Wir zelebrieren Actionfilme, die rocken!

Ryan Reynolds und Hugh Jackman über „Deadpool & Wolverine“

Hugh Jackman und Ryan Reynolds beim Fanevent zu "Deadpool & Wolverine"

Hugh Jackman und Ryan Reynolds beim Fan-Event zu “Deadpool & Wolverine”.

Endlich ist es vollbracht. Das mehrfach angeteaste Happening ist Wirklichkeit geworden: Deadpool und Wolverine geben sich Seite an Seite die Ehre in „Deadpool & Wolverine“. Und Analysten trauen dem Film zu, das aktuell darbende Marvel Cinematic Universe wieder zu beleben. Wichtige Grundlage dafür: viel Öffentlichkeitsarbeit. Entsprechend waren Ryan Reynolds und Hugh Jackman rund um den Globus unterwegs. Am Wochenende des 06. und 07. Julis 2024 machten sie Berlin unsicher.

Die „Deadpool & Wolverine“ Pressekonferenz

Am Samstag Vormittag wurden den Journalisten 38 Minuten des Filmes präsentiert. Am frühen Nachmittag standen die Darsteller Ryan Reynolds, Hugh Jackman und Emma Corrin sowie Regisseur Shawn Levy und Produzentin Wendy Jacobson im Soho House Rede und Antwort zu den vorgeführten Filmminuten. Hier wichtige Aussagen von der enorm unterhaltsamen Pressekonferenz.

Shawn Levy, Ryan Reynolds, Wendy Jacobson, Emma Corrin und Hugh Jackman bei der Pressekonferenz zu "Deadpool & Wolverine" in Berlin

(v.l.) Shawn Levy, Ryan Reynolds, Wendy Jacobson, Emma Corrin und Hugh Jackman bei der Pressekonferenz zu “Deadpool & Wolverine” in Berlin

Marvel und die Geheimhaltung

„Deadpool & Wolverine“ ist wahrscheinlich der am sehnlichsten erwartete Film des Jahres. Und die Handlung unterliegt einer großen Geheimhaltung. Aber: Wie hält man so etwas geheim?

Wendy Jacobson: Nun, ich denke, Marvel hat eine Menge Erfahrung darin, Geheimnisse zu hüten. Das ist etwas, das wir dank nunmehr über 30 Filmen gelernt haben. Wir haben viele Protokolle und viele Maßnahmen im Einsatz und können uns letzten Endes vor allem auf unser Team verlassen.

Shawn Levy: Aber um es klarzustellen: Wir alle leben in ständiger Angst, dass wir den Mund aufmachen und uns etwas Wesentliches entfleucht.

Ryan Reynolds: Mir wäre es gestern beinahe passiert. Ich saß so neben Hugh und plötzlich hätte ich fast ein riesiges Ding verraten. Der Jetlag oder niedrige körperliche und geistige Reserven und schon wird man schwach und verrät etwas.

Shawn Levy: Also Leute, nutzt das aus…

Emma, du scheinst der ganzen Geheimhaltungssache sehr gelassen gegenüberzustehen, ist es für dich genauso schwierig wie für alle anderen?

Emma Corrin: Ich denke, für mich ist es sogar noch schwieriger, weil die anderen mehr Erfahrung mit dem Geheimhalten haben. Wenn also etwas herauskommt, wissen meine Mitstreiter, auf wen sie schauen müssen – auf mich.

Ryan Reynolds und Shawn Levy: ein eingespieltes Duo

Shawn Levy bei der Pressekonferenz zu "Deadpool & Wolverine"

Regisseur Shawn Levy bei der Pressekonferenz zu “Deadpool & Wolverine”

Sean, „Deadpool & Wolverine“ ist nach „Free Guy“ und „The Adam Project“ der dritte Film, den du mit Ryan gemacht hast. Hat er dich in irgendeiner Weise darauf vorbereitet, was dich bei einem Marvel-Film erwartet?

Shawn Levy: Als Ryan mich zum ersten Mal gebeten hatte, den Film mit ihm zu drehen, warnte er mich und sagte, dies sei kein normaler Film. Ich würde jede Szene großartig machen müssen, nur um sie dann noch einmal zu drehen, um sie noch besser zu machen. Der Film würde meine Seele, meine Vorstellungskraft, all meine Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Aber es werde sich auch lohnen. Und genau so ist es dann auch gekommen.

