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Slayers

Originaltitel: Slayers__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2022__Regie: K. Asher Levin__Darsteller: Abigail Breslin, Malin Akerman, Thomas Jane, Kara Hayward, Ashley Reyes, Lydia Hearst, Jack Donnelly, CG Lewis, Sawyer Sharbino, Ash Khan u.a.
"Slayers" deutsches DVD Cover

Die misslungene Horrorkomödie “Slayers” kann zumindest mit einem netten Cast punkten.

Eine Gruppe reichweitenstarker Influencer wird von der Milliardärsfamilie Rektor in deren Supervilla am Arsch der Welt eingeladen. Ihnen werden lukrative Sponsorings versprochen und das Anwesen bietet zudem viele Locations für tollen neuen Content, weshalb unsere Influencer auch ohne großes Nachdenken aufbrechen. Vor Ort unterbreitet ihnen die Familie ein besonderes Angebot. Jedem, der sich ein besonderes Serum spritzen lässt, winken 50 Millionen Dollar. Das Serum mache immun gegen jedwede Krankheit und damit irgendwie auch gegen das Sterben.

Während ihre Kollegen schnell in die lukrative Impfung einwilligen, kommen der Online-Gamerin Flynn dann doch ziemliche Zweifel. Zumal einige aus der angereisten Gruppe inzwischen spurlos verschwunden sind. Zu ihrem Glück ist Ex-Reality-Crime-Star Elliot Jones in der Gegend unterwegs. Er betätigt sich inzwischen als Slayer und macht Jagd auf… Vampire. Vampire wie die Familie Rektor. Mit der er zudem noch eine Rechnung offen hat. Gemeinsam ziehen Flynn und Elliot gegen die überraschend umfangreiche Familie Rektor und spitzzahnige Influencer zu Felde.

Schaut in den Film hinein

Horrorkomödie mit Thomas Jane

„Slayers“ macht es dem Zuschauer nicht eben leicht, ihn zu mögen. Das Hauptproblem: Die mit einer absolut unterkomplexen Story versehene Horrorkomödie kaut dem Zuschauer unentwegt ein Ohr ab. Thomas Janes Elliot erklärt aus dem Off und er erklärt Onscreen. Familie Rektor erklärt. Die Influencer erklären. Gott und die Welt erklären „Slayers“ als sei dieser der neueste Mindfuck, den man bis ins hinterste Eck offenlegen muss, weil der Zuschauer sonst nichts rafft.

Und als würde das nicht reichen, reicht Regisseur K. Asher Levin („Dig“) noch mehr Erklärungen in Form eines random in den Film geschmissenen Podcasts zweier Vollhonks nach. Durch diese ganze Erklärbärerei weicht jedwede Form von Tempo aus dem Streifen und die viel zu oft eingebauten Podcasts lassen den Film erst recht keinen Rhythmus entwickeln.

So schaut man doch erstaunlich früh auf die Uhr und wundert sich, wie lange „Slayers“ das Offensichtliche und längst Bekannte noch heraus zu zögern gedenkt: Es geht hier um Vampire. Wir haben es verstanden. Zeigt sie halt auch mal! Doch auch sonst geht hier erzählerisch nichts zusammen. Dass sich beispielsweise niemand im Film über verschwundene Reisepartner wundert, nimmt man da fast schon schulterzuckend als zum Klischee erstarrte Nachlässigkeit hin.

Thomas Jane in Slayers

Thomas Janes Spiellaune kann nicht mal dieser fiese Zauselbart bremsen.

Das ziellose Dauergelaber, die zahlosen 0815 Klischees, die nervigen Influencer-Charaktere und die Abwesenheit jedweder Spannung verursachen eine Langeweile, die der Horrorkomödie ohne großen Lachanteil nicht gut bekommt. Denn so kann man mehr auf die technische Umsetzung achten. Und auch da verliert „Slayers“ auf ganzer Linie.

Er wirkt optisch wenig ansprechend, stümperhaft im Schnitt und überladen mit Stilmitteln. Wenn hier Charaktere Impfungen gesetzt kriegen oder etwas einschmeißen, wird der Zuschauer mit verfremdeten Bildern, wechselnden Bildformaten und Kameraspielereien förmlich überflutet. Ohne dass sich je ein „Wow“-Effekt einstellen würde.

