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Running Girl

Originaltitel: Fugitive at 17__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2012__Regie: Jim Donovan__Darsteller: Marie Avgeropoulos, Christina Cox, Casper Van Dien, Danny Blanco Hall, Daniel Rindress-Kay, Frank Schorpion, Allison Graham, Rosemary Dunsmore u.a.
Running Girl

Marie Avgeropoulos als weiblicher Kimble auf der Flucht in “Running Girl”.

Marie Avgeropoulos ist durch ihr Mitwirken in der Hitserie „The 100“ für den deutschen Markt inzwischen so interessant geworden, dass man sogar ältere TV-Filme mit ihr ausgräbt und veröffentlicht. Das Schöne für uns Actionfreunde: Im Falle von „Fugitive at 17“, wie „Running Girl“ eigentlich heißt, erblickt ein Film mit B-Held Casper Van Dien („Skin Collector“) die deutschen Pantoffelkinos…

Der spielt einen fiesen Lump, der auf einer Uni-Party die aparte Blake Brooks unter Drogen setzt und sie vergewaltigen will. Blöderweise nimmt Blake aber Antidepressiva, die mit der Droge höchst unvorteilhaft reagieren. Blake verstirbt noch an Ort und Stelle. Als ihre Freundin Holly Hamilton auftaucht, weil sie ihre Freundin sucht, schlägt der Lump sie nieder, setzt sie ebenfalls unter Drogen und flieht.

Alles, was Holly in Erinnerung bleibt, sind die langen Fingernägel des Angreifers und ein Duftvorhang aus Kölnisch Wasser. Doch der unter Drogen stehenden Jugendlichen glaubt freilich keiner. Zumal Holly eine Vergangenheit mit verbotenen Substanzen hat. Für die ermittelnde Polizistin Cameron Langford ist die Sachlage spätestens dann klar, als sie in Hollys Handtasche die Droge findet, mit der Blake umgebracht wurde. Holly soll in den Knast und sich für den Tod ihrer Freundin verantworten. Auf dem Weg dahin wird ihr Gefängnistransport aber überfallen und die junge Dame kommt frei.

Sie flieht und versucht auf eigene Faust, den Mord an ihrer Freundin aufzuklären. Cameron Langford bleibt ihr dabei beständig auf den Fersen…

httpv://www.youtube.com/watch?v=gm_j13hA8pA

„Running Girl“ ist in Sachen Dramaturgie, Storyaufbau und Spannungsgenerierung von Anfang bis Ende absolut behäbige TV-Kost. Es dauert beinahe eine Ewigkeit, bis Holly in den „Auf der Flucht“-Modus umschalten darf, also nicht vor der Polizei flieht, weil sie schuldig ist, sondern weil sie unschuldig ist und ihr keiner glaubt. Dabei werden im Grunde nur die Geschlechterrollen komplett durchgetauscht und der Rest ist eine eher flache Kopie des Harrison-Ford-Actionthrillers.

Running Girl

Das “Running Girl” ändert ihr Aussehen für eine erfolgreiche Flucht.

Der obendrein etwas arg haarsträubend konstruiert ist. Wenn etwa die Gruppe der Verdächtigen aufgrund der Eigenschaft der langen Fingernägel mal eben auf zwei reduziert wird, ist das schon ein großer Lacher. Das Agieren der Polizisten ist ebenfalls höchst unglaubwürdig. Die lancierte Substory um die Familienprobleme der Polizistin Langford strecken den Film nur über Gebühr und machen für den Film keinerlei Sinn. Die rührend naiven Momente rund um die Hacker-Aktivitäten Hollys sorgen allenfalls für Amüsement. Die krass emotionsbefreite „Liebesgeschichte“ zwischen Holly und ihrem Love Interest hingegen eher nicht.

Wirkt Marie Avgeropoulos („Dead Rising: Endgame“) vor allem zu Beginn von ihrer Rolle noch leicht überfordert (vor allem ihre Versuche, benebelt zu wirken, muten schon arg seltsam an), legt sie mit zunehmender Laufzeit deutlich an Präsenz zu. Optisch wirkt sie mit etwas Babyspeck sogar anziehender als in ihrer Hitserie. Als ermittelnde Polizistin gibt Christina Cox („Elysium“) den Tommy Lee Jones, ist aber weitaus menschelnder aufgestellt und macht einen soliden Job. Dagegen darf Casper Van Dien als mieser Wicht angenehm unberechenbar auftreten und vom Casanova zum Killer mutieren. Er macht dann auch am meisten Spaß in dieser TV-Produktion.

Running Girl

Casper Van Dien gibt den Lump in “Running Girl”.

Der sieht man in jeder Einstellung an, dass sie eben fürs Pantoffelkino gedreht wurde. Vollkommen unaufgeregt werden ein paar Schauplätze im billigen Kanada abgeklappert und in klaren, langweiligen Digitalbildern eingefangen. Derweil entpuppt sich der deutsche Titel „Running Girl“ als Antithese in Bezug auf das Tempo des Filmes. Denn weder haben sich Tempo oder gar Action in Form von flotten Spektakelszenen in den Film verirrt. Zumindest Casper-Van-Dien Fans können mal einen Blick riskieren. Marie-Avgeropoulos-Fans können ihren Star in engen Leggins anhimmeln. Ansonsten ist „Running Girl“ ein Film, der es sogar schwer haben dürfte, in dem Medium Aufsehen zu erregen, für das er gedreht wurde…

4 von 10

Die deutsche DVD/Blu-ray kommt am 1. Dezember 2016 von Tiberius Film / Sunfilm und ist mit einer FSK 12 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: Tiberius Film / Sunfilm__Freigabe: FSK 12__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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