Kelly Hu wird gerne besetzt, wenn Hollywood eine schlagkräftige Asiatin sucht. „Scorpion King“, „Born 2 Die“ und „X-Men 2“ heißen ihre größten Erfolge, in denen sie zeigen durfte, was in ihr steckt. Leider wusste Hollywood nach diesen Hits nicht wirklich, was es dem Tough Chick an weiteren Rollen anbieten konnte. Kelly Hu wich daher vermehrt ins TV aus und hielt sich obendrein mit Synchron-Jobs für Zeichentrickserien und Video-Games im Gespräch. Wir stellen die sympathische Schauspielerin genauer vor und berichten von ihrem Auftritt bei der Comic Con Germany in Stuttgart am 25. und 26. Juni 2016.
Kelly Hu auf der Comic Con Germany in Stuttgart
Vom 25. – 26. Juni 2016 gastierte die Comic Con erstmals auch in Deutschland. In Stuttgart fanden Comic-Fans in einer riesigen Messehalle alles, was das Nerd-Herz begehrt. Als besonderes Special fuhr die Comic Con Germany Stargäste auf. Darunter Kelly Hu, die sowohl für Foto-Sessions und Autogramme zur Verfügung stand und in Panels freimütig diverse Fragen beantwortete.
Die adrette Mimin erwies sich dabei als angenehm bodenständig und überraschte mit einer teilweise unfassbar dreckigen Lache. Diese begleitete Outings, in denen Kelly beispielsweise offen zugab, ein derartiges Plappermaul zu sein, dass die Studios ihr lieber verschweigen, woran sie mit ihr eigentlich arbeiten wollen. Anders seien Geheimnisse mit ihr nicht zu bewahren. Wir wohnten einem ihrer Panels bei und haben einige interessante Momente für euch zusammengefasst.
…Es gibt keinen Plan B für Kelly Hu
Ich wurde in Honolulu, Hawaii geboren und großgezogen. Ich wuchs immer in dem Bewusstsein auf, dass ich eines Tages eine Schauspielerin sein würde. Das sagte ich meiner Mutter schon, als ich mit vier Jahren zum ersten Mal „Singin’ in the Rain“ („Du sollst mein Glücksstern sein“, 1952) gesehen hatte. Ich liebe MGM Musicals. Und ich liebe diesen Film. Da gibt es diese Szene, wo die Schauspieler am Tag der Premiere eines Filmes am Roten Teppich ankommen und der Öffentlichkeit als Stars des Streifens vorgestellt werden. Als ich das sah, rannte ich in die Küche und rief meiner Mutter zu: „Ich werde nach Hollywood ziehen und ein Superstar werden.“ Meine Mutter antwortete: „Ok, aber zuerst beendest du die Schule…“
Meine Mutter erzählt auch immer wieder, dass ich schon als kleines Kind mit Inbrunst auf einer imaginären Bühne für ein imaginäres Publikum verschiedenste Lieder gesungen habe. Kurzum: Mein Weg war vorbestimmt und ich machte alles, um Schauspielerin zu werden. Abgesehen von Auftritten auf Theaterbühnen. Es gibt für mich wirklich nichts Schlimmeres. Alleine der Gedanke, auf einer Bühne zu stehen und keinen zweiten Take zu haben, wenn ich eine Zeile versaue, ist einfach schrecklich für mich. Darum traue ich mir diese Form des Schauspiels auch absolut nicht zu.
In Honolulu gab es nicht viele Möglichkeiten, um das Schauspielern zu erlernen. Was ich tun konnte, war, jedes Jahr den Drama-Kurs in der Highschool zu belegen. Darauf lag dann auch mein Fokus. Wie man am Computer tippt, ihn bedient und andere nützliche Skills spielten in der Phase meines Lebens keine Rolle für mich. Ich setzte alles auf eine Karte und hatte sozusagen gar keine andere Wahl, als als Schauspielerin Erfolg zu haben. Aus meiner Erfahrung heraus, würde ich einen solchen Weg heute niemandem empfehlen. Es ist eine schreckliche Idee, sein Leben so anzugehen *lacht*.
