Originaltitel: Blood Chase__Herstellungsland: Philippinen, USA__Erscheinungsjahr: 1991__Regie: Teddy Page__Darsteller: Andrew Stevens, Karen Sheperd, Ian Senzon, David Light, Jerry Beyer, Jim Moss, Mike Monty, Jeff Griffith, Henry Strzalkowski, Marvin Bund, Tony Chang u.a. |
Vor fünf Jahren hat Cheryl Andersons Vater mit seinen Kumpanen einen Geldtransport überfallen. Doch anstelle die Beute ehrlich zu teilen, verlud Cheryls Vater die anderen Gangster und setzte sich mit der Kohle ab. Wenig später wurde er tot aufgefunden. Doch seine im Knast gelandeten Komplizen haben das unbestimmte Gefühl, dass der windige Windhund sie wieder verladen hat. Dementsprechend fiebern sie dem Augenblick entgegen, an dem sie wieder auf freien Fuß kommen.
Heute führt Cheryl ein glückliches Leben. Sie ist liiert mit John, einem echten Heißsporn, der wie sie für das Gesetz arbeitet. Zudem muss sie sich keine finanziellen Sorgen machen, gehen auf ihrem Konto doch monatlich 5.000 Dollar von einer unbekannten Quelle ein. Doch mit der Idylle ist es vorbei, als den Komplizen von Cheryls Vater die Flucht gelingt. Denn sofort schicken die sich an, die junge Frau zu bedrängen.
Cheryl und John zählen schnell eins und eins zusammen. Auch ihnen schwant schnell, dass das Ableben von Cheryls Vater bei weitem nicht so endgültig war, wie geglaubt.
Schaut in den Billig-Actioner von Teddy Page hinein
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„Kickboxer Cop“ ist ein Paradebeispiel für einen dieser Filme, bei denen eigentlich ständig Action steigt, man aber dennoch zunehmend gelangweilt dem hektischen Treiben auf dem Bildschirm zuschaut. Die Gründe dafür sind reichhaltiger Natur. So wird die Geschichte von Regisseur Teddy Page („Final Reprisal“) total gelangweilt abgespult. Die ganze Chose ist so schnell durchschaut, dass keinerlei Spannung aufkommen mag.
Obendrein gerät das Heldenduo seltsam öde. Heißsporn John geht einem mit seiner seltsamen Arroganz schnell auf den Zünder, Cheryl verliert sich in zu gewollt wirkender Toughness. Viel erzählen will das Drehbuch über beide Figuren auch nicht. Dann treffen unsere Helden auf die immer gleichen fünf Schurken. Sowohl Cheryl als auch John dürfen jeden der Lumpen mindestens einmal zusammenfalten, aber nie den schlussendlichen Gnadenschuss setzen. So bekommen die Actionszenen nie die notwendige Härte und Stringenz. In den zahlreichen Actionszenen sterben dementsprechend maximal Unbeteiligte, die zur Story null beitragen, was alle Actionszenen der ersten Filmhälfte komplett egal wirken lässt.
In Richtung Finale darf es dann endlich auch mal storyrelevante Charaktere erwischen und vor dem Showdown gönnen sich die verbliebenen, durchweg blassen Halunken glücklicherweise mal Verstärkung. Natürlich läuft dann direkt eine halbe Armee an fies guckenden Philippinos auf und man fragt sich schon, warum die nicht schon eher aus ihren Löchern gekrochen sind. Zwar sterben nun die Lumpen wie die Fliegen und auch ein paar Detonationen erfreuen das Actionherz, dennoch wird die gereichte Action nicht wirklich besser.
Es fehlt einfach an eindrücklichen Gegnern und längeren Scharmützeln, in denen die zu souverän gezeichneten Helden auch mal etwas mehr zu tun bekommen. So setzt es immer nur die gleichen Hiebe und Tritte, etwas Geballer und ein paar dumme Sprüche von John. Und am Ende sprengt Teddy Page einfach alle verbliebenen Lumpen in die Luft. „Kickboxer Cop“ muss ja auch mal enden. So!
Das kommt alles nicht nur ultrabillig rüber, es schaut auch genauso aus. Der auf den Philippinen für einen schmalen Taler runtergedrehte Action-Trasher hat nichts fürs Auge zu bieten. Und für die Ohren erst recht nicht. Dementsprechend war auch kein Geld für Schauspieler da. Andrew Stevens (Regisseur von u.a. „Crash Dive“ oder „Grid Runners“) kommt dabei als John noch am besten weg. Der bringt die arrogante Grundattitüde seines Charakters gut rüber und sorgt als Hans Dampf in allen Ecken zumindest für ein wenig Bewegung in der Story.
Dagegen ist Karen Sheperd („Operation Golden Phoenix“) als Cheryl einfach nur eine vollkommen charismabefreite Zone. Zumindest tritt sie einigermaßen nett um sich. Wirklich aufsehenerregend geraten ihre Kickereinlagen aber nicht. Auch und vor allem, weil ihr ein cooler Signature Move fehlt. Die restlichen Darsteller laufen allesamt unter ferner liefen und taugen nichts. Interessant ist maximal noch das Mitwirken von Eric Hahn, einer der Lumpen aus „American Fighter“. Doch seine Screentime ist zu kurz, um wirklich Eindruck machen zu können.
„Kickboxer Cop“ bietet langweilige Daueraction
Im zweiten Filmdrittel beginnen kurioserweise sämtliche Szenen des Heldenduos damit, dass sie wie ein altes Ehepaar gemeinsam aus ihrem Bett steigen. Bei genauerem Hinschauen besteht der ganze Film aus ähnlichen, immer gleichen Abläufen. Sei es in der Action oder in der komplett fantasielos abgespulten Story. Das schadet „Kickboxer Cop“ enorm, macht ihn trotz hoher Actiondichte schnell langweilig.
Lahme Choreografien, daraus resultierend unspektakuläre Fights, harmloses Geballer und eine krasse Konsequenzlosigkeit schaden der billig in Szene gesetzten Action zusätzlich. „Tritte wie Bomben“ verspricht das deutsche DVD-Cover zum Film. Davon merkt man so gut wie nichts. Dass man mit den Helden niemals mitfighten mag, bricht dem Streifen dann vollends das Genick.
Die deutsche DVD zum Film erschien von dem Label Cargo Records / Maritim Pictures. Der ehemals indizierte Actioner kommt mit einer FSK 18 ungeschnitten und hatte für sein digitales Deutschlanddebüt sichtlich eine schlechte VHS als Master.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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