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Meg

Originaltitel: The Meg__Herstellungsland: USA/China__Erscheinungsjahr: 2018__Regie: Jon Turteltaub__Darsteller: Jason Statham, Li Bingbing, Ruby Rose, Rainn Wilson, Cliff Curtis, Jessica McNamee, Ólafur Darri Ólafsson, Robert Taylor, Masi Oka, Page Kennedy, Winston Chao, Shuya Sophia Cai u.a.
Meg mit Jason Statham DVD Cover

Jason Statham kickt den Riesenhai in „Meg“.

Mana One ist eine Forschungsstation – 200 Kilometer vom chinesischen Festland in der Nähe des Philippinengrabens situiert. Hier versucht ein Wissenschaftsteam eine kühne These zu untermauern: Demnach sei der Marianengraben nämlich mitnichten der tiefste Punkt unserer Weltmeere. Vielmehr läge dieser im Philippinengraben, unter einer Sphäre eiskalter Gase, die für die Kameras wie steinharter Meeresboden aussehen würden.

Und die Wissenschaftler sollen Recht behalten. Mit einem U-Boot durchdringen sie die Sphäre und gelangen in noch größere Untiefen, in denen sich ganze eigene Ökosysteme ausgebildet haben. Blöderweise leben hier nicht nur bislang unbekannte Tierarten, sondern auch längst ausgestorben geglaubte Erdbewohner. Zum Beispiel Megalodons. Riesige Urzeithaie. Und die attackieren mal eben die Forscher im U-Boot. Manövrierunfähig kommt das U-Boot am Meeresgrund zum Liegen.

Jetzt kann nur noch einer helfen: Jonas Taylor. Einer der Tauchexperten schlechthin. Der hat zwar nach einem traumatischem Erlebnis dem Tauchen abgeschworen und sich dem Alkohol zugewandt, lässt sich aber dennoch zu einem Einsatz im Philippinengraben breitschlagen, als er erfährt, dass seine Ex mit in dem U-Boot am Meeresgrund liege.

Während Jonas in einer Husaren-Aktion zu dem U-Boot hinabtaucht, nutzt mindestens ein Megalodon die Gelegenheit und durchbricht die bislang als natürliche Barriere fungierende Gassphäre in die andere Richtung. Getreu dem Motto „Das Buffet ist eröffnet“ macht er sich nun über diverse schwimmende und tauchende Menschlein her…

Schaut in die ersten sieben Minuten von „Meg“ mit Jason Statham hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=VVCxoMeczN0

Im Grunde genommen kann man „Meg“ in keiner Sekunde vorwerfen, dass er mit gezinkten Karten spielen würde. Schon in den ersten Minuten macht er beispielsweise vollkommen klar, dass der Film weder sich selbst noch seine Handlung sonderlich ernst nimmt. Dass sein wissenschaftliches Sujet kaum mehr als stylische Kulisse ist. Und dass er in keinster Weise an richtungsweisende maritime Klassiker wie den „Weißen Hai“ herankommen will.

Zudem versucht „Meg“ auch gar nicht erst, seiner Handlung irgendwie einen plausiblen Unterboden zu bescheren. Weder wird mal genauer darauf fokussiert, was ein Megalodon eigentlich ist, noch wird auch nur ansatzweise pseudowissenschaftlich versucht, zu erklären, warum der unter irgendeiner ominösen Sphäre Jahrtausende überlebt hat, ohne jemals seinen Riechkolben in die höheren Wassersphären zu recken. Und wieso er jemals so tief am Meeresboden herumlungerte, dass er da unten eingeschlossen werden konnte, juckt in „Meg“ auch keine Sau.

Den Zuschauer im Grunde genommen auch nicht. Der wird derweil mit teils richtig üblen Dialogen traktiert. Feiert die Klischeefiguren rund um Jonas Taylor ab. Lacht über Klischee-Szenen aus dem Setzbaukasten des kleinen 1×1 des Drehbuchschreibens und freut sich über die zahlreichen Attacken des Megalodons. Getreu dem Motto „Gruselig ist, was man nicht sieht – mehr Spaß macht, was man sieht“ zückt Regisseur Turteltaub alle paar Minuten seinen Megalodon-Joker – und tut gut daran.

