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Lasso – Erbarmungslose Jagd

Originaltitel: Lasso__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2018__Regie: Evan Cecil__Darsteller: Sean Patrick Flanery, Lindsey Morgan, Andrew Jacobs, Karen Grassle, Thomas Cokenias, Heather Mignon, Benedita Pereira, Travis Andre Ross, Morgan Benoit u.a.
Lasso - Erbarmungslose Jagd DVD Cover

“Lasso – Erbarmungslose Jagd” bietet ordentlichen Funsplatter.

Die patente Kit und Vollpfosten Simon betreuen als Reiseleiter eine Kaffeefahrt mit entsprechendem Zielpublikum sehr gesetzten Alters. Sie befinden sich auf einer Ranch, auf der die Gäste mit Rodeos und ähnlichen Wild-West-Romantik-Shows unterhalten werden. Ein voller Erfolg, der die betagten Reisegäste blendend unterhält. Zumindest bis zu dem Moment, in dem ein Reiter mit modifizierter Bullenpeitsche einen Gast der Rodeo-Ranch vor den Augen der Rentner killt.

Chaos bricht aus. Die Gruppe teilt sich auf. Die einen rasen mit dem Reisebus davon, die anderen verteilen sich mit anderen Besuchern auf dem Ranch-Areal. Hier sehen sie sich einer erbarmungslosen Jagd ausgesetzt.

„Lasso – Erbarmungslose Jagd“ hat ein riesiges Problem. Ein Problem, das viele zeitgenössische Horrorfilme umtreibt: Seine wichtigsten Figuren sind schlicht und ergreifend scheiße geschrieben. „Lasso – Erbarmungslose Jagd“ hat es dahingehend richtig übel erwischt. Absolutes Highlight ist die Figur des Simon. Einen solchen Vollidioten hat man schon lange nicht mehr als Helden vor die Füße gerotzt bekommen.

Schaut in “Lasso – Erbarmungslose Jagd” hinein

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Nach circa 15 Minuten wünscht man ihm den heftigsten Tod. Nach 30 Minuten spult man alle seine Szenen weg. Kurz vor Schluss ist man bereit, selbst die ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen, diesen Vollspacko von seinem Elend zu erlösen. Mit einem stumpfen Löffel. Schrecklich. Und eigentlich der Todesstoß für JEDEN Film, egal ob Horror, Komödie oder sonst ein Genre. Doch „Lasso – Erbarmungslose Jagd“ schafft es tatsächlich, sich trotz permanent unlogisch handelnder Hauptfiguren einigermaßen unbeschadet über die Ziellinie zu schleppen. Wie das?

Lasso - Erbarmungslose Jagd mit Lindsey Morgan

Die taffe Kit weiß sich zu wehren.

Nun, zum einen nimmt sich der Film selbst nicht wirklich ernst, zum anderen retten ihn die Nebenfiguren. Gerade die Rentner im Film sind schon ein angenehm kauziger Haufen, der sich in den Horrorszenen durchaus auch mal wider die Erwartungen verhält und eben nicht die typische Teenie-Opfermasse darstellt. Auch die Fieswichter machen als sich selbst Pferde-Amphetamine spritzende „Wrong Turn“-Psychos eine Menge Laune. Dazu kommt ein spielfreudiger Sean Patrick Flanery („Sinners and Saints“) als einarmiger Heldencowboy, der im Verlauf des Filmes sogar noch mehr Extremitäten verlieren wird, ohne dabei an Heldenhaftigkeit einzubüßen.

Des Weiteren gefällt, dass in dem Horrorstreifen sowohl die Jagdgesellschaft als auch die Opferschar erfrischend groß geraten sind. So beginnt „Lasso“ schon nach 15 Minuten Laufzeit das Gemetzel und reiht dann einen Tod an den nächsten. Wen es warum erwischt, ist einem zwar Wumpe, aber wie es die Opfer erwischt, das sorgt für Unterhaltung. Bei deren Abschlachtung kommen alle Gegenstände zum Einsatz, die man im Umfeld einer Ranch vermuten würde.

Lasso - Erbarmungslose Jagd Opfer mit Hörnern im Kopf

Da guckste nicht schlecht…

Und Langfilm-Debütant Evan Cecil hält in den Szenen auch voll drauf. Brandzeichen, zermantschte Köpfe, abgerissene Gliedmaßen und ähnliche Nicklichkeiten mehr werden Handmade und mit Sinn für schwarzen Humor in Szene gesetzt. Auch abseits des Gemetzels müht er sich um einen filmtauglichen Look und lässt seine farbsatten Bilder nie in Richtung billiger Digitallook kippen. Ausstattung und Setting von „Lasso“ können ebenfalls zufrieden abgenickt werden. Einzig dem letztlich farblosen Soundtrack hätte das Spiel mit Westernthemen gut zu Gesicht gestanden.

„Komm, hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer.“

„Lasso – Erbarmunglose Jagd“ zu verreißen, dürfte für niemanden ein Problem darstellen. Viele Figuren sind eine Katastrophe und ihre Verhaltensweisen mit unlogisch noch beschönigend umschrieben. Und die Handlung, die gar nicht erst versucht, den Fieswichten so etwas wie eine Mythologie oder irgendeine Art von Motiv mitzugeben, ist genauso komplett für die Tonne. Und trotzdem kann man mit dem flotten Splatterfilm seinen Spaß haben. Er ist im Großen und Ganzen sauber in Szene gesetzt, lanciert ein paar hübsche Splatterszenen und tut gar nicht erst so, als wolle er das Genre neu erfinden. Kurzum: Solange Simon nicht durch die Szenerie dilettiert, kann man mit „Lasso – Erbarmungslose Jagd“ unvermutet viel Spaß haben.

06

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien von Sunfilm / Tiberius Film und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten. Die Datenträger bieten sogar einige kleine Extras zum Film.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Sunfilm/Tiberius Film__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__ Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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