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Laurin

Originaltitel: Laurin__Herstellungsland: Deutschland / Ungarn__Erscheinungsjahr: 1989__Regie: Robert Sigl__Darsteller: Dóra Szinetár, Károly Eperjes, Hédi Temessy, Barnabás Tóth, Endre Kátay, János Dérzsi, Brigitte Karner u.a.

Laurin
Laurin

In einem unbestimmten Dorf nahe eines Hafens verschwinden Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr Kinder. Als die junge Laurin (Dóra Szinetár), ohnehin bereits durch die Ereignisse in ihrem Dorf verunsichert, dann auch noch den Verlust ihrer Mutter verkraften muss, eröffnen sich ihr Visionen, die ihr einen Zusammenhang der Ereignisse suggerieren. Kann sie die düstere Gestalt stellen, die das ganze Dorf in Angst und Schrecken versetzt?

Auch wenn Robert Sigl mit einigen seiner späteren Arbeiten relative Erfolge gefeiert haben mag, liest sich seine Vita wie das typische Beispiel eines ambitionierten Visionärs, dessen Kreativität in der deutschen Filmindustrie über die Jahre vollständig konfisziert, wenn nicht sogar verzehrt wurde. Nicht, weil er nur noch Schund geliefert hätte, sondern weil er sich trotz seiner ausgewiesenen Affinität für die Phantastik oft mit urdeutschen, staubtrockenen Action- und Krimi-Standards über Wasser halten musste. All dies gilt insbesondere bei einem Debüt wie “Laurin”, das im Vergleich so reich an unbändigem Ausdruck und grenzenloser Fantasie ist, an Neugier über die Wirkung filmischer Mittel, dass es für den Regisseur in einem Land mit einer weniger ausgeprägten Uniformisierung filmischen Wirkens und mit mehr Unterstützung abgründiger Ausdrucksformen durchaus zu einem filmhistorisch bedeutsameren Fußabdruck hätte kommen können.

So bleibt die Geschichte um das Mädchen, das im späten 19. Jahrhundert einem Kindesentführer und -Mörder auf die Fährte kommt, neben den beiden vorausgehenden Kurzfilmen „Die Hütte“ und „Der Weihnachtsbaum“ seine einzige Arbeit mit der Anmutung eines Autorenfilms, überdeckt von diversen TV-Auftragsarbeiten, Serienepisoden und selbst geschriebenen Drehbüchern, die bis heute unverfilmt blieben. Dabei hatte das Business ihn auch als 25-Jährigen auf dem Regiestuhl von “Laurin” schon mit Kompromissen bedrängt, wurde die Produktion doch aus Kostengründen nach Ungarn verlagert, vornehmlich mit einheimischen Akteuren besetzt und für die internationale Auswertung auf Englisch abgedreht, in einer Fremdsprache also, die man den unkundigen Darstellern am Set anhand der Imitation von Phonemen beibringen musste. Eine regelrecht abstruse Zusammenkunft unpassender Bestandteile, die aber, so lehren uns die ganz großen Werke immer wieder, hinter der Vision völlig unsichtbar werden, wenn diese nur überzeugend genug ausfällt.

Denn “Laurin” atmet über seinen disruptiven Schnitt, seine gotische Ausstattung und seine dunklen, kräftigen Farben, die wie unauslöschliche Rotweinkleckse expressionistische Schwermut bezeugen. Man trifft in vielen Szenen auf stilisierte Momentaufnahmen, die das Szenenbild zum Stillleben umzudeuten scheinen, bevor die Kontinuität Anlauf nimmt und das Zelluloid wieder in einen natürlichen Bewegungsablauf überführt. Aus diesen Momenten erwacht man dann wie aus einem Traum, in dem die Zeit langsamer vergangen ist. Wenn Sigl ganze Räume für sich einnimmt, dessen Ebenen er mit unterschiedlichen Farben ausleuchtet – vorne grellrot, hinten geisterhaft grün – und durch eine langsame Veränderung der Beleuchtung den Fokus verlagert, ohne dazu konventionell die Tiefenschärfe der Kameralinse zu verändern, ist man in Gesellschaft der Großmeister symbolischer Farbgebung. Hätte man Ingmar Bergman den persönlichen Farbkasten von Mario Bava in die Hand gedrückt, um „Fanny und Alexander“ noch einmal aufzufrischen, er hätte möglicherweise etwas Vergleichbares wie “Laurin” zutage gebracht. Sigl bezwingt dadurch das meist mit Dario Argento in Zusammenhang gebrachte „Style Over Substance“, denn sein hauptsächlich in der schwarzen Romantik verankertes Märchen besteht keineswegs nur um des Märchens willen. Es bezieht sich anhand seiner vielen Abschiedsszenen, der Zwiegespräche zwischen den Lebenden und den Toten und dem Genre-Katalysator des Kindermörders auf das psychologische Gefüge innerhalb traditioneller Familienstrukturen, aber auch deren Auswirkungen auf die Außenwelt, wie etwa die Szene um Laurins Schulklasse außer Rand und Band bezeugt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=yLk8UbpW468

