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Turbo Charged (Prelude to “2 Fast 2 Furious”)

Originaltitel: The Turbo Charged Prelude for 2 Fast 2 Furious__ Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 2003__ Regie: Philip G. Atwell__ Darsteller: Paul Walker, Minka Kelly, Peter Aylward, Rodney Neil, Candy Richardz, Vin Diesel, …

Turbo Charged

Unter der Regie des Musikvideo-Regisseurs Philip G. Atwell entstanden, der später auch den Action-Thriller “War” (mit Jason Statham und Jet Li) in Szene setzte, handelt es sich bei “Turbo Charged” (2003) um einen knapp sechs-minütigen Kurzfilm, der in bestimmterlei Hinsicht eine Brücke zwischen dem ersten und zweiten Teil der “the Fast and the Furious”-Reihe schlägt: A Turbo Charged Prelude for “2 Fast 2 Furious”. Im Bonus-Material verschiedener Veröffentlichungen beider Streifen zu finden, lief dieser “Prolog” überdies vor dem Sequel im Rahmen ausgewählter Screenings in einigen US-amerikanischen Kinos. Wer sich am Anfang der Fortsetzung damals – oder vielleicht ja sogar bis zum heutigen Tage hin – die Fragen gestellt hat, wie Brian O’Conner eigentlich von Kalifornien nach Florida sowie an den Nissan R34 GT-R Skyline gekommen war, den er da fährt, dem bietet dieser “Short” die betreffenden Antworten…

Nachdem Undercover-Cop Brian (Paul Walker) Dominic Toretto (Vin Diesel) entkommen ließ, befindet jener sich nun selbst auf der Fahndungsliste der Behörden. In einem roten Dodge Stealth östlich unterwegs, verdient er sich in dieser Zeit etliche Dollar mit Siegen bei illegalen Straßen-Rennen – bis Beamte in San Antonio auf seinen vor einem Motel geparkten Flitzer aufmerksam werden und er ihn somit dort zurücklassen muss. Zu seinem Glück wird er von einer jungen Dame (Mika Kelly) in ihrem Mitsubishi Eclipse ein Stück weit mitgenommen. Nahe Texarkana bei einem Gebrauchtwagen-Händler abgesetzt, kauft er sich dort den eingangs genannten Nissan, welchen er daraufhin modifiziert, neu lackiert sowie schließlich bis nach Miami fährt – wo er angesichts mehrerer Bikini-Schönheiten und getunter Autos (unter ihnen ein Toyota Supra und Mazda RX-7) sogleich strahlend zu lächeln beginnt sowie der Schriftzug 2 be continued im Bild erscheint…

“Turbo Charged” stammt aus der Zeit, in der die Franchise noch bodenständig daherkam und sich wohl niemand auch nur ansatzweise hätte ausmalen können, in welche Richtung sie sich (inhaltlich ebenso wie von den Größenordnungen der Budgets und Einspiel-Ergebnissen her) künftig mal entwickeln würde. Inzwischen oft lächerlich, hochgradig unrealistisch und unschön CGI-verseucht, zu aufdringlichen Wert auf Mr. Diesel´s Ego und Familie legend sowie punktuell geradezu ärgerlich – bspw. angesichts eines vergnügt Menschen tötenden Kindes (Little Brian in “Fast X“), spezieller “Auferstehungen” sowie des beschönenden Umgangs mit Mördern (Deckard Shaw) – sehnen sich so einige durchaus danach zurück, wie jene Streifen früher mal (einschließlich ihres “Güte-Zenits” in Gestalt von “Fast Five”) geartet waren. Tatsächlich wird hier ein entsprechendes “Retro-Feeling” erzeugt – auch dank Sonnyboy Walker in nahezu jeder Einstellung…

