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Uwe Boll beendet mit „Rampage 3“ seine Regie-Karriere

Uwe Boll

Uwe Boll stand auf der Kinotour von „Rampage: President Down“ Rede und Antwort. © Actionfreunde.de

Im Rahmen einer durch Splendid Film organisierten Kinotour stellte der streitbare deutsche Regisseur Uwe Boll seinen neuesten Streifen „Rampage: President Down“ der Öffentlichkeit vor. Dabei ließ er mal eben eine echte Bombe platzen. Wir waren für euch am 8. August 2016 in Berlin vor Ort und haben die interessantesten Boll-Bonmots aus einem erneut launigem und alle aktuellen Weltgeschehnisse aufgreifendem „Q&A“ für euch zusammengefasst.

„Für mich ist jetzt der Moment, meine Karriere als Filmregisseur zu beenden!“

Uwe Boll: Vor ungefähr neun Jahren hatte ich die Idee, mal etwas zu schreiben, was ich gerne im Kino sehen wollte. Ich wollte viele Wendungen und zynische Action. Da kam mir die Idee: Was wäre, wenn ich einen Massenmörder zeige, der bei einem Amoklauf so viele Leute umbringt wie keiner vor ihm, aber eigentlich ist er ganz sympathisch. Und kommt vielleicht sogar davon. Der Film wurde gedreht, kam raus und kam auch gut an.

Dann, vor ein paar Jahren, habe ich mir gedacht: Wie ist das jetzt weitergegangen mit dem „Helden“ Bill Williamson? Also habe ich mich mit Bill-Darsteller Brendan Fletcher zusammen hingesetzt und wir haben überlegt, was Bill nach dem Ende des ersten Teils gemacht haben könnte. Wir entwickelten die Idee zu „Rampage: Capital Punishment“, in dem Bill Williamson ein ganzes Fernsehstudio als Geisel nimmt, es am Ende in die Luft jagt und erneut entkommt.

Zwei Jahre später dachten wir uns, dass wir Bills Story zu Ende bringen mussten. Und gleichzeitig kam für mich der Moment, meine Karriere als Filmregisseur zu beenden. Warum? Nun, es ist inzwischen leider so, dass man im Endeffekt nur noch Fernsehserien machen kann oder eben ganz große, teure Filme. Oder man hat irgendwelche vollkommen bekloppten Multimillionäre, die einem die Filme finanzieren. In der glücklichen Lage bin ich aber nicht.

Ich musste meine Filme immer selbst finanzieren und am Markt verkaufen, um die Finanzierung für einen weiteren Film hinzubekommen. Und das ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, weil die meisten Leute keine Blu-rays oder DVDs mehr kaufen wollen. Weltweit. In 80 Prozent aller Länder gibt es eigentlich gar kein Geschäft mit Blu-rays und DVDs mehr. Es ist alles online, im schlimmsten Fall wird es dank Internet-Piraterie umsonst geguckt. Daran gehen die kleineren Filmemacher und Independent-Filmer als erste kaputt. Und in dem Sinne ich dann eben jetzt auch.

Uwe Boll

Das Finale der Trilogie um Bill Williamson setzt den Schlusspunkt für Uwe Bolls Karriere. © Splendid Film

Ich habe aber genug Filme gedreht. Von daher ist das für mich nicht so traurig wie für viele junge Filmemacher, die vielleicht gar keine Chance mehr haben, Filme zu machen. Ich bin letztens, als ich ein paar alte Unterlagen aussortiert habe, über Verträge zu meinem 20 Jahre alten Film „Das erste Semester“ gestolpert. Der wurde damals von UIP ins Kino gebracht. Aber da haben die noch an Videotheken VHS-Kassetten für 139 Mark das Stück verkauft! Da konnte man noch Geld verdienen zu der Zeit. Das ist jetzt leider vorbei. Videotheken gibt es ja auch kaum noch. Von daher bin ich jetzt froh, dass „Rampage: President Down“ der Abschluss der Trilogie und meiner Karriere ist. Ich konzentriere mich jetzt auf andere Sachen. Ich bin aber froh, dass ich da nochmal ordentlich einen rausgehauen habe.

Was müsste passieren, dass Uwe Boll doch weiter Filme drehen?

Uwe Boll: Ein Lottogewinn… Natürlich, wenn sich der Markt grundsätzlich ändert, würde ich wieder Filme drehen. Ich drehe keine Filme mehr, weil es einfach finanziell nicht mehr geht. Ich habe jetzt genug Filme subventioniert, einfach weil ich die unbedingt machen wollte. Aber wenn man eben kostenfrei arbeitet und sich den Arsch über Jahre hinweg aufreißt, dann ist einfach irgendwann gut. Ich habe eben Glück gehabt vorher. Meine meist gehassten Filme wie „House of the Dead“ haben mir Rücklagen gebracht, so dass ich in der Lage war, dann eben auch andere Sachen mal zu schlucken. Dann verliere ich vielleicht Geld mit einem Film über Massenmord in Darfur, aber ich mache ihn. Also wie gesagt, wenn sich der Markt grundsätzlich ändert… ich sehe nur nicht wie.

