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The Roundup: No Way Out

Prügelbulle Ma Dong-seok ist zurück. In „The Roundup: No Way Out“, dem dritten Teil der Reihe nach „The Outlaws“ und „The Roundup“ kriegt der Schellenverteiler es mit einheimischen Drogenhändlern, der Yakuza und korrupten Cops zu tun, die eine Modedroge nach Südkorea schmuggeln und keinerlei Skrupel kennen.

Originaltitel: Beomjoidosi 3__Herstellungsland: Südkorea__Erscheinungsjahr: 2023__Regie: Lee Sang-yong__Darsteller: Ma Dong-seok, Lee Jun-hyuk, Munetaka Aoki, Ahn Se-ho, Lee Beom-soo, Kim Min-jae, Go Gyu-pil, Jun Suk-ho, Jun Kunimura u.a.
The Roundup: No Way Out

In “The Roundup: No Way Out” legt sich Ma Dong-seok mit der Yakuza, Drogenhändlern und korrupten Bullen an

„The Outlaws“ war 2017 ein Erfolg, die Fortsetzung „The Roundup“ von 2022 ein Kassenschlager. Kein Wunder, dass es bis zum dritten Teil dann nur ein Jahr brauchte, den man in westlichen Gefilden mit dem Titel „The Roundup: No Way Out“ klar in die Nähe des zweiten Teils rückte.

Prügelbulle Ma Suk Do (Ma Dong-seok) tritt wieder an der Seite seines gewohnten Teams an, ist aber unumstrittene Star der Show. Verhinderte Kollege und Vorbild Dirty Harry auf der Fahrt zur Arbeit Banküberfälle, so kommt Ma auf dem Weg zum Dienst an einem Unfallort vorbei, wo eine Jugendgang den Unfallgegner und Zeugen mit Gewalt einschüchtert. Er mischt sich ein und ein paar Schellen später liegen die Halbstarken zusammengeklappt auf dem Asphalt, wo herbeieilende Polizei-Kollegen Ma sie aufkratzen dürfen. Auf der Wache sagen die Kollegen nur, dass Ma doch sanfter mit den Verdächtigen umgehen soll, woraufhin der entgegnet, dass dies noch die sanfte Tour war. Mit gewohntem Augenzwinkern präsentiert auch „The Roundup: No Way Out“ das Bahn-frei-oder-es-gibt-eins-in-die-Fresse-Verhalten seines Protagonisten.

Kam das Böse im direkten Vorgänger aus Vietnam, so sind es hier Drogenhändler aus den Reihen der Yakuza, die mit einheimischen Kriminellen zusammenarbeiten, um eine neue Modedroge namens Hiper in Südkorea zu verscherbeln. Dass die Gangster eiskalt sind, macht „The Roundup: No Way Out“ schon in der Eingangsszene klar, in der ein Undercoverermittler der Polizei abgestochen und zur Entsorgung abtransportiert wird. Um das Gewirr an Feinden komplett zu machen, haben einige der Drogenverchecker jedoch noch eine windige Nebentour laufen: Sie zweigen Pillen ab und wollen diese an die Triaden weiterverkaufen.

Ma und seine Kollegen kommen auf die Spur der neuen Modedroge, als eine Konsumentin aus dem oberen Stockwerk eines Nachtclubs segelt und durch den Sturz verstirbt, den Körper voller Hiper. Also nehmen sie die Dealer und Clubbesitzer in die Mangel, wobei sie bald auf die Hintermänner stoßen…

Schaut euch den Trailer zu „The Roundup: No Way Out“ an

The Roundup: No Way Out

Detective Ma Suk Do (Ma Dong-seok) überzeugt mal wieder einen Gegner mit schlagenden Argumenten

Zumindest anfänglich scheint sich „The Roundup: No Way Out“ auf etwas komplexere Storypfade zu begeben, wenn koreanische Drogenschmuggler, Yakuza, Triaden und korrupte Bullen in die Geschichte verwickelt sind und gegeneinander intrigieren. Denn die Yakuzabosse kriegen spitz, dass sie betuppt werden, womit sie einen Vollstrecker zum Aufräumen nach Seoul schicken. Doch schon bald löst sich das alles in Wohlgefallen auf: Die tote Partygängerin und die Umstände des Todes sind nur Mittel zum Zweck, um die Handlung ans Laufen zu bringen, weshalb das Opfer später nie wieder mit einem Wort erwähnt wird, die Triaden werden kaum involviert. Und all die Intrigen sind nur dazu da, damit irgendwelche Verdächtige ins Visier anderer Schurken geraten, um gejagt und/oder kaltgemacht zu werden. Ma und seine Crew, die selbst als Sidekicks blass bleiben, ermitteln minimal und geraten vor allem selbst ins Schussfeld, wenn sie gerade mal einer wichtigen Person habhaft geworden sind.