Eröffnet wird mit Brian, wie er in seinem Bad im Spiegel vor sich quasi in eine Erinnerung an das Ende von Teil 1 zurückblickt – nämlich als er Dom den Schlüssel seines Toyotas aushändigte und ihm somit zur Flucht verhalf – bevor er seine Dienstmarke “an den Nagel hängt” und aus der Stadt verschwindet. Das komplette Werk besteht aus einer Aneinanderreihung kurzer Sequenzen, die seitens regelmäßiger (u.a. mit Einblendungen von Straßenkarten sowie vorbeiziehender Schilder und Landschaften aufwartender) Übergänge zwischen den verschiedenen Locations “zusammengehalten” werden. Was den “Montage-Charakter” des Ganzen zusätzlich verstärkt, ist dass bis auf einen etwas merkwürdig eingespielten Satz zu Beginn auf jegliche vernehmbare Dialoge verzichtet wurde: Stattdessen bekommt man bloß diverse Background-Geräusche zu hören, welche durch einen überlagernden, ununterbrochen laufenden repetitiv-generisch-lahmen Score hindurchklingen…

Story-mäßig wird einem bei “Turbo Charged” nicht viel geboten: Brian ist “auf Achse”, siegt bei ein paar Street-Races, geht den Cops aus dem Weg, trifft ein ihm aus einer Bredouille helfendes Mädel, peppt einen Wagen auf und erreicht schließlich Miami – Klischees und einzelne zum Augenrollen animierende Momente inklusive (unter ihnen die unglaubwürdig-unbeholfen arrangierte Präsentation einer auf dem Sitz eines Cabrios liegenden Zeitung mit seinem abgedruckten Fahndungs-Foto groß zu sehen). Überdies wirkt manches unfreiwillig komisch – bspw. im Bereich von Brian´s Gebaren (Stichwort: Victory-Handzeichen) – und sind die Performances beileibe nicht die besten – was gewiss auch damit verbunden ist, dass man das von den Personen Gesagte nie zu hören erhält. Vin Diesel (“Riddick“) ist nur flüchtig im Rahmen von “Archive Footage” mit von der Partie – während Minka Kelly (“the Roommate”) zumindest gewohnt hübsch anzuschauen ist…

Unabhängig seines tragischen, unvergessenen Todes – samt der durch seine Mitwirkung an genau dieser Franchise förmlich “ironischen” Art, wie jener geschah – ist es immerzu nett, Paul Walker (“Running Scared“) in dem einen oder anderen Projekt zu erblicken, da er eine durchaus sympathische Ausstrahlung besaß. Im Vorliegenden kommt davon aber kaum etwas rüber – was hauptsächlich Schuld des gewählten Stils ist: Alles entfaltet sich sprunghaft und ohne “Gewicht”. Mag sein, dass vieles an sich solide realisiert wurde – siehe dazu eine anständig gefilmte Begegnung von Brian mit einigen Bikern – doch wurden selbst die Straßen-Rennen “ihrer Wirkung beraubt” – und zwar aufgrund dessen, dass sie stets bloß in flüchtigen Auszügen gezeigt werden. Rein in Südkalifornien gedreht, fällt unmittelbar vorm Einsetzen des Abspanns zudem die “Künstlichkeit” einer digital collagierten, Brian in Florida zeigenden Aufnahme unvorteilhaft ins Auge…

Kurzum:  Als “Extra” mit auf einer DVD oder BluRay geht “Turbo Charged” in Ordnung – schließlich erfüllt dieser “Short” seinen angedachten Zweck und passt er von seinen “Accessoires und Inhalten” her (u.a. bunte, aufgemotzte Autos, hübsche Girls etc.) durchaus zu den beiden Streifen, zwischen denen er angesiedelt ist. Qualitativ lässt er dagegen zu wünschen übrig – wirkt im Prinzip wie nichts weiter als ein knapp sechs-minütiger “Demo-Zusammenschnitt” irgendeines “Fast and the Furious”-B-Movie-Knockoffs

7 von 10

Hierzulande ist “Turbo Charged” im Bonus-Material der DVD- und BluRay-Veröffentlichungen von “2 Fast 2 Furious” zu finden…

Stefan SeidlTurbo Charged

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Turbo Charged

Copyright des “Turbo Charged” Promo-/Postermotivs und der Screenshots: Geronimo Film Productions / Universal Pictures Home Entertainment__ Freigabe: unbekannt__ DVD/BluRay: ja/ja – allerdings nicht “separat” (siehe oben)

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