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The Entitled – Ein „fast“ perfektes Opfer

Originaltitel: The Entitled__Herstellungsland: Kanada__Erscheinungsjahr: 2010__Regie: Aaron Woodley__Darsteller: Laura Vandervoort, Ray Liotta, Devon Bostick, Kevin Zegers, Victor Garber, Stephen McHattie, Dustin Milligan, Tatiana Maslany, John Bregar u.a.
The Entitled

In dem wendungsreichen Thriller “The Entitled” ist nicht viel so, wie es scheint.

Aus! Schluss!! Vorbei!!! Paul Dynan hat die Schnauze gestrichen voll! Von seinem Job als Fahrradkurier. Von der Tatsache, dass ihm niemand einen fordernden Job zutraut. Von den ständigen Geldproblemen und vor allem davon, dass die Bank seiner schwerkranken Mutter das Haus unter dem Hintern weg pfänden will. Darum fasst er einen kühnen Entschluss: Er will die Sprösslinge gut betuchter Börsenmakler entführen und eine erkleckliche Summe Lösegeld einfordern.

Er sichert sich die Hilfe von zwei Außenseitern des Colleges zu, an dem auch seine Entführungsopfer unterrichtet werden, und macht eines Tages Nägel mit Köpfen. Die Entführung funktioniert hervorragend. Das Lösegeld ist schnell eingefordert… Doch nun beginnen die Schwierigkeiten: Seine Helfershelfer entpuppen sich als psychopathische Foltergesellen, die sich für Jahre der Geringschätzung durch die Upperclass rächen wollen. Zudem machte die Finanzkrise auch vor den Eltern der Entführten keinen Halt und längst nicht alle können die aufgerufene Summe zusammenkratzen…

httpv://www.youtube.com/watch?v=kgX1pDIonac

„The Entitled“ ist ein straff durchgezogener Thriller, der immer wieder gekonnt falsche Fährten auslegt und dem Zuschauer einige unvermutete Wendungen präsentiert. Die Ausgangssituation seiner Hauptfigur Paul verortet er kurzweilig und effektiv. Das Entführungsszenario ist schnell etabliert und es wird neben dem Haus, in dem die Entführten festgehalten werden, ein weiterer Schauplatz installiert. Hier kommen die Väter der Entführten zusammen. Eigentlich hatten sie das Wochenende als eine Art Männerabend unter Freunden geplant, doch damit ist es freilich schnell Essig. Auch in dieser Runde sät Regisseur Aaron Woodley schnell Zwietracht und lässt im Zuschauer den Verdacht aufkeimen, dass hier Vieles nicht so ist, wie es scheint.

The Entitled

Laura Vandervoort ist eines der Entführungsopfer.

An diesem Schauplatz versammelt „The Entitled“ die schauspielerischen Schwergewichte: Stephen McHattie („Wolves“), Victor Garber („Alias“) und Ray Liotta („Revenge of the Green Dragons“) spielen sich hier gekonnt gegenseitig die Bälle zu und sorgen für hohes Involvement auf Seiten des Zuschauers, der munter mit rät, wer und ob hier jemand Dreck am Stecken hat. Während an diesem Schauplatz die zugespitzten Dialoge dominieren, geht es bei den Kidnappern hoch her. Paul (ein sehr souveräner Kevin Zegers („Frozen“)) bekommt seine Mitstreiter Jenny und Dean überhaupt nicht unter Kontrolle, weswegen die Ereignisse schnell Amok laufen. Das kann Regisseur Woodley für immer neue Spannungsspitzen nutzen, während denen er das Geschehen auch immer wieder aus dem beengten Schauplatz in die Weite der kanadischen Natur verlegen kann. Auffallend sind vor allem die starken darstellerischen Leistungen von Tatiana Maslany, aktuell für „Orphan Black“ gefeiert, und Devon Bostick („Gregs Tagebuch“), die ihre Charaktere Jenny und Dean als unberechenbare menschliche Zeitbomben anlegen. Dagegen agieren Laura Vandervoort („Ted“), John Bregar („Kick-Ass 2“) und Dustin Milligan („Shark Night“) etwas farbloser, bekommen vom Drehbuch als die Entführungsopfer aber auch nicht mehr Raum zum Atmen eingeräumt. Zumindest sind einem ihre Figuren aber nicht gänzlich egal…

The Entitled

Die teilweise nicht ganz so reichen Daddys der Entführten…

All das kleidet Woodley in souveräne Bilder und eine spannungsfördernde Soundkulisse. Auch wenn die FSK 18 Freigabe (eigentlich ist der Film ab 16 freigegeben) etwas anderes vermuten lässt, kommt „The Entitled“ ohne große Gewalteskalationen aus, zieht er seine eigentliche Spannung doch einzig und allein aus der Verdichtung der Ereignisse und seiner mit diversen Twists aufwartenden Story. In der Folge ist „The Entitled“ immer in Bewegung und verfügt über eine wirklich hervorragend funktionierende Spannungskurve, ohne jemals unglaubwürdig zu werden. Einzig gegen Ende lanciert er ausgerechnet um Paul einen unglaubwürdigen Moment, den „The Entitled“ nur braucht, um dem Zuschauer noch einmal eine lange Nase drehen zu können. Dies hätte jedoch deutlich eleganter gelöst werden können und auch müssen. Trotzdem mündet der von tollen und vor allem charismatischen Schauspielern getragene „The Entitled“ in ein angenehm unmoralisches Ende, das dem starken Thriller seine Krone aufsetzt.

The Entitled“ erscheint am 19. Mai 2015 auf DVD und Blu-ray von Maritim Pictures und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Maritim Pictures__Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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