Ohne den wäre „Meg“ nämlich nur halb so spaßig. Denn dann würde viel häufiger im Film auffallen, wie wenig Spannung „Meg“ aufzubauen versteht. Wie wenig Zug er in seine Geschichte bekommt und wie beliebig die einzelnen Szenen aneinander gepappt wirken. Und so darf der Riesenfisch ordentliche Wellen schlagen, Menschen mit einem Happs verschlingen, über Schiffe rollen und Wale zerbeißen. Leider traut sich „Meg“ nicht, mal richtig hohl zu drehen. Wenn hier beständig Helikopter über dem Wasser fliegen, wartet man eigentlich nur darauf, dass der Hai auch da mal zuschnappt.

Dennoch bleiben explodierende Helikopter und kenternde Schiffe nicht aus. Denn Turteltaub durfte hier richtig viel chinesisches Geld verbrennen und macht das mit sichtlicher Freude. Das Highlight ist dahingehend sicherlich die Attacke des Megalodons aufs menschliche Buffet an einem chinesischen Badestrand. Turteltaub darf hier Menschenmassen dirigieren, die jedem Monumentalfilm zur Ehre gereichen würden.

Leider wird hier auch offensichtlich, wie harmlos „Meg“ geraten ist und wie beinahe brachial er auf seine PG-13-Freigabe hingebogen wurde. Man erwartet an dieser Stelle aus irgendeinem Grund ein Alexandre-Aja-„Piranha“-Massaker und ist total enttäuscht, weil selbiges vollkommen ausbleibt. Genau in dieser Szene hätte „Meg“ mit einem Splatterinferno die Chance gehabt, wenigstens eine Szene für die Ewigkeit zu generieren. Aber man wollte lieber mehr Geld. Und am internationalen Box-Office ging die Rechnung ja auch auf.

Sehr zur Freude seines menschlichen Hauptdarstellers. Jason Statham („Crank“) gibt eine coole Vorstellung als alles könnender Superhecht. Er verleiht dem ganzen Gewese immer mal wieder ein paar ironische Brechungen, ist mit schelmischem Charme bei der Sache und macht NATÜRLICH in der Action eine Superfigur. Leider darf er dem Megalodon keine einschwenken. Das hätte man einfach mal zu gerne gesehen.

An seiner Seite agiert Li Bingbing („Transformers – Ära des Untergangs“), die wohl vor allem die Festlandchinesen ins Kino locken sollte. Leider hat Statham mit ihr überhaupt keine Leinwand-Chemie. Was vor allem an ihrem arg emotionslosen, beinahe schon roboterhaften Spiel liegt. Dagegen sind Stathams Szenen mit der Tochter von Li Bingbings Charakter einfach nur großartig. Sämtliche restliche Nebendarsteller sind aber mal wirklich nur genau das. Die meisten kommen irgendwie überhaupt nicht im Film an (Rainn Wilson, Cliff Curtis), andere sind das pure Dummbatz-Klischee (Page Kennedy als lustiger Quotenschwarzer und Ólafur Darri Ólafsson als lustiger Quotenfetter) und andere wiederum sind einfach nur lachhafte Fehlbesetzungen (Ruby Rose als – ich lach mich tot – Superingenieurin).

Inszenatorisch ist „Meg“ ganz nett umgesetzt wurden. Die Unterwasserfotografie passt, über Wasser inszeniert Turteltaub ebenfalls mit Sinn für schöne Bilder. Die zahlreichen Digitaleffekte profitieren von dem vielen chinesischen Geld und die Wissenschaftsstation macht sowohl über Wasser (Ölbohrstation, von der ich gerne mehr gesehen hätte) als auch unter Wasser eine Menge her. Leider wird die Station reichlich verschenkt. Hier hätte „Meg“ gerne auch ein wenig bei „Deep Blue Sea“ klauen und den reizvollen Schauplatz für ein paar Adrenalintreiber nutzen dürfen.

„Meg“: Vom tiefsten Punkt der Erde direkt ins… Mittelmaß

Wie will man „Meg“ nun bewerten? Dem „Weißen Hai“ kann der Film nun wahrlich nicht das Wasser reichen. Auch von so manch anderem maritimen Creature Feature wird „Meg“ locker in die Tasche gesteckt („Deep Blue Sea“, „Leviathan“). Was „Meg“ definitiv zugute kommt, ist die aktuelle Hai-Rotzfilm-Schwemme rund um Zombie-, 2-6-köpfige-, Sumpf-, Schnee- und Jauchegrube-Haie, die den Zuschauer mit endlosen Dialogen von blassbackigen Kleiderständern traktieren, in 90 Minuten Film vielleicht fünf Minuten mies getrickste Hai-Action präsentieren und sich am Ende anfühlen, als hätte einem ein Hai gerade das Denkzentrum weichgekaut.

