Originaltitel: Rawhead Rex__Herstellungsland: Großbritannien / Irland__Erscheinungsjahr: 1986__Regie: George Pavlou__Darsteller: David Dukes, Kelly Piper, Hugh O’Conor, Cora Venus Lunny, Ronan Wilmot, Niall Toibin, Niall O’Brien, Heinrich von Schellendorf, Donal McCann, Eleanor Feely, Gladys Sheehan, Gerry Walsh, Noel O’Donovan, John Olohan, Peter Donovan, Bob Carlile, Patrick Dawson u.a. |
Rohkopf, nannte die deutsche Fassung das Monster aus Clive Barkers „Büchern des Blutes“. Sie leistete damit eine recht eigenwillige, weil buchstäbliche Übersetzung des Titels der Kurzgeschichte „Rawhead Rex“ und ließ nur den lateinischen Teil intakt. Warum aber auch nicht; roh waren schließlich auch die Umschreibungen des Autoren für Aussehen und Verhalten des aus der englischen Folklore entliehenen Übermenschwesens, angesiedelt irgendwo zwischen Gott und Tier, das sich zu Beginn der Handlung aus der Erde gräbt wie eine Kartoffel, der die Seele eines Monsters injiziert wurde, ihr Dasein keinem anderen Zweck verpflichtet als zu fressen, zu vernichten und urtümlichen Schrecken über das Gewürm an der Erdoberfläche zu bringen.
Derart primitives, auf die existenziellen Grundlagen des Horrors versteiftes Erzählen vertrug sich Mitte der 80er vermutlich recht gut mit dem damals geltenden Standard für ebenso primitive Monsterfilme. Vielleicht erklärt das auch, weshalb „Rawhead Rex“ die erste Verfilmung einer Geschichte aus den „Büchern des Blutes“ wurde. Bevor sich der Autor also ein Jahr später mit „Hellraiser“ ein Maximum an kreativer Kontrolle sicherte, unter anderem durch die Beanspruchung des Regiestuhls, zahlt er hier noch Lehrgeld als unmündiger Drehbuchautor, der für diese frühe Visualisierung seiner Gedankenwelt unübersehbare Eingeständnisse machen muss, grundsätzliche Kompatibilität zum zeitgenössischen Monsterkino hin oder her.
Als merkwürdiger Zwitter zwischen individuellem Autorenwerk und generischem Allerlei, gleichermaßen beflügelt von Barkers morbider Fantasie wie eingeschränkt durch die technischen Mittel eines niedrig budgetierten Creature Features, genießt „Rawhead Rex“ heute einen eigentümlichen Sonderstatus. Es bleibt nämlich nicht ganz ohne Reiz, zu beobachten, wie das eine an dem anderen zerschellt. Zumal Barker einer von diesen Autoren King’scher Zunft ist, deren Handschrift einfach zu markant ist, dass man sie nicht selbst aus dem niedersten Unrat unheiligen Videotheken-Restmülls herauslesen würde. Gedreht immerhin in County Wicklow, Irland, wenn das englische Kent aus dem Buch schon nicht zur Verfügung stand, gehören die genutzten Locations sicherlich zu den Stärken des Films, auch wenn sie mit den sommerlichen Bedingungen der Vorlage nicht viel zu tun haben.
Das Dorf wirkt fast wie ein Vorläufer von Hobb’s End aus John Carpenters „Die Mächte des Wahnsinns“ (1994), inklusive der Kirche, die sich gefühlt als unterirdisches Geäst durch den gesamten Ort erstreckt, indem sie die keltische Mythologie effektiv mit dem Monstrum aus der Erde verknüpft, das als Portrait in einem der Buntglasfenster unheilvoll seine Schatten voraus wirft. Etliche Low-Angle-Shots weisen zudem immer wieder auf den herben Küstenhimmel in seiner ganzen türkisgrauen Pracht und fangen dabei eine wolkenverhangene Atmosphäre wie vor einem Gewitter ein. Zu stimmungsvoll eigentlich für einen billigen Fantasy-Horror-Heuler, der von Anfang an verhieß, bloß einer von vielen zu sein… ein wenig eilt sie doch schon voraus, diese herbe „Hellraiser“-Note, die bald darauf die Welt das Fürchten lehren würde.
Während jedoch der Anblick der Cenobiten dank ihrer überzeugenden Masken selbst heute noch Schaudern verursachen kann, ist es in „Rawhead Rex“ vorbei mit der Anspannung, sobald der frisch auferstandene Ackerfeldkönig sein Antlitz offenbart. Spätestens im Schuppen der Nicholsons, in dem das Monster vorübergehend Unterschlupf findet, hilft kein Versteckspiel durch Schnitt und Beleuchtung mehr. Da steht er nun in all seiner steifen Latex-Pracht, brüllt seinen in die Gummifalten geschnitzten Schrei und leuchtet dabei mit seiner roten Iris wie der Teufel auf der Kirmes.
