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Sharknado 5: Global Swarming

Originaltitel: Sharknado 5: Global Swarming__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2017__Regie: Anthony C. Ferrante__Darsteller: Tara Reid, Dolph Lundgren, Cassandra Scerbo, Olivia Newton-John, Masiela Lusha, Dan Fogler, Ian Ziering, Jena Sims, Gilbert Gottfried u.a.
Sharknado 5 Deutsches DVD Cover

“Sharknado 5: Global Swarming” protzt mit Dolph Lundgren in einer Gastrolle.

Es ist schon interessant, mit welchem Desinteresse der deutsche Markt die Veröffentlichung des fünften Teils von „Sharknado“ bedachte. Der plumpste einfach so in die Läden und keinen schien es so wirklich zu interessieren. Die Foren blieben relativ ruhig, der Blätterwald sowieso. Das ist insofern verwunderlich, da „Sharknado 5“ das Opus Magnum der Reihe ist. Ein Film mit Handlung und so!

Dabei beginnt der Film direkt so unverfroren, wie man die Reihe kennt. Der Titelschriftzug wird im Indiana-Jones-Stil dargereicht und selbiger Film in Teilen gar 1:1 hommagiert. Es geht um die allseits bekannten ersten Minuten im ersten „Indiana Jones“-Film, wenn Harrison Ford in irgendeiner Höhle Fallen austrickst und ein Artefakt entwendet, um hernach vor einer riesigen Steinkugel wegzulaufen. Finn, gottgleicher Held der „Sharknado“-Zwischenfälle, die seit 2013 immer wieder passieren, muss aber freilich einer Riesenwelle mit Haien entkommen. Ist ja wohl klar.

Eigentlich war Finn mit Hai-Jägerin Nova auf gemeinsamer Spurensuche nach den Ursprüngen der Sharknados. Diese Suche führte sie nach Stonehenge in England, wo er und Nova nun aus Versehen einen ganz besonderen Sharknado entfesseln: Ein Teleportationstornado eingehüllt in einen Tornado mit Haien drin. Keine Sorge, ich habs auch nicht kapiert…

Schaut in den gewohnten Irrsinn rein: Der „Sharknado 5“ Trailer:

httpv://www.youtube.com/watch?v=lY3zn_-giXQ

Fakt ist zumindest, dass Finns Sohnemann Gil von diesem Tornado aufgesaugt und davongetragen wird. Überleben kann der kleine Racker in dem Tornado, weil er bei seinem Aufenthalt in London von irgendeinem Nerd mit Bond-Gadgets ausgestattet wurde. Ok, klingt nicht wirklich logisch, ist aber so. Auf jeden Fall will Finn seinen Filius freilich zurück und so stellt er sich dem Tornado entgegen. Und aufgrund dessen Teleportationseigenschaften reist man nun munter durch die Weltgeschichte. Australien wird dabei zerstört, Japan, die Schweiz, Deutschland, alles wird platt gemacht. Es gibt Saharanados, seltsame Hai-Superwesen, die aus zig Haien bestehen, und so weiter und so fort.

Dass man nichts von dem versteht, was da gerade auf dem Bildschirm abgeht, ist innerhalb der Reihe ein echtes Novum. Bei der ging es bisher darum, dass Finn immer wieder irgendwelche Leute vor Sharknados retten sollte. Fertig war das Drehbuch. Nicht so bei „Sharknado 5: Global Swarming“. Dem bekommt die Idee um die zahlreichen Ortswechsel zunächst sehr gut, doch mit zunehmender Laufzeit verzettelt sich der Film komplett.

Irgendwann rätseln die Figuren im Film genauso enerviert, was hier eigentlich abgeht, wie der Zuschauer auch. Dabei kommt vor allem der Spaß zu kurz: Es gibt keine geil überhöhten Momente, in denen Finn Haie abschlachtet. Und andersherum gibt es keinen einzigen wirklich innovativen Kill, den die Haie vollziehen. Im Mittelteil regnet es irgendwann einfach nur noch Haie, ohne dass rundherum irgendwas passieren würde.

Sharknado 5 Global Swarming Ian Ziering

Die Pose sitzt!