Endlich hat es geklappt: Wolverine trifft auf Deadpool

Hugh und Ryan, wir sind alle sehr glücklich, dass ihr es geschafft habt und zusammen als diese ikonischen Figuren in einem Film spielt. Darüber hinaus seid ihr sehr gute Freunde. Wie sehr hat diese Freundschaft Szenen im Film beeinflusst?

Ryan Reynolds: Sie hat im Großen und Ganzen vor allem auf den Improvisationsaspekt eingewirkt. Aber wisst ihr, die Stellen im Drehbuch, auf die ich am meisten stolz bin, sind die emotionaleren Momente. Ich habe lange darauf gewartet, diesen Film mit Hugh machen zu können. Doch irgendwie schien es mir unvorstellbar, dass unsere Zusammenarbeit der Qualität gerecht werden konnte, die ich im Sinn hatte.

Aber dann wurden meine Hoffnungen auf so viele verschiedene Arten übertroffen. Also habe ich den gesamten Prozess überaus dankbar verlassen. Wir haben den Film vor anderthalb Wochen abgeschlossen und er und ich waren zutiefst deprimiert. Ich meine, normalerweise gibt es am Ende eines Films nur ein Ryan-großes Loch in der Wand und ich bin weg und auf dem Weg nach Hause. Aber in diesem Fall war es einfach so, dass wir nicht wollten, dass die Dreharbeiten enden.

Deadpool und Wolverine im ersten Team up der beiden Helden

Endlich vereint: Deadpool und Wolverine lassen es krachen!

Hugh Jackman: Ich hatte die Zeit meines Lebens bei diesem Film. Ich musste mich jeden Tag aufs Neue kneifen, um zu realisieren, dass ich mit zwei meiner besten Freunde auf der Welt und dem unglaublichen Talent Emma zusammenarbeiten konnte. Ich lachte jeden Tag so lange, bis ich weinen musste. Und sogar das Promoten des Filmes macht einfach Spaß. In diesem Film geht es in vielerlei Hinsicht im Kern um Freundschaft. Und so war es einfach eine Freude, mit zwei tollen Freunden auf und abseits des Screens arbeiten zu können. Es ist das Tüpfelchen auf dem i.

Was haben Deadpool und Wolverine wohl gemein?

Zwischen Deadpool und Wolverine bestehen viele Unterschiede. Was sind eurer Meinung nach ihre Gemeinsamkeiten?

Ryan Reynolds: Ich denke, dass sie tatsächlich eine enorme Menge an Ähnlichkeiten aufweisen. Ich denke, das ist es auch, was sie irgendwie zusammenhält. Ich habe immer geglaubt, dass Charaktere wichtiger sind als Spektakel. Und wenn man beides richtig kombinieren kann, entsteht etwas ganz Besonderes.

Hier hat man also einen Charakter wie Deadpool oder Wade Wilson, der sich in seinem Leben in einer Art endloser Schamspirale befindet und dessen schlecht angepasster Bewältigungsmechanismus sein Humor ist. Und Wolverine ist ebenfalls in diesem ewigen Zustand der Scham und des Bedauerns gefangen. Das, wofür er sich am meisten schämt, ist seine gewalttätige Natur. Und sein tatkräftiges Wesen ist sein Bewältigungsmechanismus für seine Scham.

Das sind also diese beiden Typen, die da zusammenkommen. Manchmal fühlen sie sich wie Magnete, wenn sie aneinander haften, und manchmal fühlen sie sich wie Magnete, wenn man die Pole tauscht und sie voneinander abprallen. Jeder von ihnen kann etwas von dem anderen lernen. Und das geht über reine Freundschaft weit hinaus.

Ryan Reynolds bei der Pressekonferenz

Ryan Reynolds plauderte munter drauflos

Hugh Jackman: Ich denke, dass beide in gewisser Weise auch Außenseiter sind. Und es sieht irgendwie so aus, als ob Deadpool Teil des Teams sein möchte und Wolverine ständig versucht, das abzuwehren. Aber aus welchem Grund auch immer bleiben beide immer ein wenig außen vor und marschieren im Takt ihrer eigenen Trommel. Dass solche Charaktere zusammenkommen, obwohl sie wie die Charaktere in „Ein seltsames Paar“ sind, erinnert mich ein wenig an Nick Nolte und Eddie Murphy in „Nur 48 Stunden“. Es gibt also viele Konflikte, aber es gibt eben dank des Gefühls, ein Außenseiter zu sein, auch etwas Wesentliches, das sie voneinander verstehen.

