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Amandla Stenberg und Jennifer Yuh Nelson über „The Darkest Minds“

The Darkest Minds Filmplakat

Regisseurin Jennifer Yuh Nelson und Hauptdarstellerin Amandla Stenberg standen uns Rede und Antwort zu „The Darkest Minds“. Copyright: 20th Century Fox

Am 16. August 2018 kommt mit „The Darkest Minds – Die Überlebenden“ eine spannende und actiongeladene Buchverfilmung in die deutschen Kinos. Wir stellen euch den Film vor und präsentieren zwei Interviews, in denen die Regisseurin Jennifer Yuh Nelson und die Hauptdarstellerin Amandla Stenberg von „The Darkest Minds“ berichten.

Mit übernatürlichen Kräften gegen ein kaputtes System

Amerika befindet sich in einer Krise – die meisten Kinder sind aufgrund einer schrecklichen, mysteriösen Seuche gestorben. Als die wenigen, die überlebt haben, als Teenager auf mysteriöse Weise beginnen, mächtige, übernatürliche Kräfte zu entwickeln, werden Sie von der Regierung zur Bedrohung erklärt und inhaftiert. Die sechzehnjährige Ruby, eine der stärksten und mächtigsten der Jugendlichen, flieht aus dem Camp und stößt zu einer Gruppe durchgebrannter Teenager, die auf der Suche nach einem sicheren Ort sind.

Bald muss die neu gefundene Familie feststellen, dass es in einer Welt, in der die mächtigen Erwachsenen sie betrogen haben, nicht reicht, nur wegzulaufen. Die Teenager müssen den Kampf aufnehmen, um sich durch vereinte Kräfte die Kontrolle über Ihre Zukunft zurück zu holen.

Schaut in „The Darkes Minds“ hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=ZhhbGfKIr_U

Jennifer Yuh Nelson im Interview zu ihrem Film „The Darkest Minds“

Wir haben Regisseurin Jennifer Yuh Nelson für ein Interview zu „The Darkest Minds – Die Überlebenden“ getroffen. Der Film ist Yuh Nelsons erster Live-Action-Film, zuvor hat sie sich als Regisseurin von Animationsfilmen einen Namen gemacht.

Von „Kung Fu Panda“ zu „The Darkest Minds“

Sie sind für Ihre Animationsfilme bekannt – war der Schritt zu einem Live-Action-Film der nächste logische Schritt für Sie? Was hat Sie an „The Darkest Minds“ gereizt?
Jennifer Yuh Nelson: Als Kind habe ich es geliebt, zu zeichnen und später habe ich als Story Artist gearbeitet, daher war es für mich natürlich, mit Animationen anzufangen, aber ich wollte schon immer auch Live-Action-Filme machen. Nachdem ich bei „Kung Fu Panda 2“ und „Kung Fu Panda 3“ Regie geführt hatte, habe ich mir einige Drehbücher angesehen, um meinen ersten Live-Action-Film auszusuchen.

Was mich am Drehbuch von „The Darkest Minds“ wirklich gefesselt hat, war der großartige, emotionale Kern der Geschickt, der das Herz höher schlagen lässt und der schon im ersten Entwurf zu erkennen war. So etwas findet man nicht oft bei Entwürfen. Ich habe sofort begonnen, den ersten Band der Buchserie von Alexandra Bracken zu lesen, auf dem der Film basiert, und dort gab es so wundervolle Charaktere, dass ich mich noch mehr auf den Film gefreut habe. Ich fühle mich immer von emotionalen Höhepunkten angezogen und wenn ich dieses Gefühl bei einem Script nicht habe, dann weiß ich, dass ich den Film nicht machen könnte.“

Können Sie die Geschichte für uns zusammenfassen?
Jennifer Yuh Nelson: Eine mysteriöse Krankheit führt dazu, dass 98% aller Kinder in den USA sterben. Es wird nicht erklärt, woher die Seuche kommt, aber plötzlich sind all diese Kinder gestorben. Die Kinder, die überlebt haben, entwickeln ungewöhnliche Kräfte und Fähigkeiten, sodass die Regierung sie als Gefahr ansieht. In der Geschichte geht es um Ruby, ein starkes Mädchen, das die Fähigkeit besitzt, in die Gedanken anderer Menschen einzudringen, diese zu löschen und die Erinnerungen von Menschen zu manipulieren. Sie flieht vor der Regierung und trifft auf andere Jugendliche, die genau wie sie über übersinnliche Fähigkeiten verfügen. Mit ihnen erlebt sie zum ersten Mal, was es bedeutet, dazuzugehören und eine Familie zu haben. Es geht um ihre Reise vom verängstigten kleinen Mädchen zu einer starken Frau.

