Originaltitel: Top Gun__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1986__Regie: Tony Scott__Darsteller: Tom Cruise, Kelly McGillis, Val Kilmer, Anthony Edwards, Tom Skerritt, Michael Ironside u.a. |
Der mittlerweile über 60jährige Filmproduzent Jerry Bruckheimer gründete mit seinem Freund Don Simpson Anfang der 80er die „Bruckheimer-Simpson-Productions“, die nach ersten Hits wie „Flashdance“ und „Beverly Hills Cop“, mit „Top Gun“ einen der Actionblockbuster der 80er mit einem jungen aufstrebenden Schauspieler namens Tom Cruise an den Start schickten.
Die Story ist schnell erzählt. Pete „Maverick“ Mitchell (Tom Cruise) hält sich für den besten Piloten der Navy. Zusammen mit seinem Kumpel und Co-Piloten „Goose“ (Anthony Edwards) erhält er die Chance zur Ausbildung beim härtesten Ausbildungs- programm für Elite-Piloten der US-Navy (Top Gun). Gerade dort angekommen verliebt er sich natürlich direkt in eine der Ausbilderinnen (Kelly McGillis). Sein härtester Konkurrent bei „Top Gun“ ist das coole Flieger-As „Iceman“, mit dem er ständig aneinandergerät.
Als “Maverick” bei einem Flugeinsatz zu viel riskiert, kommt sein Kumpel „Goose“ ums Leben. Von Schuldgefühlen zerfressen gibt „Maverick“ auf. Da dies ein für einen Bruckheimer-Streifen untypisches Ende wäre, bleibt es natürlich nicht bei seiner Aufgabe.
Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, die paar Zeilen Inhaltsangabe würden die Story nicht vollständig wiedergeben. Inhaltstechnisch gibt „Top Gun“ einfach nicht mehr her. Warum funktioniert der Film dennoch? Das hat wohl mehrere Gründe. Zum einen hat man aus heutiger Sicht einen Traumcast zusammengebastelt, den heutzutage wohl nur Steven Soderbergh für seine Ocean Reihe vereinen könnte. Eben dieser Cast war Mitte der 80er erfrischend jung und unverbraucht, was der Dynamik des Films zugute kommt. Außerdem hat man das Erfolgsrezept eines Blockbusters bis ins kleinste Detail beachtet, indem man Tom Cruise („Jack Reacher“) mit Anthony Edwards („Delta Heat“) einen sympatischen Buddy zur Seite gestellt, mit Val Kilmer („Kiss Kiss Bang Bang“) einen ebenbürtigen Konkurrenten etabliert und die Story durch eine Liebesgeschichte abgerundet hat. Somit fühlten sich sowohl weibliche als auch männliche Zielgruppen durch den Stoff angesprochen.
httpv://www.youtube.com/watch?v=kSef_Xcp-Oc
Ein weiterer Grund für den Erfolg des Streifens dürfte die Hilfe des Militärs gewesen sein, die sich aus der klaren Trennung zwischen Gut (Amis) und Böse (Russen) ergeben haben dürfte. Die dadurch erst möglichen spektakulären Luftaufnahmen bildeten damals eine Referenz und können sich heute kombiniert mit dem fetzigen Soundtrack noch immer sehr gut sehen lassen.
Der von dem Münchener Komponisten Harold Faltermeyer, der für „Axel F“ als erster deutscher Popkünstler einen Grammy erhielt, komponierte und produzierte Soundtrack kombiniert fetzige und rasante Klänge während der Flugaction mit passenden, mittlerweile weltbekannten Songs.
Die Kritikpunkte des Films liegen auf der Hand. Man könnte den Film durchaus auch als Werbeclip der Navy bezeichnen, da sowohl die Navy selbst als auch der Charakter und die Einstellung der Piloten glorifiziert werden. Außerdem ist die Story wie oben beschrieben so dünn, dass den Machern wohl nichts anderes übrig blieb, als den inhaltsleeren Streifen um etliche oben ohne Szenen mit Tom Cruise und Co. zu erweitern. Somit können sich besonders die weiblichen Fans des öfteren an den nackten Oberkörpern der Darsteller in der Umkleidekabine oder auch am Strand erfreuen, wo diese mit Babyöl eingeschmiert Beachvolleyball spielen. Schauspielerisch bleibt dem frischen und jugendlichen Ensemble nichts anderes übrig, als sich auf Dauergrinsen zu beschränken und beinahe komplett als Werbeträger für Motorräder, Lederjacken, Unterwäsche und Sonnenbrillen zu verkommen. Auf Charakterzeichnung wird kein Wert gelegt und auf die sowjetischen Gegner erst gar nicht eingegangen, was aber auch nicht weiter stört.
Der Film dürfte Michael Bay öfter als Inspiration gedient haben, da die Werbeclip-Optik und die selbstverliebten Kamerafahrten von Regisseur Tony Scott (“Unstoppable“) stark an seinen Stil der 90er erinnern. Zusammengefasst bleibt zu konstatieren, dass man mit der Fliegeraction durchaus seinen Spaß haben kann, wenn man über die leicht dümmliche Story, die den erfrischenden Schauspielern kaum Möglichkeiten zur Entfaltung bietet, hinwegsehen kann. Für Fans von anspruchsvollem Independent-Kino ist der Film allerdings eher schwer verdauliche Kost. Macht knappe:
© kaiserfranz
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Die heute so beliebten Blockbuster Filme, vornehmlich von einem Herrn namens Jerry Bruckheimer produziert, hatten ihren Anfang Mitte der 80er Jahre. Einer der ersten dieser Kassenschlager, die sich meist durch eine tiefer gelegte Handlung, viel Testosteron und stellenweise auch eine gute Portion Patriotismus auszeichnen, ist „Top Gun“.