Ryan Reynolds: Was ich an der ganzen Sache liebe, ist, dass Wolverine all das ist, was Deadpool gerne wäre. Wolverine ist wichtig, er hat es geschafft, er war Teil eines Teams, die Leute lieben ihn. Ich liebe an Deadpool, dass er wie ich eine Art Fanboy ist. Ich bin ein riesiger Fan von dem, was Hugh gemacht hat – seit 50 Jahren inzwischen *lachen*. Und genauso ist es Deadpool von Wolverine. Und andersherum denke ich, dass Wolverine gerne so leicht mit seiner Wut und seinem inneren Aufruhr umgehen können würde, wie Deadpool es tut.

Die Anfänge von „Deadpool & Wolverine“

Ryan, kannst du dich an die Anfänge des Projektes erinnern?

Ryan Reynolds: Im Vorfeld gab es zahlreiche Pitches, in denen ich meine Idee von einem Film mit Deadpool und Wolverine vorstellte. Bei meinem ersten Pitch, Disney hatte gerade Fox übernommen, saß ich also in Kevin Feiges Büro und bemerkte eine Iron-Man-Maske. Und da hing auch ein Captain-America-Schild. Ich bin da echt ausgeflippt. Das bringt dich komplett aus der Fassung. Trotz meiner Begeisterung endete der erste Pitch für „Deadpool & Wolverine“ mit einem harten Nein.

Es folgten über die Jahre hinweg bestimmt 17 weitere erfolglose Pitches. Aber jedes Mal, wenn ein Pitch nicht von Erfolg gekrönt war, war ich nie traurig, sondern irgendwie erleichtert. Denn ich wusste, wenn meine damalige Idee von „Deadpool & Wolverine“ umgesetzt worden wäre, hätte die Arbeit an den Filmen mein Leben verschluckt. Und ich sehe meine Familie wirklich gerne. Ich schlafe ab und an auch gerne mal aus. Entsprechend war ich damals irgendwie auch erleichtert, wenn es nicht klappte.

Shawn Levy: Die Einbindung von Wolverine, dieses Team up, auf das wir alle gewartet haben, ist genau das, was diesem Film seine Daseinsberechtigung gibt.

Dreist, dreister, Deadpool

Was ist das Besondere an den Deadpool-Filmen?

Ryan Reynolds: Für mich sind die Deadpool-Filme eine Art Wunscherfüllung. Wenn ich einen Film wie diesen schreibe oder produziere, grabe ich alle Filme an, mit denen ich aufgewachsen bin und die mich fühlen ließen, dass es da draußen echte Magie gibt. Und je älter ich wurde, umso mehr Respekt entwickelte ich für die alten Filme. Wenn ich daheim Fernsehen schaue, dann den Sender Turner Classic Movies. Der läuft dann 24 Stunden am Tag. Die Filme, die mir gefallen, spielen auf verschiedene Arten mit der Spannung …

Shawn Levy: … und sie spielen mit den Erwartungen der Leute! Wir haben da dieses Genre, das Ryan mit „Deadpool“ neu definiert hat, indem er etwa das Selbstreferentielle der Figur auf den Screen brachte. Genau das wird heute von vielen anderen nachgeahmt. Er schuf da etwas, das dreist und subversiv war. Beim Film geht es um das Erschaffen einer Verbindung zum Publikum. Deadpool macht das aber auf seine ganz eigene Weise. Er kommentiert sein Medium und dessen Form, während er selbst Teil des Inhaltes ist. Und das finde ich eine wundervoll dreiste Idee. Was wir bei „Deadpool & Wolverine“ versuchten, war, diese ganzen selbstreferentiellen Elemente zu nehmen und mit dem klassischem Erzählen zu verbinden. Also beispielsweise einer Heldenreise, in diesem Fall gleich zwei.

Deadpool Comicfigur

Deadpool war sozusagen allgegenwärtig. In allen Größen und Formen.