Einer hydraulischen Puppe vom Jahrmarkt tatsächlich nicht unähnlich, poltert das haarige Ungetüm dementsprechend zumeist wie ein Rammbock durch die Kulisse, immer auf der Suche nach der nächsten Tür, dem nächsten Fenster oder der nächsten Wand, die eingerissen werden kann. Unter der Maske schwitzt sich ein gewisser Heinrich von Bünau ab, im Abspann Heinrich von Schellendorf genannt, ein deutscher Hüne von über zwei Metern Körpergröße, der zwar nie an einem anderen Film mitgewirkt hat, sich aber dank dieses Films in einer Tradition mit legendären Masken-Darstellern wie Kevin Peter Hall („Predator“), Bolaji Badejo („Alien“) oder Kane Hodder („Freitag, der 13.“) fühlen darf. Zumindest Silhouette, Grundzüge und Körperhaltung darf er prägen, der Rest wird vom massig wirkenden Kostüm erledigt, das irgendwo zwischen Gene Simmons (KISS) und dem Comic-Kopfgeldjäger Lobo angesiedelt ist, womit es unterschwellig den damals so populären Hard Rock reflektiert, auch wenn der musikalisch sonst keinerlei Einfluss auf die Handlung ausübt.
So plump die wächserne Maske des Monsters letztlich geraten ist, so spannend ist es doch zu sehen, welche Rückschlüsse die Maskenbildner und Effektleute aus den Beschreibungen Barkers gezogen haben, die ganz bewusst auf Details reduziert waren und nur bedingt ein schlüssiges Gesamtbild erlaubten; zu bizarr waren wohl die Proportionen, die dabei herauskamen, ein praktisches Problem, mit dem das Produktionsteam zu kämpfen hatte. Letztlich scheitern sie genau daran, obgleich es sich rückblickend um ein spannendes Scheitern handelt. Hier mal eine ausfahrbare Kralle, dort ein Haarbüschel, ein Maul im Maul wie bei „Alien“, alles garniert mit den verschobenen Proportionen der weltberühmten Transformationssequenz von „American Werewolf in London“, und siehe da: Outsiderkunst, in ihrem Versagen so faszinierend wie zehn von Meisterhand angefertigte Stillleben nicht.
Es ist dann vielleicht auch die Dramaturgie, mit der Barker als Autor noch mehr gehadert haben dürfte als mit dem Creature Design. Nutzt die Vorlage einen konsequent linearen Aufbau, der das Monster von einem Buffet zum nächsten befördert, stets garniert mit den seltsam menschlichen Gedankenmonologen des Monsters, das eher prosaisch als poetisch über die Zartheit von Kinderfleisch reflektiert, sieht sich der Film zwecks Umsetzung der obligatorischen Gut-gegen-Böse-Konstellation einer verzweifelten Suche nach einem Protagonisten ausgesetzt, der dem Unhold Einhalt gebieten kann. Gefunden ist er am Ende in Familienvater Howard Hallenbeck, der nur vage an den Protagonisten aus der Vorlage angeleht ist. Dem Rohkopf stellt er sich nicht etwa in glänzender Rüstung, sondern in einem unförmigen Baumwoll-Cardigan. Am Coolness-Faktor mag das Outfit sägen, es hilft aber, David Dukes in der Hauptrolle als sympathischen Schluffi zu akzeptieren, der auch ein ums andere Mal mit den verbohrten Ansichten der Einheimischen aneckt, insbesondere mit dem Priester Declan O’Brien, herrlich verschroben gespielt von Ronan Wilmot, der zweifellos zu den Highlights des Films gehört.
Viele der sonstigen Nebenfiguren schauen nur episodenweise vorbei, dahingehend besteht durchaus eine gewisse Werkstreue. Die Versuchung war aber wohl zu groß, allerhand Standards in das Normalo-gegen-die-Mächte-des-Bösen-Konstrukt zu integrieren, selbst wenn sie nicht viel Sinn ergeben. So wurde unter anderem eine „Baby, hab dich nicht so“-Sequenz zwischen zwei Teenagern in einem Wald ins Skript geschrieben, obwohl die Anlage des Stoffs kaum weiter von der damals brodelnden Slasherwelle hätte entfernt sein können (zwei Monate vor Start von „Rawhead Rex“ lief „Freitag der 13. Teil VI – Jason lebt“ in den Kinos), auch sonst entspricht das Handeln aller Beteiligten zu auffällig vorgefertigten Schemata, wodurch interessante, individuell ausgearbeitete Charaktere Mangelware bleiben.
Gelegentlich wagt sich George Pavlou aber doch an die Ungeheuerlichkeiten aus der Vorlage, ohne natürlich die ganz grafischen Kaliber aufzufahren. Kinder sollten sich aber nicht zu sicher fühlen, den Film zu überleben, und Priester sollten damit rechnen, einen heißen Strahl Monsterpisse abzubekommen, wenn sie zu lange an derselben Stelle hocken. Ausgerechnet der einzige Aspekt, der für ein wenig Tiefe in der Kurzgeschichte sorgte, das Monster als virile Antithese zur weiblichen Fruchtbarkeit nämlich, bleibt aber unterentwickelt. Lesen konnte man „Rawhead Rex“ als Zeugnis maskuliner Potenz im Sinne einer zerstörerischen Kraft, geknüpft an die männliche Furcht vor der (weiblich konnotierten) Erschaffung, verblieben ist davon in der Verfilmung kaum mehr als eine kurze Szene, in der eine Frau verschont wird, weil sie schwanger ist, wobei man aus der Reaktion Rawheads ohne Hintergrund nicht ablesen kann, warum er so handelt, wie er handelt.
