Originaltitel: The Sea Wolf__Herstellungsland: Italien, USA__Erscheinungsjahr: 2001__Regie: Mark Roper__Darsteller: Thomas Ian Griffith, Gerit Kling, Barry Flatman, Stefano Santospago, Gilberto Ruiz, M.A. Hernandez, Demetri Alexander, Sofía Mazagatos u.a. |
Eigentlich reicht ein Blick auf den Regisseur von „The Sea Wolf – Der letzte Pirat“ und man könnte sich alle weiteren Worte über die Qualitäten des Filmes ersparen: Mark Roper. Selbst wenn man ein Actionfan mit extrem niedrigen Ansprüchen ans Genre wäre, müsste man schon lange überlegen, um einen guten Vertreter von Mark Roper benennen zu können (Ich werfe mal „Warhead“ in die Runde). Und der Mann hat einige Filme auf dem Kerbholz!
Bei „The Sea Wolf – Der letzte Pirat“ begeht er direkt einen der Kardinalsfehler im Actionfilmbereich: Er setzt auf einen ausgewiesenen Martial Artist als Hauptdarsteller und lässt den nichts von seinem Können zeigen. Allgemein wird Thomas Ian Griffith in diesem insgesamt misslungenen Abenteuerfilm kaum in Action verwickelt. Vielmehr läuft er meist davor weg!
Captain Jeffery Thorpe bezeichnet sich selbst gerne als letzten Pirat. Solange die Kohle stimmt, sind sich Thorpe und die zweiköpfige Mannschaft seiner Seawolf für keinen noch so zwielichtigen Job zu schade. Eines Tages steht sexy Helena vor ihnen. Sie bittet Thorpe, einen alten Mann für 100.000 Dollar nach Grenada zu transportieren. Bei dieser Summe sagt Thorpe natürlich nicht nein.
Der alte Mann erweist sich auf der gemeinsamen Reise als wenig mitteilungsfreudig, hat aber eine eigentümliche Vorliebe für das Buch „Die Schatzinsel“. Thorpe kann den alten Mann wohlbehalten bei Helena abliefern, allerdings verhält diese sich eigenartig. Thorpe schiebt es auf seinen unwiderstehlichen Charme und denkt sich nichts dabei.
Als Helena plötzlich wieder vor ihm steht, sich so widerborstig verhält, wie er es von ihr gewohnt ist, und wieder nach dem alten Mann fragt, dämmert Thorpe, dass er sich mitten in einem großen Abenteuer befindet. Ein Abenteuer, bei dem eine fiese Zwillingsschwester von Helena eine ebenso große Rolle spielt wie ein gewaltiger Schatz, hinter dem bald alle her sind.
Schaut in den Abenteuerfilm mit Thomas Ian Griffith hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=X-sL80DVygU
Leider ist dieses billige Anhängsel an den Superhit „Fluch der Karibik“ nicht halb so unterhaltsam, wie es sein könnte. Dazu erzählt Roper einfach zu phlegmatisch und ohne Sinn für Höhepunkte. Warum Thorpe so lange braucht, um zu merken, dass er an einer Schatzsuche beteiligt ist, man weiß es nicht. Läuft diese endlich, wird es richtig uninspiriert. „The Sea Wolf – Der letzte Pirat“ vermag niemals Spaß zu machen und sieht zudem wirklich verdammt billig aus. Dafür, dass er in der Karibik steigen soll, kommt niemals Urlaubsstimmung auf. Gedoubelt wird die Karibik im Übrigen von Italien. Schöne Schauplätze konnte man sich sogar hier nicht leisten.
Actiontechnisch braucht man sich von dem Film ebenfalls nichts zu erwarten. Wie bereits erwähnt, werden Thomas Ian Griffiths Actionman-Qualitäten einfach zum Fenster rausgeworfen. Er darf mal rennen, mal Burgen hochklettern und auch mal ballern, das war es auch schon. Auch sonst ist die Action durchweg minimalst skaliert. Der aufwändigste Moment ist ein von einem Parkhaus kippender VW-Käfer.
Obschon Thomas Ian Griffith („Behind Enemy Lines“) keine Action machen darf, ist er mit seiner lockeren Art die Idealbesetzung für seinen Captain Thorpe. Beständig latscht er mit einem Augenzwinkern durch den Film, gibt den Loser und Tagedieb mit Wonne und wirkt in jeder Szene richtig sympathisch. Er rettet dem Film mit seinem relaxten Spiel im Alleingang ein wenig den Kragen. An seiner Seite agiert Gerit Kling in einer Doppelrolle, leider stimmt die Chemie zwischen Griffith und der Deutschen überhaupt nicht. Die Nebenrollen sind so unauffällig wie egal.
„The Sea Wolf – Der letzte Pirat“ ist kein Filmschatz
Was bleibt, ist ein Abenteuerfilm, der ohne seinen spielfreudigen Star komplett aufgeschmissen wäre. Thomas Ian Griffith ist der einzige Grund, sich „The Sea Wolf – Der letzte Pirat“ anzugucken. Seine Interpretation des schluffigen, leicht unnütz wirkenden Piraten macht Laune und der Mime ist auch von der geschwätzigen Art seines Helden nicht überfordert – man stelle sich einen Frank Zagarino in der Rolle vor. Leider scheißt Mark Roper auf das, was Thomas Ian Griffith eigentlich am besten kann: Action.
Infolgedessen darf der Mime nicht um sich schlagen und treten und auch sonst findet in dem Streifen keine irgendwie spektakuläre Action statt. So kann man gar nicht umhin, sich mehr mit der langweilig runtergespulten, billig in Szene gesetzten Story zu beschäftigen, die weder als Abenteuerfilm noch als Schatzsuche irgendwie zu überzeugen vermag.
Die deutsche DVD zum Film erschien von Starmovie und ist mit einer FSK 12 ungeschnitten.
In diesem Sinne:
freeman
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