… Der Traum wird wahr
Als ich die Highschool beendet hatte, schickte ich mich an, Hawaii zu verlassen. Mein Schauspieldebüt hatte ich aber dennoch auf Hawaii. In der Serie „Unser lautes Heim“. Sie drehten damals eine Spezial-Episode auf Hawaii. Kirk Camerons Charakter hatte darin eine Affäre mit einer hawaiianischen Fremdenführerin. Für diese Rolle casteten sie in L.A und in New York, konnten aber niemand Geeigneten finden. Also beschlossen sie kurzfristig, auch auf Hawaii zu casten. Dabei entdeckten sie mich und ich nutzte meine Gelegenheit. Direkt nach den Dreharbeiten zog ich dann nach Los Angeles.
Ich spürte, dass mein Leben jetzt erst so richtig beginnen würde. In L.A. angekommen buchte ich eine ganzseitige Anzeige in „Variety“. Die meisten beschränken sich normalerweise auf Anzeigen, die so groß sind wie Postkarten, wenn überhaupt. Aber ich beschloss, eine ganzseitige Anzeige zu schalten, um in die Welt zu rufen: „Ich bin da, um Hawaii in der Filmwelt zu repräsentieren!“ Ich ließ sie an dem Tag schalten, an dem meine „Unser lautes Heim“-Episode im TV lief und ich bekam tatsächlich 20 Anrufe von Agenten, die wissen wollten, wer dieses Mädchen war.
Aufgrund des großen Interesses an meiner Person und dieses Kickstartes meiner Karriere stellte ich den Besuch einer Schauspielschule leider immer weiter hinten an und habe letzten Endes nie eine Ausbildung als Schauspielerin abgeschlossen. Daher war die einzige Schauspielschule, die ich genoss, dieser Drama-Kurs in der Highschool…
… Kelly als Model, der Aloha-Spirit und ein gesundes Selbstbewusstsein
Als ich 16 war, wurde ich von einem Modelscout angeworben, um in Japan zu modeln. Der empfahl mir, bei einer Misswahl teilzunehmen. Denn er könne eine Miss Irgendwas in Japan besser vermarkten. Also suchte ich mir den ersten Miss-Wahl-Wettbewerb ohne großen Bühnenshow-Anteil aus. Es war der „Miss Hawaii Teen USA“-Wettbewerb. Und es klappte! Ich gewann den Titel und musste mich als nächstes einem nationalen Wettbewerb stellen. Dem „Miss Teen USA 1985“-Wettbewerb. Und den gewann ich dann überraschenderweise auch noch.
Ich glaube, dass der Aloha-Spirit maßgeblich für all diese Erfolge war. Kurz bevor ich das Flugzeug betrat, das mich zu dem Wettbewerb bringen sollte, sagte mir meine Mutter, ich solle nicht zu traurig sein, wenn ich nicht gewinne. Amerika sei noch nicht bereit für eine asiatische „Miss Teen USA“.
Meine Reaktion damals war: „Mutter, das ist so altmodisch! Niemand denkt heute mehr so!“ Dennoch nahm ich mir vor, dass wenn ich schon nicht gewinne, ich wenigstens hervorstechen möchte. Also spielte ich die ganze Hawaii-Schiene aus. Ich trug beispielsweise immer Blumen in den Haaren und brachte so den Aloha-Spirit mit nach Florida, wo der Wettbewerb stieg. Und gewann…
Die Moral von der Geschichte: Versuche nicht wie andere zu sein. Passe dich nicht an. Ich wusste damals, ich konnte mich mit den ganzen Girls, die wie Barbie-Puppen aussahen, nicht messen. Aber ich wusste, das würde nicht meine Art der Kampfansage sein. Ich wusste, ich würde mich nicht geben wie sie und versuchen, zu sein wie sie. Ich wollte meine Individualität feiern, ich wollte feiern, wer ich war. Ich wollte mich nicht verstecken.
Sei stolz darauf anders zu sein!
