Originaltitel: Ring of Fire__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1991__Regie: Richard W. Munchkin__Darsteller: Don ‘The Dragon’ Wilson, Maria Ford, Vince Murdocco, Dale Jacoby, Steven Vincent Leigh, Michael Delano, Eric Lee, Jane Chung, Shirley Spiegler Jacobs, Maria Merrifield, Gary Daniels, Michael Jai White u.a. |
Brad ist der Anführer einer Bande Amerikaner, die mit einer chinesischen Bande im Clinch liegt. In beiderseitigem Einverständnis trägt man die Meinungsverschiedenheiten allerdings nicht auf offener Straße aus, sondern in illegalen Kampfsportveranstaltungen. Das geht so lange gut, bis sich Julie, die Schwester von Brad, in Johnny verliebt. Seines Zeichens der Cousin von Terry, dem Anführer der chinesischen Bande!
Just in diesem Moment beginnen sich die Bandenkonflikte enorm zuzuspitzen, was es dem Liebespaar umso schwerer macht. Als Terry bei einem Kampf gegen Brad getötet wird, muss der eigentlich friedliebende Johnny Farbe bekennen…
Don „the Dragon“ Wilson („The Last Sentinel“) spielt einen Arzt!!! *Superlacher* Damit könnte man dieses Review schon abbrechen. Aber hey, wir sind ja eine faire Seite und glaubt es oder glaubt es nicht: „Ring of Fire“ bietet für einen Don-Wilson-Streifen erstaunlich solide Unterhaltung. Dabei lockt zwar die recht arme „Romeo und Julia“-Variante storytechnisch niemand hinter dem Ofen hervor, aber der Unterhaltungswert von „Ring of Fire“ ist einfach enorm!
Das liegt nicht daran, dass der Film irgendwie witzig aufgezogen wäre oder einem die Figuren irgendwo sympathisch wären. Mitnichten! „Ring of Fire“ rockt über weite Teile einfach optisch alles weg! Man wähnt sich mitten in den modisch entgleisten Früh-90ern. Leggins! Föhnfrisuren! Elvistollen! Vokuhilas! Gaykostüme bei einem Maskenball! Knalleng anliegende Jeans! Und obendrauf, wie als Sahnehäubchen: Silikontitten, die damals gerade schwer in Mode kamen!
httpv://www.youtube.com/watch?v=QvPx3eOgUJg
Unglaublich, was einem hier vor die Augen tritt. Dadurch wird sogar die recht langatmig aufgezogene und megapeinlich auf Kitsch und Zuckerwolken getrimmte Liebesgeschichte – die im Übrigen zu keinem Zeitpunkt funktioniert, immerhin verliebt sich da angeblich wer in Don Wilson!!! – abgefedert und der Film versinkt im Mittelteil nicht komplett in der Belanglosigkeit.
Denn vor allem da ist „Ring of Fire“ extrem zäh geworden und wird es fast schon zu einer Qual, dranzubleiben. Das Gebalze und Geturtele schrammt haarscharf an der Grenze zur Debilität entlang. Dabei schlägt sich Don Wilson sogar mal recht anständig. Schauspielern kann er zwar nicht für einen Cent, aber er kommt doch streckenweise recht sympathisch daher. Obendrein hat er seinen Hund aufm Kopf mal wieder gekämmt, so dass er nicht gar so Scheiße ausschaut wie in vielen seiner anderen Streifen.
Für die Actionfans viel interessanter ist allerdings die Tatsache, dass Don nur einmal wirklich Hand anlegt und eben nur einen Kampf abliefert! Vorher gibt es zwei kurze Sparringszenen und ansonsten … nichts! Dabei ist seine Actionszene dann auch noch die schwächste und lausigst choreographierte von allen! Was da wohl schief gelaufen sein mag? Denn vorher kracht es in „Ring of Fire“ ordentlich!
