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Michael Paré – Workhorse und B-Actionheld zwischen den Stühlen

Portrait von Michael Paré beim Weekend of Hell in Oberhausen

Michael Paré hat ein paar hübsche B-Kracher zu bieten. Copyright: Actionfreunde

Michael Paré standen zu Beginn seiner Karriere alle Türen und Tore für eine große Filmkarriere offen. Doch die eine oder andere Fehlentscheidung sorgte dafür, dass der Mime nie so wirklich durchstartete. Stattdessen turnte er durch eine ganze Breitseite an B-Actionfilmen. Heute zählt er zu den emsigsten Arbeitern der amerikanischen Filmindustrie. Leider hat er sich sein nicht so glückliches Händchen bei seiner Rollenauswahl bewahrt. Hat der Mime jedoch Lust auf eine Rolle, hilft das sogar potentiellen Gurkenfilmen.

Der Weg zum Filmstar

Michael Paré wurde am 09. Oktober 1958 in Brooklyn, New York geboren. Er war gerade einmal fünf Jahre alt, als sein Vater Francis, ein Drucker französisch-kanadischer Abstammung, an Leukämie verstarb. Fortan kümmerte sich Mutter Joan um die insgesamt zehn Kinder. Sechs Mädchen und vier Jungs sorgten für einen äußerst lebendigen Haushalt.

Paré absolvierte an einer Handelsschule in Manhattan eine Ausbildung zum Koch und arbeitete gerade in einem Restaurant, als er von einer Agentin entdeckt wurde. Sie verschaffte ihm kleinere Modeljobs und empfahl ihm, eine Schauspielschule zu besuchen. Zwei Jahre später sprach er für ein Talent-Entwicklungsprogramm des Fernseh-Networks ABC vor. Dabei sprang eine Rolle in der Serie „The Greatest American Hero“ (1981) heraus.

„Eddie and the Cruisers“ macht Michael Paré zum Superstar-Material

Michael Paré in Eddie and the Cruisers

Michael Paré in “Eddie and the Cruisers”. Copyright: Studio Hamburg Enterprises

Nachdem deren erste Staffel fertiggestellt war, erhielt Michael Pare die Möglichkeit, einen Rockstar in dem Film „Eddie and the Cruisers“ zu spielen. Direkt im Anschluss agierte er neben Ray Liotta und David Caruso in dem Film „Crazy Times“ und ging für die Dreharbeiten von „Undercover“ kurz nach Australien. Als er 1983 wieder zurück in die USA kam, erblickte „Eddie and the Cruisers“ gerade die Kinoleinwände. Der Film mauserte sich zum Überraschungshit und öffnete Michael Paré alle Türen in Richtung einer großen Hollywood-Karriere.

Der 1984 veröffentlichte „Straßen in Flammen“ brachte ihn mit Walter Hill zusammen. In einem Interview für den Film „Wrongful Death“ erklärte Paré, dass er den Film unterhaltsam und gut finde, er damals aber von dem Film enttäuscht gewesen sei. Walter Hill hatte zuvor harte Filme der Marke „Driver“ oder „Die letzten Amerikaner“ auf den Weg gebracht. Paré hatte darum gehofft, „Straßen in Flammen“ würde ähnlich taff ausfallen. Doch das Drehbuch und vor allem seine Figur seien während der Dreharbeiten immer mehr verwässert worden und am Ende stand ein poppig-buntes Musical.

Falsche Wegzweigungen

Das Philadelphia Experiment

Michael Paré ist auch im zweiten Teil von “Das Philadelphia Experiment” am Start. Copyright: PLAION Pictures

Etwa in den gleichen Zeitraum fiel Parés Entscheidung, sich fortan selbst managen zu wollen. Wie er rückblickend in dem „Wrongful Death“-Interview erklärte, sei das ein echter Fehler gewesen und habe zu heftigen Fehlentscheidungen geführt. Auch weil er nicht so recht gewusst habe, ob er fortan seinen Idolen James Dean und Marlon Brando nacheifern oder lieber den Actionhelden geben sollte.