„Rawhead Rex“ scheitert oberflächlich betrachtet zweifellos an seinem niedrigen Budget; wie könnte man über diese starre Halloweenmaske, die uns da als Creature Makeup verkauft wird, auch hinwegsehen? Nicht erst im HD-Zeitalter fällt da jegliche Illusion in sich zusammen, was vor allem aufgrund der stark inszenierten Atmosphäre in den ersten Minuten einem kritischen Schuss in den Bug gleicht. Die Produktion im Ganzen scheint es allerdings locker zu nehmen und öffnet sich irgendwann auch bereitwillig humoristischen Einflüssen, die Barker als Regisseur seinem „Hellraiser“-Stoff später komplett verwehren würde. Der größte Pferdefuß von „Rawhead Rex“ ist aber seine Narration: Zu konventionell, was die Verknüpfung der Plotlines angeht, zu inkonsequent in Bezug auf die ausgespielten Härten, dazu in der Flanke offen wie ein Scheunentor für Angriffe von böswilligen Kritikern, die seinerzeit nicht selten ein grundsätzliches Problem mit der primitiveren Sorte Horror hatten. Primitiv muss aber nicht zwingend oberflächlich sein, wie Barker mit seinen „Büchern des Blutes“ bewiesen hatte. Den entsprechenden filmischen Beweis blieb er noch ein weiteres Jahr schuldig, als die Box der Pandora endlich entfesselt werden konnte.
Informationen zur Veröffentlichung von “Rawhead Rex”
Limited Collector’s Edition Nr. 70
Rawhead Rex wird von Clive Barker als ein Wesen beschrieben, das glaubt, ganz oben in der Nahrungskette zu stehen und niemandes Opfer werden zu können. Doch da lag er falsch. Jedes Monster der 80er, das hat uns die Filmgeschichte gelehrt, konnte Opfer einer viel mächtigeren Entität werden: Der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften.
So kam es im Jahr 1990 also zur Indizierung des Fantasy-Horrorstreifens, der mit seinen Gewaltspitzen natürlich für die Liste der gefährlichen Arten prädestiniert war. 25 Jahre später erst, im Jahr 2015, wurde die Indizierung wieder aufgehoben.
Inzwischen waren mehrere Schnittfassungen entstanden. In Deutschland kursierten hauptsächlich FSK16-Fassungen von Labels wie Best Entertainment, die gleich mehrere Minuten an Kürzungen über sich ergehen lassen mussten und dadurch fast vollständig um Blut und Gewalt bereinigt worden waren. Darüber hinaus existierte außerdem eine R-Rated-Fassung, die gegenüber der vollständig ungeschnittenen Unrated-Fassung zumindest noch 15 Sekunden vermissen ließ. Ausführliche Fassungsvergleiche lassen sich bei Schnittberichte.com einsehen.
Das deutsche Label cmv-Laservision war das erste, das „Rawhead Rex“ in Deutschland vollständig ungeschnitten veröffentlichte. Anfang 2012 erschien dort eine DVD innerhalb der lang laufenden „Trash Collection“.
International war Kino Lorber zuletzt die treibende Kraft hinter dem Film. Zwischenzeitlich erschien er international auch über andere Labels (u.a. das britische Boutique-Haus Arrow Video), aber auf dem nordamerikanischen Markt waren es Kino Lorber, die mindestens seit 2017 immer wieder neue Blu-ray-Editionen des Titels herausbrachten. Sie waren letztlich auch die ersten, die sich an eine UHD-Auswertung wagten. Was das angeht, springt für den deutschen Markt nun Wicked Vision in die Bresche und löst die DVD von cmv als neue Edition der Wahl ab, passend zur runden Nummer in der „Limited Collector’s Edition“, die mit diesem Titel die 70 voll macht.
Und der Tisch ist gedeckt für eine Sonderedition, die der Rundung durchaus gerecht werden könnte, denn wir sprechen hier von einer 3-Disc-Edition, die neben der UHD als Haupt-Disc noch eine Blu-ray mit dem Hauptfilm und etlichen Extras zu bieten hat, ferner den Soundtrack auf CD als dritte Scheibe.