Kommt dann mal Action auf, merkt man erst recht, dass hier kein Cutter mit Gespür für Dynamik am Werk war. Alles wirkt abgehackt und stotternd. Ständig wird etwas über die Bilder gelegt. So ploppen plötzlich Fullscreen-Chats der Follower der Helden auf und es werden viel zu lange hochscrollende Counter angezeigt, die verdeutlichen, wie viele Follower der Influencer gerade zuschauen. Und ist die Action dann fast vorbei, wird das Bild pausiert, ein Killcount vergleicht, wie viele Menschen und Vampire inzwischen gemeuchelt wurden und erst dann geht es weiter. Kurzum: Selbst in der Action gibt „Slayers“ alles, um bloß keinen Rhythmus aufkommen zu lassen.

Malin Akerman in Slayers

Sexy Malin Akerman flüchtet sich in unsexy Overacting.

Und so ist der interessanteste Aspekt der Action, dass die Vampire sich nach ihrer Tötung nicht irgendwie auflösen oder ähnliches, sondern einfach nur vor sich hin blutend am Boden liegen. Wobei man „interessant“ hier vermutlich auch mit „Für mehr war kein Geld da“ umschreiben könnte. Sonderlich brutal wird „Slayers“ nie. Dass die Splatter-Karte im Holster bleibt, zeigt auch die moderate FSK 16 in Deutschland. In den USA gab es ein R-Rating, das aber weitgehend auf Thomas Janes („Vice“) Kappe geht.

Keine Ahnung, was der Mime in dem Film gesehen hat, aber er hat Spaß an seiner Rolle. Vielleicht lag es daran, dass er sich freute, auf der Hochphase der Pandemie, zu der „Slayers“ entstanden ist, Arbeit zu haben? Man weiß es nicht. Aber Jane ist der größte Pluspunkt an „Slayers“. Seine Abfuck-Attitüde funktioniert, er hat ein paar nette Schmunzelmomente und mit Flynn-Darstellerin Kara Hayward eine gute Chemie. Zudem darf er immer wieder witzig in den Film eingreifen. Etwa wenn er ironische Kommentare zum Onscreen-Geschehen macht oder irgendwann meint, dass die gerade laufende Musik gar nicht zum Geschehen passe und selbige direkt geändert wird.

Opfer der Vampire

Die Vampire begutachten einen Blutbeutel.

Auch der zweite Pluspunkt des Filmes ist eng mit Thomas Jane verbunden. Denn wenn er den Erklärbär geben darf, hat das in einigen Momenten sogar richtig Schmiss. Denn Jane darf rund um die Vampir-Mythologie ein paar freche Momente einbauen und zahlreiche historische Persönlichkeiten einfach so und widerspruchslos zu Vampiren erklären. Das sind die wenigen Momente des Filmes, wo man tatsächlich von einer Komödie sprechen würde.

In Sachen Darsteller hat der immer seltsam billig wirkende Streifen noch zwei weitere bekannte Namen im Gepäck. Zum einen Malin Akerman („Rampage – Big meets Bigger“) und zum anderen Abigail Breslin („Maggie“). Beide haben wie Jane als Produzenten sogar Geld in den Film gepumpt. Es kann nicht so viel Knete gewesen sein. Zumal von den Damen auch nur Breslin spielt, als wolle sie mit dem Ergebnis ihr Geld wieder reinholen. Leider ist ihre Screentime eher gering. Akerman hingegen flüchtet sich in ein wirklich unansehnliches Overacting.

„Slayers“ schlachtet in erster Linie Lebenszeit

„Slayers“ ist einer dieser Filme, die einem mittels musikalischer Untermalung mit breitem Pinselstrich signalisieren wollen: Achtung! Ironie Incoming! Blöderweise hatte die aber während der Dreharbeiten gerade etwas anderes vor. Die Folge ist eine unlustige Horrorkomödie ohne Horror.

Also Horror im Film. Denn am Film selbst ist vieles der blanke Horror. Die langweilige Story, das endlose Tarnen des Offensichtlichen, das Gelaber, das nicht zu Potte kommen und der gruselige, immer wieder zerstörte dramaturgische Rhythmus. Die planlose Inszenierung der selten aufkommenden Action ist dann nur die Kirsche auf der misslungenen Torte. Zumindest hatte Thomas Jane seinen Spaß am Set und dessen Fans kann man den Streifen dann doch zumindest mal zum Antesten empfehlen.

3 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray erscheint am 30. Juni 2023 von SquareOne Entertainment / LEONINE. Der Film ist uncut mit einer Freigabe ab 16. Streamen kann man ihn freilich auch.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: SquareOne/LEONINE__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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