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Space Wars: Quest for the Deepstar

Originaltitel: Space Wars: Quest for the Deepstar__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2023__Regie: Garo Setian__Darsteller: Michael Paré, Olivier Gruner, Sarah French, Tyler Gallant, Rachele Brooke Smith, Sadie Katz, Anahit Setian, Jed Rowen, Elise Muller, Hunter Setian, Wes Hubbard, Miranda Cover u.a.
Space Wars mit Michael Paré

Monster, Wummen, ferne Welten, Raumschiffe und Michael Paré: Alles drin in “Space Wars: Quest for the Deepstar”.

Kip ist ein wahrer Space-Hallodri. Berühmt-berüchtigt sind vor allem seine Langfinger. Bei einem seiner letzten Raubzüge wurde er jedoch einkassiert und direkt zum Tode verurteilt. Mitten in der Vollstreckung – Kip wird in einen aktiven Vulkan geworfen, aus dessen Lava ein Drache nach ihm schnappt – taucht Töchterlein Taylor auf und rettet unseren Helden mittels Traktorstrahls aus der Misere.

Kip killt auf der Flucht noch schnell den Kerl, der ihn verurteilte, und klaut stande pede eine wertvolle Münze von einer Space-Queen namens Elnora. Die hängt ihm freilich ab sofort an den Hacken. Zumal Kip eher zufällig auch noch deren Sohn killt. Kurzum: Wo Kip ist, ist das Chaos.

Auf der Flucht mit seiner Tochter kommt er an einer einsamen Weltraumstation vorbei. Hier sammelt er die Wissenschaftlerin Jackie ein. Die kartographiert selbst die finstersten Ecken des Universums und ist dabei über das Wrack der Deepstar gestolpert.

Dieses Raumschiff soll einen gewaltigen Schatz in seinem Bauch tragen. Kip und Taylor sind sofort angespitzt. Denn sie brauchen Kohle. Viel Kohle! Sie besitzen nämlich den Geist und die Seele der bei einem Unfall getöteten Frau von Kip. Beides soll eigentlich in einen Cyborg verpflanzt werden, doch das geht nur mit viel Geld. Blöderweise sind sie nicht die einzigen, die von der Sage um die Deepstar wissen. Mit dem fiesen Dykstra heftet sich alsbald ein gemeiner Lump an ihre Fersen.

Schaut in „Space Wars“ hinein

Science-Fiction-Abenteuer mit Michael Paré und Olivier Gruner

Ich gebe gerne zu, dass ich mir von „Space Wars“ kaum mehr als lustlos hingerotzten Schlonz der Güteklasse Z versprochen habe. Aber manchmal braucht man einfach genau so einen Film. Entsprechend drückte ich Play und wurde die ersten 30 Minuten richtig gut unterhalten. „Space Wars“ fährt nämlich ganz groß auf: Weltraumschlachten, Lavafluten, Drachen und andere gewaltige Monstrositäten, die sich direkt in einen Kaiju-Kampf werfen. Dazu gesellen sich Prügeleien, humorige Dialoge und ein richtig spielfreudiger Michael Paré („Concrete War“). Holla!

Auch die abenteuerliche Queste, die schnell angeschoben und kurzweilig vorangetrieben wird, lässt keine Langeweile aufkommen. Einzig, dass „Space Wars“ gnadenlos unterfinanziert ist, fällt schnell auf. Was manche Effekte überhaupt darstellen sollten, erschloss sich mir aufgrund der lausigen Qualität teils gar nicht. Manche Rückprojektionen kommen aus der Effekt-Vorhölle und CGI-Stadt-Panoramen reicht der Film durchgehend in unscharf.

Auch die Innenräume der Raumschiffe sind sofort als 0815-Zimmer enttarnt. In denen kleben zwar irgendwelche technischen Applikationen an den Wänden, für simple leuchtende Dioden hat es dann aber nicht mehr gereicht. Witzigerweise wird auch immer in die Räume hinein gefilmt. Blicke aus dem Raumschiff ins Weltall gibt es nie.

Und trotzdem funktioniert „Space Wars“. Auch, weil er storyseitig nicht alle Karten sofort auf den Tisch legt – was rundweg auch für die Figuren gilt, die so nicht gar so eindimensional geraten.

Leider verliert der Film in seinem Mittelteil komplett an Zug. Ab Minute 30 beginnen die Charaktere, verdammt viel zu labern. Die Schauplätze wirken immer billiger. Zumindest die Effekte halten ihre „Qualität“, es gibt allerdings auch kaum noch welche zu sehen. „Space Wars“, der zuvor eher nebenbei erzählte, fühlt sich sichtlich gemüßigt, alles bis aufs Kleinste auszuklamüsern. Nur das nach wie vor spielfreudige Ensemble rettet dem Film hier den Hals.

Darunter auch ein als Dykstra relaxt aufspielender Olivier Gruner („Savate“). Der darf leider kaum etwas von seinen Actionman-Qualitäten zeigen. Nur gegen einen potthässlichen Außerirdischen und Michael Paré darf der Martial-Arts-Experte mal hinlangen. Ansonsten ist er eher verbal böse – macht aber einen guten Job.

In den letzten zwanzig Minuten läuft der Film von Garo Setian, der eher aus dem Schnitt kommt und dies vor allem bei den teils gewitzt montierten Finalfights beweist, wieder runder. Endlich tauchen wieder Riesenmonster auf, es wird geballert, gekloppt und vor Explosionen weg gerannt. Zudem hat man mit einer Steinwüste ein extrem reizvolles Setting aufgetan, das für erstaunlich wertige Bilder sorgt. Und um einige Figuren werden sogar noch kleine Überraschungen gezündet. So wird man durchaus amüsiert aus dem Film rausgeworfen und hat am Ende mehr bekommen, als jemals erträumt.

„Space Wars: Quest for the Deepstar“ macht erstaunlich viel aus seinen wenigen Möglichkeiten

Das Science-Fiction-Abenteuer „Space Wars: Quest for the Deepstar“ läuft alleine schon aufgrund des wunderbar aufgelegten Michael Paré richtig rund durch. Der Mime gefällt sich in seinem Han-Solo-Space-Abenteurer-Duktus, hat ein paar hübsche Oneliner abbekommen und spielt – im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Streifen in seinem Oeuvre – tatsächlich die Hauptrolle mit entsprechender Screentime. Seine Schauspielkollegen lassen sich direkt mitreißen und leisten coolen (Gruner) und auch augenschmeichelnden (Rachele Brooke Smith als fiese Nina) Support.

Ja, der Mittelteil funktioniert nicht wirklich, Schmalhans war Küchenmeister bei der Produktion und die meisten Effekte sind echt für die Tonne. Auch fragte ich mich beständig, ob ein mit ganz viel Pelz und einer Wollmütze herum hüpfender Charakter den „Space Wars“-Wookie darstellen sollte. So richtig schlecht macht all das den Film aber nicht. Der ist amüsant, hat ein paar nette Ideen und will Spaß machen – und schafft das am Ende durchaus auch. Das Ergebnis ist unterhaltsamer Trash – beileibe nicht mehr, aber auch nicht weniger.

6 von 10

Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir bislang nichts bekannt. In den USA wird der Film über das Label Uncork’d vertrieben. Die haben ihn dort bei diversen VoD-Diensten eingespeist. Über den Uncork’d-eigenen Youtube-Kanal „Flix For Free“ kann man den Film auch bei uns legal bestaunen. Freilich ohne deutschen Ton.

In diesem Sinne:
freeman

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