Die Verpackung
Dazu aber gleich mehr. Beginnen wir zunächst mit der Verpackung. Da haben wir bei „Amok“ aus der Pete Walker Collection noch von hauseigenen Rekorden gesprochen, was die Auswahl der Mediabook-Artworks angeht, dabei aber völlig vergessen, „Rawhead Rex“ in Betracht zu ziehen, dessen überaus fotogene Visage summa summarum in nicht weniger als sieben (!) Ausführungen zu bewundern ist. Ein wenig außer der Reihe läuft dabei eine exklusive Auflage von und für cmv-Laservision. Das Berliner Label hat bekanntermaßen eine treue Schar von Komplettsammlern, denen hier die Möglichkeit geboten wird, die alte DVD in der Hartbox doch noch einmal zu upgraden. Das Cover dieser Ausgabe entspricht folgerichtig dem der alten Hartbox. Es handelt sich also um das klassische „Vogelscheuchencover“, das auch zu VHS-Zeiten schon genutzt wurde. Doch Obacht: Wer zu dieser Fassung greift, bekommt lediglich die Blu-ray und die Soundtrack-CD.
Wer also zusätzlich die Ultra-HD Blu-ray haben will, muss sich für eine der sechs Wicked-Vision-Ausgaben entscheiden. Zwei der Motive haben es allerdings gar nicht erst so richtig in den freien Handel geschafft, weil sie fast umgehend ausverkauft waren. Wenn man in den letzten Jahren ein wenig beobachtet hat, wie der Markt funktioniert, war das keine Überraschung, denn die Varianten D und E stammen von einem gewissen Rick Melton, und wer Rick Melton kennt, der weiß, da tummelt sich fast immer Nacktes auf seinen Plakaten, und wer die Käuferschaft kennt, der weiß, Fleisch läuft auch in Zeiten des stärker werdenden Vegetarismus immer noch ziemlich gut. Nun hat Melton ja das Problem, dass Nacktmotive nicht immer zu jedem Film passen, für den er beauftragt wird, und auch bei „Rawhead Rex“ sollte der eine kurze Busenblitzer, der tatsächlich im Film zu sehen ist, normalerweise nicht ausreichen, die Leinwand mit dem vermeintlich repräsentativen Rosa vollzuklatschen.
Aber die Künstlerseele würgt eben hervor, was sie hervorwürgt. Insofern richten sich Cover D und E wohl eher an Rick-Melton-Sammler, die sich eher für dessen Erzeugnisse interessieren als für den dahinter verborgenen Film. Insofern ist es dann auch legitim, wenn Melton ganz besonders auf Cover E eine selbstreferenzielle One-Man-Show liefert, inklusive Bezug zum Darkside-Magazin, für das er regelmäßig arbeitet. Rawhead ist hier lediglich Erfüllungsgehilfe, um die Hüllenlosigkeit seiner wahren Muse gebührend zu zelebrieren. Auch von der Strichführung ist das Motiv so offensichtlich cheesy geraten, dass die Offensichtlichkeit der Selbstparodie fast schon weh tut. Das D-Cover ist da schon etwas stilvoller geraten, aber auch dieses strotzt natürlich vor Selbstzweck. In beiden Fällen handelt es sich letztlich um Kunst-Persiflage mit reichlich Meta-Humor, nicht unähnlich den streng limitierten Petrell-Covern einiger Anolis-Releases.
Cover C von Jole Stamenkovic beschäftigt sich dann doch auch ein wenig mit dem Film, ist aber, was Farben und Raumaufteilung der Collage angeht, auch nicht allzu hübsch geraten. Einzig die Seitenansicht vom Eingang der Kirche im unteren rechten Eck verströmt ein wenig von der Atmosphäre aus dem Film, wohingegen der abgetrennte Kopf im Vordergrund, der durch das purpur-schwarz-weiße Nebelgemisch des Hintergrunds auch noch zu dampfen scheint, nur wieder unnötig alte Splatterfilmklischees bekräftigt. Dabei bietet der Film weitaus interessantere Facetten als diese, die man sicherlich ebenso schön hätte ausschlachten können. Rawhead sieht immerhin ähnlich hässlich aus wie im Film, falsche Versprechungen werden also nicht gemacht.
Cover B stammt von Christopher Lovell. Ein Blick auf dessen Homepage offenbart eine Sammlung wunderbarer Werke mit zumeist gotischem Einschlag, insbesondere, was die freien Kreationen angeht. Etliche Bands scheinen auch bereits bei dem Künstler angeklopft zu haben, außerdem hat er diverse ikonische Figuren aus dem Bereich Film und Fernsehen in stimmungsvolle Rahmen gesetzt. Auch unser Kumpel Rawhead darf sich nicht beschweren, hat Lovell dessen Natur doch hervorragend eingefangen: Eine Pose wie aus dem Zentrum eines Kirchenfreskos, gerahmt vom Eingang der Kapelle, stellt der Künstler den kirchlichen Bezug der Figur heraus, inszeniert sie aber dabei wie den Antichristen von einem klassischen Heavy-Metal-Album. Als Sahnehaube vergisst er auch nicht, den Latex-Charakter des Gesichts hervorzuheben, was einen schönen Kontrast zu der dynamischen Pose ergibt.
