TV Serie) | |
The Demon Hunter | |
Alien Hunter | |
FFC – Female Fight Club | |
2017 | Larceny |
Imagine Dragons: Believer (Musikvideo) | |
Altitude | |
Zombie Shooter | |
Tour de Pharmacy | |
Power of Grayskull: The Definitive History of He-Man and the Masters of the Universe (Doku) | |
Sharknado 5: Global Swarming | |
2018 | Broken Sidewalk (TV Serie) |
Black Water | |
Creed 2: Rocky’s Legacy | |
Aquaman | |
2019 | The Tracker |
It’s Always Sunny in Philadelphia (TV Serie) | |
Acceleration – Gegen die Zeit | |
Hard Night Falling | |
2021 | Pups Alone |
Castle Falls (auch Regie) | |
2022 | Minions: The Rise of Gru (Stimme) |
Operation Seawolf | |
Section Eight | |
2023
2023 |
The Best Man |
2024 | Wanted Man (Darsteller und Regie) |