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Planetquake

Originaltitel: Planetquake__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2024__Regie: Monroe Robertson__Darsteller: Michael Paré, Erica Duke, Phillip Andre Botello, Anthony Jensen, Erin Gall, Doug Jeffery, Brittani O’Connell, Chevonne Wilson, Zackary Simonini u.a.
Planetquake mit Michael Paré DVD Cover

Michael Paré bezeugt das „Planetquake“.

Im Marianengraben versucht ein Team von Spezialisten, eine Atombombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu bergen. Dabei gibt irgendwann der Boden nach, die Bombe fällt in einen tiefen Abgrund und explodiert. Infolgedessen geraten die tektonischen Platten gewaltig in Bewegung. Tsunamis und Erdbeben von gewaltiger Stärke sind die Folge und bedrohen die ganze Welt.

Dr. Milly Anderson vom National Earthquake Information Center ist eine der ersten, die die Gefährlichkeit der Lage erkennt. Sie empfiehlt, weite Teile der amerikanischen Küsten zu evakuieren. Auch ein mitdenkender General schaltet sich ein. Er schlägt vor, Millys schwierigen, aber genialen Bruder Dresden an Bord zu holen. Der entwickelt sogleich einen tollkühnen Plan.

Mithilfe des einst von Präsident Reagan ins Leben gerufenen orbitalen Waffensystems „Star Wars“ will er die Bewegung der tektonischen Platten auf ein geregeltes Maß abbremsen.

Schaut in den Film hinein

„The Asylum“-Katastrophenfilm mit Michael Paré

„The Asylum“ weiß: Auf Michael Paré ist Verlass. Kein Wunder, hat er im Namen des Billigheimer-Filmstudios doch schon diverse Male die Welt, ach was sag ich, das ganze Universum gerettet. „2025 Armageddon“, „World Invasion: Alien Attack“, „America is Sinking“ oder „Top Gunner 2“ liefern eindrucksvolle Zeugnisse seines Könnens. Keine Frage, dass dieser Mann Gewehr bei Fuß steht, wenn gewaltige Erdbeben die Welt bedrohen. Ein Teufelskerl.

Der aber leider nur sehr wenig Screentime in „Planetquake“ abbekommen hat. Wer dann die Welt rettet? Der kleine Mann beziehungsweise die kleine Frau. Natürlich! „The Asylum“ liebt eben Underdogs. Vor allem Scheiße labernde und irrational handelnde Underdogs. Beides gibt es in „Planetquake“ in rekordverdächtiger Menge. Vor allem das vollkommen abstruse Wissenschaftsblah, das einem hier ohne Unterlass um die armen Ohren gehauen wird, schlägt dem Fass schon früh den Boden aus.

Zumindest sind die präsentierten Figuren mal nicht vollkommen unsympathisch. Vor allem das Bruder-Schwester-Gespann Milly und Dresden hat eine nette Dynamik. Ob sie nun überleben, ist einem aber trotzdem ziemlich Rille. Einfach weil „Planetquake“ von Regie-Debütant und Drehbuchautor Monroe Robertson der letzte Bockmist ist. Der jagt seine Helden zwar von einem Schauplatz zum Nächsten, blöderweise sind dies aber durchgehend total öde Büroräume. Hier werden dann unsere Helden gefilmt, wie sie auf Bildschirme starren und erzählen, was passiert.

Weder sehen wir die Bildschirminhalte, noch große Desasterbilder von der Außenwelt. „Planetquake“ ist im Grunde seines Herzens also eher ein Hörspiel. Was einem irgendwann echt auf die Eier geht. Zumal der „Star Wars“-Lösungsansatz nur einer von vielen in den Raum geschmissenen Lösungen ist. Allesamt flankiert von endlosem, hirnverbranntem Gelaber.