Ryan Reynolds: Und wir versuchen, auf Zynismus zu verzichten. Shawn und ich haben inzwischen drei sehr verschiedene Filme miteinander gedreht. Und wir setzten nie auf Zynismus. Das Leben ist in den letzten Jahren für viele Leute ziemlich beschissen verlaufen und ich glaube, Spaß ist ein schöner Rückzugsort. Selbst wenn sich unser Held im Selbstmitleid suhlt, setzen wir nie auf Zynismus, stattdessen auf Optimismus.

Ryan Reynolds IST Deadpool

Wendy, es gibt eine riesige Fanbase bei beiden Charakteren. Wie wichtig war es für dich als Produzentin, all die Vorschläge und Meinungen zum Film und wie dieser werden sollte, übereinzubringen?

Wendy Jacobson: Meines Erachtens haben dahingehend vor allem Shawn und Ryan das Zepter in der Hand. Niemand ist so nah dran am Publikum wie Ryan. Und niemand kennt die DNA seines Charakters so gut wie er. Wir fühlen großen Druck, das Publikum zufriedenzustellen. Und ich bin beiden so dankbar, dass sie sich für nichts zu fein sind. Funktioniert etwas nicht wie gewünscht in den Testvorführungen, fliegt es aus dem Film. Sie wollen beide den bestmöglichen Film abliefern.

Wendy Jacobson ist Produzentin der Comic-Verfilmung

Wendy Jacobson hat “Deadpool & Wolverine” produziert und sich dabei voll und ganz auf Ryan Reynolds Verwachsenheit mit seiner Figur verlassen.

Hugh Jackman IST Wolverine – nur anders

Hugh, du hast mal gesagt, dass man, um Wolverine zu spielen, in seiner besten Form überhaupt sein müsse. Wie war das diesmal? Und wie war es, zu der Figur zurückzukehren?

Hugh Jackman: Zunächst einmal habe ich es ernst gemeint, als ich nach „Logan“ meinte, ich sei mit Wolverine durch. ABER da hatte ich nun einmal unrecht. Es war der 14. August 2022 und ich fuhr in meinem Auto umher, als es mich überkam, dass ich noch einmal Wolverine sein wollte. Ich hielt an und rief Ryan an. Ich wusste, dass er und Shawn gerade einen Film drehten und sagte ihm, ich möchte es tun.

Die Folge war eine lange Pause, bei der ich dachte, er überlegt, wie er mir auf nette Weise nein sagen kann. Doch dann sagte er: „Du wirst es nicht glauben, aber wir haben in wenigen Stunden ein Meeting mit Kevin Feige.“ Als ich auflegte, dachte ich so bei mir, dass es an der Zeit sei, meinen Agenten anzurufen und ihm Bescheid zu geben, dass ich bald einen neuen Film drehen würde. Einen Film, in dem ich erneut Wolverine spiele.

Ich war nie glücklicher, ihn spielen zu dürfen und hatte nie mehr Spaß daran. Tief in meinen Eingeweiden wusste ich, dass ich „Deadpool & Wolverine“ mit diesen Leuten drehen wollte. Ich wusste es im Prinzip, als ich „Deadpool“ gesehen hatte. Ich hatte gerade bekannt gegeben, dass ich mit Wolverine durch war. Doch als ich „Deadpool“ gesehen hatte, wusste ich, ich habe es irgendwie verkackt. Denn ich konnte es sehen. Ich konnte sehen, wie diese beiden Charaktere zusammen funktionieren könnten.

Hugh Jackman bei der Pressekonferenz zu Deadpool & Wolverine

War bester Dinge: Hugh Jackman in Berlin.

Ryan Reynolds: Es ist wirklich bemerkenswert, dass Hugh uns wie beschrieben in genau diesem Moment kontaktierte. Uns stand gerade ein erneutes Erschießungskommando bei Marvel bevor – ich erwähnte die vielen Pitches. Wir waren dann zur Hälfte mit dem neuerlichen Pitch durch, als ich meinte: „Ach vergiss es, Hugh hat mich soeben angerufen und er ist dabei!“ Kevin Feige entgegnete: „Wie bitte?“ Dieser Pitch machte dann alles klar. Uns war auch klar, dass wir alles rund um Wolverine, vor allem Mangolds „Logan“, den ich für ein Meisterwerk halte, respektieren mussten.

Shawn Levy: Ihr werdet sehen, dass wir „Logan“ nicht ignoriert haben. Wir haben eine Referenz auf diesen Film in unserem implementiert und wir spielen mit den darum bestehenden Erwartungen.