Davon ist „Meg“ meilenweit entfernt! Macht im Vergleich zu diesen Stinkern sogar richtig Spaß. Hat ein annehmbares Tempo und ein paar wirklich nette Hai-Actionszenen mit ordentlich Bums zu bieten. Und kann dank Jason Statham mit einem mehr als ordentlichen Helden aufwarten, dessen Interpretation eines Tauchhelden durchaus Laune macht und dem man im Kampf gegen den fiesen Megalodon-Wicht gerne die Daumen drückt. Leider unterliegt „Meg“ dem ganzen Haischeiß in einer Kategorie so richtig: Er traut sich nix. Haut nicht auf die Kacke. Bleibt immer zu harmlos und generiert keine einzige Hailightszene, die im Gedächtnis haften bleibt. Und das wird ihm so richtig zum Verhängnis. In der Folge kann er nicht überspielen, dass es an Spannung mangelt, es von der egalen Opfermasse viel zu wenige erwischt, die Dialoge einem teils wirklich die Ohren bluten lassen, die Handlung seltsam zerstückelt wirkt und der ganze Film leider sang- und klanglos irgendwo im Creature-Feature-Mittelmaß absäuft und keinerlei Eindruck hinterlässt.

Und liebe Freunde der Romanvorlage: Erwartet euch um Himmels Willen bloß keine werkgetreue Adaption eures Lieblingsbuches! Nehmt den filmischen „Meg“ lieber als eine Art Erweiterung des Steve-Alten-Megalodon-Kosmos‘. Witzigerweise packte der Autor im Vergleich zur Filmadaption ein Vielfaches an Pulp in sein Buch. Ebenjener Pulp, der „Meg“ irgendwie komplett fehlt.

5 von 10

In diesem Sinne:
freeman


……


Meg

In Jon Turteltaubs „Meg“ jagt Jason Statham nach dem Urhai Megalodon, der die Meere wieder unsicher macht

Egal ob Guillermo del Toros „Pacific Rim“, das mit „Godzilla“ und „Kong: Skull Island“ begonnene Monsterverse oder der Dwayne-Johnson-Böller „Rampage“ – Hollywood produziert derzeit gerne Monsterspektakel mit Blick auf mögliche Kassenerfolge auf dem asiatischen Markt. Kein Wunder, dass der Riesenhai-Film „Meg“ nicht nur chinesisch co-produziert wurde, sondern auch dort spielt.

Die Romanvorlage des Pulp-Autoren Steve Alten dient bei dem Leinwandspektakel eher als grobe Richtschnur, aus der man einige Hauptfiguren, Schlüsselszenen und den allgemeinen Handlungsrahmen nahm, aber ansonsten alles massiv umschrieb und die Figuren stark veränderte. So hat Tauchexperte Jonas Taylor (Jason Statham) seine Erstbegegnung mit dem Urhai Megalodon nicht bei der Erforschung des Marianengrabens, sondern während der Bergung der Mannschaft eines gekenterten U-Boots, das von einem ungesehenen Wesen attackiert wird. Anstelle zweier Wissenschaftler wie in der Vorlage sterben hier zwei Kumpane Taylors, da er sich entschließt das Scott zu schließen, diese zurückzulassen und mit dem Rettungs-U-Boot und den geborgenen Verletzten abzuhauen, bevor die Explosion des havarierten U-Boots sie alle tötet.

Jahre später ist Jonas ein verbitterter Alki in Thailand, während der Millionär Jack Morris (Rainn Wilson) eine Tiefseeexpedition finanziert, bei der Jonas‘ Ex-Frau Lori (Jessica McNamee) das Forschungs-U-Boot steuert, durch eine Schicht eiskalten Wassers, unter der warme tropische Gewässer liegen. Genau hier hausen allerdings Megalodons, einer legt das Boot lahm, was natürlich der Grund ist den zweifelnden Helden zu reaktivieren, der sonst mit Bier in der Hand, Strohhut auf dem Kopf und Motorroller unterm Hintern im Vorruhestand dahinvegetiert. Doch Jack und Jonas‘ alter Kumpel James ‘Mac‘ Mackreides (Cliff Curtis) überreden Jonas zur Hilfeleistung.