Die Unterschiede zwischen einem Animationsfilm und einem Live-Action-Film

Was war die die größte Herausforderung?
Jennifer Yuh Nelson: Eine große Herausforderung lag natürlich im Sprung vom Animations- zum Realfilm – das ist kein einfacher Übergang. Beim Animationsfilm gibt es ganz andere Abläufe. Aber ich hatte ein tolles Team an meiner Seite, das mir dabei geholfen hat. Was sich bei Animations- und Realfilm jedoch ähnelt, ist der Anfang eines Projekts, genauer gesagt die Entwicklung der Geschichte, sodass ich hier auf meine Erfahrungen zurückgreifen konnte.

The Darkest Minds von Jennifer Yuh Nelson

Jennifer Yuh Nelson (l.) bei der Premiere von „The Darkest Minds“. Copyright: 20th Century Fox

Die Produktion jedoch, das Drehen an sich, war komplett anders. Du arbeitest mit echten Menschen in einer echten Umgebung. Während man bei Animationsfilmen im Studio arbeitet, ist man an einem Filmset draußen – Es gibt so viele Eindrücke, die Schauspieler reagieren aufeinander und du musst das alles koordinieren, um trotzdem einen emotionalen Moment auf die Leinwand zu bringen. Das macht die Arbeit bei Realfilmen viel direkter und intuitiver.“

Frauen vor…!

Es ist spannend, dass es immer mehr Frauen wie dich als Filmemacherinnen von großen Produktionen gibt. Bist du davon ermutigt und bestätigt?
Jennifer Yuh Nelson: Ich glaube, momentan findet wirklich eine Veränderung statt und weibliche Regisseurinnen erhalten mittlerweile mehr Unterstützung. Trotzdem gibt es immer noch nicht genügend Frauen in diesem Beruf. Am Ende läuft es darauf hinaus, ob der Wille da ist, den Job einer Frau zu geben. Wir können uns die Seele aus dem Leib schreien, um auf uns aufmerksam zu machen, doch am Ende muss dir jemand den Auftrag für einen Film geben.

Wir müssen Frauen die Chance geben, sich zu beweisen, denn eigentlich ist es ganz normal, dass Frauen als Regisseurinnen arbeiten. Je mehr Frauen diese Chance bekommen, desto normaler wird es auch in unseren Köpfen werden und irgendwann wird es niemandem mehr auffallen, ob der Regisseur männlich oder weiblich ist und wir können uns ausschließlich darauf konzentrieren, unsere Arbeit zu machen.“

Jennifer Yuh Nelson über Amandla Stenberg

Warum war Amandla die perfekte Besetzung für die Rolle der Ruby?
Jennifer Yuh Nelson: Shawn Levy fungiert als Produzent des Films. Seine Tochter und Amandla sind Freunde und gingen zusammen zur Schule. Shawn kennt Amandla schon lange und hat sie seit dem Anfang ihrer Karriere begleitet und wusste, dass sie eine sehr gute Schauspielerin ist.

Als ich sie zum ersten Mal getroffen habe, war ich sehr beeindruckt. Sie hat so viel Energie und eine sehr starke und erwachsene Ausstrahlung. Sie ist absolut aufrichtig und diese Eigenschaft wollte ich unbedingt auch in Ruby sehen. Ich wollte jemanden, der Kraft und Verletzlichkeit miteinander vereinen kann, und aufrichtiger und echter wirkt als ein komplett ausgebildeter Schauspieler. Amandla ist so bodenständig und auf ihre ganz eigene unvergleichliche Art geht sie ihren Weg. Ich liebe sie einfach.“

The Darkest Minds mit Amandla Sternberg

Amandla Stenberg (2.v.r.) und die anderen jungen Helden von „The Darkest Minds“. Copyright: 20th Century Fox

Was bringt sie für die Rolle der Ruby mit?
Jennifer Yuh Nelson: Sie bringt Ruby zum Leuchten. In der Geschichte gibt es viele Dinge, mit denen sich Ruby beschäftigt und die sie straucheln lassen. Dazu kommt die Beziehung mit Liam, die neu für sie ist und all das porträtiert Amandla wundervoll.