Einen ähnlichen Effekt wie Lovells Arbeit, nur weniger symmetrisch und eher dem Chaos zugewandt, erzielt Cover F, das mit freundlicher Genehmigung der Death-Metal-Band Pathology verwendet wurde. Die Band verkauft T-Shirts mit dem Motiv, Wicked Vision Mediabooks, fetzig schaut’s auf beiden Oberflächen aus. Es fühlt sich an wie eines dieser völlig außer Kontrolle geratenen Panels eines Splatter-Comics, wenn der rationale Verstand sich verabschiedet hat und man die Welt nur noch durch eine blutrote Brille sieht. Martialischer geht es eigentlich kaum mehr. Einziger Makel dieses Artworks bleibt wohl, dass der Film das hier versprochene Maß an Action nicht wird einhalten können.
Zur Ansicht liegt Cover A vor, das von der Kino-Lorber-Disc übernommen wurde. Tatsächlich kann es mühelos mit den besten der oben vorgestellten Motive konkurrieren. Obwohl man nicht viel vom Hintergrund sieht, deuten die Blitze hinter dem Monster mit den leuchtenden Augen und dem rohen Gebiss an, dass die Erweckungssequenz hier als Inspiration gedient hat. Ein wenig erinnert das teils mit grobem Strich angefertigte Portrait an die unheimlichen Dinosaurier-Bildbände aus der Kindheit, in denen die Illustratoren eine mehrere Millionen Jahre in der Vergangenheit liegende, menschenleere Welt zum Leben erweckten. Die einfachsten Kompositionen sind doch manchmal auch die effektivsten.
Das Mediabook weist in allen Versionen einen Mattdruck auf. Gerade Cover A hätte aufgrund der Blitze und des Leuchtens in den Augen und auf der Haut von Rawhead eine Hochglanz-Behandlung sicherlich gut gestanden, so ist nun allerdings ein partieller Spotlack-Effekt möglich, mit dem hier der orangerote Titel schick hervorgehoben wird. Auf dem Spine glänzt neben dem Titel auch das Wicked-Vision-Auge sowie Blu-ray- und UHD-Logos. Was das Backcover angeht, findet man diesmal ausnahmsweise nicht die Spezifikationen samt Inhaltsangabe vor. Die sind nur auf einem Deckblatt aufgedruckt, das der Edition lose beiliegt, stattdessen wartet auf dem Backcover noch ein alternatives Frontal-Portrait des Monsters in Spotlack auf matt-schwarzem Hintergrund, das vom Cover des Soundtracks übernommen wurde. Da gehen die Geschmäcker wieder auseinander, aber für diesen Titel scheint es eine Unmenge an Artworks zu geben, warum diese also nicht nutzen?
Der Innendruck des Mediabooks ist zwar recht unspektakulär (eine fast durchgehend schwarze Fläche mit leichter Strukturierung), der Druck der Discs ist dafür wiederum mit seinen vermutlich aus Rawhead-Comics entliehenen Negativ-Skizzen sehr originell geraten, zumal jede Disc ein eigenes Motiv abbekommen hat. Die Booklet-Front begrüßt uns mit einer Reihe spitzer Zähne, die in rosa Zahnfleisch versenkt sind und sich über einer glänzenden Zunge schließen (ebenfalls aus den Comics), auf dem Backcover ist das Buntglas aus der Kirche im Film in gezeichneter Form ganzflächig abgebildet, inklusive unterirdischem Monster und lateinischem Schriftzug („Mors Gradicur Metuens Quid Ipse Numquam Fieri Possit“).
Das Booklet
Für die Füllung sorgt einmal mehr Stammautor Christoph N. Kellerbach. Der rührt zwar wieder seine typische Mischung an, zusammengetragen vor allem aus dem Bonusmaterial (Ursprünge des Stoffs, Biografien, Dreharbeiten, Veröffentlichung), er sorgt aber diesmal mehr als zuletzt dafür, dass alles einen harmonischen Teig ergibt. Die Eckpunkte im Lebenslauf von Clive Barker werden zum Beispiel schlüssig mit der Entwicklung des Stoffs verknüpft und auch in einen sinnvollen Zusammenhang mit den weiteren Stationen des Autoren gebracht, der sich mit nur einigen wenigen Regiearbeiten ein gewaltiges Standing im Horrorfilm erarbeiten konnte. Ein paar humorvolle Anmerkungen lockern den Text auf („[…] River Holiday Park, der heute einer der besten Campingplätze des gesamten Landes ist […] Mit großer Wahrscheinlichkeit gab es dort seit Anfang 1986 keine Rawhead-Übergriffe mehr“). Außerdem gibt es einen längst überfälligen Seitenhieb gegen das in der Masse oft ätzend abschätzige Youtube-Kritikertum, das Kleinproduktionen von damals gerne mit Maßstäben von heute bewertet. Chapeau dafür. Auf den letzten Seiten findet man noch ein paar Setfotos in Schwarzweiß (niedlich: das kleine Mädchen im Gruppenfoto auf dem Schoß von Rawhead Rex) sowie Informationen zum enthaltenen Soundtrack, inklusive Titel, Laufzeit und Credits. Bevor wir also zu den Blu-rays kommen, hören wir doch kurz einmal rein.
