Originaltitel: Getaway Driver__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2021__Regie: Adam Vetri__Hosts: Michelle Rodriguez, Wyatt Knox__Darsteller: Karren, Karren, Karren und ihre Fahrer |
Bei „Getaway Driver – Rasen, driften und entkommen!“ handelt es sich um ein Actionformat, das in Deutschland von dem TV-Sender DMAX präsentiert wurde. In bislang acht Episoden traten jeweils drei Fahrer an, um den besten „Fluchtfahrer“ zu ermitteln.
So funktioniert „Getaway Driver“
Die Episoden von „Getaway Driver“ laufen dabei immer nach dem gleichen Schema ab. Zunächst werden uns die jeweiligen Rennfahrer und ihre Autos genauestens vorgestellt. Dann müssen sich die Teilnehmer jeweils nacheinander dem Parcours stellen. Dieser befindet sich auf einem ehemaligen Fabrikgelände, welches dem ganzen Treiben einen schön postapokalyptischen Anstrich verleiht.
Hier gilt es zunächst, zwei Verfolgern zu entkommen und einen von zwei möglichen Ausgängen zu finden. Wer vom Gelände entkommt, gewinnt 2.000 Dollar. Die schnellsten zwei kommen weiter. Aufgrund der Verfolger ist die Wahrscheinlichkeit, zu entkommen, allerdings nicht sehr hoch. Wer es dementsprechend nicht vom Gelände schafft, kann also hoffen, dass die Mitstreiter auch versagen. Dann gilt als Verlierer, wer sich am kürzesten der Verfolger erwehren konnte.
Die beiden Gewinner der ersten Runde haben nun 90 Minuten Zeit, ihre Autos zu reparieren und sich auf das zweite Rennen vorzubereiten. Dieses findet unter erschwerten Bedingungen statt: Nicht nur wird nun bei Nacht gerast, es gibt auch gleich drei Verfolger und nur einen Ausgang. Wer diese Runde übersteht, gewinnt 5.000 Dollar. Schaffen es beide Fahrer, darf sich der schnellere den Titel „bester Fluchtwagenfahrer“ anheften.
Schaut in die Actionshow mit Michelle Rodriguez hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=ZMGO5hcsL00
Was insgesamt ganz aufregend klingt, ist es nicht wirklich. Die Gründe dafür sind Legion. Ein ganz persönlicher Grund: Ich kann mit dem Getue um Autos, PS und röhrende Motoren nichts anfangen. Das ist bei einem solchen Format freilich nicht die beste Grundvoraussetzung. Problematisch ist zudem, dass „Getaway Driver“ es irgendwie geschafft hat, fast durchgehend ziemlich unsympathische Spacken als Kandidaten heranzuziehen.
Diese sind größtenteils so ekelhaft überzogen von sich selbst überzeugt, dass man gar nicht anders kann, als ihnen den Misserfolg zu wünschen. Allgemein muss ich zugeben, die Motivation der Teilnehmer nicht verstanden zu haben. Am Ende steht die Möglichkeit eines Gewinnes von 7.000 Dollar. Damit sind größtenteils nicht einmal die Lackschäden auszubügeln, die die Karren bei dem Parcours nehmen.
Häufig sind die Karren am Ende sogar total im Eimer. Achsen brechen, die ganze Verkleidung fliegt weg, Motoren werden freigelegt. Denn die im Deutschen als Profifahrer angekündigten, im gedubbten Original mit „Tactical Drivers“ deutlich besser getroffenen Verfolger wissen ganz genau, was sie hier machen. Keilen die Teilnehmer ein, rammen sie und treiben sie teils echt gekonnt in unwegsames Gelände, wo sich die „Beute“ gerne mal die Karre komplett zerschießt.
Warum nimmt man also an einem solchen Format teil und lässt sich das geliebte Vehikel zerstören? Es ist natürlich der pure Schwanzvergleich. Da drückt man doch gerne die Daumen… Nicht. Spannend ist das Gebotene also nicht wirklich, eher herrscht Schadenfreude vor, wenn ein Großmaul seine Grenzen aufgezeigt bekommt.
Ich muss zudem zugeben, ich habe mir von dem Format derbere Action versprochen. Vielleicht keine Explosionen und sich überschlagende Karren, mehr als Herumsliden und mal Aufs-Gas-Drücken hätte es aber schon sein dürfen. Der Spektakelfaktor ist also eher niedrig. Und selbst wenn die Verfolger die Teilnehmer mal wieder rammen, hat das keinen wirklichen Impact.
Die Regie ist allerdings schon um Action bemüht. Hat den Kurs mit zahlreichen Kameras bestückt, ebenso die Karren der Teilnehmer. Als Highlight haben sie Leute engagiert, die absolut wissen, wie man mit Drohnen umgeht. Diese lassen die mit Kameras bestückten „fliegenden Augen“ hinter, neben und vor den Karren herfliegen. Auf die daraus resultierenden, höchst dynamischen Bilder wird häufig zurückgegriffen. Ein wirklich flotter Schnitt täuscht zudem immer mal wieder Action vor, wo keine ist.
In optischer Hinsicht ist noch interessant, dass man als Zuschauer eine Karte angezeigt bekommt, anhand derer man sehen kann, wie knapp die Fahrer mal wieder am Exit vorbeigerast sind. Hier erkennt man auch die Positionierung der Verfolger. Ich persönlich hätte diese Spielerei nicht gebraucht, würde viel lieber mal die Perspektive der Verfolger einsehen wollen.
„Getaway Driver“ setzt viel Faszination für Autos voraus
Wer wie ich keinerlei wirklichen Bezug zu Autos hat und sie am liebsten brennend, explodierend und sich überschlagend in Actionfilmen sieht, wird mit „Getaway Driver“ nicht viel anfangen können. Doch selbst wenn diese Faszination da wäre, glaube ich nicht, dass das hier gebotene Gebräu wirklich funktionieren würde. Dafür sind die Fahrer zu unsympathisch und ist die Action zu langweilig.
Ein kleiner Coup gelang „Getaway Driver“ dennoch – und damit zu dem Punkt, warum ich überhaupt eingeschaltet habe. Es ist gelungen, Michelle Rodriguez als Host für die Show zu engagieren. Das weibliche Gesicht der „Fast & Furious“-Eskapaden passt freilich wie Arsch auf Eimer auf dieses Format und hat auch eine erstaunlich präsente Rolle in der Show inne.
Sie unterhält sich mit den Fahrern, startet die Rennen, lässt die arrogantesten Deppen immer mal wieder verbal hart auflaufen, erklärt die Regeln, bestaunt die Karren und verfolgt die Rennen auf einem Monitor, von wo aus immer mal wieder ein paar ihrer Kommentare wie „Teufelskerl“ zwischengeschnitten werden. Dabei kommt die Mimin immer sympathisch und vor allem sehr locker rüber. Aber so richtig zu brennen scheint sie für das Format auch nicht. Denn der letzte Funke Begeisterung springt auch von ihr nicht wirklich über.
Das Format lief in Doppelfolgen auf DMAX. Dort darf man sicher auf die eine oder andere Wiederholung hoffen. In der Mediathek des Senders liegen zudem alle Folgen zum schnellen Durchsnacken.
In diesem Sinne:
freeman
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