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Dschungelratten

Originaltitel: Jungle Rats__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1987__Regie: Teddy Page__Darsteller: Romano Kristoff, Jim Gaines, Jerry Bailey, Michael Welborn, Richard King, Marilyn Lang, Ronnie Patterson, Nancy Hung, David Anderson, Mike Monty, Eric King u.a.
Dschungelratten

„Dschungelratten“ als „Todeskommando Vietnam“ neu aufgelegt.

Südvietnam 1968. Ein hochrangiger General wird von ein paar fiesen Vietcongs gefangengenommen und in eines ihrer unterirdischen Höhlensysteme verschleppt. Logisch, dass dies die US and A nicht auf sich sitzen lassen können und ein Team losschicken, das den General befreien soll.

Auf dem Weg zur großen Befreiung hakt „Todeskommando Vietnam“ aka „Dschungelratten“ wirklich alle Genre-Klischees ab, die einem in Sachen Vietnam-Kriegsfilm in den Sinn kommen: Die fiesen Gelbhäute, der dichte Dschungel, die aufrechten Amerikaner, die Scharfschützen in den Baumwipfeln, der GI, der auf die Mine tritt und mittels einem Stein und einem Rambomesser gerettet wird, der vietnamesische Kontaktmann, in Erdlöchern verschwindende Charlies und natürlich Kampfhubschrauber, die im letzten Moment zu Gunsten der amerikanischen Helden eingreifen…

Alles drin, was Spaß macht. Dementsprechend lang dauert es auch, bis die Dschungelratten dem entführten General überhaupt nahe kommen. Auf dem Weg zu ihm nieten sie gefühlt den halben Vietcong um. Fünf Mann, die freilich von den Charlies niemals getroffen werden. Wenn ein amerikanischer Held stirbt, dann nur, wenn ihn ein eigener Mann erschießt. Dazu kommt es im Übrigen auch, denn „Dschungelratten“ installiert einen ziemlichen Psycho-GI, der seinen eigenen Kameraden das Leben zur Hölle macht. Und sich munter durch Vietnam raubrittert: Da werden verbündete Damen liebevoll als Miststück bezeichnet und nicht verbündete Damen werden vergewaltigt und erschossen. Hach ja… damals, als die Meisten „Politische Korrektheit“ nicht mal buchstabieren konnten.

Langweilig wird es mit den „Dschungelratten“ theoretisch nie. Einfach weil der Film von einer Actionszene zur nächsten hetzt und sich während selbiger auch herzlich dumme Momente erlaubt. Das absolute Highlight stellt dahingehend die erste Actionszene dar, in der die Amis verlustfrei gefühlte 40 Vietcongs umnieten, woraufhin die Vietcongs die Amerikaner auffordern, gefälligst zu kapitulieren. Große Szene. Witzig ist auch, dass alle Vietcongs fließend englisch sprechen. Aber so sind sie… die Charlies!

Erstaunlich sind auch die hier präsentierten Tunnelsysteme des Vietcong: Weitläufige Höhlensysteme, natürlich gewachsen. Irgendwie sehen die in den sonstigen Vietnam-Kriegsfilmen leicht anders aus. Ihr hängt geistig immer noch an dem von mir bewusst gesetzten „theoretisch“ des vorherigen Absatzes fest? Was soll ich sagen? Ich habe schlechte Nachrichten für euch: Von all der Action sieht man in „Dschungelratten“ nicht viel. Beziehungsweise in der deutschen VÖ. Die ist nämlich so dunkel abgetastet, dass man in den leider sehr häufigen Nacht- und Höhlenkampf-Szenen wirklich gar nichts erkennt und bis auf „Ihr Schweinääääää“ und „Ihr Hurensöhnäääää“ sowie viel Geballer nichts von der Action mitbekommt. Meist huschen irgendwelche Schemen über den Screen und man kann nicht einmal erahnen, ob das nun die Helden oder die nächsten Opfer sind.

Das ist dann doch leicht unbefriedigend. Zumindest steigt wenigstens der Showdown im Tageslicht. Mit allem, was man hier erwartet: Einhändig abgefeuerte MGs, in Zeitlupe explodierende Strohhütten und ein amtlicher Bodycount! Darunter schön dudelnde Synthie-Mucke. Ein Traum. Wenn die Darsteller hier dann noch entrückt ihre Gesichtszüge entgleiten lassen und während des Geballers fast schon psychopathisch wirkend herum grölen, haben sie obendrein ihre besten darstellerischen Momente. Sonst spielen sie eher weniger und üben sich mehr im Sprücheklopfen.

Letzten Endes ist „Todeskommando Vietnam“ aka „Dschungelratten“ kaum mehr als 0815-Vietnam-Kriegs-B-Geballer, das zumindest angenehm atemlos von einer Actionszene zur nächsten hetzt. Dazwischen wird der Zuschauer weder von einer Story noch von störendem Schauspiel oder einer überflüssigen Charakterentwicklung belästigt. Leider sieht der Zuschauer zumindest in der deutschen Fassung wenig bis gar nichts von der Action, weil der Film in sattem Schwarz absäuft. Und das ist freilich nicht so gut für einen Film, der von seiner Action lebt und ansonsten wirklich gar nichts zu bieten hat. Wobei, die einzigen im Film zu sehenden Brüste erkennt man dank der Dunkelheit auch nicht. Heijeijei…

Die deutsche DVD von Edel Germany erschien am 29. April 2016 ungeschnitten und mit einer Freigabe ab 18. Qualitätsmäßig liegt die Scheibe maximal auf VHS-Niveau minus ganz viel Helligkeit.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Edel Germany__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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