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USS Montana – Countdown unter Wasser

Originaltitel: Depth Charge__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2008__Regie: Terrence O’Hara__Darsteller: Jason Gedrick, Eric Roberts, Barry Bostwick, Geoff Meed, Chris Warren Jr., Bridget White, Corbin Bernsen, Alex Paez, David Dayan Fisher, Maury Sterling, Deobia Oparei, Michelle Lee u.a.
USS Montana DVD Cover

Eric Roberts gibt den Lump im “Stirb Langsam”-Abklatsch “USS Montana”.

Die USS Montana, das modernste, am besten bewaffnetste und schnellste Atom-U-Boot der Welt, ist gerade im Atlantik unterwegs, um seine neue Stealth-Technologie zu testen, als sie der Notruf eines Fischerbootes erreicht. Man nimmt die Fischer an Bord, doch diese entpuppen sich als schwerbewaffnete Lumpen, die das U-Boot im Handstreich übernehmen.

Der erste Offizier der USS Montana entpuppt sich als Anführer dieses Übergriffes. Der desillusionierte und schwerkranke Mann wurde jahrelang bei sämtlichen Beförderungen übergangen und will sich für diese Schmach nun endgültig revanchieren. Er setzt den Kurs auf Washington, das er dem Erdboden gleichmachen will, wenn er nicht eine Milliarde Dollar vom Präsidenten der Vereinigten Staaten erhält.

Dieser kühne Plan könnte tatsächlich funktionieren, wäre da nicht der äußerst wehrhafte Schiffsarzt, der die Mannen des ersten Offiziers nun Mann für Mann immer weiter ausdünnt…

Und schon steigt die altbekannte „Stirb Langsam“-Routine, in der ein Mann zur falschen Zeit am genau richtigen Ort ist und hier ordentlich aufräumt. Eine wertige Nautik-Version des Themas hatte Steven Seagal bereits mit „Alarmstufe Rot“ abgeliefert. Die direkten Vorbilder von „USS Montana“ sind aber eher die beiden „Crash Dive“-Abenteuer von Michael Dudikoff, die hier in einer Art Best Of neu aufgewärmt und auf den actionhungrigen Zuschauer losgelassen werden.

USS Montana Jason Gedrick

Hey Jason, mach mal ein Duckface! Danke!

Leider wird aber genau der eher schmalspurig bedient. Denn obschon die Ausgangssituation rasant installiert ist und die „Stirb Langsam“-Routine alsbald am Rollen ist, kommt der Film nicht so recht zum Punkt. Stattdessen wird viel zu viel gelabert. Der Präsident labert mit seinem Stab. Die Crewmitglieder der USS Florida, die die USS Montana verfolgt, starren andauernd auf Monitore und labern sich gegenseitig voll. Und auf der USS Montana wird auch mit einer Lust palavert, dass dem Zuschauer die Ohren glühen. Blöderweise haben die Dialoge keinerlei Quentin-Tarantino-Qualitäten. Ganz im Gegenteil, die meiste Zeit sind sie vollkommen unterirdisch.

Die Action ist dagegen eher kurz und knackig gehalten. Der Schiffsarzt trifft alle paar Minuten auf irgendeinen Lump und schaltet ihn immer problemlos aus. Dabei bricht er in erster Linie verdammt gerne Genicke. Highlight-Szenen verirren sich dennoch nicht in den Film. Und die erstaunliche Versiertheit im Killen macht den Schiffsarzt so übermächtig, dass keine der Konfrontationen irgendwie Spannung aufbauen könnte.

USS Montana Eric Roberts

Hey Eric, stell dir vor, das wäre ein guter Film!

So metzelt sich Jason Gedrick („Der stählerne Adler“) als Schiffsarzt munter in Richtung Showdown. Der Mime kommt dabei ausreichend sympathisch rüber, um ihn als Helden der Chose zu akzeptieren. Dass man dabei von seinem Charakter genauso wenig erfährt wie von allen anderen Figuren, mag genrebedingter Standard sein, mutet aber dennoch ziemlich ärmlich an. Als Gedricks Antipode agiert Eric Roberts („Ambulance“). Der macht keinen sonderlich engagierten Eindruck und reißt seinen Auftritt souverän runter. Im Vergleich zu seinen aktuellen Vielfilmeraktivitäten hat er hier aber eine erstaunlich große Rolle abbekommen. Corbin Bernsen („Raptor“) gibt derweil den Kapitän der USS Florida, kann in der Rolle aber gar nichts reißen. Unter den Bäddies an der Seite von Eric Roberts kann man auch Geoff Meed erspähen, der sich gemeinsam mit Mark Dacascos durch „Kickboxer 5“ knüppelte.

Optisch bietet „USS Montana“ gediegene DTV-Kost. Das Setting des U-Bootes ist dabei zwar arg weitläufig und großräumig geraten, macht aber einen halbwegs überzeugenden Eindruck. Die Außenansichten wirken mal nicht durchgehend aus anderen Filmen zusammengeklaut, sehen aber insgesamt eher mies aus. Der Soundtrack ist derweil generischer Genre-Standard und düdelt arg belanglos vor sich hin.

Was am Ende bleibt, ist ein 08/15 „Stirb Langsam“-Rip-Off, das zu weiten Teilen enorm an die „Crash Dive“-Streifen erinnert und beinahe wie ein Remake anmutet. Leider fehlt es „USS Montana“ komplett an Höhepunkten. Weder rocken die U-Boot-Duelle noch will an Bord der „USS Montana“ richtig Stimmung aufkommen. Die Action ist einfach zu unspektakulär und eintönig geraten. Und obschon sich der Held ziemlich skrupellos durch die Lumpen killt, fehlen dem Film echte Härten. Die deutsche FSK 18 Freigabe ist schon heftig überzogen. Mit zunehmender Laufzeit schleichen sich mehr und mehr Längen ein und das ewige Geschwafel geht einem irgendwann echt auf die Eier. Zumindest pumpt Eric Roberts im Standgas-Modus etwas Souveränität in den Film…

4 von 10

Die deutsche DVD kommt von dem Label Eurovideo und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: Eurovideo__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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