Nicht anders ist zu erklären, dass der Schauspieler nach dem 20 Millionen Dollar schweren „Straßen in Flammen“ und der unterhaltsamen John-Carpenter-Produktion „Das Philadelphia Experiment“ (1984) plötzlich in B-Ware wie „Proxima Centauri 3“ (1984) oder „Lost World – Die letzte Kolonie“ (1987) mitwirkte.

Viel mehr noch: Michael Paré wandte sich 1987 dem Fernsehen zu. Die hierfür lancierten Produktionen hatten damals längst nicht den Stellenwert heutiger Shows/Serien. Nicht selten galten sie als Abstellgleis ehemaliger Stars. Doch „Houston Knights“, die bei uns „Die glorreichen Zwei“ hieß, war Primetime-Material und bot damit einen einträglichen und vor allem sicheren Job.

Michael Paré wird zum B-Actionhelden

Michael Paré mit Lorenzo Lamas in "Back to Even"

Michael Paré mit Lorenzo Lamas in “Back to Even”. Copyright: Splendid Film

Nach der Serie hatte Paré die Nase voll von Hollywood. Dementsprechend beschloss er, nach Europa zu gehen. Hier lebte er etwa zehn Jahre und zog mit seiner heutigen Ehepartnerin Marjolein Booy einen gemeinsamen Jungen groß. Trotzdem drehte er weiter Filme, mit denen er sich aber immer weiter in Richtung einer B-Movie-Karriere verabschiedete. Genannt seien „Moon 44“ (1990) von Roland Emmerich sowie die wunderbar actionlastigen „Concrete War“ (1991), „Desert Force“ (1991), „Into the Sun“ (1991), „Deadly Heroes“ (1993) oder „Astrocop“ (1995).

Das Dorf der Verdammten“(1995) und „Bad Moon“ (1996) ragen aufgrund ihrer Horrorausrichtung und ihren allgemeinen Qualitäten deutlich aus dem damals bunten Blumenstrauß an B-Knallern heraus. Rollen in „Eine zweite Chance“ (1998) mit Sandra Bullock oder „The Virgin Suicides“ (1999) forderten auch mal wieder den Schauspieler in Michael Paré.

Gute Freunde: Michael Paré und Uwe Boll

Michael Paré mit Uwe Boll

Michael Paré und Uwe Boll beim Weekend of Hell in Oberhausen.

2000 engagierte ihn Uwe Boll für dessen Amerika-Debüt „Sanctimony“. Der gelernte Koch Paré bot seinem deutschen Regisseur bei den Dreharbeiten an, einmal für ihn zu kochen. Dabei freundeten sich beide an und pflegen diese Freundschaft noch heute. Zusammen brachten sie bis heute weitere 13 gemeinsame Filme auf den Weg. Etwa „Seed“ (2006), „Postal“ (2007), „Tunnel Rats“ (2008) oder „Rampage“ (2009). Die gemeinsamen Kochabende wurden dabei zum Ritual. Paré bewundert Uwe Boll als Outlaw, dem aufgrund seines Independent-Ansatzes niemand reinquatschen konnte, nicht einmal Hollywood oder die allmächtigen Distributoren. Und im bereits mehrfach erwähnten „Wrongful Death“-Interview erklärt Paré lachend, dass er auch dabei war, als Uwe Boll einige seiner Kritiker im Boxring umhaute.

Filme im Akkord und The Asylum

Michael Paré in Triassic Hunt

Michael Paré in dem “The Asylum”-Heuler “Triassic Hunt”. Copyright: The Asylum

Parallel und danach spielte der Schauspieler in unfassbar vielen Filmen mit. Er traf in „Direct Contact“ (2009), „The Good, the Bad, and the Dead“ (2015) und „Wanted Man“ (2024) auf Dolph Lundgren, bestaunte Steven Seagals Leibesfülle in „Maximum Conviction“ (2012) und spielte mit Scott Adkins in „Pay Day“. Er schaffte es mit „Der Mandant“ (2011) und „The Vatican Tapes“ (2015) ins Kino, war Teil von Fanlieblingen wie „Bone Tomahawk“ (2015) oder „Puppet Master: Das tödlichste Reich“ (2018) und beehrte Kernschrott wie „Checkmate“ (2015), „Reborn“ (2018) oder „Big Kill“ (2019) mit seiner Gegenwart.

