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Tekken 2 – Kazuya’s Revenge

Originaltitel: Tekken 2 – A Man Called X__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2014__Regie: Wych Kaos__Darsteller: Kane Kosugi, Cary-Hiroyuki Tagawa, Rade Serbedzija, Gary Daniels, Kelly Wenham, Biljana Misic u.a.
Tekken 2

Kane Kosugi kickt Gary Daniels im schwachen “Tekken” Prequel.

„Tekken“ erntete 2010/11 eigentlich ganz nette Bewertungen, blieb für viele Fans der Spielvorlage aber weit hinter den Möglichkeiten zurück. „Tekken 2 – Kazuya’s Revenge“ wird dieses Problem mit Sicherheit nicht beheben, bleibt er doch sogar weit hinter dem unterhaltsamen Vorgänger zurück. Wobei Vorgänger der falsche Begriff ist, denn „Tekken 2“ geriert sich als Prequel, will also die Vorgeschichte von „Tekken“ erzählen.

Alles beginnt mit Kazuya, der in einem heruntergekommen Hotel erwacht und keinerlei Ahnung hat, wer er ist, wie er heißt, wie er in das Hotel gekommen ist und wo er sich überhaupt befindet. Lange nachdenken kann er über seine Situation allerdings nicht, denn ein paar bewaffnete Schergen stürmen sein Zimmer und Kazuya muss sich mittels Schlägen und Tritten seiner Haut erwehren. Er kann entkommen, wird vor dem Hotel allerdings von einer sexy Dame angefahren und verschleppt.

Als Kazuya wieder zu sich kommt, wird ihm erklärt, dass er ab sofort unfreiwilliges Mitglied eines Assassinen-Geheimbundes sei, der gegen die bestehende Ordnung und Ungerechtigkeit aufbegehre. Das Ziel seien dabei vor allem hochrangige, korrupte und verbrecherische Machtmenschen.

Trotz derart hehrer Ziele habe man ihm eine Sprengstoffkapsel in der Nähe seines Herzens eingesetzt, nur damit man sich seiner loyalen Dienste absolut sicher sein könne. Würde er nicht gehorchen, wolle man den Sprengstoff zünden, was man Kazuya freilich eindrücklich an einem lebenden Objekt veranschaulicht. Kazuya fügt sich in sein Schicksal und beobachtet das Training des Killerbundes, in dem wirklich nur die Besten überleben und kleinste Fehler mit dem Tod bestraft werden. Aufgrund seiner herausragenden Kampfsportfähigkeiten besteht Kazuya die Prüfungen und wird auf freien Fuß gesetzt, wo er einem Schläfer gleich auf Ziele warten soll. Die ersten erledigt er auch eiskalt, nutzt die Zeit zwischen den Anschlägen aber intensiv, um die immer wieder vor seinem inneren Auge auftauchenden Flashbacks zu ergründen und einzuordnen.

Als er eines Tages einen Typ namens Bryan Fury ermorden soll, deutet dieser an, dass der Assassinen-Geheimbund bei weitem nicht so selbstlose Ziele verfolgt, wie er vorgibt. Und auch Kazuya umgebe ein finsteres Geheimnis…

httpv://www.youtube.com/watch?v=YVgWLaSyP-M

„Tekken 2 – Kazuyas Revenge“ steigt recht flott und unvermittelt in seine Handlung ein und macht vor allem zu Beginn ordentlich Tempo. Dabei fällt das seltsame Vorgehen des Assassinen-Geheimbundes sofort ins Auge und schnell ahnt man, dass mit selbigem etwas nicht stimmen wird bzw. „Tekken 2“ auf einen Twist hinzuarbeiten versucht, den man als Kenner von „Tekken“ allerdings längst kennt. Infolgedessen stellt sich nicht nur erneut die umfassende Sinnfrage in Sachen filmischer Prequel im Allgemeinen, man muss freilich auch fragen, wieso man nicht einfach auf Figuren fokussierte, die in „Tekken“ noch keine so wesentliche Rolle gespielt haben? Stattdessen agiert man, als würde man davon ausgehen, dass der Zuschauer die erste „Tekken“-Verfilmung schon nicht kennen wird. Denn „Tekken 2“ meint seinen finalen Twist todernst und inszeniert ihn auch so.

Tekken 2

Kane Kosugi hebt ab…

Als Kenner des Dwight H. Little Hauers wird so vor allem der Mittelteil zu einer echten Geduldsprobe, denn hier stellt Regisseur Wych Kaos („Ballistic Ecks vs. Sever“) jedwedes Erzählen ein und filmt Kazuya Darsteller Kane Kosugi bevorzugt beim Herumlaufen, im Bett liegen und Flirten mit der Nachbarin. Auf einmal scheint Kazuya herzlich egal zu sein, wer er nun ist. Und Action kommt plötzlich auch keine mehr auf. Eine Schande, wenn man bedenkt, dass Wych Kaos in den ersten 30 Minuten wirklich jeden Anlass nutzte, um Kosugi richtig hinlangen zu lassen. Erst mit dem Auftauchen von Gary Daniels nach knapp 60 Minuten fängt sich „Tekken 2“ handlungs- und actiontechnisch wieder und steuert zielgerichtet auf den Showdown hin.

Der leider komplett enttäuscht. Zum einen wird mehr gelabert als gekickt und zum anderen ist das Gelaberte längst altbekannt. Die Musik deutet zwar an, dass die jetzt purzelnden Erkenntnisse sehr dramatisch und neu sind, aber wie gesagt, der Film ist ein Prequel, von daher ist hier gar nichts neu oder gar dramatisch.