Zwischen den Büroaufenthalten fahren die Helden reichlich ziel- und kopflos wirkend durch eine erstaunlich unzerstörte (hier wüten laut diversen Dialogen Erdbeben mit der Stärke 8,0 im Minutentakt) und menschenleere Welt. Ist ja auch unglaubwürdig, dass der Weltuntergang zu Fluchtbewegungen führt. Lieber schön zu Hause bleiben und Nachrichten gucken.

Während dieser Herumfahrerei wird ganz viel komplett egaler Mist gelabert. Ist ja nicht so, dass man die Zeit für wichtige Berechnungen nutzen könnte. Stattdessen braucht einer der Helden ein funktionierendes Klo zum Pinkeln. Was lang und breit zelebriert und diskutiert wird. Wildpinkeln, liebe Kinder, ist allerdings auch bäh!

Zudem macht „Planetquake“ auch noch parallele Schauplätze auf. Etwa rund um Millys Tochter. Was die ohnehin früh grassierende Langeweile nur befeuert. Und den Film um zahlreiche Nichtschauspieler erweitert. Gruselig. Apropos gruselig: Sprechen wir über die Effekte in „Planetquake“. Zunächst einmal: Ja, es gibt sie. Nein, sie sehen nicht gut aus. Eher im Gegenteil.

Wie zuletzt Usus zeigt „The Asylum“ vorsichtshalber nicht allzu viele Effekte. Vielleicht denkt das Studio, es könne so das Gemosere klein halten. Tja, nice try. Wenn hier Großstädte überschwemmt werden, sieht das einfach nur lachhaft aus. Zumal man sieht, dass das Wasser null mit den zu überflutenden Gebäuden interagiert. Es klatscht einfach dagegen und Umschnitt.

Irgendwann spart man sich die Wassermassen und lässt Totalen von Großstädten einfach nur wackeln, indem der gesamte Bildausschnitt vibriert. So geht billig. Aufsteigende CGI-Rauchfahnen, aus Häusern brechende Fenster und von Gebäuden abbrechende Teile sehen einfach nur absolut unglaubwürdig aus. Stock-Footage-Bilder von realen Katastrophen werden immer mal wieder zwischengeschnitten, passen aber Null zum filmischen Rest. Absurderweise werden hier gerne ultraschlechte Dialoge drüber gesprochen, um die Aufnahmen irgendwie in „Planetquake“ einzubinden.

All diese miesen Special-Effects-Versuche werden von den Szenen rund um ein abgestürztes Flugzeug mühelos in ihrer Scheißigkeit übertroffen. Das muss man gesehen haben, um glauben zu können, wie schlecht digitale Effekte in einem Film wirklich sein können. Die deutsche Synchronisation macht einen vergleichbar großen Haufen auf diesen Film und dreht direkt im Opening komplett frei. Da wird mal eben von irgendeinem Meereswesen fabuliert, was für den gesamten Film keinerlei Form von Sinn ergibt. Das emotionslose und gestelzte Gelaber sämtlicher Figuren macht dann den Film im Alleingang unerträglich.

„Planetquake“ darf sich gerne in den Marianengraben verpissen

Wenn sich 75 Minuten Nettolaufzeit wie vier oder fünf Stunden anfühlen, weiß man, dass man in einem aktuellen Ausstoß der „The Asylum“-Studios sitzt. Die machen einfach unbeirrt weiter mit ihrer aktuellen Form der Publikumsverachtung. Statt unterhaltsamer Trash-Vehikel kredenzen sie dem Zuschauer ultralangweilige, scheiße getrickste, mies gespielte und endlos zugelaberte Gülle wie „Planetquake“. Und die kann dann nicht einmal Michael Paré auch nur ansatzweise retten. Ist aber auch nicht schlimm, so lange er die Welt oder eben das Universum rettet. Reicht ja auch.

00 von 10

Die deutsche DVD zum Film kommt von SPV / The Asylum und ist mit einer Freigabe ab 12 ungeschnitten. Ihr könnt den Film auch streamen.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: SPV / The Asylum__Freigabe: FSK 12__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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