… Nerds an die Macht
Ich war nie eine gute Schülerin, einfach weil ich so kreativ war und mich mit anderen Sachen als dem Lernen beschäftigte. Und ich hatte echte Probleme, mich in der Schule zurechtzufinden und dort hineinzupassen. Ich wurde wirklich übel gemobbt. Ich habe das alles überlebt, obwohl es viele Momente gab, in denen ich Selbstmordgedanken hatte. Mit 12 oder 13 Jahren! Es gibt viele Kinder da draußen, die diesen Terror jeden Tag aufs Neue erleben müssen. Lasst euch eines gesagt sein: Es wird besser! Und die Außenseiter, die Nerds, die Geeks beherrschen die Welt! Wenn die Schule vorbei ist, seid ihr die Coolen!
Meine Mutter hat mich nicht nur in dieser Phase sehr unterstützt. Sie steht immer hinter mir. Auf ihre Art. Nachdem ich etwa beschlossen hatte, gen L.A. zu ziehen, sagte meine Mutter: „Du kannst ausziehen und dieses Schauspiel-Ding ausprobieren, aber wenn es nicht funktioniert, kannst du jederzeit wieder nach Hause kommen und zur Universität gehen. Hier wird es immer ein Zimmer für dich geben.“ Bis heute wartet dieser Raum auf mich!
… Kehrt Kelly in „Arrow“ zurück?
Das ist echt eine gute Frage. Ich wünschte, ich wüsste die Antwort. Wirklich. Ich würde euch zu gerne berichten, dass es so ist. Und ich denke, genau darum sagen sie mir auch nichts, weil sie wissen, dass ich ein Plappermaul bin. Aber ich würde sehr gerne wieder in „Arrow“ auftreten. Immerhin haben sie mich ja nie umgebracht. Und sie machen ja viel mit diesen Flashbacks. Selbst wenn du also tot wärst, könntest du zurückkehren. Es hat wirklich Spaß gemacht, an der Serie mitzuwirken. Es bräuchte nur einen Anruf liebe Produzenten…
… Kelly Hu und ihre Synchron-Arbeiten
Ich habe zu meiner Synchron-Rolle als Lady Shiva (eine Assassine aus dem DC-Universum, eng verbandelt mit Batman) in „Batman: Arkham Origins“ eine nette Geschichte. Ich mache aktuell eine ganze Menge an Synchron-Geschichten. Vor allem für Videospiele, weil ich diese „Tough-Chick-Stimme“ habe, die die meisten Games benötigen.
Mir wurde also der Charakter der Lady Shiva für die Vertonung angeboten, aber es war ein absolutes Geheimnis, in welchem Spiel dieser Charakter auftreten würde. Es durfte im Vorfeld nichts von dem Spiel nach außen dringen und so hatten sie niemandem, der an dem Spiel beteiligt war, irgendwas verraten. Ich nahm also den Job für ein Game an, das man mir als „Ozzy“ verkaufte. Ich sprach den Charakter Lady Shiva, kannte den Charakter aber vorher überhaupt gar nicht und hatte ergo tatsächlich keine Ahnung, wofür ich da Dialoge einsprach.
Wenn diese Videospiele und auch Animationsfilme gemacht werden, braucht die Umsetzung des Ganzen nach dem Einsprechen der Texte wirklich eine lange Zeit. Es dauerte also fast ein Jahr, bis dann das Siel auf den Markt kam. Ich hatte da längst alles von dem Job vergessen. Der Charakter, die Story-Fragmente, alles war weg. Da kam auf der Londoner Comic Con ein Kind auf mich zu und bat mich, seine DVD des Batman-Videospiels zu unterzeichnen.