„Top Gun“ katapultierte den Produzenten Bruckheimer und seinen damaligen, 1996 verstorbenen Kollegen Don Simpson sowie den Hauptdarsteller Tom Cruise schlagartig auf die Erfolgsschiene. Und besonders das Produzentenduo hatte Blut geleckt. So blickt Jerry Bruckheimer heute auf eine Filmauswahl zurück, die bei den Produzenten in Hollywood seinesgleichen sucht. Unter anderem „Beverly Hills Cop“, „Tage des Donners“, „The Rock“, „Armageddon“ und „Fluch der Karibik“ gehen auf sein Konto. Und natürlich eine ganze Stange mehr. Kein Wunder also, dass Jerry Bruckheimer als der erfolgreichste Produzent in Hollywoood gilt.
Seine Filme zeichnen sich eigentlich alle durch die eingangs erwähnte „Blockbustertauglichkeit“ aus: Seichte Handlung, schnieke Typen, viel Action. Das kommt im Kino an, das lockt Leute in die Säle und das wiederum lässt die Kassen klingeln. Heutzutage braucht Hollywood immer eine bestimmte Anzahl dieser Filme, um überhaupt noch Filme mit mehr Anspruch finanziert zu bekommen. Davon mag man halten, was man will, aber Spaß machen eigentlich alle diese Filme. Nun aber genug der Worte über Blockbuster und erst einmal mehr zur Handlung von „Top Gun“.
„Top Gun“, das ist der Name einer Schule für die richtig krassen Fliegerpiloten der US-Navy. Einer dieser harten Hunde ist der Pilot Pete „Maverick“ Mitchell (Tom Cruise). Zusammen mit seinem Co-Piloten Nick „Goose“ Bradshaw (Anthony Edwards) wird er von seinem Vorgesetzten auf einen 5-wöchigen Lehrgang zur Luftwaffenakademie „Top Gun“ geschickt. Dort sind die beiden natürlich in bester Gesellschaft, kommt hier doch ein ganzer Haufen Eiswürfel pinkelnder Strahlemänner zusammen, u.a. Val Kilmer. Am ersten Abend versucht Maverick in der Fliegerkneipe auch gleich eine Frau (Kelly McGillis) aufzureißen. Was er da noch nicht weiß: Bei der Dame handelt es sich um seine Ausbilderin für die nächsten Wochen. Sie lässt ihn natürlich abblitzen. Dass das nicht von Dauer ist, dürfte jedem klar sein. Die Ausbildung der Piloten verläuft, bis auf ein paar waghalsige Manöver – natürlich meist von Maverick – zur vollsten Zufriedenheit der Ausbilder. Da kommt es bei einer Übung zu Problemen und einem daraus resultierenden Absturz von Mavericks Maschine. Dabei kommt sein bester Freund und Co-Pilot Goose ums Leben. Maverick steht vor einer schwierigen Entscheidung: Hängt er alles an den Nagel oder zieht er „Top Gun“ durch…
Ja, die Story klingt schon sehr schwülstig und aufgeblasen und das ist sie auch – und zwar von Anfang bis Ende. Aber der Film ist in seiner ganzen Art einfach trotzdem oder auch gerade deswegen klasse. Die Flugszenen sind einfach super gefilmt und voller Action und Emotionen. Man riecht förmlich das Kerosin der Flugzeuge. Dazu gibt es jede Menge Macho Sprüche und natürlich die hinreißend kitschige Love Story zwischen Maverick und seiner Ausbilderin „Charlie“ Blackwood.
Zu eigentlich jedem echten Blockbuster gehört auch ein Soundtrack, der sich mindestens ebenso gut verkaufen soll, wie der Film im Kino. „Top Gun“ hat es da schon exzellent vorgemacht. Auf dem Soundtrack gibt es Hits wie „Danger Zone“ und „Playing with the Boys“ von Kenny Loggins und den Megahit „Take my breath away“ von Berlin sowie natürlich den „Top Gun“ Themesong „Top Gun Anthem“ vom deutschen Komponisten Harold Faltermeyer – unter anderem noch verantwortlich für den „Beverly Hills Cop“-Song „Axel F“. Wie man sieht, auch der Soundtrack hat einfach Schmiss.
Tja, was bleibt als Fazit zu sagen? Ich weiß nur eins. Manchmal hat man ein ganz komisches Gefühl im Bauch. Man will einen bestimmten Film gucken, aber weiß nicht genau welchen. In solchen Fällen sollte es manchmal einfach ein Blockbuster sein. Wenn man drauf steht, macht man damit meist nichts falsch und wird gut unterhalten. Wenn man es aber einmal ganz besonders gut mit sich meint, dann sollte man direkt zu „Top Gun“ greifen. Ein echtes Brett von einem Film und außerdem einer dieser echten Männerfilme. Solche, die Frauen wohl nie verstehen werden. Das man so einen Film wie “Top Gun” im O-Ton sehen muss, versteht sich ja quasi von selbst!
© C4rter
Der Film ist mittlerweile auf DVD und Blu-ray in den unterschiedlichsten Editionen erhältlich. Zuletzt gar als (gelungene!) 3D Konvertierung auf Blu-ray. Am 3. Mai 2014 erschien nun eine neue Auflage in der Masterworks Collection von Paramount. Besonderes Goodie ist dabei ein prächtiges Booklet zum Film.
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