Originaltitel: The Demented__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2013__Regie: Christopher Roosevelt__Darsteller: Kayla Ewell, Richard Kohnke, Ashlee Brian, Brittney Alger, Sarah Butler, Michael Welch, Chris Ashworth, Ashleigh Dejon, Emmanuel King, Joy Kate Lawson u.a. |
„Terror Z – Der Tag danach“ beginnt wie ein typischer Backwoodslasher. Eine Horde Collegekids fährt über Land, um irgendwo bei New Orleans die Party ihres Lebens zu feiern. Im Familien-Wochenend-Wohnsitz von einem der Kids lässt man es dann gemeinsam krachen und feiert ausgelassen. Da klingelt plötzlich das Telefon und der Vater von einem der Kids verkündet den verdutzten Zuhörern, dass ein Terroranschlag auf die USA stattfände und zwei Raketen auf das Land abgeschossen worden seien. Zunächst schenkt man dem Geplapper nicht so viel Beachtung, als in unmittelbarer Nähe auch schon eine der Raketen einschlägt und eine seltsam grün schimmernde Rauchsäule gen Himmel aufsteigt.
Die Jugendlichen beschließen, nicht in Panik zu verfallen. Die stellt sich spätestens dann ein, als ein Hund mit angeknabberten Ohr auf der Wiese des Grundstückes hockt, CGI Sabber verliert und CGI Fliegen anzieht wie der Speck die Maden. Als kurz darauf rasend schnelle, blutverschmierte Gestalten ihren Weg in das Haus suchen und die Partygemeinde ausdünnen, ahnen unsere Kids, dass mit der Rakete eine stark ansteckende Krankheit ihren Weg in diesen amerikanischen Landstrich gefunden hat. Nun gilt es, die eigene Haut zu retten…
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Und das gestaltet sich vornehmlich im zweiten Teil des Filmes durchaus action- und temporeich. Bis dahin versucht man, sich in dem Haus zu verschanzen, was zwar ganz gut funktioniert, dem Film aber gehörige Tempoprobleme verschafft, denn so wirklich spannend will die Grundsituation des Zombie-Belagerungszustandes nicht werden. Zum einen, weil die Heldenparty viel zu klein ist, um die Zombies effektiv zuschlagen lassen zu können, zum anderen, weil den Hauptfiguren in diesem Abschnitt nicht viel mehr einfällt, als zu schreien und zu keifen oder wirklich dumme Fragen zu stellen und noch dümmer zu antworten.
Dann wagt man endlich den Ausbruch und endlich stimmt das Tempo von „Terror Z – Der Tag danach“. Denn in der benachbarten Stadt schlagen die Zombies immer mal wieder unvermutet zu und sorgen für die eine oder andere Spannungsspitze. Leider beginnen sich unsere Kids nun immer dämlicher zu verhalten. Da werden unlogische Entscheidungen gefällt, die Dialoge werden teilweise richtig dumm und wirklich jeder darf MINDESTENS einmal stolpern. Überlebt er diesen Stolperer, kann man sicher sein, dass er wenige Minuten später wieder irgendwo hängen bleiben darf. Absolutes Highlight ist dabei der beinahe epische Stolperer von Hauptdarstellerin Kayla Ewell, die auf einem komplett ebenen Hochhausdach eine richtig kultige Stuntrolle hinlegt. Das Tempo des Filmes steigert sich hier also im gleichen Maße wie die latente Dummheit der Helden.
Leider beschließt das Drehbuch zum Ende hin mehrmals, den Film künstlich zu strecken. Die Folgen sind endlose Schleicheinlagen durch die Korridore und das Treppenhaus eines großen Gebäudes, was einen irgendwann tierisch zu langweilen beginnt. Dabei schleicht man zwar immer mal zwischen einigen Zombies hindurch, die nämlich erst zuschlagen, wenn sie etwas hören, was an die coolen Krankenschwesternszenen in „Silent Hill“ und freilich auch an die Zombies in „World War Z“ erinnert, doch selbst aus diesen Momenten weiß „Terror Z“ nicht wirklich etwas zu machen. Stattdessen serviert der Film dem Zuschauer einfach zwei Enden in kurzer Folge und sorgt für einen finalen Augenverdreher höchster Güte.
Hier passt nicht wirklich viel zusammen, was man auch zu den Schauspielleistungen sagen kann. Diese erschöpfen sich in Rennen, gaaaanz viel Dünnes labern und sich richtig doof verhalten. Highlight dahingehend ist definitiv „I spit on your grave“ Heldin Sarah Butler als Charlie, der man schon wenige Minuten nach Entstehen der Zombieplage den Tod wünscht. Auch der Rest der Helden wirkt wenig sympathisch, einzig Hauptdarstellerin Kayla Ewell versteht es, etwas Aufmerksamkeit auf sich zu vereinen, was aber eher daran liegt, dass sie ziemlich sexy ausschaut. Dass schafft „Terror Z“ zu keiner Sekunde, gebärdet er sich doch als schmuckloser, mit einem dauerhaften Grünstich versehener HD Bilderauflauf, der weder in der Action noch in den spannenderen Momenten irgendwelche Glanzlichter zu setzen vermag. Das gelingt eher dem Score, der vor allem im Abschnitt um das belagerte Ferienhaus durchaus einige atmosphärische Momente erzeugt.
Der größte Spannungsbringer an „Terror Z“ sind die wirklich beeindruckend schnellen, rigoros voranpreschenden Infizierten, die, wenn sie einmal losgelassen wurden, richtig Druck und Tempo machen und dem Film einige sehr actionreiche und vor allem flotte Momente bescheren. Zwischen den Attacken hängt der Film aber ziemlich in den Seilen. Weder sind einem die Figuren sympathisch, noch ist die Handlung in irgendeiner Weise spannend. Das Abklappern der üblichen Klischees und die sattsam bekannten Dummheiten der Filmfiguren (Rumgestolper; sich zu Infizierten umwandelnden Freunden Ewigkeiten zuschauen, bis diese die verbliebenen Helden attackieren; unlogisches Verhalten und die Unfähigkeit zu klarem Denken) beulen die Spannungskurve immer wieder ein. Und das niemals erklärt wird, woher die Rakete kam, was mit der zweiten Rakete passierte und wie es im Rest der USA aussieht, mag mancher vielleicht reizvoll finden, mich nerven solche Nachlässigkeiten aber nur an. Das Ergebnis ist ein leidlich spannender, in der zweiten Hälfte flotter Zombiestreifen, dem etwas mehr Feintuning in allen Kategorien sicher nicht geschadet hätte. Vielleicht wären dann wenigstens auch ein paar brutale Szenen herausgekommen, denn was die graphischen Qualitäten der gezeigten Brutalitäten angeht, erweist sich „Terror Z“ als erstaunlich brav.
Die deutsche DVD/Blu-ray erschien am 5. Dezember 2013 von Sunfilm und ist mit einer FSK 18 Freigabe uncut.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
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