Ich sagte: „Ich denke nicht, dass ich in dem Spiel zu hören bin.“ Und der Junge meinte: „Doch, das bist du.“ Und ich entgegnete: „Wirklich? Was mache ich denn in dem Spiel?“ Woraufhin er mir erklärte, dass ich darin den Charakter Lady Shiva spreche. Und ich so: „Uh, ok, das klingt zumindest vertraut…“ Diese Synchron-Jobs haben definitiv ihre ganz eigenen Regeln…
… Kelly nimmt für ihr gemeinnütziges Engagement blaue Flecken in Kauf
Ich habe letzte Woche ein Nascar-Auto gefahren für einen Charity-Event. Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber Asiaten haben in den USA einen eher schlechten Ruf als Autofahrer. Und Frauen auch. Und ich wollte allen beweisen: Ich bin eine ASIATISCHE FRAU und ich kann fahren! Offensichtlich kann ich es nicht… Was die blauen Flecken hier an meinem Arm belegen. Nunja…
… Wie schwer haben es Asiaten in Hollywood?
Ich fand es nie schwer, ein asiatischer Schauspieler zu sein. Es ist einfach an und für sich schwer, als Schauspieler zu bestehen. Egal welche Hautfarbe du hast. Schauspielerei ist ein harter Job. Selbst für die talentiertesten Leute. Deshalb besuche ich noch heute eine Schauspielschule. Ich möchte beweglich bleiben, mich up to date halten, am Puls bleiben. Und da sind so viele unglaublich talentierte Leute in meiner Klasse. Doch die werden vermutlich niemals aufgespürt, weil es so viele talentierte Leute da draußen gibt, an denen sie sich messen lassen müssen.
Ich weiß natürlich, warum die Frage kommt. Darum ein wenig spezieller: Als ich nach Los Angeles gezogen bin, gab es nicht viele asiatische Darsteller da draußen. Auch deshalb werde ich die vielen Anrufe auf meine „Variety“-Anzeige, die ich vorhin erwähnte, bekommen haben. Die wussten nicht mal, wie ich spiele. Die wussten nur: Oh, das ist eine Asiatin, lasst sie uns vertraglich an uns binden.
Aber es gab nicht nur kaum asiatische Schauspieler in Hollywood-Filmen, es gab auch kaum asiatische Rollen. Die ganzen Vorwürfe in Bezug auf das White-Washing in Hollywood – besonders bei den letzten Oscars – kommen also nicht von ungefähr. Das dadurch neu geschaffene Bewusstsein für derartige Themen zwingt die Studios und Networks nun, mehr in diese Richtung zu tun. Demografische Verteilungen zu berücksichtigen. Nicht nur in den USA, auch weltweit. Und Gott weiß, unter sechs Menschen ist immer einer Chinese. Doch auch derartige Entwicklungen und ein solches Umdenken sind langwierige Prozesse. All das in Summe macht es nicht leicht, als Schauspieler zu bestehen, ist aber nicht nur daran gekoppelt, ob du eine weiße, schwarze oder sonstige Hautfarbe hast. Du brauchst Ausdauer, Talent und Glück…
… Kelly Hu über White Washing in Hollywood
Warum Scarlett Johansson die Hauptrolle in „Ghost in the Shell“ spielt? Ich habe keine Ahnung. Die Leute, die in der Machtposition beim Casting sind, fällen derartige Entscheidungen und sie wollen dabei sicher gehen. Keiner von denen will das Risiko auf sich nehmen, einen asiatischen Darsteller in einem so großen Film als Hauptdarsteller zu casten.
Das Problem ist, dass asiatische Schauspieler nicht die Massen ins Kino ziehen, die die die Networkchefs und Produzenten heute benötigen, um das Geld für einen Film wieder reinzuholen. Noch kritischer wird es, wenn eine Frau in einem Actionfilm die Hauptrolle spielen soll. Eine Ausnahme ist vielleicht Angelina Jolie als Lara Croft.