Jennifer Yuh Nelson über die Farben im Film, Mandy Moore und „Game of Thrones“-Star Gwendoline Christie

Welche Bedeutung haben die Farben? Ruby beispielsweise ist eine „Orangene“?
Jennifer Yuh Nelson: Die Kräfte der Kinder sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, abhängig von der Gefahr, die von ihnen ausgeht. Am wenigsten gefährlich sind Kinder, die zu den „Grünen“ gehören – diese sind sehr intelligent, vergleichbar mit Autisten. Auf der nächsten Stufe finden sich die „Blauen“, die Telekinese, also die Fähigkeit, Dinge mit der Kraft ihrer Gedanken zu bewegen, beherrschen. Zu dieser Gruppe gehört auch Liam. „Goldene“ Kinder haben die Fähigkeit, Elektrizität zu kontrollieren. Noch gefährlicher sind die „Roten“ Kinder, die pyrokinetisch sind und Feuer kontrollieren können. Am Gefährlichsten jedoch sind die Kinder, die zur „Orangenen“ Kategorie gehören wie Ruby. Sie können die Gedanken anderer kontrollieren.

Warum haben Sie sich für Mandy Moore und Gwendoline Christie als erwachsene Darsteller entschieden?
Jennifer Yuh Nelson: Mandy Moore spielt Cate, eine Anführerin des Widerstands. Sie versucht, die Kinder vor der Inhaftierung in den Lagern zu schützen und strahlt eine große Wärme aus. Sie ist die einzige Erwachsene, die Ruby helfen kann. Mandy ist wirklich ein Schatz. Ich suche mir absichtlich nette Leute aus, um mit ihnen zusammenzuarbeiten, denn das Leben ist zu kurz, um das nicht zu tun. Sie vereint Wärme und Stärke auf unvergleichliche Weise.

The Darkest Minds Young Adult

Die Jugendlichen von „The Darkest Minds“ verfügen über spezielle Fähigkeiten. Copyright: 20th Century Fox

Gwendoline wiederum spielt Lady Jane, eine Kopfgeldjägerin, die Kinder jagt, die vor der Regierung geflohen sind. Ihr Ziel ist es, die Kinder zurückzubringen und das Kopfgeld für sie zu kassieren; sie ist eine wirklich angsteinflößende Frau. Sie verkörpert die bösartige Macht, die nach den Kindern jagt und Gwendoline bringt dies mit ihrer Präsenz unglaublich auf die Leinwand. Sie ist groß und kräftig und unglaublich beängstigend im Film. Im echten Leben hingegen ist sie die liebenswerteste Person, die man sich nur vorstellen kann. Es ist wundervoll, wenn sie lacht und sie ist einfach fantastisch. Sie hat bei allen Stunt-Szenen mitgewirkt, wurde im Auto herumgeschleudert, hat aus Fenstern geschossen und noch viel mehr verrückte Dinge gemacht.

„The Fast and the Furious“-Know-How beim Inszenieren der Actionszenen

Wie schwierig waren die Action-Szenen, vor allem die spannende Autoverfolgungsjagd?
Jennifer Yuh Nelson: Die Verfolgungsjagd war einfach unglaublich! Wenn Lady Jane die Kids findet, verfolgt sie deren Van und wird selbst wiederum von Cate verfolgt, sodass es eine Jagd mit drei Autos ist. Unser Stunt Supervisor Jack Gill ist großartig und hat bei den „The Fast and the Furious“-Filmen mitgearbeitet – man kann also sagen, dass er ein bisschen Erfahrung hat (lacht)!

