Wir zelebrieren Actionfilme, die rocken!

Rapid Fire

Originaltitel: Rapid Fire__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1990__Regie: David A. Prior__Darsteller: Ron Waldron, Michael Wayne, Dawn Tanner, Douglas Harter, Gary Olsen, Del Zamora, Joe Spinell u.a.
Rapid Fire von David A. Prior

“Rapid Fire” ist der Grund, warum Brandon Lees Rapid Fire den langen Zusatz “Unbewaffnet und extrem gefährlich” erhielt.

Zu Beginn von „Rapid Fire“ erleben wir, wie sich Eddy Williams mit einer Multifunktionswaffe, die vermutlich sogar kochen könnte, wenn man sie nur höflich genug darum bitten würde, durch ein amerikanisches Kriegsschiff metzelt. Sein Ziel: Der hier inhaftierte Terrorist Mustafa. Amtlich blaue Bohnen und tote US-Marinesoldaten später hat Söldner Williams seinen Job erledigt. Als er sich bei Mustafa höchstselbst den Lohn für seine Mühen abholen will, hat der bereits einen neuen Job für ihn.

Williams soll einen hochrangigen US-General entführen. Dank einer Million Argumenten lässt sich Williams überzeugen. Doch so recht wird er sich diesem neuen Auftrag nicht widmen können, denn die amerikanischen Behörden sind reichlich sauer, dass Mustafa befreit wurde. Die holen ihrerseits Tausendsassa Mike Thompson. Der soll Mustafa wieder einkassieren und nebenbei Williams die Hammelbeine langziehen.

Und das würde Thompson nur zu gerne tun, hat er doch noch aus irgendeinem Krieg eine deftige Rechnung mit Williams zu begleichen.

Schaut in den Actionfilm von David A. Prior hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=fj6VXtaCiwc

„Rapid Fire“ ist der Beweis, dass David A. Prior („Invasion Force“) nicht nur Filme im Laubwald hinter seinem Haus gedreht hat. Zwar gibt es auch in diesem Actioner Abschnitte in irgendeinem amerikanischen Laubwald, die meiste Zeit aber steigt „Rapid Fire“ in urbaner Umgebung. Der Film sieht dadurch aber keinen Deut teurer oder irgendwie wertiger aus, falls ihr das erwartet haben solltet. Eher im Gegenteil. Schon der Auftakt auf irgendeinem Museumsschiff der US-Navy ist so unbeholfen und hölzern in Szene gesetzt, dass sogar dieses Setting flott seinen Reiz verliert.

Zumindest darf sich Williams auf dem Schiff ordentlich austoben und zig Soldaten – leider total unblutig – umnieten. Hernach gibt es sogar die Andeutung einer Verfolgungsjagd zwischen zwei Motorbooten. Richtig was los hier. Danach sackt der Film aber reichlich in sich zusammen. Das liegt sowohl an dem farblosen, tranig gespielten Helden (Filmdebüt von Ron Waldron, dem nur sieben Filme folgen sollten) als auch an dem letztlich egalen, ziemlichen Gesichtsgulasch auffahrenden Bösewicht (Michael Wayne drehte danach nur noch einen Film).

Wie der Held dem Fieswicht auf die Schliche kommt, wer da wie hilft und welche Behörde letztlich aus welchen Gründen mitmischt, juckt niemanden weniger als das Drehbuch. Und so schleppt sich die Erzählung mit Ach und Krach und unter Abwesenheit von jeglicher Form von Spannung von der Einstiegsactionszene zum saft- und kraftlosen, richtiggehend langweiligen Showdown. Der wagt es doch tatsächlich mit einer Totale zu enden, bei der man Dutzende Tote auf dem Boden herumliegen sieht, man aber keinerlei Ahnung hat, wo die herkommen.

Zuvor steigt noch einer der lachhaftesten Showdownfights zweier Antipoden ever, der zudem nicht für einen Cent für die zuvor ausgestandenen Labertiraden der handelnden Charaktere entschädigt. Vergurkt. So richtig! Der billig aussehende, ohne jedwede Ambitionen runtergekurbelte Actioner hat zumindest in seinen Kriegsszenen ein paar unvermutet atmosphärische Momente, bei denen Soldaten im stimmungsvollen Gegenlicht den Tanz des Todes aufführen.

Interessanterweise werden in allen Szenen zwar Bloodpacks zum Explodieren gebracht, aber man hatte offenbar keine rote Flüssigkeit vor Ort, weshalb die Getroffenen hier ausschließlich weißes Pulver und Druckluft „bluten“.

„Rapid Fire“ zündet nicht

Der Actioner „Rapid Fire“ von David A. Prior startet nett, nur um hernach Szene für Szene immer weiter abzubauen. Sowohl storytechnisch (wen sollte der Williams nochmal warum entführen und wieso kümmert ihn das den ganzen Film über nicht?) als auch actiontechnisch. So können sogar schmale 80 Minuten Laufzeit verdammt lang werden. Vor allem, wenn Held und Fieswicht durchgehend nur Dünnes labern und weder Drehbuch noch Regie so etwas wie Spannung oder ein erkleckliches Tempo generiert bekommen. Gewidmet ist der Film im Übrigen Joe Spinell („Maniac“), der hier als Behörden-Obermufti seinen letzten Filmauftritt vor seinem Dahinscheiden im Jahr 1989 absolvierte.

2 von 10

Der brutal unbrutale Actioner erschien am 22. Juli 2022 von Mr. Banker Films / Cargo Records auf DVD. Ungeschnitten und mit einer lächerlichen FSK 18 versehen. Als Master diente eine italienische VHS. Was man sieht – einerseits aufgrund des italienischen Titels im Vorspann und andererseits aufgrund der Bildqualität.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Mr. Banker Films / Cargo Records__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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