Es gibt einfach zu wenige supererfolgreiche Actionfilme, in denen eine Frau die Hauptrolle spielt. Das ist ein Problem. Und das wird noch krasser, wenn die Frau eben eine Asiatin ist. Doch machen wir uns nichts vor. Asiatische Männer haben es genauso schwer, wenn nicht sogar schwerer! Sie sind noch unbeliebter bei den Produzenten und bekommen kaum Respekt, es sei denn, sie heißen Jackie Chan oder Jet Li, können Martial Arts und den lustigen Sidekick spielen. Man sieht sie nie als Love Interest…
Ich hoffe, dass sich all das nun ändert. Durch die aktuelle Bewegung und die sich andeutenden Veränderungen. Ich denke, das ist auch eine Generationen-Sache. Junge Leute von heute achten nicht mehr so auf Rasse oder sexuelle Orientierung, sind offener. Es mag noch einige Jahre dauern, aber Hollywood hat die Verantwortung, da als Vorreiter zu agieren und die Leute zum Nachdenken zu bringen und bestimmte moralische Werte stärker zu transportieren. Am Ende des Ganzen sehen wir hoffentlich mehr asiatische Frauen und Männer in Hauptrollen. Natürlich müssen die Leute dann auch ins Kino gehen und diese Stars unterstützen.
… Wer ist cooler? The Rock, Mark Dacascos oder Hugh Jackman?
Unser freeman nutzte die Möglichkeit des Panels und stellte Kelly ebenfalls eine Frage. Die Antwort darauf brachte Kelly mehrfach aus dem Konzept…
Freeman: Du hast mit The Rock, Mark Dacascos und Hugh Jackman gedreht. Wer ist der Coolste und warum?
Kelly Hu: Uuh, da muss ich Mark Dacascos sagen, denn er ist hier vor Ort und hört wahrscheinlich zu. *Die Zuschauer Lachen* Was war noch einmal die Frage?
Freeman: Wer ist der Coolste, Hugh, The Rock oder Mark?
Kelly Hu: Nun, Hugh Jackman hat eine wahnsinnige Karriere. Und dieser Typ kann singen und tanzen… Und er ist ein echter Gentleman!
Und The Rock? Kommt schon. Er ist The Rock! *Lachen* Und er ist so cool und ein verdammt guter Küsser! *Lachen*
Und Mark Dacascos… Ihn habe ich noch nicht geküsst. Moment. Doch, habe ich! *Lachen* Ich habe ihn in dem Film geküsst, in dem auch Jet Li mitspielt…
Freeman: „Cradle 2 the Grave“
Kelly Hu: Oh, vielen Dank! Wow, ich kenne meine Filme schlechter als dieser Kerl *Lachen und Applaus*! Genau, in diesem Film habe ich Mark geküsst und er war auch verdammt gut.
Ich habe den besten Job der Welt! Ich kann all diese heißen Kerle küssen oder zusammenschlagen! Oder direkt beides auf einmal!
… Fuck Adrian Paul!
Moderator: „Kelly, ich will dich ja nicht unterbrechen, aber deine Zeit ist um!“
Kelly Hu: „Wer kommt nach mir?“
Moderator: „Adrian Paul!“
Kelly Hu: „Fuck him!“
Kelly Hu im Kurzportrait
Kelly Hu wurde am 13. Februar 1968 als Kind britisch-chinesischer Eltern in Honolulu, Hawaii geboren. Für Kelly stand schon früh fest, dass sie unbedingt Schauspielerin werden wollte. Diesen Plan verfolgte sie so konsequent, dass es, wie sie selbst sagt, niemals einen Plan B gab. Ihre schulischen Leistungen waren dementsprechend nie die besten. Was noch dadurch verschärft wurde, dass Kelly immer wieder Opfer derben Mobbings wurde. Nicht nur deshalb begann sie sich früh für Martial Arts zu interessieren und hat heute einen schwarzen Gürtel in Karate.
Nach dem Ende ihrer schulischen Ausbildung beschloss Kelly, erst einmal dem Beispiel ihrer Cousine zu folgen und ein Model zu werden. Sie nahm darum 1985 am „Miss Hawaii Teen USA“-Schönheitswettbewerb teil, den sie prompt gewann, um danach in der nationalen Ausgabe dieses Wettbewerbes ebenfalls den ersten Platz abzuräumen. Als erste asiatisch-amerikanische Teilnehmerin überhaupt. 1993 legte sie den „Miss Hawaii USA“-Titel nach, beim „Miss USA“-Wettbewerb im gleichen Jahr reichte es dann allerdings nicht für den Sieg.