Mitunter könnte man auf den Gedanken kommen, Sigl arbeite durch seine sorgfältige Demontage vermeintlich geordneter Lebensstrukturen sogar Elemente des Poetischen Realismus ein, allerdings fehlt ihm dazu in letzter Konsequenz der Pessimismus. Obgleich der melancholische Blick auf ein Ufer (bei Gegenlicht mit einer traumartigen Farbpalette gefilmt) bei der Verabschiedung des Vaters von der Mutter völlig hoffnungslos erscheint und einen dunklen Schatten auf den weiteren Verlauf wirft, der sich etwa mit der Aufnahme einer toten Krähe im Blumennest eines Grabes fortsetzt, finden sich immer wieder Momente unerwarteten Humors, wobei vor allem Hédi Temessy eine harmonische Komponente einbringt, wenn sie als alte Frau (zum Drehzeitpunkt 62 Jahre alt) das ausgelassene Spiel der Kinder nicht einfach nur duldet, sondern regelrecht bekräftigt. Selbst Károly Eperjes hat als Düsterling eine komische, wenn auch eher tragikomische Seite, ebenso wie Endre Kátay, der als Pastoren-Karikatur kein gutes Haar am Christentum lässt. Und Dóra Szinetár ist eine völlig ungewöhnliche, gleichwohl faszinierende Hauptdarstellerin, die Unschuld und tiefliegende Traurigkeit mit Neunmalklugem zu verbinden weiß. Dabei bleibt sie mit so mancher Nahaufnahme in Erinnerung, in der ihre Mimik zu entgleisen scheint und dem Betrachter ein weitgehend unlösbares Rätsel aufgibt, wobei die Motivation, es eben doch zu lösen, zu den besonderen Dingen gehört, die Filme immer mal wieder unverhofft zu bieten haben.

Wie bei „Das Versteck“ oder auch vielen Argentos wie „Suspiria“ oder „Phenomena“ wird hauptsächlich die Perspektive der Hauptfigur eingenommen, ähnlich wie diese ist “Laurin” auch nicht völlig in seine eigene Handlung eingewoben, sondern bewegt sich teilweise auch beobachtend darüber. Wie bei David Lynch wiederum werden viele Motive zu reinen psychologischen Sachverhalten abstrahiert und Alltagsgegenstände wie ein Drachen oder ein Mantel zu medialen Verlängerungen, was sich auch in der technischen Umsetzung niederlegt, die beispielsweise einfache Überblendungen verwendet, um die Kommunikation ins Jenseits sichtbar zu machen, während die Fenster regelrecht zur Leinwand eines Traumkinos werden. Kinder drücken dort ihre Nasen an die Scheibe wie einstmals in Bavas „Die Toten Augen des Dr. Dracula“ und stilistisch verfremdet wird vor allem jener Moment in Zeitlupe zelebriert, der als Schlüsselbild überhaupt erst zur Entstehung dieses Films inspirierte: Eine Frau im Kapuzenmantel, die in der Nacht vor etwas flieht.

Hervorhebenswert ist außerdem noch der gespenstische Soundtrack von “Laurin”. Dieser passt sich nicht etwa strikt der altmodischen Ausstattung an, sondern konterkariert die gotische Romantik mit Klängen, die teilweise moderner wirken als das Gezeigte und doch immer exakt vorhersehen, wo Spannungsspitzen zu setzen sind und wie sie die visuelle Komponente unterstreichen müssen. Mit ihnen festigt sich der Eindruck, dass die immerhin in kompakten 84 Minuten erzählte Geschichte trotz ihrer durchkomponierten Einzelsequenzen keinen epischen Handlungsbogen zur Grundlage hat, sondern vielmehr assoziativ aufgebaut ist und vom Betrachter über die Interpretation von Blicken, Gesten, aber auch Symbolen und Farben selbst zu erschließen ist.

