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Fight Night – Überleben ist alles

Originaltitel: Kiss Kiss__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2019__Regie: Dallas King__Darsteller: Natascha Hopkins, Robert Wagner, Nathalia Castellon, Julia Farino, Nick Denbeigh, Thai Edwards, Kiersten Hall, Essam Ferris, Tamra Dae, Janey Bolina, John Ross Clark u.a.
Fight Night Überleben ist alles aka Kiss Kiss DVD Cover

In “Fight Night – Überleben ist alles” geben es sich sexy Ladys amtlich…

In einem kleinen Stripschuppen findet ein Casting statt. Doch bis auf eine Dame namens Promise wissen die erotischen Tänzerinnen nicht zu überzeugen. Als Promise vom Betreiber des Schuppens abgerippt zu werden droht, proben die Bestandstänzerinnen den Aufstand und fordern nebenbei bessere Bezahlung und eine fairere Behandlung für sich selbst. Am Ende des Abends sind alle ihren Job los. Promise will sich für das Eintreten der Frauen erkenntlich zeigen. Sie hat einen Gutschein über 500 Dollar für eine Weinverkostung im Gepäck und lädt die anderen Damen ein.

Gemeinsam erobern sie das Weingut und lassen es sich richtig gut gehen. Irgendwann werden sie von den Strapazen des Tages und dem erhöhten Alkoholkonsum umgehauen. Als sie wieder zu sich kommen, sitzen sie paralysiert an einem Esstisch. Ein Kerl verkündet ihnen, dass sie in den nächsten Tagen gegeneinander in tödlichen Fights antreten müssen. Dass sie kämpfen, soll ein Serum garantieren, das ihre niedersten Instinkte hervorholt und sie zugleich gefügig macht.

Wenige Augenblicke später prallen bereits die ersten Frauenkörper heftig aufeinander. Die Zuschauer: Ranghohe Militärs und Politiker, die die Wirkung des Serums als „chemische Waffe“ begutachten wollen.

Schaut in den Mix aus Martial Arts, Sex und Wein hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=jBdOubzVqOI

Natascha Hopkins nach ihrem "Daumen ins Hirn"-Finisher

Natascha Hopkins nach ihrem “Daumen ins Hirn”-Finisher

In den ersten Minuten von „Fight Night – Überleben ist alles“ buhlt Regisseur und Drehbuchautor Dallas King massivst um die Aufmerksamkeit des vornehmlich männlichen Zuschauers. In einer gefühlt ewig langen Abfolge von Szenen tanzen leicht bekleidete Girls zu sexy Beats und setzen ihre Kurven in Szene. Auch der Abschnitt auf dem Weingut ist voll und ganz auf die erotische Ausstrahlung der Damen ausgelegt, die in sexy Outfits durch die Bilder schweben und sich auch für das eine oder andere Schäferstündchen mit den Angestellten nicht zu fein sind.

Wähnt man(n) sich infolgedessen in einer Art Softsexfilm, setzt es hernach nur noch mehr Exploitation. Plötzlich stehen da Kämpfe auf Leben und Tod auf dem Plan, in deren Vorfeld die Hauptfiguren mittels Impfungen zu chemisch modifizierten Killermaschinen umgemodelt werden. Bevor die Damen dann aufeinanderprallen, wird freilich das Anlegen der Kampfkleidung richtig sexy zelebriert. Zumal unsere Fighterinnen kaum mehr als einen BH und einen „Arsch frisst Hose“-Slip auftragen dürfen. Kurzum: Wie der Fieswicht des Streifens will „Fight Night“-Regisseur Dallas King an die niedersten Instinkte des Filmfans ran.