Der Soundtrack
Colin Towns ist der Komponist hinter dem Score. Als Bandmusiker ist er am ehesten bekannt dafür, Mitglied zweier Bands von Deep-Purple-Sänger Ian Gillan gewesen zu sein. Zu der Zeit, als „Rawhead Rex“ produziert wurde, hatte er sich aber bereits auf die Produktion von Musik für Film und Fernsehen eingeschossen. Zu seinen Arbeiten gehören unter anderem die Scores zu „Vampire’s Kiss“ mit Nicolas Cage, „Space Truckers“ mit Dennis Hopper und zur britischen Slapstick-Komödie „Guest House Paradiso“. Zuletzt arbeitete er auch an vielen Tatort-Episoden und Usedom-Krimis. Für „Rawhead Rex“ liefert er eine Stunde reinen Score, der sich auf insgesamt 15 Stücke verteilt.
Schon das eröffnende Main Theme des Monsters erzeugt mit seinen dezenten „Der Weiße Hai“-Vibes eine gewisse Paranoia, die später mit satten Industrial-Anklängen (vgl. „Nicholson’s Farm“) auf die Spitze getrieben wird. Aber auch für die idyllischen Lokalaspekte des Drehortes hat er ein Ohr. Zudem spielt eine Kirchenorgel eine prominente Rolle, um die religiösen Facetten des Films zu reflektieren, die mit dem Kindergesang im letzten Stück passend abgerundet werden. Schrille Streicher sorgen durch ihre unangekündigten Aufschreie immer dafür, dass man es sich nicht allzu gemütlich macht im Sessel. Unter dem Strich ein durchaus packender Score, dessen Details erst isoliert vom Film so richtig zum Tragen kommen. Davon abgesehen wertet eine Soundtrack-CD eine solche Sammleredition einfach immer ungemein auf; wer die CD einzeln kaufen möchte, müsste schon fast die Hälfte des Kaufpreises dieser Edition in die Hand nehmen.
Ultra-HD Blu-ray: Vorwort, Trailer und Audiokommentar
Kernstück des Sets ist aber natürlich die Ultra-HD Blu-ray, die gemäß geltender Konventionen fast keine Extras enthält, weil diese überwiegend auf die Blu-ray ausgelagert wurden. Zumindest das extra für Wicked Vision bereitgestellte Vorwort von Regisseur George Pavlou (1 Min.) sorgt auch auf der UHD für eine standesgemäße Einführung. Ebenso mit an Bord ist der deutsche und der englische Originaltrailer. Und dann eben noch, weil es sich ja um eine Tonspur über dem Hauptfilm handelt, der Audiokommentar. Der britische Filmjournalist Stephen Thrower moderiert hier ein Gespräch mit dem Regisseur, das man sich bereits auf der Kino-Lorber-Blu-ray von 2017 und seitdem auf jeder größeren Veröffentlichung des Films anhören konnte.
Wer sich für Produktionsgeschichte interessiert, bekommt hier sehr eng an die jeweiligen Szenen gebundene Einblicke serviert, denn Pavlou ist durchaus jemand, der gerne seine Perspektive auf die Produktion teilt, zumal der schwierige Stand dieses Films oder auch seines ebenfalls von Barker geschriebenen Vorgängers „Underworld“ ihn dazu motiviert, ein paar Dinge richtig zu stellen. Thrower derweil hat die nötige Erfahrung, die richtigen Fragen zu stellen und den Redefluss in die richtige Richtung zu lenken. Auf ausländischen Fassungen fehlt logischerweise eine deutsche Untertitelspur für den Kommentar, eine solche wurde nun für die deutsche UHD-Premiere neu erstellt.
Ultra-HD Blu-ray: Das Bild
Einige Filmfans haben „Rawhead Rex“ vielleicht seit Best-Entertainment-Zeiten nicht mehr gesehen und sind noch verstümmeltes Vollbild ohne Originalton gewöhnt, und selbst wer die technisch um Längen bessere cmv-DVD sein Eigen nennt, dürfte mit der aktuellen Präsentation trotzdem wiederum einen ganz neuen Film entdecken. Die UHD bietet mit HDR10 + Dolby Vision das volle Programm und zeigt den Film in 2160p im Format 1,85:1. Damit unterscheidet sich der Bildausschnitt interessanterweise auch leicht von der alten cmv-Fassung, die ein Format von 1,73:1 aufwies. Die herbe Optik des Films wird in jedem Fall hervorragend wiedergegeben. Fein ausgelöstes Korn ist allgegenwärtig, die Farben wirken trotz der produktionsseitig eher blassen Palette ausgesprochen dynamisch und das Dolby Vision zaubert scharfe Kontraste mit hoher Plastizität. Wenn man auch sagen könnte, dass die hohe Bildqualität das eher steife Monsterkostüm vielleicht noch weiter entzaubert, so gewinnt der Film auf der atmosphärischen Seite doch einiges hinzu. Es dürfte jedenfalls nie mehr Spaß gemacht haben, in diese wunderbare irische Kulisse einzutauchen.