Der Bezug zu unzähligen Klassikern des Phantastischen Kinos gelingt natürlich verhältnismäßig einfach, was schlichtweg bedeutet, dass man “Laurin” kaum in einer Hinsicht einen echten Pioniersstatus zuschreiben kann, außer, dass er zur Zeit seiner Entstehung innerhalb deutscher Grenzen ein einsamer Grenzgänger war. Dass Sigl von bestimmten internationalen Regisseuren aus der Phantastik besonders inspiriert, beeindruckt oder sonst wie beeinflusst war, liegt auf der Hand; es schließt aber offensichtlich nicht aus, dass man Gespür für die Wirkung von Bildern besitzt und dieses zumindest einmal im Leben in ein eigenes Schauerdrama bannen kann, das sich im Vergleich mit den Großen nicht verstecken muss.

8 von 10

Informationen zur Veröffentlichung von “Laurin”

Laurin

Die Blu-ray-Ausgabe als “Drop Out 30” von Bildstörung.

Was es wert ist, wenn der Regisseur die Veröffentlichung eines Films aktiv unterstützt, zeigt sich am „Drop Out 30“ vom Kölner Label Bildstörung. Sigl wirkt unterstützend praktisch überall mit; das beginnt schon mit dem dreiseitigen Einführungswort im Booklet und setzt sich bei seiner Teilnahme an den meisten Features der mehr als üppigen Ausstattung mit.

Aber ganz von vorne: Kenner der „Drop Out“-Serie wissen, was sie verpackungstechnisch zu erwarten haben. Auch “Laurin” kommt in einer Amaray von DVD-Format mit äußerst wertiger Anmutung. Ganz außen liegt eine Banderole mit FSK-Logo, blauem Blu-ray-Rahmen oben und unten sowie einem Hinweis, dass das Bild per 2K-Abtastung vom Original-Negativ neu abgetastet wurde (dazu später mehr). Sieht wie immer etwas überladen aus, aber das ist ja nicht das endgültige Erscheinungsbild. Streift man die Banderole ab, wartet noch einmal ein haptisch hochwertiger Pappschuber, der das Rahmen-Layout zwar beibehält, jedoch in dezenterem Schwarz präsentiert und das wieder einmal ganz hervorragende Cover-Artwork schön zur Geltung bringt, das die exzessiv genutzten Aspekte der Metaphorik und der Farbcodierung perfekt auf den Punkt bringt.

Das Artwork der Amaray ist dann etwas für Puristen, da hier weder Titel noch sonstige Angaben die abgebildeten Szenen stören. Außen sieht man zwei in Rot gehaltene Motive von der Totenwache, getrennt durch den Spine mit dem Filmtitel. Im Inneren ist durch die transparente Amaray hindurch eine Grabszene sichtbar. Die Blu-ray mit dem Hauptfilm und die DVD mit dem Bonusmaterial sind auf der rechten Seite sicher eingehakt, links wartet das in starken Seiten geklammerte 20-Seiten-Booklet, das neben Sigls Einführung noch eine kurze Abhandlung von Marcus Stiglegger über “Laurin” aus dem Jahr 2003 enthält sowie ein Interview, das er mit dem Regisseur Mitte der 90er Jahre geführt hat.

Die Blu-ray enthält ausschließlich den Hauptfilm sowie den dazugehörigen Filmtrailer, weiterhin einen Audiokommentar mit dem Regisseur.

Es dauert ein wenig, bis man merkt, was Bildstörung aus dem Bild hat herausholen können. Die verschwommene Nachtansicht einer Burg gehört zu den ersten Eindrücken, einige der darauffolgenden Innensequenzen werden von starkem, groben Filmkorn begleitet. Spätestens aber, als es zur Ufer-Sequenz kommt, spielt das Bildmaterial seine Magie aus. Ein unfassbares Farbenspiel, das sich da im Kontrast altmodischer Ausstattung und kräftiger Koloration bietet. Man tat gut daran, die Schwere der Farben zu betonen, denn so wirkt das gesamte Material ausgesprochen wertig und zeitlos.

Der Ton liegt in der deutschen Synchronisation und im englischen Original vor, wobei das Mono-Material sehr harmonisch über die Kanäle verteilt wird. Gerade der Soundtrack profitiert sehr davon. Untertitel für den Hauptfilm liegen in Deutsch, Englisch und Französisch vor, wobei die deutschen Untertitel sich auf die englische Fassung beziehen und die englischen / französischen Untertitel auf die deutsche Fassung.

