Originaltitel: Raptor Ranch__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2012__ Regie: Dan Bishop__Darsteller: Jana Mashonee, Lorenzo Lamas, Cole Brown, Donny Boaz, Cody Vaughan, Alexandra Nicole Hulme, Kim Matula, Rowdy Arroyo, Marcus M. Mauldin u.a. |
Wie hieß noch einmal der gute Film mit den Dinosauriern? Achja, „Jurassic Park“. Der spielt ja zu weiten Teilen in der Nacht. Warum Spielberg also nicht auf den Gedanken kam, den Film einfach „Jurassic Dark“ zu nennen, wird wohl auf ewig ein großes Rätsel bleiben. Dachten sich wohl zumindest die deutschen Verleiher des Filmes „Raptor Ranch“. Irgendwie trauten die nämlich den doofen Deutschen nicht zu, dass die diesen Titel verstehen. Und „Raptoren Bauernhof“ klang einfach nicht cool genug.
Also schaute man kurz in den Film rein, stellte fest, dass er meist bei Dunkelheit spielt und tadaaaa: „Jurassic Dark“ war geboren. Tja, Spielberg, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben…
Für seinen dummen deutschen Titel kann der Film freilich nichts, also klopfen wir doch mal den Rest auf seine Brauchbarkeit hin ab: Dabei fallen direkt zwei große Pluspunkte auf:
1. Die Hauptdarstellerin ist mal ein wirklich leckeres Tough-Cookie! Knackarsch in straff sitzender Jeans, tolle, vor allem riesige Moppen und angenehme Gesichtszüge. Obendrein kann sie hinlangen wie ein Kerl, rennt gerne mit einem Rambo-Bogen durch die Gegend und ist einfach mal ein sexy kerliges Übergirlie!
2. Der Film nimmt sich selbst kein Stück ernst! Oder wie will man sonst erklären, dass Lorenzo Lamas als vorgeblicher FBI-Hot-Shot den Film schlicht und ergreifend in einem Hotelzimmer verpennt? Genial.
Worum geht’s? Nun, hier wäre der Originaltitel dann schon sehr passend gewesen. Denn „Raptor Ranch“ dreht sich genau darum: Ein leicht senil und bekloppt wirkender Wissenschaftler züchtet auf seiner Ranch Dinosaurier. Um diese unter Kontrolle zu halten, braucht er viel Benzin, um seine Generatoren für die Stromzäune zu betreiben. Eines Tages wird dem Städtchen „Fossil Ridge“ genau diese Benzingier des Wissenschaftlers zum Verhängnis. Denn just an diesem Tag tauchen gleich zwei Gruppen Fremder auf, die Treibstoff benötigen. Doch selbiger ist in der örtlichen Tankstelle komplett aufgebraucht.
Gemeinsam will man bei dem Wissenschaftler vorstellig werden, um ihm wenigstens ein paar Literchen abzuknöpfen. Doch direkt vor Ort spielt man dann einfach an allen auffindbaren Hebeln und Knöpfen herum und schon sind die Urzeitechsen auf freiem Fuß… Und genascht wird überwiegend vom Menschenbuffet…
„Jurassic Dark“ ist absolut bescheuert. Doch er ist sich selbst absolut bewusst, dass er nicht viel taugt. Dementsprechend werden einige Szenen ironisch aufgebrochen. Die Schauspieler sind permanent am Augenzwinkern und immer wieder meint man bei besonders hirnrissigen Verhaltensweisen der Figuren (wenn etwa eines der menschlichen Opfertiere Raptoren angelt!!!) die ganze Crew im Hintergrund lachen zu hören. Leider passt das Pacing des Filmes nicht. Bis die Dinos frei sind, vergeht einfach zu viel Zeit und wird auch zu viel gelabert. Sind die Echsen dann frei, holpert es tempomäßig noch immer.
Auch vermisst man eine Art echte Story. Die Charaktere sind beispielsweise gar nicht bestrebt, das Problem „Urzeitechsen“ zu lösen. Das geschieht eher nebenher oder zufällig. So hetzen die Figuren immer etwas kopflos wirkend durch irgendwelche Wälder und letztendlich sind es nur die hypnotisch hüpfenden Moppen der Hauptdarstellerin Jana Mashonee, die einen bis zu dem ziemlich zerfahren wirkenden Showdown dranbleiben lassen.
Dafür ist „Jurassic Dark“ durchaus sauber inszeniert und bietet solides DTV-Mittelmaß. Überraschend gelungen sind die Tricks um die Urzeitechsen. Dabei wird sowohl mit Handpuppen, Animatronics und CGIs gearbeitet und das Ergebnis ist mehr als nur brauchbar. Vor allem die CGIs erstaunen in ihrer Qualität, sind aber von perfekt weit entfernt. Wenn die Dinos zuschlagen, lassen die Macher ordentlich Blut über den Screen spritzen, der eine oder andere Splatter-Effekt darf ebenfalls für rote Leinwände sorgen.
Das Ergebnis ist ein Trashfilm der unterhaltsameren Sorte. Alle Beteiligten wussten ganz offensichtlich, worauf sie sich hier einließen und gingen mit Spaß an die Sache ran. Leider gehen „Jurassic Dark“ mit der Zeit die Ideen aus und so agieren die Figuren immer bekloppter und abgedrehter, um den Sauriern auch wirklich vors Maul zu laufen. Blöderweise wirken die Viechers immer wieder zu behäbig und zu ungefährlich. Dafür sind sie ganz nett getrickst. Die Hauptdarstellerin möchte ich gerne in mehr, dann deutlich freizügigeren Filmen sehen und Lorenzo Lamas („Snake Eater“) kann man echt nur beglückwünschen, dass er in Produktionen wie solchen zeigt, wie schmerzbefreit er an Filmprojekte jedweder Art heranzugehen vermag. Sein „Held“ in diesem Unfug ist mal wirklich ganz groß!
Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film kommt von dem Label Justbridge Movies und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
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