Wenn Scott Adkins ruft, hat der freeman zu folgen. Und so fiel die Entscheidung, eine sechsstündige Zugfahrt gen Oberhausen auf mich zu nehmen, relativ kurzfristig, aber dann doch sehr bestimmt. Ich wollte dem Martial-Arts-Star mal die Pranke schütteln und ihm ein Autogramm abluchsen. Eine Gelegenheit, die man als B-Action-Fan einfach beim Schopfe greifen muss, zumal der Brite erstaunlich selten in unseren Gefilden weilt.
Der Rahmen für das Meet and Greet war eine regelmäßig stattfindende Filmbörse in der Oberhausener Turbinenhalle. Neben Scott Adkins sollten auch Kristina Klebe (Rob Zombies „Halloween“) und Addy Miller (ein Zombie-Kind aus „The Walking Dead“) vor Ort sein. Während Addy Miller meinen Interesse-Radar vollständig unterflog, da ich im „Walking Dead“-Universum alles andere als heimisch bin, fand ich es schon ein wenig schade, dass die recht sympathisch wirkende Kristina Klebe aufgrund von kurzfristig anberaumten Dreharbeiten nicht vor Ort sein konnte.
Scott Adkins, vollkommen in Schwarz gekleidet, hatte mit der Eröffnung der Filmbörse seinen Platz an seinem Tisch eingenommen. Vor ihm lag eine ganze Armada an Fotos bereit, gegen einen Obolus von 20 Euro von ihm unterzeichnet zu werden. Wo man sonst doch eher etwas verhalten auf derartige „Angebote“ reagiert, bildete sich vor Adkins Tisch schnell eine Schlange, die niemals wirklich abriss. Er wurde beständig von Fans umlagert und machte einen ziemlich entspannten Eindruck.
Er begegnete den Fans sehr höflich und war für einen Plausch über seine Filme immer gerne zu haben. So zeigte er sich begeistert von „Universal Soldier: Day of Reckoning“. Weniger wegen der genresprengenden Kraft des Streifens, vielmehr, weil er hier seinem Idol Jean Claude Van Damme mal so richtig in den Arsch treten durfte. Immer wieder verfiel er auch in den Sprachduktus von Yuri Boyka und verkündete den begeisterten Fans, dass der Drehstart zu Teil IV in zwei Wochen sei! Adkins meinte, er sei gerade mitten im Aufbautraining für den Film. Dafür wirkte er allerdings erstaunlich „schmächtig“. Knapp zehn Kilo zu leicht.
Er selbst stellte fest, dass dieser Besuch in Oberhausen sein erster offizieller Event überhaupt in Deutschland gewesen sei. Es sei aber sicherlich nicht sein letzter gewesen, denn, so sein Fazit, in Deutschland seien die Leute wohl echte Liebhaber von Martial-Arts-Filmen. Wenn man bedenkt, dass sich manche gar ihre Kampfsporthandschuhe signieren ließen, kann man diese Aussage sicher unkommentiert so stehen lassen. Ich habe dann vor Ort beschlossen, mir ein bildhaftes Erinnerungsstück mit Scott zu gönnen. Auch dieses Fotoshooting mit den Fans lebte von seiner sehr charismatischen Art und Weise. Die meiste Zeit wirkte er eher ruhig und zurückhaltend, nur um dann im genau richtigen Moment mit den Besuchern herumzualbern. Und so warf er sich für diverse Fotos auch cool in Pose. Da ich aber zu faul für so was war, entstand das Bild nebenan.
Scott Adkins ist einfach mal eine coole Sau! So!
Die Filmbörse selber gefiel mir ziemlich gut. Sie wirkte, vermutlich eben auch wegen dem offensichtlichen Publikumsmagneten Adkins, teilweise etwas überlaufen, aber mit Geduld kam man an alle Stände ran und konnte sein Geld in die deutsche Volkswirtschaft pumpen. Neben diversen Blu-rays und DVDs dominierten die inzwischen wenig geliebten Mediabooks das Bild der meisten Stände. Doch auch Merchandising fand man in Form von Postern, Plüschtieren, Puppen, Masken und dergleichen mehr. Dabei fand ich es erstaunlich, wie stark doch die aktuellen Serienhits („Walking Dead“, „Sons of Anarchy“, „Game of Thrones“ oder „Breaking Bad“) das Angebot prägten.
Am schönsten allerdings war, dass die dem Angebot nach deutlich vom Horror dominierte Filmbörse das Gerücht widerlegte, dass es kaum noch Actionfans gäbe. Denn sowohl die konstant vorhandene Menschentraube um Adkins als auch die gefühlt aus allen Rucksäcken herausragende Special Edition von „Expendables 2“ (jene mit dem gerahmten Bild und dem Kalender für 2014) waren meiner Meinung nach ein klares Statement für den Actionfilm. Es wäre toll, wenn Events wie die Filmbörse Oberhausen den eingeschlagenen Kurs beibehalten und auch in Zukunft mit interessanten Special Guests aufwarten würden, die nicht nur, aber auch im Actiongenre zu Hause sind.
In diesem Sinne:
freeman (ihm gehört auch das Copyright aller Bilder)