Ryan Reynolds: Und unser Film erlaubt Hugh, der Welt einen etwas anderen Wolverine zu präsentieren. Und ich habe mich darauf gefreut, zu sehen, wie mein bester Freund Hugh Sachen auf einem Level macht, wie man es noch nie gesehen hat. Ich kann nur froh sein, dass ich eine Maske trage. Ich sehe darunter aus wie ein Idiot, wenn ich auf das reagiere, was Hugh mit seinem Charakter macht. Er ist in diesen Momenten so klar und so bei sich, obschon er eben einen etwas anderen Wolverine spielt.

Ryan Reynolds, Hugh Jackman und Shawn Levy bei den Dreharbeiten zu "Deadpool & Wolverine"

Ryan Reynolds (hinten links), Hugh Jackman (hinten rechts) und Shawn Levy (vorne links) bei den Dreharbeiten zu “Deadpool & Wolverine”.

Hugh Jackman: Ich bin gegenüber dem Charakter, den ich seit nunmehr 24 Jahren spiele, sehr beschützend. Ich muss viel Vertrauen in die Leute haben, mit denen ich an entsprechenden Filmen arbeite. Shawn, Ryan und die anderen Drehbuchautoren hatten so viel Fürsorge und Respekt für den Charakter. Und sie gaben mir einen Monolog, in dem ich mehr Worte zu bewältigen hatte als in manchem Wolverine-Film insgesamt.

Es gibt da Seiten an dem Charakter, an denen habe ich seit Jahren nur gekratzt, ohne dass es mir gelungen wäre, sie komplett freizulegen. Entweder weil die Story es nicht hergab, ich dazu nicht in der Lage war oder das Drehbuch es nicht vermochte. Jetzt aber haben wir Sachen in dem Film, bei denen ich immer wieder dachte, DAS ist genau das Ding, das ich schon immer transportieren wollte. Und ich freue mich für die Fans, dass sie diesen neuen Wolverine entdecken können.

Wolverine ist das Fundament meiner Filmkarriere. Es ist ein großes Privileg für mich, Wolverine spielen zu dürfen. Ich nehme das nicht auf die leichte Schulter und gebe jedes Mal 150 Prozent. Und zu dem Charakter zurückzukehren, war wie eine Offenbarung. Die Gelegenheit zu haben, diesen Film mit diesen Leuten umzusetzen, die mir soviel bedeuten und die ich so sehr respektiere, und das alles für ein Publikum, das ich so sehr respektiere, das macht mich so happy. Und ich bin wirklich stolz auf diesen Film.

Wolverine ist jetzt… blau-gelb?

Hugh, was kannst du uns zu deiner neuen Kostümierung sagen?

Hugh Jackman: Das blau-gelbe Kostüm war die Idee von Shawn und Ryan. Und ich dachte so: Lass es uns probieren. Diese Idee waberte immer mal wieder im Raum herum, während der 24 Jahre, die ich Wolverine war. Doch es war bislang einhellige Meinung, dass es nicht funktionieren würde. Doch in dem Moment, als ich es an hatte und mit Ryan als Deadpool auf das Set lief, sah ich in den Augen der Crew, wie sie zu Fans wurden.

Jetzt kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, etwas Anderes zu tragen. Und im Übrigen war vermutlich niemand glücklicher, mich in Gelb und Blau zu sehen, als Kevin Feige. Wir hatten uns beim Dreh zum ersten „X-Men“ in 1999 kennengelernt, bei dem er noch als assoziierter Produzent beteiligt war, und ich glaube, in ihm hat sich damals innerlich alles zusammengezogen, Wolverine nicht in Blau und Gelb zu sehen.

„Deadpool & Wolverine“ und das R-Rating

Wie passen Deadpool sowie der Film „Deadpool & Wolverine“ in die familienfreundliche MCU-Welt? Und werden wir mehr von solchen Filmen sehen?

Shawn Levy: Nun, ich denke, die Zukunft ist unklar. Dahingehend kann ich also nichts sagen. Ihr habt 38 Minuten des Filmes in einer Footage-Preview sehen dürfen und dadurch sollte klar geworden sein, dass „Deadpool & Wolverine“ ganz klar ein Deadpool-Film ist. Wir sind glücklich, dass sowohl Disney als auch Marvel uns tatkräftig unterstützt haben. Beide ermöglichten es uns, sowohl mit den Erwartungen des Publikums als auch mit den Firmen-Images zu spielen. Dahingehend gab es viel kreative Freiheit.

Ein lebendiges Panel bei der Pressekonferenz zu "Deadpool & Wolverine" in Berlin

Cast & Crew bei der sehr lebendigen Pressekonferenz.

Gab es während des Erstellen des Drehbuches Momente, bei denen ihr dachtet, jetzt müssten wir eigentlich noch verstörender, noch krasser werden?

Ryan Reynolds: Wir haben natürlich das R-Rating, aber wir reizen es nicht übermäßig aus. Die Ziele waren ein authentischer Deadpool und ein ebensolcher Wolverine. Aber es gab da nie diesen Moment, wo wir dachten, lass uns dies oder das machen, weil wir es eben können. *schlitzohrig* Dennoch gab es da ein oder zwei Sachen, die wir uns noch hätten vorstellen können.

Shawn Levy: Die einzige Sache, die man uns von Anfang an nahelegte, war: Kein Kokain. Und ungelogen, der erste Witz, den wir schrieben, drehte sich um Wade, der dem Publikum erklärt, dass Kevin Feige uns Kokain verboten habe.

Ryan Reynolds: Yeah, diese Sequenz hatte ich eigentlich mehr als Marketing-Häppchen vorgesehen, nun ist sie im Film.

Hugh Jackman: Kevin Feige hat gar nichts über Pressekonferenzen und Kokain gesagt.

Ryan Reynolds: Ich glaube, ihr wäret geschockt, wenn ihr wüsstest, was für großartige Partner Disney und Marvel waren. Sie verstanden genau, was da abging. Ich wurde eigentlich nur gebeten, eine Zeile aus dem Film zu nehmen. *Shawn Levy lacht laut* Es brauchte mich fünf Wochen und sie sagten: „Okay, lass sie drin.“

Shawn Levy: Du wirst in allen weiteren Pressekonferenzen gefragt werden, welche Zeile das war.

Ryan Reynolds: Ich bin bereit.

Wolverine ist jetzt Deadpool und Deadpool Wolverine?

Könntet ihr euch vorstellen, untereinander eure Charaktere zu tauschen? Also Hugh als Deadpool und Ryan als Wolverine?

Hugh Jackman: Das wäre sicher lustig.

Ryan Reynolds: Ja, weil ich es total verkacken würde. Ein hartes Nein zu der Idee. Schau, es gibt zig Supermans, Batmans, Spideys, aber nur einen Deadpool und nur einen Wolverine.

Shawn Levy: Es ist ein gewaltiges Privileg, zur Arbeit zu gehen und dabei zuschauen zu dürfen, wie zwei Schauspieler, die geboren wurden, um ihre jeweilige Rolle zu spielen, diese Ikonen jeden Tag zum Leben erwecken. So habe ich das empfunden.

Ryan Reynolds: Übrigens, wenn du gegen Hugh in einem Film kämpfen musst und er kommt auf dich in Hugh-Jackman-Geschwindigkeit zu, gibt es keinen Teil deines Körpers, der nicht denkt, dass er dir gleich den Kopf von den Schultern hauen wird. Diese Wut in seinen Augen ist wie nichts anderes auf der Welt. Da war ich immer froh, meine Maske tragen zu dürfen, da ich darunter eine Menge Angst verbergen konnte.

Emma Corrin: Mir war vor „Deadpool & Wolverine“ nicht klar, dass es bei den Marvel-Storys nicht nur um Actionsequenzen und Superhelden geht. In diesen Geschichten steckt so viel Herz. Es geht um Freundschaft und um Erlösung und darum, von Menschen gesehen zu werden, wenn man sich missverstanden fühlt. Und ich denke, das ist etwas, mit dem sich die Menschen ihr ganzes Leben lang identifizieren können.

Best Friends Forever

Hugh Jackman und Ryan Reynolds genießen deutsche Wurst

Die Best Friends Hugh Jackman und Ryan Reynolds genießen beim Fotocall am Brandenburger Tor deutsche Wurst.

