Originaltitel: Scorpion King__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2002__Regie: Chuck Russell__Darsteller: Dwayne Johnson, Steven Brand, Michael Clarke Duncan, Kelly Hu, Bernard Hill, Grant Heslov, Ralf Moeller u.a. |
Der Akkadier Mathayus (Dwayne “The Rock” Johnson) ist einer der letzen Söldner seines Volkes und kämpft zusammen mit der Zauberin Cassandra (Kelly Hu) und dem Pferdedieb Arpid (Grant Heslov) gegen den brutalen Herrscher Memnon (Steven Brand), denn er möchte den Tod seines Bruders rächen.
“The Scorpion King” erzählt eine Vorgeschichte zu dem in “Die Mumie 2” eingeführten Charakter Mathayus. Grundsätzlich ist die Kenntnis der Mumien-Fortsetzung nicht zwingend, denn inhaltlich sind kaum Gemeinsamkeiten auszumachen und eine Verbindung zu den Ereignissen in den “Mumien”-Filmen fehlt. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn so kann sich der Film durchaus als eigenständiges Werk behaupten und die Fans der “Mumien” -Filme kommen dennoch auf ihre Kosten, denn der Spaß und der Witz, welchen insbesondere der erste “Die Mumie”-Film versprüht hat, kommt auch hier voll zur Geltung.
Dwayne “The Rock” Johnson, aktuell einer der populärsten Actionstars dank Filmen wie “Fast & Furious 6” , hat mit diesem Film sicher eine gute Wahl getroffen, um seine Karriere als Hauptdarsteller zu starten. Denn während seine Rolle in “Die Mumie kehrt zurück” meiner Ansicht nach noch ziemlich schwach präsentiert wird (insbesondere im Finale wird er mit mäßigen CGIs gnadenlos verheizt), kann er in diesem Streifen nun erstmals zeigen, dass er nicht nur ein guter Kämpfer ist, sondern auch darstellerisch überzeugt und die Rolle mit Leben füllt. Sowohl die ernsten Situationen als auch die zahlreichen humorvollen Einlagen meistert er sehr gut. Natürlich meistert er auch die Action sehr souverän, gerade im abwechslungsreichen Kampf gegen Michael Clarke Duncan in der Mitte des Films und auch im toll inszenierten Showdown. Ebenfalls sehr schön ist eine Sequenz in einer Höhle, die eine Hommage an den zweiten “Rambo”-Film darstellt.
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Unterstützung erhält “The Rock” von Kelly Hu (“Born 2 Die“), die die Hellseherin Cassandra überzeugend spielt und gut mit “The Rock” interagiert. Mit Grant Heslov als “Arpid” gibt es natürlich noch einen fast schon obligatorischen lustigen Sidekick. Gut, dass dieser eigentlich nur selten nervt und ein paar durchaus witzige Momente abbekommen hat. Steven Brand spielt einen soliden Bösewicht, der wohl nicht in den “Olymp” der Bösewichter gewählt werden dürfte, doch er spielt seinen Part glaubwürdig und gerade in den Actionszenen kann er überzeugen.
Um auf die Action zu sprechen zu kommen: Diese ist etwas blutleer inszeniert, macht aber Spaß und ist sehr abwechslungsreich. Gerade die Kämpfe sind klasse inszeniert und im Showdown geht es auch noch recht feurig zu und her. Dass die Action mit einigen lustigen Einlagen geschmückt wird, stört überhaupt nicht, im Gegenteil, der Unterhaltungswert wird dadurch deutlich gesteigert und man merkt einfach, dass es Cast und Crew Spaß gemacht hat, diesen Film zu drehen.
Generell ist der Humor in diesem Film gelungen, ohne dass er übertrieben ist, und man fühlt sich dadurch an die “Mumien”-Filme erinnert. Dazu gibt es noch einen Schuss Fantasy. In diesem Zusammenhang darf man auch ruhig lobend erwähnen, dass man sich mit übertriebenen CGI-Einlagen erfreulicherweise zurückgehalten hat, sodass der Film nicht zum seelenlosen Computer-Spektatel verkommt, wie es die beiden “Mumien”-Fortsetzungen leider über weite Strecken geworden sind. Einige Schlangen während des Kampfes im Showdown sind zwar leider leicht als Animation auszumachen, stören aber zum Glück nicht allzu sehr. Außerdem sind die Schlangen, wie auch andere Tiere an anderen Stellen, durchaus ansehbar animiert. Dass Stephen Sommers bei diesem Film nur produziert und am Drehbuch mitgeschrieben hat, die Regie aber Chuck Russell (“Eraser”) überlassen hat, empfinde ich gerade im Hinblick auf die zurückhaltenden Effekte als Vorteil.
Das Produktionsdesign ist stimmungsvoll und der Soundtrack ist solide, auch wenn sich darüber streiten lässt, ob die Beigabe von einigen Rock-Songs nötig war. Außerdem ist der Film natürlich mit allerlei Klischees und Klischeefiguren ausgestattet, die aber dank dem spielfreudigen Ensemble kaum stören. Wer über die Klischees und einige Plotholes hinwegsehen kann und sich einfach nur kurzweilig unterhalten möchte (der Film ist mit 87 Minuten auch recht kurz gehalten), der kommt hier sicher auf seine Kosten.
Fazit: Mit “The Scorpion King” liefert Chuck Russell einen unterhaltsamen und kurzweiligen Action-Spaß ab, welcher im Gegensatz zu den “Mumien”-Fortsetzungen die richtige Balance aus Action, Comedy und Fantasy findet. Da stören auch einige Klischees kaum, denn die spielfreudigen Darsteller, der relativ zurückhaltende Einsatz von CGI-Effekten, der gute Humor und die gut choreographierte Action lassen dies schnell vergessen.
Die Blu-ray bietet eine gute Bildqualität, guten Ton und einige interessante Extras. Darunter einige Deleted Scenes, die andeuten, dass der Film ursprünglich deutlich epischer in seiner Geschichte angelegt war.
© John Woo
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