Originaltitel: Driving Force__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1989__Regie: Andrew Prowse__Darsteller: Sam J. Jones, Catherine Bach, Don Swayze, Stephanie Mason, Ancel Cook, Gerald Gordon, Renata Scott, Robert Marius, Billy Blanks u.a. |
B-Actionrecke Sam Jones, dessen Karriere trotz seiner Hauptrolle in „Flash Gordon“ nie durchstartete, kämpft in „Driving Force“ für seine Tochter und gegen den letzten Nerv des Zuschauers.
Der Film macht nie so ganz klar, ob er nun in einem ziemlich abgefuckten Teil der Gegenwart oder einer „Mad Max“-mäßigen Zukunft spielt; klar wird nur: Hier wird es mit den Gesetzen nicht so genau genommen und es herrscht rege Konkurrenz im Geschäft des Abschleppwagenfahrer. Der skrupellose Nelson (Don Swayze) drängt Konkurrenten schon mal von der nächsten Klippe und damit aus dem Geschäft, wie direkt die Eingangssequenz zeigt.
Zu einem derart gefährlichen Job wechselt man nur in einer Notlage – sowie Steve O’Neill (Sam Jones), arbeitsloser Ingenieur und Held des Films. Um das Sorgerecht für seine Tochter behalten zu können, heuert er an. Edler Held, edle Motive, etwas Herzschmerz; da darf der B-Fan schon mal herzhaft gähnen, denn dieser melodramatische Touch interessiert keine Sau.
Natürlich bekommt Steve schon direkt mit Nelson, Surf (Robert Marius) und Pool (Billy Blanks) Ärger, die alle Konkurrenten mit Gewalt aus dem Geschäft drängen und selbst für Unfälle und damit Arbeit für sich sorgen. Doch Steve sagt den drei Fahrern den Kampf an…
httpv://www.youtube.com/watch?v=4QiZGDvOhxY
Potential für einen rabiaten Kleinkrieg filmischer Art wäre bei „Driving Force“ durchaus vorhanden gewesen, doch leider wählt der Film die meiste Zeit den Stil eines Rührstücks. Der allein erziehende Papi muss sich mit den Eltern der verstorbenen Ehefrau um das Sorgerecht streiten („Over the Top“, ick hör dir trapsen), Töchterchen ist nicht immer einfach zu erziehen und nebenbei wird dann auch noch eine aufopferungsvolle Ersatzmami klargemacht. Leider alles auf totalem Kitschniveau und komplett unspannend, denn man kann das Ende von Anfang an voraussagen. Zu allem Überfluss tritt dann auch noch der Plot um Steves Kampf gegen die bösen Abschlepper in den Hintergrund, was dann schließlich vollends jeden Hauch von Spannung killt.
So wie die Geschichte dann auch vor sich hin plätschert, ist auch kein Platz für große Action und wenn es dann rundgeht, dann auch nicht sonderlich spektakulär. Die Autoaction hat man woanders schon viel besser gesehen, zumal sie (wie der ganze Film) optisch ziemlich dröge präsentiert wird. Kurze Kloppereien gibt es auch, ganz nett, aber ohne Martial Arts. Gerade bei Billy Blanks eine Verschwendung, der bloß ein oder zwei Hiebe austeilen darf.
Darstellerisch geht das Ganze für B-Verhältnisse noch halbwegs in Ordnung, aber von Sam Jones („Ted“) und Billy Blanks („Nameless – Total Terminator“) hat man schon wesentlich besseres gesehen. Immerhin Don Swayze („Forced to Kill“) geht in seiner Fieslingsrolle auf, während die Darsteller im Familienteil alle selbst bei einer Soap Opera wegen Inkompetenz gefeuert werden würden.
Lahme Geschichte, lahme Action und nur wenig überzeugende Darsteller – Klassenziel verfehlt. Nur durch den Billy-Blanks-Bonus zählt der Film für den geneigten Fan (wie mich) nicht zum absoluten Bodensatz.
Eine DVD, die nur den Film enthält, dies aber in deutscher und englischer Sprache, ist mittlerweile bei Imperial Pictures/KNM erschienen.
© Nils Bothmann (McClane)
Was hältst du von dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: Imperial Pictures/KNM__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja |