Originaltitel: Mayday__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2019__Regie: Massimiliano Cerchi__Darsteller: Michael Paré, Crystal Santos, Chanel Ryan, Sadie Katz, Vincent Rivera, Carlos Mendez, Michael Wainwright, Scott Engrotti, Larry Fleming, Raj Kala u.a. |
Lynn und Aeryn gehen wie gewohnt ihrem Job nach. Höflich begrüßen sie die Passagiere eines Fluges von Los Angeles nach London.
Alles ist wie immer. Die bunt gemischte Fluggastschar versucht sich in kleinen Flirts, checkt die gut gebauten Flugbegleiterinnen ab oder startet einen ungezwungenen Plausch.
In der Luft beginnt irgendwann das Licht im gesamten Flugzeug zu flackern und kurz darauf sucht eine Passagierin nach ihrem Mann. Natürlich glaubt ihr zunächst keiner so recht, dass dieser urplötzlich von seinem Platz verschwunden sei. Er könnte ja einfach zur Toilette gegangen sein. Doch eine eilig anberaumte Suche bleibt ergebnislos.
Plötzlich flackert wieder das Licht und erneut verschwindet ein Fluggast. Spätestens jetzt kann niemand mehr leugnen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Der Air Marshall Adam Anderson startet seine Ermittlungen. Da flackert das Licht erneut…
Schaut in den Horrorfilm mit Michael Pare hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=9Jwe8ILgDdE
Ein Flug, auf dem nach und nach die Passagiere verschwinden, das hat schon was. Und zu Beginn macht es durchaus noch Laune, mit zu rätseln, was hier wohl vor sich geht. Doch das Drehbuch zu „Mayday“ geriet ein wenig zu durchsichtig. Kryptische Dialoge lassen zu schnell erahnen was und vor allem WER hier die Strippen zieht.
Dazu kommt, dass sich die Fluggäste durch die Bank immer irrationaler verhalten und einem mit ihrem Gekreische und ihrem Overacting irgendwann nur noch auf die Eier gehen. Mit jeder Minute seiner insgesamt recht kurzen 70 Minuten Nettolaufzeit verdirbt es sich der Film mehr mit seinem Publikum.
Wer trotzdem dranbleibt, darf dann miterleben, wie „Mayday“ beinahe die knapp bemessene Laufzeit ausgeht. Auf einmal wird es richtiggehend hektisch. Etwas Mystik-Mambojambo, Schwarze Magie, ein Exorzismus sowie ein im Laientheater-Dämonen-Outfit durchs Flugzeug hüpfender Schauspieler müssen noch untergebracht und mit Screentime bedacht werden.
Für den Zuschauer bedeutet das noch mehr Geschrei, ganz viel Wackelkamera und Dialoge, die einem die letzten verbliebenen Hirnzellen demolieren. Das wird an müder TV-Optik gereicht, die sich an einem mal wirklich billigen Flugzeugset abarbeitet. Bei dem sind natürlich alle Fenster zu, sonst müsste man ja noch den Himmel faken. Und dafür war definitiv kein Geld da.
Das floss vermutlich samt und sonders in den Geldbeutel von Michael Pare („Reborn“), der dafür aber auch tatsächlich mal wieder eine Hauptrolle bestreitet und insgesamt die beste schauspielerische Leistung abliefert – ohne irgendwie motiviert zu wirken. Flankiert wird er von richtig miesen Darstellern, die von der sexy Flugbegleiterin (Sadie Katz „Wrong Turn: Last Resort“) über die mysteriöse Femme Fatale (Stuntwoman Crystal Santos) bis hin zum dauerschwitzenden Vollhorst keine der Figuren irgendwie mit Leben gefüllt bekommen.
„Mayday“, „Mayday“, wir haben hier einen Scheißfilm!
„Mayday“ beginnt eigentlich hübsch mysteriös. Doch kaum ist man bereit, sich schön unheimlich unterhalten zu lassen, werden die Figuren immer hysterischer und bläken einander und den Zuschauer immer mehr an. Die Darsteller gehen einem demzufolge sehr bald auf den Zünder, während einen die ewig gleichen Bilder zu Tode langweilen. Die ach so undurchsichtige Story ist derweil durchsichtig wie Frischhaltefolie, die Dialoge ziehen einem die Schuhe aus und ganz viel macht einfach so gar keinen Sinn.
Mein persönliches Highlight: Das gefühlt 20 Mal erklärte Procedere, wie das Flugzeug automatisch gelandet werden kann. Am Ende landet es Michael Pare dann doch einfach im Katastrophenfilmduktus selbst. Ist halt ein echter Held – und im Nachhinein das einzig Erträgliche an diesem insgesamt zwar kuriosen, aber auch reichlich behämmerten Mash-up aus Exorzisten-Gedöhns und Katastrophenfilm.
Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir bisher nichts bekannt. In Großbritannien erschien der Film von dem Label Dazzler Media auf DVD und ist mit einer Freigabe ab 15 ungeschnitten. Das Coverartwork ist zumindest echt gelungen.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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