Eigentlich nach seinem Lieblingssong in „Deadpool & Wolverine“ gefragt, sprudelten aus Ryan Reynolds plötzlich diese Geschichten einer langen Freundschaft:

Ryan Reynolds: Einer meiner Lieblingsmomente und einer der Gründe, warum ich Hugh so liebe, ist, als ich in meinem Apartment in New York City ankomme, die Tür öffne und höre, dass „The Greatest Showman“ läuft. Meine Kinder lieben den Film. Ich gehe also um die Ecke und sehe meine Kinder singen, tanzen und auf der Couch herumspringen. Tja, und vor dem TV steht Hugh, der seine Rolle für meine Kinder sozusagen live mitspielt und mit ihnen singt. Einer der schönsten Momente, den ich in meinem ganzen Leben erleben durfte.

Hugh Jackman: Zumindest bis die Kinder damit begannen, mich „Dad“ zu nennen. *lachen*

Ryan Reynolds: Ja, das war etwas seltsam. Auch toll: Betty, meine damals vierjährige Tochter, weckt mich auf und zeigt mir einen Schatten in der Form von drei Linien an der Decke unseres Bades. Dann meint sie so: „Dad, schau, Wolverine-Kratzer!!! Er war hier!“ Meine Kinder sind verrückt nach diesem Kerl.

Hugh Jackman: Und ich war wirklich da! *lachen*

Cassandra Nova: ein Bösewicht von Format?

Emma Corrin gibt den Bösewicht in "Deadpool & Wolverine"

Emma Corrin gibt die böse gelesene Cassandra in “Deadpool & Wolverine”.

Ein dritter wichtiger Charakter im Film ist deiner, Emma. Und es macht den Eindruck, dass Cassandra Nova kein geradliniger 0815 Bösewicht ist …

Emma Corrin: Bei einem unserer ersten Gespräche diskutierten Ryan, Shawn und ich darüber, wie wir Cassandra so unvorhersehbar wie möglich anlegen könnten. Man sollte sich nie sicher sein können, ob man sie lieben oder hassen soll. Ich wollte das Publikum damit in eine kleine Identitätskrise stürzen. Es sollte sich ständig fragen, was Cassandras Motivation ist und was als Nächstes passieren wird. Und ich hatte wirklich viel Spaß, genau das zu spielen.

Shawn Levy: Emma war immer unsere erste Wahl für diese Rolle.

Ryan Reynolds: Du hättest viel härter um deinen Lohn verhandeln sollen, Emma. *lachen*

Hugh Jackman: Ich kann es wirklich kaum erwarten, zu sehen, wie das Publikum auf das reagieren wird, was Emma da abgeliefert hat! Schon Ryan und ich hatten bei jedem Drehtag keine wirkliche Ahnung, was uns erwarten würde und welche Seite der Figur Emma hervorkehren würde. Es wechselte gefühlt von Einstellung zu Einstellung. Emma hat einen tollen Job gemacht und ihr solltet euch das nicht entgehen lassen.

Ryan Reynolds: Emma spielte Cassandra in vielen Momenten, als sei sie die Heldin. Ich liebe diese Szenen. Sie ist nicht der übliche Bösewicht, der früh aufwacht und bei sich denkt: Heute mache ich wieder auf Arschloch. Cassandra hat wirkliche Überzeugungen, nach denen sie handelt, und Gründe für ihr Tun/Verhalten.

Ist es wahr, dass du dich bei der Anlage deiner Figur an Willy Wonka orientiert hast?

Emma Corrin: Ja, vor allem an Gene Wilders Willy Wonka. Weil dieser so heimtückisch anmutet, sich aber ganz anders gibt. Genau wie Christoph Waltz als Hans Landa in „Inglourious Basterds“. Dabei vor allem die Einstiegsszene, wo er zu dem Haus kommt, sich hinsetzt und Milch trinkt. Alleine schon wegen seiner Uniform weiß man, dass er das unaussprechlich Böse ist, doch er gibt sich so nett. Das ist so enervierend und macht die Szene zehnmal spannender.

Deadpool & Wolverine Fan-Event

Die Teilnehmer der PRessekonferenz beehrten auch den Fan-Event am Uber Platz in Berlin.

Wie war es, bei der Entstehung des Filmes dabei zu sein?