Außerdem ging Michael Paré der Billigheimerschmiede The Asylum ins Netz. Hier spielt er meist megawichtige Sesselfurzer, ist kaum mehr als fünf Minuten im Film zu sehen und hat selten mehr als zwei Drehtage. In den berühmt-berüchtigten Schrottfilmen des Studios bekam er es unter anderem mit Dinosauriern („Triassic Hunt“), Möchtegern-Mavericks („Top Gunner 2“), Aliens („Alien Space Battle“), einem kopflosen Motorradfahrer („Headless Horseman“) oder einem sinkenden Amerika („America is Sinking“) zu tun.

Der Privatmann Michael Paré

Und Michael Paré sorgt fleißig für Nachschub. Alleine im Jahr 2024 kamen mal eben elf neue Filme mit ihm heraus. Wie er selbst erklärte, hat er dafür aktuell viel Zeit, immerhin sei der Sohnemann inzwischen erwachsen und aus dem Haus. Zu Michael Parés Privatleben ist bekannt, dass er insgesamt drei Mal verheiratet war. Das ehemalige Model Marjolein Booy heiratete er 1992 und die Ehe hält bis heute. Die Familie Paré lebt in Kalifornien.

Diese Filme von Michael Paré muss man kennen

Ihr habt Lust bekommen, Michael Parés Werk zu entdecken? Dann solltet ihr auf jeden Fall diese Filme kennen: Eddie and the Cruisers ### Straßen in Flammen ### Das Philadelphia Experiment

Diese Filme lohnen eine Entdeckung

In diesen Filmen überzeugt Michael Paré ebenfalls mit einer tollen Leistung, die Filme krachen ordentlich oder sind allgemein unbedingt eine Sichtung wert: Tunnel Rats ### Space Wars: Quest for the Deepstar ### Concrete War ### Bone Tomahawk ### Proxima Centaury 3 ### Direct Contact ### Into the Sun ### Astrocop

Galerie: Michael Paré beim Weekend of Hell 2023 in Oberhausen

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Michael Paré schmunzelt.
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Michael Paré traf in Oberhausen seinen Buddy Uwe Boll.
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Michael Paré beim Interview-Panel des Weekend of Hell 2023 in Oberhausen.
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SAW-Darsteller Costas Mandylor mit Michael Paré.
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Michael Paré mit einem von ihm signierten Mediabbok von Bad Moon.
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Der Schauspieler genoss die zahlreichen Fan-Fragen.
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Der Star signiert eines seiner Fotos.