Doch das störte Kelly nicht wirklich. Sie hatte sich bereits ein zweites Standbein mit ihrem eigentlichen Traumberuf aufgebaut: Der Schauspielerei. Sie debütierte 1987 in einem Special der Serie „Unser lautes Heim“, woraufhin für sie eine wahre Odyssee durch die Serienlandschaft der USA folgte. „21 Jump Street“, „Nam – Dienst in Vietnam“, „Melrose Place“, „Renegade“, „Murder One“, „Pacific Blue“, „CIS: NY“, „NCIS“, „Arrow“… Kelly hat sie alle und noch viele Serien mehr mit ihrer Gegenwart beehrt. Allerdings immer als Gaststar. Doch auch Serien-Hauptrollen sprangen mit der Zeit heraus. Genannt seien „Martial Law“ oder „Nash Bridges“.
Ihren ersten Filmauftritt absolvierte sie 1989 in „Freitag, der 13. Teil VIII“, in dem sie von Jason Voorhees brutal gemeuchelt wurde. Es folgten kleine Auftritte und Minirollen in „The Doors“ (1991), „Harley Davidson und der Marlboro-Mann“ (1991) und „Strange Days“ (1995). 2002 steht sie mit dem Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson vor der Kamera, dem es mit „Scorpion King“ eindrucksvoll gelingen sollte, seine Schauspielkarriere anzuschieben.
Kelly profitierte von diesem Karriereschub zumindest kurzfristig und durfte in „Born 2 Die“ (2003) mit Mark Dacascos und Jet Li über die Leinwand fetzen. Als Lady Deathstrike landete sie ebenfalls 2003 in dem Mutanten-Spektakel „X-Men 2“ ihren größten Filmerfolg überhaupt. Leider konnte sie diesen neuerlichen Hype nicht auf ihre Karriere übertragen. Wirklich tolle Filmangebote blieben aus. Die meisten Folgefilme gingen Direct-to-Video. Darunter Horrorspaß der Marke „Devil’s Den“ (2006) oder Actionhämmer wie „The Tournament“ (2009).
Kelly orientierte sich in dieser Phase wieder deutlicher in Richtung TV und begann vermehrt Synchronjobs anzunehmen. Sowohl für Zeichentrickserien wie „Phineas und Ferb“ als auch für Video Games. Für letzteres ist sie vor allem wegen ihrer wirklich ausgeprägten „Tough Chick“-Stimme prädestiniert und wird gerne und vor allem häufig gecastet.
Kelly, die 2015 zum Werbeträger für Viagra wurde!, hält ihr Privatleben weitgehend unter Verschluss. Was bekannt ist, ist, dass sie ein großer Pokerfan ist, sich für gemeinnützige Projekte und unsere Umwelt engagiert, viel und gerne Sport treibt und politisch sehr interessiert ist. So unterstützte sie etwa Obamas Wahlkampf intensiv.
