Originaltitel: Ghosts of Goldfield__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2007__Regie: Ed Winfield__Darsteller: Kellan Lutz, Mandy Amano, Richie Chance, Marnette Patterson, Roddy Piper, Ashly Rae, Scott Whyte, Chuck Zito u.a. |
Es ist die altbekannte Geschichte: Ein reicher Mann verliebt sich in eine sexy junge Dame. Die liebt ihn allerdings nicht. Dennoch verbringt er sie in sein Hotel, wo er sie wie eine Mätresse hält. Als die Frau schwanger wird, legt ihr der Mann eine Abtreibung nahe. Doch die junge Frau denkt gar nicht daran, das Kind zu töten. Zumal es nicht von dem reichen Sack ist. Vielmehr ist der Barkeeper der Hotelbar der Vater. Als der Reiche das herausbekommt, sperrt er die junge Frau in Zimmer 109 des Hotels ein, foltert und tötet sie. Jahrzehnte später soll in dem Hotel noch immer der Geist der jungen Frau umgehen…
Das lockt eine Handvoll Jugendlicher an, die für einen Studienkurs über paranormale Erscheinungen einen Film drehen wollen. Was sie nicht ahnen: Eine aus ihrer Mitte ist mit einer Person der tragischen Vorgänge von anno dazumal verwandt. Kurzerhand nutzt der Hotelgeist die Gelegenheit, sich für die damaligen Ereignisse grausam zu rächen.
Schaut in den Horrorversuch hinein
Paranormales mit Roddy Piper und Kellan Lutz
Der deutsche Titelunsinn „Paranormal Ghosts“ deutet die Qualität vorliegenden Machwerkes schon rundweg an. Selbiges ist extrem hölzern und langweilig erzählt und beginnt, wie zig Teenie-Horrorstreifen ähnlicher Couleur: Man fährt durchs Hinterland, die Karre geht kaputt und wie durch einen blöden Zufall ist man freilich genau da, wo man hin will. Die Einwohner des angrenzenden Städtchens verhalten sich alle mega seltsam und labern ganz viel Unsinn und unsere Helden stolpern für ihr „Filmprojekt“ auch mal über einen gruseligen Friedhof. Also zumindest behaupten sie, dass der Friedhof gruselig wäre.
In dem Hotel angekommen, liegt der Film dann vollends brach. Weder mag das Drehbuch etwas über die Story noch über seine Charaktere herausrücken. Stattdessen lässt es seine Figuren planlos durch das alte Gemäuer latschen und einfach nur stupiden Blödsinn labern. Nach 50 Minuten legt der Hausgeist dann endlich los und entpuppt sich als wohl hässlichster und lachhaftester weiblicher Geist der jüngeren Filmgeschichte. In kurzer Zeit sterben auf einmal alle Protagonisten und dann darf die Heldin alleine soviel Schwachsinn labern wie vorher alle zusammen.
Es folgt ein lächerlicher Showdown und der Zuschauer ist erlöst. Erlöst von einer dilettantischen Inszenierung, katastrophalen Darstellern, planloser Dramaturgie, mieser Musik und lachhaften Kameraspielereien. Von Spannung und Atmosphäre kann er nicht erlöst werden, weil ebenjene in „Paranormal Ghosts“ eh nicht vorhanden waren. Der Unsinn schafft es nicht einmal, seine weiblichen und unfassbar dummen Charaktere nackt zu machen. Zumindest sind die drei Effekte des Filmes handgemacht. So kann man zumindest diese Bemühungen honorieren, die Umsetzung dagegen kann man nur auslachen.
Interessant ist dieser Kokolores wegen zweier Namen: Einer der dummen Teens wird nämlich von „The Expendables 3“-Star Kellan Lutz gegeben. Der macht lange Zeit alles richtig, indem er einfach nur eine Kamera vor sich herschleppt und die Fresse hält. Gegen Ende muss er zwar mehr reden, zieht sich aber dennoch halbwegs schadlos aus der Affäre. Ganz im Gegenteil zu Roddy Piper („Sie leben!“). Der Wrestlingstar macht sich hier in einer Art Doppelrolle auch doppelt zur Feile. Was durch die peinliche deutsche Synchronisation noch verschärft wird. Das absolute Highlight sind aber seine mehr als offensichtlich angeklebten Koteletten. Genial… nicht!
„Paranormal Ghosts“ oder: Wie man es nicht macht!
Der gesamte Rest ist altbekannter Schwachsinn von der Stange: Warum zum Beispiel setzen Horrorfilme wie „Paranormal Ghosts“ immer noch auf Vollpfosten in der Heldenparty, die die anderen Vollpfosten permanent erschrecken wollen, was zu zahnlosen Jump Scares für den Zuschauer führt? Wieso glauben Macher von Horrorfilmen wie „Paranormal Ghosts“, etwas Nebel erzeuge eine gruselige Stimmung? Wieso säuseln in Horrorfilmen wie „Paranormal Ghosts“ immer Stimmen von der Tonspur, die außer dem Zuschauer aber keiner hört? Weshalb glauben Horrorfilm-Drehbuchautoren, die Schwachsinn wie „Paranormal Ghosts“ verzapfen, eigenschaftslose Vollspacken würden den Zuschauer zum Mitfiebern einladen? Und und und. Stellt euch irgendwelche dummen Horrorfilmklischees und Problemherde vor, dieser Versuch eines Horrorfilmes bedient sie garantiert souverän.
Die deutsche DVD kommt von KNM/Movie Power und ist mit einer lachhaften FSK 18 Freigabe ungeschnitten. Streamen kann man das gute Stück auch.
In diesem Sinne:
freeman
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