Wir wollen euch zwei interessante Kurzfilm-Projekte vorstellen. Während das eine einer Ideen-Wundertüte gleichkommt und die 80er feiert, lässt das andere eines der beliebtesten Filmmonster auf Tempelritter treffen. Viel Spaß mit „Kung Fury“ und „Predator – Dark Ages“:
Kung-Fu-Nazis, Saurier, Barbaren und David Hasselhoff in „Kung Fury“
httpv://www.youtube.com/watch?v=bS5P_LAqiVg
„Ja, das ist mein Bizeps, Baby!“
Mittels Skateboards weg geschleuderte Polizeiwagen, sich transformierende und amoklaufende Spielhallenautomaten, ein Triceratop als Triceracop, der Kung Führer, Laser Raptoren, Barbaren mit Miniguns und David Hasselhoff… Willkommen in der verrückten Welt von „Kung Fury“, einem via Kickstarter finanzierten Kurzfilm einiger Schweden, die die 80er in ihrer ganzen Verrücktheit noch einmal aufleben lassen. Hier werden Magnetbandschäden von VHS Kassetten imitiert, mit minimalen Aufwand animierte Trickfilme zum Leben erweckt, dumme Oneliner und schrecklich komische Wortspiele abgefeuert und in einer 2D-Sidescrolling-Sequenz die Nazis umgekickt als wäre der Film ein Videospiel. Darunter läuft köstlichste Arcade-Game-Musik und die Story folgt dem Prinzip des größten Unsinns:
Bei einem Einsatz wird ein Cop von einem Blitz getroffen und von einer Cobra gebissen. Eine anschließende Vision deutet an, dass er nun zu einem Auserwählten des Kung Fu mutiert ist. Fortan räumt er als Kung Fury unter den miesesten der miesen Lumpen auf. Diesmal gerät er an einen kampfsportbegeisterten Adolf Hitler. Der ist in der Zeit gereist, um Kung Fury zu töten und so selbst zum Auserwählten des Kampfsportes zu werden. Um ihm zuvor zu kommen, beschließt Kung Fury in der Zeit zurück zu reisen und Hitler zu Zeiten von Nazideutschland die Hammelbeine lang zu ziehen…
„Kung Fury“ ist nicht mehr und nicht weniger als eine ganz bewusst schön trashy gehaltene Wagenladung an irrwitzigen, abgedrehten Ideen, die eigentlich für fünf Filme auf einen Schlag gereicht hätten. Geadelt wurde das wilde Projekt von David Hasselhoff, der mal eben eine Sprechrolle im Film übernahm und den Titelsong beisteuerte. Groovy Baby!
Der Titelsong von „The Hoff“
httpv://www.youtube.com/watch?v=ZTidn2dBYbY
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Tempelritter gegen außerirdischen Trophäenjäger in „Predator – Dark Ages“
httpv://www.youtube.com/watch?v=YRD8jAk274I
Zur Zeit der Kreuzzüge wird eine Handvoll Tempelritter gebeten, in einem speziellen Landstrich nach dem Rechten zu schauen. Immer wieder verschwinden hier andere Tempelritter und gerüchteweise ist eine Bestie dafür verantwortlich. Den Tempelrittern wird ein Sarazene zur Seite gestellt, der eine Ahnung zu haben scheint, gegen wen die Tempelritter hier antreten müssen. Immerhin habe er bereits in Jerusalem gegen eine solche Bestie gekämpft. Widerwillig nehmen die Ritter den ehemaligen Feind in ihre Runde auf und brechen in die angrenzenden Wälder auf, um Jagd auf die Bestie zu machen. Was sie nicht ahnen: Sie sind längst von den Jägern zu den Gejagten geworden…
„Predator – Dark Ages“ verlegt die Handlung des legendären Originals in die Zeiten der Kreuzzüge. Dementsprechend streichen hier Ritter in mehr oder weniger schweren Rüstungen durch die Wälder und werden von einem der beliebtesten Filmmonster gejagt. Dabei werden diverse ikonische Bilder der bisherigen „Predator“-Franchise-Einträge bemüht und wieder verwertet. So die spezielle Wärmesicht des Predators, seine Tarntechnik, sein Laser und die dafür verwendete Zieleinrichtung. Wenn der universelle Jäger tötet, kommt einem das ebenfalls sehr bekannt vor: Platzende Köpfe, Enthauptungen und das Herausreißen der Wirbelsäule inklusive des Schädels. Diverse Dialog-Bonmots hat man irgendwie auch schon mal gehört und immer wieder tönen die weithin bekannten Original-Musikthemen von Alan Silvestri im Soundtrack von „Predator – Dark Ages“ durch.
Kurzum: Als „Predator“-Fan fühlt man sich hier schnell heimisch und auch ernst genommen. Kein Wunder, haben doch echte Fans den etwas langsam startenden, dann allmählich Fahrt aufnehmenden 30minütigen Fanfilm inszeniert. Das Geld stammte aus einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne. Am meisten gefällt dabei, dass die Mythologie um den Predator als Jäger nach der ultimativen Trophäe konsequent weiter geführt wird. Erneut wirkt der Außerirdische in seinem Jagdverhalten durchaus „fair“ und setzt in Duellen auch die zeitgenössischen Waffen ein. Dementsprechend bekommt man hier erstmals einen schwertschwingenden Predator zu sehen. Wenn das nix ist…