Die Filmografie von Kelly Hu
1987 | Unser lautes Heim (TV-Serie) |
1988 | Harrys wundersames Strafgericht (TV-Serie) |
1989 | Nam – Dienst in Vietnam (TV-Serie) |
21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer (TV-Serie) | |
Freitag, der 13. VIII – Todesfalle Manhattan | |
1990 | CBS Schoolbreak Special (TV-Serie) |
1991 | The Doors |
Harley Davidson und der Marlboro-Mann | |
1993 | Raven (TV-Serie) |
Surf Ninjas | |
1994 | L.A.X. 2194 |
Burkes Gesetz (TV-Serie) | |
Melrose Place (TV-Serie) | |
Renegade – Gnadenlose Jagd | |
1995 | No Way Back |
Strange Days | |
Maybe This Time (TV-Serie) | |
1996 | Star Command – Gefecht im Weltall |
Murder One (TV-Serie) | |
Der Sentinel – Im Auge des Jägers (TV-Serie) | |
One West Waikiki (TV-Serie) | |
Pacific Blue – Die Strandpolizei (TV-Serie) | |
Das Seattle Duo (TV-Serie) | |
1997 | Sunset Beach (TV-Serie) |
Fakin’ Da Funk | |
1998 | Malcolm & Eddie (TV-Serie) |
1998 | Nash Bridges (TV-Serie) |
Martial Law – Der Karate Cop | |
2002 | The Scorpion King |
2003 | Born 2 Die |
X-Men 2 | |
Boomtown (TV-Serie) | |
2004 | The Quest – Jagd nach dem Speer des Schicksals |
Star Wars: Knights of the Old Republic II (Video-Game) | |
Threat Matrix – Alarmstufe Rot | |
2005 | Dark Shadows |
Mayday – Katastrophenflug 52 | |
2006 | The Book of Daniel (TV-Serie) |
2006 | CSI: NY (TV-Serie) |
Americanese | |
Undoing | |
Devil’s Den | |
Las Vegas (TV-Serie) | |
2007 | Afro Samurai (TV-Mini-Serie) |
Phineas und Ferb (TV-Serie) | |
Shanghai Kiss | |
Succubus: Hell-Bent | |
In Case of Emergency (TV-Serie) | |
The Air I Breathe – Die Macht des Schicksals | |
Area 57 | |
2008 | Stiletto |
Robot Chicken (TV-Serie) | |
Fracture (Video-Game) | |
Dead Space: Downfall (Video Game) | |
Farm House | |
Command & Conquer: Red Alert 3 (Video Game) | |
Dim Sum Funeral | |
Law & Order: New York (TV-Serie) | |
2009 | Numb3rs – Die Logik des Verbrechens (TV-Serie) |
Afro Samurai (Video Game) | |
Ninja Blade (Video Game) | |
The Spectacular Spider-Man (TV-Serie) | |
Scooby-Doo and the Samurai Sword | |
The Tournament | |
Terminator Salvation (Video Game) | |
Army Wives (TV-Serie) | |
In Plain Sight – In der Schusslinie (TV-Serie) | |
Navy CIS: L.A. (TV-Serie) | |
Navy CIS (TV-Serie) | |
2010 | Batman: Under the Red Hood (Video Game) |
2011 | A Mann’s World |
Wo zhi nv ren xin | |
Almost Perfect | |
Green Lantern: Emerald Knights (Video Game) | |
Hawaii Five-O (TV-Serie) | |
Phineas und Ferb: Quer durch die 2. Dimension | |
CSI: Vegas (TV-Serie) | |
The Vampire Diaries | |
2012 | White Frog … Kraft unserer Liebe |
Arrow (TV-Serie) | |
Fairly Legal (TV-Serie) | |
Breakout Kings (TV-Serie) | |
Sleeping Dogs (Video Game) | |
2013 | Castle (TV-Serie) |
Young Justice (TV-Serie) | |
Sleeping Dogs: Year of the Snake (TV-Serie) | |
The Haumana | |
Scooby-Doo! Spooky Scarecrow | |
They Die by Dawn | |
Nickelodeon Teenage Mutant Ninja Turtles (Video Game) | |
Teenage Mutant Ninja Turtles (TV-Serie) | |
Batman: Arkham Origins (Video-Game) | |
Young Justice: Legacy (Video Game) | |
2014 | The 100 (TV-Serie) |
Warehouse 13 | |
World of Tomorrow | |
High School Posession | |
Teenage Mutant Ninjha Turtles: Danger of the Ooze (Video-Game) | |
2015 | Battlefield Hardline (Video Game)
Infinite Crisis (Video Game) Mortal Kombat X Death Valley Beying Mary Jane (TV-Serie) |
2016 | Beyond the Game
Kepler’s Dream |
2017 | Maximum Impact |
2019 | L.A.’s Finest (TV-Serie, 3 Folgen) |
2021 | Batman: Soul of the Dragon (Stimme im O-Ton) |
2024 | Deadpool & Wolverine |
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