In „Silent Assassins“ müssen sich als Sam Jones als tougher Cop, Linda Blair als dessen Freundin, Jun Chong als Onkel eines Entführungsopfers und Phillip Rhee als arroganter Sensei mit den titelgebenden Meuchelmördern herumschlagen. Die stehen im Auftrag eines Schurken, der eine bahnbrechende Formel aus einem Wissenschaftler herauspressen will.
Originaltitel: Silent Assassins__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1988__Regie: Lee Doo-yong, Scott Thomas__Darsteller: Sam J. Jones, Linda Blair, Jun Chong, Phillip Rhee, Mako, Bill Erwin, Gustav Vintas, Rebecca Ferratti, Peter Looney, Charles Young, David Colette, Simon Rhee, Bill Wallace u.a. |
Jun Chong und Phillip Rhee produzierten mit anderen „Silent Assassins“, spielten zwei der Hauptrollen, als werbewirksamere Namen verpflichtete man aber vor allem Sam Jones und Linda Blair.
So steht der Polizist Sam Kettle (Sam Jones) vom LAPD auch mit Mittelpunkt des Geschehens und der Plot beginnt mit einem Undercovereinsatz gegen den Gangsterboss Kendrick (Gustav Wintas). Der hat sich jedoch Verstärkung in Form professioneller Meuchelmörder besorgt, welche mehrere Cops, darunter auch Sams Partner, einfach umnieten. Was folgt, ist Klischee pur: Sam hängt mit Freundin Sara (Linda Blair) rum, trauert und will den Dienst hinschmeißen, also fehlt noch das reaktivierende Element.
Dies kommt in Form der Entführung von Dr. Terence London (Bill Erwin), einem brillanten Biochemiker, daher. Weil der gute Doc an der Entwicklung einer bahnbrechenden Formel beteiligt ist, wird er von den Killern entführt, welche seine Bodyguards sowie ein anwesendes koreanisches Paar verhackstücken und die Tochter des Paares gleich mitkidnappen. Also steht kurz darauf der Sams Chef auf der Matte, bei Erwähnung des Namens Kendrick ist der gleich Feuer und Flamme, womit schon mal Auftakttrauma und sonstige Präliminarien abgehakt wären.
Sam beginnt zu ermitteln, wobei er sich bald mit dem koreanischen Künstler Jun Kim (Jun Chong), dem Onkel des entführten Mädchens, zusammentun muss. Doch Kendrick schickt die stillen Assassinen los, um sich bei der beiden zu entledigen…
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Eine halbwegs professionelle B-Riege hat sich für „Silent Assassins“ ja zusammengefunden und so bekommt man hier gute Routine geboten. Sam Jones („Karate Tiger 8“) spielt seine übliche Rolle als megaharter Cop, Linda Blair („Savage Streets“) hingegen ist als Heldenfreundin kaum zu sehen und wohl nur wegen ihres Namens mit an Bord. In einer Nebenrolle darf mal wieder Mako („Rise: Blood Hunter“) mittun, der ebenfalls eine ordentliche Performance hinlegt. Jun Chong („Underdog Kids“) ist OK, Phillip Rhees Bruder Simon („Showdown in Little Tokyo“) ist in einer kleinen Rolle als einer der Killer zu sehen und auch Phillip Rhee selbst spielt ganz solide, aber er ist doch noch schwächer als in seiner Rolle in den „Best of the Best“-Filmen. An diese kommt „Silent Assassins“ leider auch nicht ganz heran, was an mehreren Faktoren liegt.
Die schlappe Story kann dabei noch am ehesten verzeihen, denn die ist ja im B-Bereich minder wichtig. Die Ermittlungsarbeiten der Protagonisten halten sich in Grenzen, ganz unwichtig sind sie aber nicht, wie sich gegen Ende herausstellt. Auch nett die Andeutung gegen Ende des Films, die für die Verhältnisse des Films überraschend subtil daherkommt. Die meiste Zeit über müssen sich die Helden jedoch irgendwelcher Mordanschläge erwehren, ehe dann am Ende effektiv zurückgeschlagen wird, jedoch besitzt die Chose immerhin einigen Drive
Leider ist die Action anfangs etwas dünn gesät, gerade die ersten Attentate sind verschwindend kurz und auch nicht allzu spektakulär. Erst im letzten Drittel packt „Silent Assassins“ die Actionkeule aus und lässt es mit der blutigen Erstürmung eines Anwesens sowie dem ausufernden Showdown richtig krachen. Es wird routiniert geballert, einige Explosionen lockern das Ganze auf, vor allem aber wird im Nahkampf agiert. Die Choreographien sind keine Spitzenklasse, meist aber OK. Ein paar Ninjawaffen kommen auch zum Einsatz, was den Kämpfen einen ordentlichen Härtegrad beschert, einige Aktionen (Einhacken auf eine Leiche, Handamputation) driften sogar ins Splattrige ab.
Leider ist die Regie des Ganzen etwas dürftig, was auch die Actionszenen etwas abwertet. „Silent Assassins“ hat zu jeder Zeit einen totalen Low-Budge- Look, auch die Locations sehen immer sehr karg aus und sonderliche Sorgfalt bei der Regie ist auch nicht zu merken. So fallen extreme Anschlussfehler (von einer auf die andere Szene verschwindende Statisten) auf und auch Logiklücken wie ein quasi selbst nachladender Raketenwerfer machen sich bemerkbar.
Fans von Sam Jones oder Phillip Rhee können durchaus einen Blick riskieren, denn „Silent Assassins“ ist nicht unbedingt aufregende, aber auch relativ längenfreie Genrekost. Der Look ist zwar zu Low Budget und die Story gewinnt keinen Blumentopf, doch immerhin kann dieses kleine dreckige B-Picture mit netten, relativ harten Actionszenen aufwarten.
Auf VHS war „Silent Assassins“ trotz FSK-18-Freigabe gekürzt, während es in Großbritannien schon seit längerer Zeit eine ungekürzte DVD des Films gibt, auf der dieser Text basiert. Ab 16. Oktober schafft Cargo Records/Imperial Pictures jedoch Abhilfe und veröffentlicht den Film ungekürzt in Deutschland auf DVD.
© Nils Bothmann (McClane)
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