Es war toll, ihm dabei zuzusehen, wie er drei Autos, die ständig umeinander her schwirren, koordiniert. Und um das klarzustellen, im Film sind echte Autos zu sehen, keine, die am Green Screen entstanden sind. Auf dem Dach von Gwendolines Auto befand sich ein Stuntman, sodass sie sich auf ihre Performance konzentrieren konnte, aber sie ist die ganze Zeit im Auto, während all die verrückten Sachen um sie herum passieren. Wir haben während der Dreharbeiten auch so einige Autos zerstört (lacht)! Es gibt eine Szene, in der die Autos sehr nah nebeneinander fahren. Während wir mit Gwendolines Auto drehten (sie war nicht die ganze Zeit im Auto), brach die Frontachse und das Team hat das Auto in Windeseile repariert, sodass wir es für weitere Drehs nutzen konnten.“

The Darkest Minds von Jennifer Yuh Nelson

Jennifer Yuh Nelson (m.) bei der Premiere von „The Darkest Minds“. Copyright: 20th Century Fox

Es gibt einige nervenzerreißende, beängstigende Momente im Film. Haben Sie keine Angst davor, Brutalität und Gefahren zu zeigen?
Jennifer Yuh Nelson: Es gibt sehr beängstigende Elemente im Film und ich glaube stark an Kontraste. Man kann keine mitreißenden positiven Emotionen erzeugen, ohne auch in die dunkle Seite einzutauschen. Man kann nicht über etwas hinwegkommen, wenn es nichts gibt, das überwunden werden muss. Daher müssen die Kids einige harte und ziemlich brutale Situationen überstehen, um ihre Stärken zu beweisen.“

Was unterscheidet „The Darkest Minds“ anderen Young-Adult-Filmen?
Jennifer Yuh Nelson: Ich glaube, viele Filmreihen, die sich an junge Erwachsene richten, sind sehr dystopisch und konzentrieren sich auf die schlechten Seiten der Dinge. Ich wollte hingegen sicherstellen, dass dieser Film positiv und erbaulich wird. Abgesehen vom Unglück, das sie erleben, sind die Kids sehr stark und tun alles dafür, ihre Situation zu ändern. Diese Stärke und der Mut spielen eine große Rolle und sind Dinge, die ich hervorheben wollte. Ruby ist zunächst unsicher, verängstigt und ist auf ihre eigenen Fehler fokussiert, aber jemanden dabei zu beobachten, wie er sich selbst akzeptiert und über sich hinaus wächst, ist großartig und ich glaube, dass es eine tolle Message für jeden ist.

Die Regisseurin über die Diversität in „The Darkest Minds“

Wie wichtig war es für Sie, einen so vielfältigen Cast zu haben?
Jennifer Yuh Nelson: Das war mir sehr wichtig und hat auch mit dem Buch zu tun. Die Charaktere im Buch waren sehr unterschiedlich und auch wenn die Diversität nie konkret ausgesprochen wird, ist sie doch vorhanden und der Autorin sehr wichtig. Als ich mit ihr darüber gesprochen habe, war sie einverstanden damit, noch mehr Vielfalt in unserem Cast abzubilden, wollte jedoch auf keinen Fall, dass wir etwas davon streichen.

Ich habe sehr daran geglaubt und auch das Studio war begeistert davon, den Film möglichst vielfältig zu gestalten. So ist es dazu gekommen, dass wir einen diversen Cast haben, in dem die Hauptdarstellerin, Amandla, eine Afro-Amerikanerin ist. Mit Chubs gibt es einen weiteren Afro-Amerikaner, Liam ist kaukasischer Abstammung, Zu ist Asiatin und ich bin die Regisseurin, was auch ziemlich ungewöhnlich ist (lacht).

Hoffentlich wird das in Zukunft nichts Besonderes mehr sein. Ich glaube, dass es künftig normal werden wird und die Leute sich keine Gedanken mehr darüber machen werden… Aber das ist noch Zukunftsmusik. Was mir an der Art gefällt, wie die Diversität in unserem Film dargestellt ist, ist, dass sie nicht in den Vordergrund gerückt wird. Es ist einfach normal und gehört zur Story. Die Charaktere sind so wie sie sind und nur zufälligerweise haben sie verschiedene ethnische Abstammungen. Und genau so sollte es sein. Wichtig sollten die Charaktere sein und nicht die Art, wie sie aussehen.

In welchem Moment am Set war für sie der Übergang vom Animationsfilm zum Live-Action-Film am eindrucksvollsten vollzogen?
Jennifer Yuh Nelson: Als wir am Set waren, gab es einen Moment, als ich bei einer Action-Szene am Rand stand und den Autos dabei zugesehen habe, wie sie herumgeflogen sind und ich dachte: „Wow, das ist echt ein wahr gewordener Traum. Und das ist ziemlich cool.“ (lacht)

Auf Seite zwei haben wir uns mit Hauptdarstellerin Amandla Stenberg über „The Darkest Minds“ unterhalten.

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