Stattdessen wird über Hai-Gottheiten palavert, die unfassbar schlechte Tara Reid („Sharknado 2“) wird als Cyborg immer wieder vollkommen sinnlos am Leben gehalten, Hauptfiguren verrecken und keinen juckt es,… Irgendwann wünscht man sich einfach nur den alten Modus Operandi zurück: Haie + Finn = Kettensägenmassaker.

So will „Sharknado 5: Global Swarming“ niemals richtig zünden, zieht sich irgendwann trotz derben Tempos enorm und geht einem mit seinen immer wieder scheiternden Sohnemann-Rettungsversuchen nur noch auf die Eier. Klar, es gibt Momente des Irrsinns, bei denen muss man wie gewohnt einfach abfeiern, weil sie so total bekloppt sind (Fabios Auftritt als Papst, Finn reitet auf einem Hai im Palast der Queen, Cyborg-April erzeugt mit einem Ski einen Gegentornado). Aber der Wahnsinn, der ist irgendwie raus.

So kommt auch Ian Ziering („Sharknado 4“) überhaupt nicht richtig zur Geltung, kann seinen herrlich töffeligen Humor nicht entfalten und er bekommt nicht einmal eine seiner üblen Heldenreden spendiert. Interessant ist zumindest der Starauftrieb: John Hennigan, Samantha Fox, Olivia Newton-John, Bret Michaels, Nichelle Nichols, Tony Hawk, Bai Ling und viele mehr schauen für sekundenlange Gastauftritte vorbei.

Auch die Schlefaz-Heroen Peter Rütten und Oliver Kalkofe sind, obschon sie in „Sharknado 3“ gekillt wurden, wieder dabei. Um sie herum findet man in den Credits im Übrigen auch Namen wie Olli Schulz, Jan Delay, Linda Zervakis, Sarah Knappik, Bela B., Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf, Oliver Welke oder Dieter Nuhr. Allerdings sind die nur auf einem Bildschirm im Hintergrund von Kalkofe und Rütten zu sehen.

Sharknado 5 Global Swarming Big Ben

Big Ben muss diesmal auch dran glauben.

Klingt alles gar nicht nach Opus Magnum, wie ich es im Einstieg erwähnt habe? Dann macht euch jetzt auf was gefasst: „Sharknado 5“ endet offen!!!1!Eins!!! Kündigt im „Zurück in die Zukunft“-Schreibstil eine direkte Fortsetzung an und legt mit einem Kurzauftritt des Action-Heroen Dolph Lundgren („Altitude“) dafür auch schon die Grundlage!

Und spätestens mit den Szenen rund um Dolph Lundgren geht „Sharknado 5: Global Swarming“ dann komplett steil. Hat man bis dahin schon kaum irgendwas von der Handlung auch nur annähernd begriffen, wird es direkt noch konfuser. Und das schmeißt einen schon arg unzufrieden aus dem Film raus. Im Grunde wollte man den gewohnten Schwachsinn sehen, aber irgendwer bei „The Asylum“ hatte da einen anderen Plan. Und zugegeben, nachdem schon Teil 4 enorme Abnutzungserscheinungen aufwies, ist die Idee einer anderen Herangehensweise an die Sharknados und die dabei entwickelte Mythologie gar nicht mal so dumm. Nur wie das Ganze dargereicht wird, kann einfach nur als absolute Katastrophe umschrieben werden. Der Film steht sich beständig selbst im Weg, kann seine Stärken (Irrsinn, Wahnsinn, bekloppter Humor) überhaupt nicht ausspielen und wird einfach nur immer abstruser. Final kann man den Film sicher erst bewerten, wenn man weiß, wie die ganze Chose in dem angekündigten sechsten Teil endet. Für sich betrachtet ist „Sharknado 5“ aber eine echte Enttäuschung. Zumindest sind die Effekte gewohnter „The Asylum“-Müll. Immerhin etwas…

3 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien am 6. September 2017 von White Pearl Movies / daredo (Soulfood) und ist mit einer FSK 16 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: White Pearl Movies / daredo (Soulfood)__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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Categorised in: Creature Feature, Reviews

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