Das gesamte restliche Bonusmaterial wurde auf eine Bonus-DVD ausgelagert und überzeugt mit einer reichhaltigen, abwechslungsreichen Auswahl. Dass Sigls zweiter Kurzfilm „Der Weihnachtsbaum“ dabei ist ist besonders erfreulich, zumal er ähnlich sehenswert ist wie der Hauptfilm.

Exkurs: Kritik zum Kurzfilm “Der Weihnachtsbaum”

Originaltitel: Der Weihnachtsbaum__Herstellungsland: Deutschland__Erscheinungsjahr: 1983__Regie: Robert Sigl__Darsteller: Claus Eberth, Robert Sigl

Seinen allerersten Kurzfilm „Die Hütte“ verglich Robert Sigl selbst mit David Lynchs „Eraserhead“. Schon wegen des Plots liegt der Vergleich nahe, geht es doch hier um einen beengten Raum, ein Baby und seine verzweifelte Mutter; aber auch stilistisch soll die inzwischen verschollene Studentenarbeit an Lynchs trostlos bis paranoid gefilmte Schwarzweißwerke erinnert haben.

„Der Weihnachtsbaum“, seine zweite Studienarbeit, knüpft weiter an den frühen Lynch an. Das Zweipersonenstück zeigt den damals 21-Jährigen Regisseur in der Rolle eines 17 Jahre alten Jungen, der seinen alleine lebenden Vater (Claus Eberth) in dessen Wohnung an Weihnachten besucht.

Schnell stellt sich heraus, dass Sigl an den dysfunktionalen Elementen der von ihm ausgearbeiteten Vater-Sohn-Beziehung interessiert ist und diese so subtil und metaphorisch an die Oberfläche zu befördern versucht, wie es ihm möglich ist. Der sauber strukturierte Dreiakter behauptet vordergründig ein von gegenseitiger Liebe und Respekt bestimmtes Verhältnis, lässt aber spätestens im letzten Akt die Käfer aus dem Erdreich wimmeln, um in Lynchs Bildsprache zu bleiben, als er „Blue Velvet“ mit seiner berühmten Gartenmontage eröffnet.

Von der ersten Sekunde an ist dem Betrachter natürlich klar, dass keineswegs alles in Ordnung ist. Das kalte Pfeifen des Windes bietet die einzige Geräuschkulisse, und wenn die Wohnung des Vaters über Fenster verfügt, so bekommt man sie nicht zu sehen. Die Tapete dominiert das gesamte Szenenbild mit seinem rissartigen Motiv und schräge Kamerawinkel werfen unwirkliche Perspektiven auf das trostlose Stillleben, das Vater, Sohn, ein paar karge Nutzmöbel und ein geschmückter Weihnachtsbaum ergeben. Hinzu kommen zweideutige sexuelle Gesten, die Sigl in den folgenden Langfilm „Laurin“ ebenfalls wieder einbetten würde, in einen besser verdaulichen Märchenkontext allerdings; hier unterstreichen sie jedoch eine harte Realität in Abstinenz des Mütterlichen, das in zwei Gastauftritten ausgerechnet die einzigen übersinnlichen Elemente einbringt: Einmal als vorbeihuschender Schatten, der ebenso gut eine Einbildung sein könnte, einmal als Gemälde, das mahnend über dem Bett hängt, welches sich die beiden Männer in der kleinen Wohnung teilen. Seinen Faible für Symbolik lebt Sigl dann vor allem mit einem Schlüssel aus Schokolade aus, den er sich am Ende hungrig einverleibt.

Auch dieser Kurzfilm kann am Ende nur eine Stilübung sein, die allerdings für einen Regisseur dieses jungen Alters von bemerkenswertem Feingespür für den harmonischen Gebrauch filmischer Mittel geprägt ist, was sich darin niederlegt, dass sich trotz der Verwendung entsprechender Stilmittel kaum Prätentiöses in der Herangehensweise vorfinden lässt. Darüber hinaus ist die dargebotene Thematik als ausgesprochen mutig zu bezeichnen. So ist „Der Weihnachtsbaum“ nicht nur eine wichtige Vorbereitung für “Laurin”, sondern auch für sich betrachtet absolut entdeckenswert.

8 von 10

Exkurs Ende

Eine Bildergalerie rundet den Abschnitt rund um den Kurzfilm ab.