Leider ist das Ganze in eine Story eingebettet, die nach 30 Minuten zwar einen wunderbar offensiven Exploitation-Einschlag bekommt, diesen aber einfach nicht konsequent genug durchzieht und obendrein in ein wirklich unglückliches, unbefriedigendes und vor allem unausgegoren wirkendes Ende mündet. Auch die Darsteller/innen hemmen die Wirkung von „Fight Night“ enorm. Während die Kerle reichlich overacten, vor allem Robert Wagner überzieht gnadenlos als Fieswicht, merkt man den Damen überdeutlich an, dass sie kaum mehr als Stuntfrauen sowie Fitness- oder Instagrammodels waren, bevor sie für den Film gecastet wurden. Dementsprechend sind sie definitiv gut anzuschauen und teils bewundernswert austrainiert, aber Schauspielen können sie nicht für einen Cent.

Fight Night mit Natascha Hopkins und Tamra Dae

Kiss und Treasure sind zum Äußersten bereit.

Und fighten können sie zu weiten Teilen auch nicht. Bis auf die Darstellerin der Stripperin Treasure, Tamra Dae, würde ich allen Darstellerinnen jedweden Kampfsporthintergrund absprechen wollen. Sie überzeugen einfach null bei ihren Kampfübungen. Und dennoch, und damit sind wir bei dem größten Pluspunkt des Filmes, was Dallas King aus diesen Anlagen macht, ist in Bezug auf die Actionszenen schlichtweg verblüffend. Zum einen zelebriert er freilich die sexy Frauenkörper – umschmeichelt sie, lässt die Knackpos nicht aus dem Fokus.

Zum anderen hatte er einen versierten Kameramann an Bord, der ein untrügliches Auge für atmosphärische Shots hatte. Im Schneideraum zerdehnte King dann höchstselbst die gelungensten Momente in ewig langen Zeitlupen und beschleunigte die weniger gelungenen um ein Vielfaches. Um die Ereignislosigkeit der Kämpfe aufzufangen, schneidet er meist irgendeine wichtige Handlungsentwicklung parallel. Dadurch sind die Fights zwar ultralang, aber durchaus hübsch anzusehen und erstaunlich unterhaltsam geraten. Von den teilweise etwas zu derben Finishern ganz abgesehen. Darunter lässt King durchweg wirklich tolle, trancig angehauchte Musikstücke mit vornehmlich weiblichen Stimmen wabern und erschafft erstaunlich berauschende Musik-Bild-Konglomerate, die durchaus auch vergessen lassen, dass bei „Fight Night“ eigentlich wenig so funktioniert, wie es das sollte.

„Fight Night“: Sexy Sportclips mit Gekröse

Exploitation pur, zu Killermaschinen gepimpte junge Ladys, Regierungsverschwörungen, ein grobschlächtiger Turniermodus und viel nackte Haut… uninteressant tönt „Final Fight“ auf gar keinen Fall. Leider werden all diese interessant klingenden Punkte eher halbherzig umgesetzt. Die Nacktheit beschränkt sich auf knackige Pos. Die Kämpferinnen sind zwar irre durchtrainiert, aber sichtlich keine Martial-Artists. Infolgedessen ist die Action wenig spektakulär und bekommt nur durch die derb angehauchten Finisher ein „aufregendes“ Element. Zwischen den Actionszenen steigt dann die wenig durchdacht wirkende, overactete, teils extrem plumpe und nicht zu Ende gedachte Story, die den Film nur mühsam zusammenhält und vor allem erst 30 Minuten nach Filmbeginn wirklich einsetzt. Der wirkt dadurch deutlich zu lang – ohne allerdings langatmig zu werden.

Dafür sorgt vor allem die unvermutet gelungene Inszenierung, die in die schwache Action viel Style reinbringt und auch abseits der Action mit teils kräftigen Farbfiltern und einer interessanten Lichtsetzung immer mal wieder Aha-Momente zu generieren versteht, die man dem Film so nie zugetraut hätte. In der Folge sollte man sich also keinen angesexten „Lady Bloodfight“ erwarten, muss aber auch keine misslungene Vollgurke befürchten. Eher eine Art „Sexy Sportclips“ auf DSF mit deutlich mehr „Handlung“ und Blut. Es gibt deutlich Schlimmeres…

04 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien von Lighthouse und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Lighthouse__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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