Ultra-HD Blu-ray: Der Ton
Was die Tonspuren angeht, findet man neben dem Audiokommentar drei weitere im Einstellungsmenü: Die deutsche Synchronisation in DTS-HD Master Audio 2.0 sowie den englischsprachigen Originalton einmal im gleichen Format und dann noch einmal in einer alternativen 5.1-Abmischung. Allzu viele Unterschiede sollte man sich zwischen Stereo- und Surroundspur nicht erwarten; tatsächlich hallt sogar in der Stereospur hin und wieder mal die Musik über die Rearspeaker nach, dieser Effekt ist beim 5.1-Ton einfach etwas stärker ausgeprägt. Die Dialoge sind in beiden Abmischungen sehr präzise. Die deutsche Synchro klingt etwas flacher und lässt Raumgefühl vermissen, die Dialoge sind aber ähnlich gut verständlich wie im O-Ton und Störelemente sind kaum zu vernehmen. Der kürzlich erst verstorbene Ekkehard Belle ist in der Hauptrolle auf David Duke besetzt, Norbert Gastell hört man gleich auf zwei unterschiedlichen kleineren Nebenrollen. Untertitel gibt es natürlich nicht nur für den Audiokommentar, sondern auch in Deutsch und Englisch für den Hauptfilm.
Blu-ray: Die Extras
Für alles Weitere begibt man sich dann zur Blu-ray, die nicht nur alle Extras der UHD bietet, sondern viele weitere darüber hinaus – und natürlich den Hauptfilm für jene, die noch keinen UHD-Player ihr Eigen nennen. Abgesehen von der Extra-Dolby-Vision-Politur bekommen sie natürlich auch in 1080p immer noch ein hervorragendes Bild sowie identische Tonoptionen geboten.
Dafür ist das Extras-Abteil pickepackevollgepackt mit Features, die aus den vorausgehenden Auslandseditionen von Kino Lorber und Arrow Video zusammengetragen wurden. Gleich am Anfang gibt es mit „Call Me Rawhead“ ein besonderes Schmankerl, denn für dieses gut 20-minütige Feature besuchte ein Filmteam den deutschen Darsteller Heinrich von Bünau, der damals unter dem Kostüm von Rawhead Rex steckte. Eine wahrlich besondere Gelegenheit, denn abgesehen von diesem einen Film hat er nie etwas anderes gedreht. Hier sieht man ihn also zum ersten Mal überhaupt ganz unmaskiert. Von Bünau erzählt, wie er zu dem Job kam und wie aufregend es sich für den damals 19-Jährigen angefühlt habe, an einer solchen Produktion mitzuwirken. Dass er kein großer Fan von Horrorfilmen ist, merkt man bereits an seinem Unvermögen, die Eckpunkte der Barker-Story zusammenzufassen, was ihn aber wohl damals nicht davon abhielt, mit diebischer Freude Crewmitglieder und Schaulustige mit seinem Kostüm zu erschrecken. Dass er während seines Aufenthalts im Hotel auch die Bandmitglieder von U2 kennenlernen durfte und mit dem Bassisten sogar seine Leidenschaft für Autos teilen konnte, hat ihn zusätzlich sehr beeindruckt.
So viel zur Perspektive des Kinderschrecks, da dachte man sich bei Arrow, man sollte auch noch die Perspektive der Kinder einfangen. Hugh O’Conor und Cora Venus Lunny, die im Film den Nachwuchs der Hauptfigur spielen, sitzen in „Growing Pains“ (14 Min.) als inzwischen Erwachsene gemeinsam in der Küche und erinnern sich daran, wie es sich anfühlte, als Kind mit einem derart hässlichen Monster konfrontiert zu sein. Interessanterweise war O’Conor nach eigener Aussage derjenige, der sich am meisten vor dem Monster fürchtete, zumal Lunny wegen ihrer deutschen Mutter einen guten Draht zu dem Deutschen unter der Maske aufbauen konnte. Regisseur Pavlou hat das in einem anderen Feature allerdings ein wenig anders in Erinnerung. O’Conor ist übrigens bei der Schauspielerei geblieben, während Lunny inzwischen eine Karriere als Musikerin gemacht hat.
Ronan Wilmot war als Priester Declan O’Brien eines der Highlights des Films, insofern ist es toll, auch ihn in einem Interview erleben zu dürfen. „It was a job“ ist die Grundaussage in seinem 11-minütigen Gespräch mit dem Titel „What the Devil Hath Wrought“, in dem er sich als Profi verkauft, der eben tut, was er tun muss… Kirchenroben anziehen und sich von einem Monster vollpinkeln zu lassen zum Beispiel. Der schelmische Humor lässt ihn dabei ebenso typisch irisch erscheinen wie er die amerikanischen Darsteller am Set als „typisch amerikanisch“ in Erinnerung hat.
Auch Komponist Colin Towns ist mit von der Partie. Im Interview “Rawk’n Roll: The Rex Sessions” (16 Min.) erläutert er seine Arbeitsweise und geht auf das nicht immer einfache Verhältnis zwischen künstlerischer Freiheit und harten Bedingungen im Job ein. Ferner erläutert er, warum seine Beteiligung an „Rawhead Rex“ zur damaligen Zeit genau das Richtige für ihn war.