Die Ermittlungsarbeit besteht vor allem darin, dass man den Verdächtigen eins in die Fresse haut, bis sie anfangen zu reden, so als wäre noch Schnauzenpolierer Jean-Paul Belmondo im Seventies-Modus unterwegs oder als seien die US-Actionhelden der 1980er mit noch weniger Aufsicht entfesselt worden. Dass Ma dabei nicht so unsympathisch wirkt wie ein Wings Hauser in „Todesschwadron“, liegt an der ironisch-komödiantischen Brechung des Ganzen. Da die Vorgesetzten Mas Verhörmethoden nicht dulden und es bemerken, wenn er die Überwachungskamera im Büro ausschaltet, fangen er und seine Kollegen an zu putzen, als ein unwilliger Nachtclubbesitzer in ihrem Büro ist. Als der Staubwedel eines Ermittlers über die Kamera fährt, hört man nur den Sound einer Schelle, anschließend liegt der Knilch ausgestreckt auf dem Tisch und ist kooperationsbereit. Seltsamerweise beißt sich dieser komödiantische Touch nicht zu sehr mit den Härten des Restfilms, da Grausamkeit und Mordlust allein auf Gangsterseite verortet sind. Ganz so rund wie in „Lethal Weapon“, „Bad Boys“ oder „Last Boy Scout“, die ebenfalls Härte und Humor in ähnlich gelagerten Storys verquickten, ist „The Roundup: No Way Out“ in seinem Ton zwar nicht geraten, vermeidet aber auch Misstöne bei der Kombo.

The Roundup: No Way Out

Yakuza-Vollstrecker Ricky (Munetaka Aoki) ist ein harter Knochen und eiskalter Killer

Es ist sowieso einer, der den Laden hier zusammenhält: Ma Dong-seok („The Gangster, the Cop, the Devil“), in US-Produktionen wie „Eternals“ auch als Don Lee geführt. Wie eine Mischung aus Sammo Hung und Bud Spencer pflügt er sich durch die Reihen der Gegner und kann Sympathien für den unkomplizierten Prügelcop erwecken, obwohl das Script ihn eindimensional bleiben lässt. Die Nebendarsteller auf Polizeiseite bleiben dieses Mal bessere Statisten, weshalb es das Publikum völlig kalt lässt, wenn ein paar davon beinahe bei einem Einsatz drauf gehen. Akzente setzen wenigstens die Schurken, was „The Roundup: No Way Out“ wieder etwas aufwertet: Lee Jun-hyuk („I Saw the Devil“) als intriganter Schönling, Munetaka Aoki („Godzilla Minus One“) als eiskalte Yakuza-Kampfmaschine und Ahn Se-ho („Escape from Mogadishu“) als Doppelspieler mit Muffensausen.

Mit besagten Schurken duelliert sich der Held dann auch in diversen, gut über den Film verteilten Set-Pieces. Die Choreographien der Fights sind nicht überragend, aber gelungen, auch wenn sich manche Techniken etwas häufig wiederholen (z.B. Uppercuts in die Magengegend). Dass Detective Ma inzwischen einen charakteristischen Finishing Move hat, passt hingegen zur Figur: Nach einem besonders harten Punch segeln Spezialgegner meterweit durch die Luft, um zu zeigen, dass die harte Faust des Gesetzes mal wieder die Oberhand behalten hat. Dieses Mal muss der unkaputtbare Schellenverteiler zwischendurch auch mal ordentlich einstecken, doch dafür kann er umso härter austeilen, gerade wenn er in bester Boxermanier die Deckung seiner Gegner testet und die wahrhaft schmerzhaften Schläge dann in die Lücken prasseln lässt. Dadurch dass die Gegner auch mal Baseballschläger, Messer oder Samuraischwerter einsetzen, kommt Abwechslung ins Handgemenge, auch wenn die Wahl des Finalgegners etwas seltsam erscheint: Mit dem Yakuza-Vollstrecker Ricky (Munetaka Aoki) wird Ma ein wenig zu einfach fertig, während der eher auf Intrigen und Betrug bedachte Joo Sung-cheol (Lee Jun-hyuk) sich dann als überraschend harter Knochen erweist. Andersherum wäre das Ganze dramaturgisch sinniger und aufregender gewesen.

Auch der dritte Teil der Cop-Action-Reihe um Detective Ma überzeugt vor allem durch regelmäßiges Fratzengeballer, während der anfangs noch interessante Plot bald rein funktional wird, um die Kloppereien miteinander zu verbinden. Die Nebenfiguren als Heldenseite sind blass, die Schurken dafür charismatisch und das Tempo stimmt. Kein Highlight des südkoreanischen Genrekinos, aber gelungene Ware für alle, die gern mal wieder einen Film sehen wollen, in dem es ebenso ungeniert wie unkompliziert auf die Fresse gibt.

Capelight/AL!VE hat „The Roundup: No Way Out“ auf Blu-Ray und DVD veröffentlicht, ungekürzt ab 16 Jahren freigegeben. Als Bonus gibt es Trailer.

© Nils Bothmann (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: Capelight/AL!VE__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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