Also legt Jonas eine tollkühne Rettungsaktion aufs Parkett, in deren Verlauf er nicht nur U-Boot-Pilotin Suyin (Li Bingbing) alt aussehen lässt, sondern auch ein Unterwasservulkan ausbricht, dessen Dämpfe die kalte Wasserschicht für kurze Zeit durchbrechen. Für genug Zeit, dass mindestens ein Megalodon ausbricht und von den forschen Forschern zur Strecke gebracht werden muss…

httpv://www.youtube.com/watch?v=pmBdpNIj6t0

Eines muss man Regisseur Jon Turteltaub („Das Vermächtnis der Tempelritter“) und seinem Drehbuchautorentrio Dan Geogaris („Paycheck“), Jon Hoeber („Whiteout“) und Erich Hoeber („Battleship“) lassen: Sie haben immerhin verstanden, dass das titelgebende Urzeitvieh die Hauptattraktion des Films ist und lassen es schnell und häufig von der Leine. Anfangs sieht man das Biest nicht oder nur ausschnittsweise, so wie man es von „Der weiße Hai“ und „Alien“ gelernt hat, aber dennoch demoliert es mehrere U-Boote und verspeist einen Riesenoktopus, damit für ordentlich Hai-Action gesorgt ist. Nebenher handelt man noch im Schweinsgalopp alles an nötigen Erklärungen sowie Einführung der Scherenschnittfiguren aus dem Satzbaukasten ab. Da ist Suyin als potentielles Love Interest und patent zupackende Frau an Jonas‘ Seite, Kumpel Mac, der exzentrische Geldgeber Jack mit dem losen Mundwerk, Lori als Motivation, die im Film danach quasi gar nichts mehr zu tun hat. Ergänzt wird das Team um gleich zwei Plappermaulsidekicks, den schwarzen DJ (Page Kennedy) und den dicken Wall (Ólafur Darri Ólafsson), Konstrukteurin Jaxx (Ruby Rose) und den Jonas nicht wohlgesonnenen Dr. Heller (Robert Taylor). Der dritte lustige Plappermaulsidekick, Toshi (Masi Oka), scheidet dagegen schon vorzeitig aus.

Doch „Meg“ weiß mit seinem Kabinett von Schießbudenfiguren nichts anzufangen, die allesamt aneinander vorbeiagieren und deren Subplots nirgendwohin gehen. Es wird kurz ein Liebesdreieck angerissen, wenn Jonas sowohl für Suyin und für Lori attraktiv ist, aber das lässt man fallen, und ob Jack nun der verschrobene Geldgeberonkel oder der eiskalte Kapitalist ist, ist für den Verlauf fast vollkommen egal. Doch nicht nur jeder Hauch von Charakterentwicklung geht baden, auch jede Form von filminterner Logik. Da versenkt der Megalodon ganz easy mehrere Fischerboote, lässt das Boot der Helden aber ohne ersichtlichen Grund in Ruhe und kurvt in einiger Entfernung gemütlich herum, damit diese sich erst einmal einen Plan überlegen können, wie man dem Hai denn nun am besten zu Leibe rücken könne, was dieser gemütlich abwartet.

Dass bei diesem Spektakel fast alle außer Jonas inkompetent sind, versteht sich von selbst, weshalb dieser alle paar Minuten ins Wasser hüpft um seine (irgendwann dezimierten) Sidekicks zu retten, deren hauptsächlicher Job darin besteht in Gefahr zu geraten oder gleich gefressen zu werden (zur Fischbekämpfung trägt eigentlich nur Suyin etwas bei). So scheint vieles von dem Ensemble nur da zu sein, damit diese oder jene Romanfigur noch untergebracht wurde. Noch schlimmer ist allerdings eine Hinzufügung: Mit Suyins Tochter Meiying (Shuya Sophia Cai) ist jene Art von nervigem neumalklugem Nutellafratz am Start, die mit ihrer aufgesetzten Bauernschläue und ihrem Ach-so-putzig-Gebaren nahezu jeden Zuschauer in den Wahnsinn treibt. Wem das noch nicht reicht, dem geben verunfallte Oneliner der Fremdschämklasse und einige himmelsschreiend doofe Momente den Rest: Etwa wenn ein Megalodon Meiying in einem durchsichtigen Unterwassergang angreift, die ganze Station von dem Aufprall wackelt und die mehrere Etagen höher befindliche Suyin „My daughter“ brüllt, als habe sie bereits telepathisch gewusst, dass gerade ihre Tochter in Gefahr ist.