Die Filmografie von Michael Paré

Jahr Filmtitel
1981 Crazy Times
The Greatest American Hero (TV-Serie)
1983 Eddie und die Cruisers
Undercover
1984 Das Philadelphia-Experiment
Straßen in Flammen
1985 Proxima Centauri 3 – Revolte im All
1986 Madrid Connection
1987 Die glorreichen Zwei (TV-Serie)
Ladies Club
Lost World – Die letzte Kolonie
1989 Eddie and the Cruisers II: Eddie lebt
1990 Dragonfight
Il sole buio
Moon 44
Was kostet ein Leben?
1991 Concrete War
Desert Force – Entscheidung in der Wüste
Into the Sun
1992 Blink of an Eye
Deadly Instinct
Midnight Hero – Seine Vergangenheit wird ihm zum Verhängnis
1993 Das Geheimnis der spanischen Rose
Deadly Heroes
1994 Warriors – Infernal Fighter
1995 Astrocop
Das Dorf der Verdammten
Killing Yakuza
Raging Angels
Triplecross – Ans Messer geliefert
1996 Bad Moon
Carver’s Gate – Tor zur Hölle
Coyote Run
Tod in Malibu
1997 Dark Ocean – Ein teuflischer Plan
Falling Fire – Countdown zur Apokalypse
Reckless – Von Rache getrieben
Strip Search
1998 Die letzte Rechnung zahlt der Tod
Eine zweite Chance
In den Fängen der Gewalt
October 22
1999 Orbiter 3
The Virgin Suicides – Verlorene Jugend
2000 Dirty Money
Sanctimony
Starhunter
2001 A Month of Sundays
Blackwoods
2002 Heart of America
2003 Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen (TV Serie)
Fate
Red Serpent
2004 Dr. House (TV-Serie)
Gargoyles – Flügel des Grauens
2005 BloodRayne
Crash Landing
Komodo vs. Cobra
2006 Saurian
Seed
South Beach (TV-Serie)
2007 Bloodrayne 2 – Deliverance
Furnace
Polycarp
Postal
2008 100 Feet
Alone in the Dark II
Dark World
Far Cry
Leverage (TV-Serie)
Ninja Cheerleaders
Road to Hell
Tunnel Rats
2009 Direct Contact
Rampage – Rache ist unbarmherzig
The Perfect Sleep
2010 Amphibious 3D
Memphis Beat (TV-Serie)
The Sword and the Sorcerer 2
Tierisch Cool – Ein Hund in New York
2011 BloodRayne: The Third Reich
Blubberella
Der Mandant
2012 Das Philadelphia Experiment – Reactivated
Gone: Ich muss dich finden
Maximum Conviction
The Come Up (Kurzfilm)
2013 Assault on Wall Street
How Sweet It Is
Jet Set
Operation Olympus – White House Taken
Real Gangsters
2014 Snapshot
The Big Fat Stone
The Last Outlaw
Wings of the Dragon
2015 24 Hours aka SWAT: Tödliches Spiel
A Perfect Vacation aka Left to Die
Bone Tomahawk
Checkmate
Evil Within
La Trattoria Sitcom
No Deposit
Operator – Wettlauf gegen die Zeit
Sicilian Vampire
The Cask of Amontillado (Kurzfilm)
The Good, the Bad, and the Dead
The Shelter
The Vatican Tapes
2016 Abattoir
Decommissioned – Anschlag auf Befehl
Nessie & Me
Swap aka Weaponized
The Infiltrator
The Red Maple Leaf
Traded
2017 A Doggone Hollywood
American Violence
Global Storm – Die finale Katastrophe
In the Absence of Good Men
Jason’s Letter
Povratak
Starhunter ReduX (TV-Serie)
Starhunter Transformation (Miniserie)
The Neighborhood
The Wrong Man
2018 Astro
Battle Drone
City of Lies
Dogwood Pass (TV-Serie)
Pay Day
Puppet Master: Das tödlichste Reich
Reborn
Talk to the Animals
The Wrong Friend
Weihnachten auf königliche Art
2019 Big Kill – Stadt ohne Gnade
Hollow Point
Making a Deal with the Devil
Manipulated
Mayday
Once Upon a Time in Deadwood
Seven Days
The Last Big Save
2020 Captors
Emerald Run
Invincible
Middleton Christmas
The Insurrection
2021 Bed Bug (Kurzfilm)
Christmas Collision
Deceived by My Mother-In-Law
Keeping Up with the Joneses (Miniserie)
Mind Games
Mommy’s Deadly Con Artist
Mummy Dearest
Painkiller
Raunch and Roll
Righteous Blood
South of Heaven
The Penthouse
The Resonator: Miskatonic U
The Wild Man: Skunk Ape
The Wrong Fiancé
Triassic Hunt
2022 2025 Armageddon
3.3 Miles
Alabama Rose
Alien Space Battle
As Long As I’m Famous
Beyond the Resonator
Black Warrant (nur Drehbuch)
Bridge of the Doomed
Crawlers – Angriff der Killerwürmer
Curse of the Re-Animator
Dawn
Headless Horseman
Lockdown
Nix
Pig Killer
Renegades – Legends Never Die
Sacred Grounds: Forbidden
Shooting Star
Space Wars: Quest for the Deepstar
The Red Tide Massacre
The Resonator (Miniserie)
Top Gunner 2 – Danger Zone
Twisted Vines
2023 A Christmas Intern
Alien Apocalypse
America Is Sinking
End of Loyalty
Family Ornaments
If I Can’t Have You
In the Shadows
Kings of L.A.
The Beast Comes at Midnight
The John Bekker Mysteries (TV-Serie)
The Puppetman
The Stairwell (Kurzfilm)
Wrongful Death
2024 9 Windows
Camp Pleasant Lake
Kill Craft
Krieg der Welten: Fallout
Planetquake
Scars
Sentinel
Shark Island
Steady (Kurzfilm)
Tall, Dark, and Dangerous
The Wrong Life Coach
Wanted Man
2025 Kung Fu Slayers

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