Insbesondere zu Beginn gibt es eine ganze Stafette an wirklich gelungenen Martial-Arts-Einlagen, die wie in den meisten amerikanischen Martial-Arts-Streifen vor allem auf Effektivität und Härte setzen und allzu verspielte Elemente rauslassen. Eine nette Massenklopperei in der Filmmitte macht auch einiges her und der titelgebende Kampf im „Ring of Fire“ weiß bei aller knackigen Kürze auch zu gefallen. Nur da ist vom Don eben nichts zu sehen!
Der geht nämlich lieber in den Infight mit seiner Julia … äääääh … Julie und beschert dem geneigten Zuschauer minutenlange Moppenshots des wirklich heißen Hardbodys Maria Ford. Zwar sind ihre Moppen nun keine echte Augenweide, aber naja. Das wusste sie selber anscheinend auch, pumpte sie Jahre später ordentlich auf und verdingte sich neben diversen TV-Auftritten in einer ordentlichen Anzahl an Leck- und Rammelsoftpornos. Hier macht sie ihre Sache eigentlich ganz gut, nur eben die Chemie zwischen ihr und Don stimmt nicht wirklich. Obendrein wurde sie den größten Teil ihrer Auftritte wahrlich übel geschminkt…! Egal.
Viel wichtiger (also zumindest mir) als Don und Maria ist aber eh das Mitwirken von Gary Daniels („Misfire“)! „Ring of Fire“ gehörte zu seinen ersten amerikanisch produzierten Martial-Arts-Kloppern und bietet ihm zumindest in seiner ersten Szene eine ordentliche Bühne für seine Fähigkeiten! Hier ein netter Poserspagat, da ein netter High Kick und einige harte Kickboxeinlagen und schon wünscht man sich, dies möge doch bitte ein Gary-Daniels-Film sein und kein Don-Film.
Leider fallen Garys weitere Auftritte alles andere als gelungen aus. Einmal darf er mit zwei anderen Typen einen Chinesen verwackeln (als wenn Gary Hilfe gebraucht hätte!), dann wird er selber OHNE jegliche Gegenwehr verdroschen. Im Massenkampf kickt er zwar hoch und viel, ist aber nur einer von vielen. Und letztendlich muss er für Brad den Trainingspartner geben und darf sich da wieder megablöde und unfähig anstellen. Schade.
Aber zumindest ist er für einen so frühen Film recht oft im Bild, ganz im Gegensatz zu unserem Michael Jai White („The Fighters 2“). Dieser soll ebenfalls in „Ring of Fire“ mitspielen, ich konnte ihn allerdings nirgends ausmachen, vermute ihn aber hinter einem schwarzen Arztkollegen von Don Wilson, der aber zu kurz durchs Bild huscht, um Genaueres sagen zu können.
Das Ergebnis ist ein ungewöhnlicher Don-Wilson-Streifen. Daueraction weicht Dauergebalze. Der härteste Gegner vom Don ist der Strapsgürtel seines weiblichen Co-Stars und die einzige Szene, in der er actiontechnisch ran darf, ist so peinlich, wie man es von vielen seiner Gurken gewohnt ist. Wilson ist und bleibt Kampf”sportler”! Als Kampfsport”darsteller” versagt er wieder und wieder. Einfach weil er nicht in der Lage ist, für die Galerie zu fighten und stattdessen in seinen Filmen so kämpft, wie er es im Turniermodus machen würde. Das mag realistisch sein, lässt beim Zuschauer aber die Füße einschlafen. Für Gary-Daniels-Allesgucker, Fans von amerikanischen Martial-Arts-Kloppern, Moppenfans und 90er-Nostalgiker kann man allerdings eine bedingte Empfehlung aussprechen.
Die deutsche DVD von MIB war in einer ziemlich sinnlosen Szene um drei Sekunden gekürzt. Und zwar wird in selbiger ein Gangmitglied der Chinesen von ein paar Amis verzimmert. „WMM“ schafft hier nun Abhilfe und veröffentlicht den Streifen am 11.11.2016 erstmals uncut und ungeprüft auf DVD. Allerdings unter dem ziemlich verwirrenden deutschen Videothekentitel „Bloodfist Fighter 2 – Tödliche Rache“
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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