Nun wäre all diese geballte Blödheit noch zu ertragen, wenn die massive Hai-Action wenigstens einigermaßen kompetent inszeniert wäre, doch auch da sieht es schlecht aus. Die Tricks werden Marvel und „Transformers“ zwar keine schlaflosen Nächte bereiten, machen aber angesichts des 100-Millionen-Dollar-Budgets doch immer noch einiges her. Nur leider sind die Set Pieces fast durchweg egal inszeniert, so viel auch dabei zu Bruch gehen mag. Doch die Heldentruppe ist einfach zu egal, als dass man um irgendwen Angst haben würde, die schurkischen Figuren sind zu banal, als dass man ihr Gefressenwerden mit Schadenfreude verfolgen würde, und der obligatorische Haiangriff auf einem vollbesetzten Badestrand ist fast vollends vergeigt: Da zieht der Hai gefühlte fünf Minuten seine Runden um die Badegäste, um dann für vielleicht 30 Sekunden anzugreifen, zwei oder drei Leute semi-onscreen zu verknurpsen und sich danach wieder ablenken zu lassen. Das wird dann auch nicht aufregender, weil man ein weiteres nerviges Kind (hier: ein kleiner Moppel mit Eis und Schwimmring) in Gefahr bringt. Auch der schnell und pflichtschuldig abgehandelte Showdown mit dem Megalodon und zwei Unterseegleitern weiß kaum zu begeistern, auch wenn „Meg“ immerhin ein schönes Finish für sein Urvieh parat hält.

Bei all dem Unsinn macht immerhin Jason Statham („Fast & Furious 8“) eine gute Figur, erweist sich als kompetenter Actionstar mit Muckis, Charisma und einem Quäntchen Selbstironie im Kampf gegen ein mieses Script und eine dröge Handwerkerregie. Li Bingbing („Guardians of the Tomb“) als großer Star fürs chinesische Publikum ist okay und kommt noch mit am besten weg, was das sonstige Ensemble angeht. Rainn Wilson („Army of One“) haut ein paar Sprüche raus und zieht sich noch halbwegs achtbar aus der Affäre, Cliff Curtis („Last Knights“) hat Charisma, kommt aber nie so recht im Film an und wirkt wie ein besserer Statist. Jessica NcNamee („The Loved Ones“), Robert Taylor („Turkey Shoot“), Winston Chao („Skiptrace“) und Masi Oka („Death Note“) bleiben ebenfalls egale Beinahe-Statisten, während Ólafur Darri Ólafsson („The Last Witch Hunter“) schon ziemlich an den Nerven sägt. Noch schlimmer ist Page Kennedy („S.W.A.T.“), dem das Drehbuch so viele üble Schwarzenklischees auf den Bauch schreibt, dass es sich noch nicht einmal die größten Schlonz-Filmemacher vergessen geglaubter Dekaden getraut hätten: DJ ist großmäulig, keift, wenn es gefährlich wird, und fängt an zu rappen, wenn es gut läuft. Und schwimmen kann er natürlich auch nicht. Ebenfalls eine peinliche Figur macht Ruby Rose mit ihrer dauerangepissten Miene, die aber auch vollkommen fehlbesetzt ist. Die Killerin in Filmen wie „xXx 3: The Return of Xander Cage“ und „John Wick 2“ nahm man ihr ja ab, aber dass dieses Tattoo-Testgelände eine brillante Ingenieurin sein soll, kann der Film zu keiner Sekunde verkaufen.

Es hätte eine Monstergaudi in chinesischen Gewässern werden können, die das Budget war üppig genug, Jason Statham ist als Held kernig genug und hin und wieder blitzt bei der Hai-Action jene Form von unterhaltsamem Spektakel auf, das der Film hätte sein können. Meist sind die Set Pieces jedoch von dröger Pflichtschuldigkeit, verpackt in ein schluriges Script voller unfassbar egaler Schießbudenfiguren, noch dazu mit lauter Logiklöchern und saudusseligen Momenten. Immerhin: Man kann sich „Meg“ über vielleicht ganz gut amüsieren, aber nicht mit ihm.

Die DVD / Blu-ray zum Film erschien von Warner Bros. Home Entertainment und ist mit einer FSK 12 Freigabe ungeschnitten.

© Nils Bothmann (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: Warner Bros. Home Entertainment__FSK Freigabe: ab 12__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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Categorised in: Creature Feature, Reviews

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