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Jurassic Domination

Originaltitel: Jurassic Domination__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: Brian Nowak__Darsteller: Eric Roberts, Jack Pearson, Jamie Bernadette, Azeem Vecchio, DeAngelo Davis, Eric Guilmette, John Crosby, Miranda Meadows, Alissa Filoramo u.a.
Jurassic Domination setzt Triassic Hunt fort

“Jurassic Domination” punktet mit Sauriern und Eric Roberts. Solange man das als Punkten bezeichnen möchte.

Wir erinnern uns: In „Triassic Hunt“ ließ sich Michael Pare ein paar Saurier züchten, um diese als Waffen in kriegerischen Konflikten einzusetzen. Um deren Schlagkraft zu beweisen, hetzte er sie auf ein paar Söldner und präsentierte potentiellen Investoren das Gemetzel. Der Film war so „erfolgreich“, dass man bei The Asylum beschloss, eine Fortsetzung zu konzipieren.

Die rippt einfach den Vorgänger ab. Erneut fährt ein Lkw mit problematischer Ladung durch die USA. Wieder kommt die Ladung rein zufällig frei. Und natürlich handelt es sich bei der Ladung um Saurier, die verdammt hungrig sind. Einzige Abweichung zum Vorläufer: In „Jurassic Domination“ ist diesmal nicht die Privatwirtschaft Schuld an dem ganzen Ungemach, sondern das Militär.

Ein fieser Vier-Sterne-General will neue Waffen und ein paar Saurier der Gattung Allosaurus erscheinen ihm aus irgendeinem Grund als angemessen. Klar, er kann sie nicht steuern, geschweige denn kontrollieren. Aber sind das nicht immer die besten Waffen? Also lässt er ganze vier Mann entsenden, damit die seine ausgebüxten Saurier wieder einfangen. Lebendig! Erstaunlicherweise protestiert keiner der Soldaten auch nur ansatzweise. Echte Helden.

Trash-Film mit Dinosauriern… und Eric Roberts

Geoff Meed, Mark Dacascos’ cooler Sidekick in „Kickboxer 5“ oder „I am Omega“, hat seit einiger Zeit seine Lust am Schreiben entdeckt. Auf sein Kerbholz gehen The-Asylum-“Meisterwerke” wie „Top Gunner“ oder „Asteroid-a-Geddon“. Aus irgendwelchen Gründen sagt ihm leider keiner, dass das Drehbuchschreiben keine wirkliche Stärke von ihm ist. Die Folge: Auch „Jurassic Domination“ stammt aus seiner Feder. Wobei er vermutlich für die ersten 50 Seiten einfach nur den Kopierer im Büro genutzt hat, um das „Triassic Hunt“-Drehbuch zu plagiieren äh kopieren.

Die Erweiterungen zu diesem Asylum-Stinker sind absolut vergessenswert. Hier ein paar Dinos mehr, da ein leicht variierter Schauplatz. Das war es neben der in der Inhaltsangabe erwähnten Abweichung auch schon. Corona sei Dank mussten nur 14 Schauspieler an irgendwelche Jurassic-Domination-Drehorte gekarrt werden. Entsprechend „leer“ fühlt sich das Ergebnis auch an.

Allosaurier im The Asylum Trash

Grummel, groooar, schnapp schnapp!

Sehr früh verfallen das Drehbuch und Regisseur Brian Nowak („Megalodon Rising“) in den Modus Operandi des Vorgängerfilmes: Egale Figuren schleichen ewig durch irgendwelche Gänge. Zumeist labern sie dabei ganz viel Bockmist. Die Schauspieler machen dabei mehr als einmal den Eindruck, als würde sie die Kombination aus Laufen und Reden enorm überfordern. Aber keine Sorge, es fällt letztlich keiner hin. Also außer, er wird gleich gefressen.

Apropos: Die Dinos sind insgesamt vielleicht fünf Minuten im Film zu sehen. Dachte man zuletzt, dass The Asylum zumindest Echsen und Saurier ganz gut hinbekommt, ist „Jurassic Domination“ ein Schritt zurück in der Entwicklung. Die Viecher sehen vor allem von Nahem unfassbar künstlich aus und bewegen sich sehr hakelig. In einer Szene ruckeln sie sogar. Zumindest wusste Regisseur Nowak, dass die Digitalartisten Interaktionen zwischen Dinos und Menschlein nicht hinbekommen. Ergo huschen die Saurier immer nur an der Kamera vorbei und fallen Off-Screen über ihre Opfer her.

Jurassic Domination mit Eric Roberts

Eric Roberts denkt… ach nein, er telefoniert.

Und da sich The Asylum neben nackten Hupen auch keinen Splatter mehr traut, sieht nicht einmal der Gore gut aus. Beste Voraussetzungen für ein spaßiges Creature Feature – Nicht. In technischer Hinsicht ist hier nichts zu holen. Die ewig gleichen Schauplätze sehen ewig gleich aus. Die Kamera ist stetig seltsam nervös und wo in den endlosen Gängen andauernd weiches Sonnenlicht herkommt, man weiß es nicht. Aus deutscher Hinsicht sei noch die stocksteife, leblose Synchronisation erwähnt, die Stilblüten wie „Die Eier sind geschlüpft!“ (What?) gleich mehrfach auf den Zuschauer loslässt.

Darstellerisch muss man zu „Jurassic Domination“ nichts sagen. Die Darsteller der Soldaten sind als solche nicht für einen Cent glaubwürdig. Jene der Wissenschaftler sind es sogar noch weniger. Nicht einmal ein paar Trailerpark-Bewohner wirken irgendwie authentisch. Interessant ist eigentlich nur das Mitwirken von Eric Roberts. Der „Expendables“-Bösewicht gibt hier einen General, der den ganzen Film über nichts anderes macht, als einen Telefonhörer abzunehmen, Gülle zu labern und wieder aufzulegen. Okay, okay, okay, in einer Szene läuft Eric Roberts auch mal einen Fußweg entlang. Gebt ihm einen Oscar!

„Jurassic Domination“ darf gerne aussterben

War schon „Triassic Hunt“ ein Stinker vor dem Herrn, fällt „Jurassic Domination“ nichts ein, um sich auch nur ansatzweise von seinem Vorläufer abzuheben. Das Ergebnis ist ein gigantomanischer „Pain in the Ass“-Horrorschlockwannabe, der irgendwann so krass langweilt, dass man sich auf dem heimischen Sofa direkt wünscht, ein Allosaurier käme um die Ecke geschnickt und würde einem die Rübe abbeißen. Das kann nicht schlimmer sein, als diesen Film komplett durchzustehen.

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Trailer zum Dino-Trash

Die deutsche DVD / Blu-ray erschien am 16. September 2022 von The Asylum, White Pearl Movies und daredo. Mit einer FSK 16 Freigabe ist der erschreckend harmlose Horrorhappen ungeschnitten. Extras zum Film: Fehlanzeige.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: The Asylum, White Pearl Movies und daredo__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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Categorised in: Creature Feature, Reviews

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