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Fate

Originaltitel: Fate__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2003__Regie: Ace Cruz__Darsteller: Michael Paré, Philip Michael Thomas, Lee Majors, Tamie Sheffield, Ace Cruz, Bella Cosper, India Cosper, Codi Henderson, Jermaine Jackson, Carolyn Mac, Angel MacDonald u.a.
Fate

Michael Pare jagt einen Serienkiller in „Fate“.

Der FBI-Agent Cody Martin gerät bei einem Einsatz mit seinen Kameraden in einen Hinterhalt, der in ein Massaker mündet. Selbiges überlebt nur Cody. Traumatisiert schmeißt der seinen Job beim FBI hin und wird Detective in einem kleinen Städtchen in der amerikanischen Pampa. Doch auch hier holt ihn seine Vergangenheit ein, als ihm sein Chef einen neuen Partner aufs Auge drückt. Der hat nämlich auf Entscheiderebene zu dem vollkommen verhunzten Einsatz sein Scherflein beigetragen.

Doch den beiden bleibt gar keine Zeit, sich anzugiften, denn in dem verschlafenen Kuhkaff verschwinden urplötzlich Einwohner und tauchen zumeist leblos wieder auf. Ein religiös motivierter Serienkiller scheint sich ordentlich an den Sündern des Ortes auszutoben und Gottes Willen zu vollstrecken. Nur langsam kommen Cody und sein neuer Partner dem Killer auf die Spur…

„Fate“ führt einen zumindest in der ersten Stunde seiner Laufzeit durchaus gekonnt an der Nase herum. Tarnt er sich doch als x-te „Sieben“-Kopie, in der ein abgedreht wirkender Killer Sünder richtet. Dementsprechend erwischt es hier Lesben, Huren, Betrüger und Lügner. Wenn der Film dann kurz vor Ende aber das wahre Motiv des Killers enthüllt, hat der Zuschauer durchaus einen kleinen „Aha-Effekt“. Zwar ist das Finale gruselig konstruiert und wenig logisch, aber zumindest schafft es das Drehbuch dieses Thrillers, sich kurzzeitig aus dem Schatten zig besserer Vorbilder zu lösen.

Kille, kille gibt’s in „Fate“. Der Trailer zum Film beweist es.

httpv://www.youtube.com/watch?v=pCYfh9yQKkE

Für den Film selbst kommen diese Enthüllungen aber viel zu spät. Der Zuschauer wurde von der langweilig dargebotenen, höhepunktlosen Story längst in den Schlaf gelullt. Die Figuren entpuppen sich früh als absolut uninteressante Stereotype. Die Klischees purzeln im Sekundentakt und die Dialoge könnten banaler und nichtssagender kaum sein. Die Ermittlungen der beiden Cops erzeugen keinerlei Tempo, die Auftritte des Killers entbehren jedweder Spannung und die Szenen, in denen der Film das Schicksal der Opfer thematisiert, lassen keinerlei dramaturgisches Gespür erkennen.

Dazu gesellt sich eine piefige, altbackene, absolut schmucklose Inszenierung, die durch die katastrophale Technik der deutschen DVD-Veröffentlichung von Great Movies noch einmal negativ potenziert wird. Das Ergebnis ist ein Film aus den 2000er Jahren, der ausschaut wie eine absolute filmische Totgeburt aus den 80ern. Der miese Soundtrack unterstreicht das Elend eindrücklich. Action und dergleichen braucht man sich von „Fate“ erst recht nicht zu erwarten. Meist latschen die Charaktere unmotiviert durch Stollen oder Laubwälder und labern dabei Dünnes. Ein Autostunt hängt so sinnlos in der Luft, dass man sich fragt, was der überhaupt in diesem Film zu suchen hat.

Das scheint sich Michael Pare („Abattoir“) in Bezug auf seine Gegenwart am Set auch irgendwann gedacht zu haben und stellt früh jedwede schauspielerischen Bemühungen ein. Sogar beim für seine Figur nicht undramatischen Ende schlafwandelt der Mime gelangweilt durch die Kulissen und scheint die Sekunden bis zum Drehschluss zu zählen. „Miami Vice“-Star Philip Michael Thomas zieht seinen Stiefel minimal routinierter durch, ist aber auch in keinster Weise irgendwie sympathisch oder gar charismatisch. Und Lee Majors („Die Geister, die ich rief…“) ist in seiner Rolle als Killer eine absolute darstellerische Nullnummer.

„Fate“ mit Michael Pare hat etwas Positives: Er endet…

Letztere Aussage ist im Übrigen keinerlei Spoiler, weil „Fate“ um die Identität des Killers kein Geheimnis macht. Der Thriller soll seine Spannung daraus ziehen, wie die Cops des Killers irgendwann habhaft werden. Also zumindest soll es so auf dem Papier sein. Im Film klappt dieses nachvollziehbare Ansinnen zu keiner Sekunde. Der ist stinklangweilig, öde, schlecht erzählt und noch schlechter konstruiert und wird von Schauspielern gespielt, die sichtlich keinerlei Bock auf diesen in jedweder Kategorie billig wirkenden Film hatten.

2 von 10

„Fate“ ist in Deutschland in die Hände verschiedenster Label geraten. Denen war der Film nicht mal eine anamorphe DVD wert, von einer ordentlichen Synchronisation ganz zu schweigen. Dafür wollte man ihn unter zig Alternativtiteln unters Volk bringen. Als „Hands of God“, „Im Namen Gottes: Stirb!“, „Der Serienkiller – Du kannst ihm nicht entkommen“ und – kein Scherz – „Sechs – Es gibt eine Zahl vor Sieben!“ kann man den Film mal mit einer FSK 16 Freigabe und mal mit einer FSK 18 Freigabe (wegen der Trailer) erwerben.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: KSM__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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