Emma Corrin: Es ist definitiv etwas Besonderes, bei einem Film mitzuwirken, bei dem die drei wichtigsten Köpfe und Anführer beste Freunde sind. Natürlich ist beim Filmemachen die grundlegende Richtung immer von oben nach unten. Die Leute an der Spitze geben die Richtung vor und beeinflussen deine Erfahrung am Set. Und hier war die Erfahrung einfach besonders, denn wir haben hier ein „Bundle of Love“. Und es war großartig, jeden Tag.

Ich habe mich selten so einbezogen und umsorgt gefühlt. Es ist eine gigantische Welt, die ich da betrete, und das mit einem Charakter, der erstmals im MCU auftaucht. Ganz zu schweigen von den Ausmaßen der Sets und Dreharbeiten. Ich habe noch nie etwas derartig groß Dimensioniertes getan. Und von dem Moment an, wo ich davon Teil wurde, war es einfach unglaublich.

Wendy Jacobson: Wie Emma sagte, gehen die Befehle am Set von oben nach unten. Und diese drei Herren sind einfach wundervolle Gentlemen, die, wie Hugh bereits sagte, jeden Tag 150 Prozent geben. Das ist wirklich inspirierend und spornt alle an, ihr Bestes zu geben. Da ist soviel Respekt und Fürsorge, mit dem sie jedes Mitglied der Crew behandeln. Und für sie kann eine gute Idee aus jeder Richtung kommen. Jeder wird in den Prozess involviert und jeder spürt, das er Teil des Ganzen ist.

Der Fan-Event zum Kinoevent

Ryan Reynolds und Hugh Jackman am Brandenburger Tor

Ryan Reynolds und Hugh Jackman beim Fotocall.

Am Sonntag, den 07. Juli 2024, stand für die Stars von „Deadpool & Wolverine“ ein Foto-Call auf dem Terminkalender. Vor dem Brandenburger Tor warfen sich Hugh Jackman und Ryan Reynolds in Pose. Und sie probierten sowohl eine Berliner Currywurst als auch eine Bratwurst.

Am Abend strömten dann tausende Fans zum Berliner Uber Platz, um Ryan Reynolds, Hugh Jackman, Emma Corrin, Shawn Levy und Wendy Jacobson einen gebührenden Empfang zu bereiten. Die Männer im Team verzichteten auf die sonst üblichen Limousinen und radelten locker lässig zu dem Event. Wo sie mit tosendem Applaus begrüßt wurden. Fleißig gaben sie den wartenden Fans Autogramme oder erfüllten Selfie-Wünsche.

Hugh Jackman, Ryan Reynolds und Shawn Levy radeln zum Fan-Event von "Deadpool & Wolverine"

Hugh Jackman, Ryan Reynolds und Shawn Levy radelten entspannt zum Fan-Event.

Foto-Stationen, Gewinnspiele, Gäste in aufwändig gestalteten Kostümen sowie eine von Steven Gätjen moderierte Bühnenshow mit Cast & Crew boten den Fans darüber hinaus lustigen Zeitvertreib. Im Anschluss folgte eine actionreiche Vorschau auf den Film, die beim Publikum für ordentlich Stimmung sorgte.

Hugh Jackman schreibt fleißig Autogramme

Hugh Jackman schreibt fleißig Autogramme.

Darum geht es in „Deadpool & Wolverine“

Deadpool & Wolverine deutsches Poster

Das Filmplakat

Die Marvel Studios präsentieren ihren bisher größten Fehler. Seine Tage als Deadpool liegen hinter ihm, ein lustloser Wade Wilson schuftet im zivilen Leben. Doch als seine Heimat bedroht wird, zieht er widerwillig seinen super Anzug wieder an, um Wolverine zu überzeugen … was zur Hölle, schaut euch einfach den Film an! Selbiger entert ab Mittwoch, den 24. Juli 2024 die deutschen Kinoleinwände!

Schaut in den Film hinein

Viel Spaß im Kino!

Die Copyrights aller im Artikel verwendeten Event-Fotos liegen bei Disney / Marvel Studios und wurden von Sebastian Gabsch geschossen. Die Copyrights der Filmstills, Behind-the-Scenes-Bilder und Poster liegen bei Disney / Marvel Studios.

Tagged as: , , , , , , , , , , , , , , , ,

Wie Viele Actionnerds gibt es?

  • Keine Sorge, du bist mit deiner Vorliebe nicht allein! Uns besuchten bereits 16845142 andere Actionnerds