„Robert Sigl erzählt…“ ist eine etwa halbstündige Retrospektive des Regisseurs auf sein bisheriges Lebenswerk, bei dem einige Informationen aus dem Booklet wieder zur Sprache kommen, aber auch neue Dinge erzählt werden. Besonders unterhaltsam ist der Abschnitt darüber, wie die BILD-Zeitung über seine „Tatort“-Episoden und TV-Filme berichtete. Wer bislang noch Zweifel daran hatte, wie manipulativ solche Boulevardblätter vorgehen, verliert sie bei dieser absurden Geschichte endgültig.

„Behind The Scenes“ ist ein zehnminütiger Fernsehbeitrag über die Dreharbeiten zu „Laurin“, der deswegen besonders interessant ist, weil er zur Entstehungszeit entstanden ist und folglich mit einem entsprechend naiven Blickwinkel berichtet, allerdings auch interessante Informationen bereithält.

Ferner gibt es zwanzig Minuten an entfallenen Szenen mit Super-8-Flair (da sie nur noch auf einer privaten Videokassette existierten), die man wahlweise mit oder ohne Kommentar von Robert Sigl abspielen kann. Sinnvoll ist natürlich ersteres, da man so einen Eindruck davon bekommt, weshalb Szenen herausgeflogen sind, wobei er in vielen Fällen sein Bedauern kundtut, dass diese oder jene Szene nicht mehr dabei ist.

An Interviews kommen insgesamt satte eineinhalb Stunden zustande. Eingeschlossen sind die Darsteller Dóra Szinetár (Laurin) und Barnabás Tóth (Stefan), Kameramann Nyika Jancsó und die Filmkritiker Jonathan Rigby und Olaf Möller – eine bunte Zusammenstellung also, die einen facettenreichen Blick auf die Produktion und Rezeption des Films ergibt, wobei es sich vor allem lohnt, Jonathan Rigby eine halbe Stunde lang sein Ohr zu widmen, da er spannende Interpretationsansätze liefert.

Abgerundet wird das Paket mit Ausschnitten der Verleihung des Bayerischen Filmpreises (die seitens der Organisatoren etwas steif ausfällt) an Robert Sigl als bester Nachwuchsregisseur sowie einer Bildergalerie.

Die englischsprachigen Features, etwa die Interviews mit den Filmbeteiligten oder mit Jonathan Rigby, kann man auf Wunsch auch deutsch untertitelt ansehen. Etwas schade ist es natürlich für ausländische Käufergruppen und auch Hörgeschädigte, dass die deutschen Features über keinerlei Untertitel verfügen.

Summa summarum ist die Blu-ray-Premiere von “Laurin” aufgrund des exklusiven Bonusmaterials (inklusive Kurzfilm), der edlen Verpackung, des starken Artworks, der gelungenen Restauration des Hauptfilms und nicht zuletzt dessen Qualität eine mehr als lohnenswerte Investition.

Sascha Ganser (Vince)

Bildergalerie von “Laurin”

Laurin

Das Bild, das zur Realisation des Films inspiriert hat: Eine Frau in einem dunklen Umhang läuft über den Friedhof.

Laurin

Die herbstlichen Farben des Films wirken schwermütig, aber edel und kraftvoll.

Laurin

Die Kirche greift zur Jahrhundertwende noch in sämtliche Bereiche des Lebens ein – und kommt bei Robert Sigl nicht unbedingt gut weg.

Laurin

Auch Friedkins “Der Exorzist” gehört offensichtlich zu den zahlreichen Einflüssen des Regisseurs.

Laurin

Tapeten spielten schon in Sigls Kurzfilm “Der Weihnachtsbaum” eine wichtige Rolle, hier stechen sie abermals ins Auge.

Laurin

Es ist eine Kunst, grünes Licht im Film einzusetzen, da es oft eine ganz andere Wirkung erzeugt als beabsichtigt.Sigl reiht sich aber in die illustre Reihe von Regisseuren wie Argento oder Bava ein, die das Spiel beherrschen.

Laurin

Dann ist auch Rot kein Problem mehr… ja, selbst die Telekom-Farbe Magenta wird spielend beherrscht.

Laurin

An Károly Eperjes meint man manchmal sogar, Einflüsse aus dem Stummfilm ablesen zu können.

Sascha Ganser (Vince)

Was hältst du von dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: Poster & Packshots: © 2017 Bildstörung,
Szenenfotos: © 1988 Salinas Film__Freigabe: FSK16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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