Zum Glück wollen uns die Macher aber nicht vollends ohne echten Showdownkick entlassen und so wird noch einmal ohne jedwede Not ein Fight von der Stange gebrochen, in dem Kane Kosugi dann endlich richtig loslegen darf. Denn während er bis zu diesem Zeitpunkt vornehmlich Fallobst kicken durfte, von Daniels abgesehen, muss er diesmal gegen gleich zwei Könner ran und darf im Rahmen einer netten Choreographie zeigen, was in seinem drahtigen Körper steckt. Allgemein sind die Fights weitgehend sauber in Szene gesetzt. Edle Zeitlupenstudien sitzen auf dem Punkt und lassen die durchgehend ordentlichen Choreographien atmen. Hier und da erkennt man allerdings deutlich, dass Kane nur vorbei kicken darf, da hier die Kamera nicht ganz optimal steht. Von einer Wackelkamera und zu vielen Close Ups bleibt man aber durchgehend verschont. Leider auch von einer gewissen Härte. Zwar werden Essstäbchen in Köpfe gerammt und Genicke gebrochen, von derartigen Nicklichkeiten abgesehen bleibt „Tekken 2“ aber arg harmlos…

Die Martial Arts Einlagen sind denn auch die einzige Form der Action, die auf den geneigten Zuschauer herniedergeht. Die immer mal wieder präsentierten und auch schon im Trailer verpulverten Explosionen erweisen sich weitgehend als Stock-Footage-Material aus dem ersten „Tekken“, was in Hinblick auf die eigentliche Erzählzeit freilich gar keinen Sinn macht. Ansonsten wird weder geballert noch steigen Verfolgungsjagden oder ähnliche Actionstandards. Gedreht wurde in Thailand. Die Gegebenheiten des Landes nutzte man, um „Tekken 2“ ausschließlich in den Slumgebieten der postapokalyptischen Welt spielen zu lassen, die in „Tekken“ dann vollends etabliert sein wird. Das Problem: So heruntergekommen sieht Thailand dann auch wieder nicht aus. Weswegen der Slumansatz auch nicht so hundertprozentig funktioniert. Totalen der gesamten Stadt sind dann weitgehend Modellbauten bzw. Computeranimationen. Diese sind nicht schön, aber durchaus funktional. Die optische Umsetzung unterscheidet sich ansonsten doch deutlich von „Tekken“, da man auf das starke Filmkorn verzichtete und eher auf einen klareren Digitallook setzte, der glücklicherweise nicht ansatzweise mit dem diverser Billigproduktionen zu vergleichen ist.

Tekken 2

Auf den Scheiterhaufen muss “Tekken 2” nicht zwingend…

Schauspielerisch ist „Tekken 2“ echtes Ödland. Kane Kosugi („Ninja – Pfad der Rache“) ist ein toller Fighter, keine Frage, wirkliches Schauspiel sieht dann aber doch anders aus. Seine Wortkargheit mag ein Genretopoi sein, in „Tekken 2“ geht einem seine Maulfaulheit aber irgendwann echt auf den Sack. Flankiert wird Kosugi von echt heißen Bräuten, die optisch eine Wohltat fürs männliche Auge sind, aber weder spielen noch kicken können. Cary-Hiroyuki Tagawa („47 Ronin“) hat als Heihachi ebenso ein besseres Cameo wie Gary Daniels („The Expendables“) als Bryan Fury. Zumindest Daniels darf in einem kurzen Fight zeigen, was er noch immer drauf hat, ansonsten ballen sich seine zwei Auftritte um Minute 60 des Filmes. Der Rest der Darsteller rekrutiert sich aus versierten Kampfsportlern, was der Action gut tut, der Dramaturgie weniger. Rade Serbedzija („The Legend of Hercules“) leiht dem Film ein weiteres, noch halbwegs bekanntes Gesicht, ist aber als sinistrer Assassinen-Minister durchgehend ziemlich drüber.

Am Ende bleibt ein Prequel zu „Tekken“, das sowohl die Fans der Spiele als auch Actionfans nicht wirklich begeistern wird. Während die einen bereits in den Weiten des Internets monierten, dass der Film so gar keine Ahnung von seinen Figuren habe, werden die anderen vor allem den epischen Leerlauf im Mittelteil des Streifens beklagen und diverse logische Bugs in Bezug auf „Tekken“ feststellen. Dramaturgisch und im Bezug auf seine Spannungskurve hat „Tekken 2“ von Beginn an echte Schlagseite, denn leider ist alles, was hier als großes Geheimnis verkauft wird, bereits aus der 2010er Verfilmung bekannt. Technisch ist das Ganze zumindest solide, aber auch deutlich billiger als „Tekken“ umgesetzt. Was definitiv gefällt, sind die ordentlichen Choreographien der Fightszenen, Kane Kosugis unbestreitbar vorhandene Skills und die kleinen Gastrollen von Cary-Hiroyuki Tagawa und Gary Daniels. Davon abgesehen ist „Tekken 2 – Kazuya’s Revenge“ belanglose Prügelware von der Stange. Leider…

Eine deutsche DVD/Blu-ray wurde von NEW KSM für Anfang 2015 angekündigt. Diese Kritik basiert auf der in den USA erschienen DVD von dem Label SP Distribution. Dort ist er Not Rated und uncut…

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder: New KSM__Freigabe: ???__Geschnitten: ???__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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