Eine etwas komplexere Featurette ist “Rawhead FX: A Cock & Bull-Story” (23 Min.), kommen doch hier abwechselnd gleich fünf Effektkünstler zur Sprache, so dass man schon von einer Mini-Dokumentation sprechen kann. Hauptsächlich geht es darum, wie Barkers teils recht eigenwillige Imagination (Stichwort „Penis-Monster“) in filmisch vertretbare Designs umgewandelt werden mussten. Es geht um Zeitdruck, um die On-Set-Arbeit mit dem Darsteller im Kostüm, um die animatronischen Effekte, die mit dem Kostüm nicht umgesetzt werden konnten und auch um höhere Mächte wie das kalte Wetter am Set. Die vielen Quellen sorgen für eine sehr umfassende Gesamtbeschreibung der Probleme und Herausforderung eines Effektkünstlers am Set eines solchen Films.
Die in Bezug auf Vorlage, Thema und inhaltliche Subtexte ergiebigste Perspektive liefert Comic-Illustrator und Verleger Stephen R. Bissette, der in “Rawhead Rising“ (21 Min.), zugegeben nicht ganz ohne Fanbrille, die besonderen Vorzüge der Kurzgeschichte erläutert. Er selbst war verantwortlich für die Comic-Adaption von „Rawhead Rex“ und versuchte sich dort in einer Vorlagennähe, die der Film natürlich nicht bieten konnte. Dementsprechend präzise analysiert er die symbolischen Grundlagen des Monsters und liefert so das Grundkonzept für sein eigenes Design. Dieses unterhaltsame Interview sollte man nicht verpassen, wenn man erfahren will, wie viel Substanz in so einem vermeintlich primitiven Stoff stecken kann.
Dann wäre da noch ein 22-minütiges Audio-Interview mit Regisseur George Pavlou. Wer keine Lust hat auf den kompletten Audiokommentar, kann sich auch diese Kurzfassung mit den wichtigsten Eckdaten zur Produktion anhören. Schön auch, dass das Audio-Gespräch auf der visuellen Ebene mit einer selbst ablaufenden Bildergalerie geschmückt wird.
Eine „richtige“ Bildergalerie mit insgesamt 74 Bildern gibt es natürlich auch noch. Geboten werden darin Poster, Artworks, Concept Arts, Production Stills, Soundtrack- und Mediencover, begleitet vom Soundtrack.
Das ist ja nun bereits ein Wahnsinns-Arsenal an Extras, das man in dem Umfang bei so manchem Klassiker noch nicht gesehen hat, der tollen Vorarbeit der amerikanischen und britischen Label-Kollegen zum Dank. So ganz ohne exklusive Extrawurst möchte sich Wicked Vision dann aber doch nicht aus der Affäre ziehen. Einen deutschsprachigen Audiokommentar lässt die vorliegende Edition ja vermissen, sie hat aber noch einen Ersatz zu bieten, den man erstaunlich selten auf physischen Releases vorfindet: Einen Podcast nämlich. Zwei der Betreiber des Kanals „Antenne Traumstadt“, Bjoern Candidus und Gregor Grote, tauchen tief in die Welt Clive Barkers und sezieren Film und Vorlage nach allen Regeln der Kunst. Wer sich hin und wieder mit Podcasts beschäftigt, wird um die langen Laufzeiten wissen, die für dieses Format so typisch sind, weil es ungezwungene Konversation anstrebt und erst ein Ende kennt, wenn den Beteiligten nichts mehr zum Thema einfällt. Im vorliegenden Fall sollte man satte 130 Minuten einplanen, um von Anfang bis Ende dabei zu sein.
Es dauert alleine eine knappe halbe Stunde, bis die Beiden überhaupt auf den Hauptfilm zu sprechen kommen; zuvor geht es hauptsächlich um Clive Barker und die Werke, für die er bekannt wurde. Die ersten Minuten wirken noch ein wenig steif und werden von vorgeskripteten Einlagen bestimmt, irgendwann gewinnt aber die Leidenschaft und das Gespräch nimmt einen natürlicheren Verlauf, der zu immer neuen Querbezügen führt. Der Hauptteil des Podcasts hört sich dann tatsächlich fast wie ein Audiokommentar, zumal sehr detailliert auf einzelne Szenen eingegangen wird, einzig der Echtzeit-Effekt ist nicht ganz gegeben.
Jetzt auch im Scanavo Case
Ein Monsterpaket für einen Monsterfilm also, das praktisch keine Wünsche offen lässt. Selbst für jene Käuferschaft, die keine Mediabooks mag, wird bald Abhilfe geschaffen. „Rawhead Rex“ erscheint bald nämlich auch als 2-Disc-Edition im Scanavo Case mit den Covern A und B als Haupt- und Wendecover. Der Soundtrack wird in dieser Edition fehlen, UHD und Blu-ray sind aber an Bord. Bestellbar wie immer bei den üblichen Verdächtigen oder direkt im Label-Shop.
Sascha Ganser (Vince)
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Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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