Uwe Bolls erfolgreichster Film und sein persönlicher Lieblingsfilm

Uwe Boll: Finanziell war es „House of the Dead“. Und ich liebe „Postal“. *Applaus* Der hat einfach ganz gut den ganzen Blödsinn und Wahnsinn gezeigt von Politik, Religion und so weiter. Der hat mir auch am meisten Spaß gemacht, weil man ja jeden Tag was zu lachen hatte.

Was kommt nach dem Karriere-Ende als Regisseur?

Uwe Boll: Ich habe ja ein Restaurant in Vancouver. Das Bauhaus. Ein deutsches Restaurant. Wo ich mich ein wenig drum kümmern werde. Aber meine Firma verkauft noch Filme von anderen Produzenten. Also bleibe ich schon noch im Filmgeschäft drin. Aber ich mache, produziere und drehe nichts mehr. Ich werde in dem Restaurant aber nicht selbst in der Küche stehen, denn das Essen wäre dann nämlich scheiße. Ich habe einen guten Koch hier aus Berlin. Stefan Hartmann.

Wie wird Uwe Boll in Zukunft seine Meinung unters Volk bringen?

Uwe Boll: Vielleicht muss man ja tatsächlich selbst politisch tätig werden…

Uwe for Bundeskanzler!

Uwe Boll: Nee, das nun nicht, aber vielleicht muss man wirklich sagen, man muss sich politisch engagieren, wenn man will, dass nicht mehr um den heißen Brei herumgeredet wird. Sondern man sich um die wirklich wichtigen Probleme kümmert und die in der Wahrnehmung nach vorne schiebt. Ich finds schon einen Skandal, wenn in Deutschland so Randparteien wachsen. Das sind meistens Parteien für Idioten wie die AFD. Warum wächst da keine Partei, wo mehr Intelligenz dahintersteckt? Die auch sagt: Natürlich ist die Flüchtlingspolitik von Merkel und Konsorten falsch. Aber das ist ja nur eine Frage von hundert weiteren. Aber die AFD etwa hat ja gar kein anderes Programm. Wer will die AFD wählen und vor allem wegen was?

Wegen Wirtschaftskompetenz? Ich meine, die Petry hat schonmal Insolvenz angemeldet. Das ist doch keine Partei, die man wirklich wählen kann. Und trotzdem ist sowas bei zehn Prozent in Deutschland. Weil es die Leute total satt haben. Weil die Leute eben nicht mehr glauben, dass Merkel die Probleme wirklich im Griff hat. Hat sie auch nicht.

Uwe Boll

Uwe Boll, wie man ihn kennt, kritisch, zum Angriff bereit… © Actionfreunde.de

Zum Beispiel Syrien: Vor Jahren haben Experten den Zusammenbruch vorhergesagt. Wir haben uns das mit Lampedusa angeguckt. Da haben die Italiener tausende Flüchtlinge gekriegt und wir haben uns gedacht: Ok, ist ja nur Lampedusa. Auf einmal kam dann die Riesen-Flüchtlingswelle aus Afrika und die geht weiter! Das ist jetzt schon klar, dass die weiter geht. Man muss meines Erachtens in ganz Nordafrika Flüchtlingslager einrichten, die von NATO-Truppen bewacht werden. Wo man Schulen aufbaut. Um den Flüchtlingen da an Ort und Stelle zu helfen. Damit sie irgendwann wieder zurückgehen können in ihre Ursprungsländer. Man muss viel mehr Entwicklungshilfe ausgeben. Dass auch andere Länder gar nicht erst nach Europa wollen.

Man kann die nicht im Mittelmeer ersaufen lassen. So wie Polen und Ungarn bzw. deren Regierungen. Denen ist das scheißegal, was mit den Flüchtlingen passiert. Man muss denen helfen. Am Ende wird es sogar billiger, wenn man denen an Ort und Stelle hilft. Aber die Deutschen haben gar keinen Willen dahinter, in irgendeiner Art und Weise mal Entscheidungen zu fällen und zu sagen: Na da machen wir eben Flüchtlingscamps in Afrika und wir bewachen die.

Welcher Präsident wurde in „Rampage: President Down“ erschossen?

Uwe Boll: Natürlich wird der Film auch in den USA veröffentlicht. Er kommt da im September raus. Pünktlich zur US-Vorwahl. Das dürfte ganz interessant werden, zu sehen, welcher Präsident dann glaubt, er wäre hier erschossen worden in dem Film. Wir haben ja extra nicht gesagt, ob Frau oder Mann.

Bei den Dreharbeiten im Januar war noch nicht klar, dass Trump wirklich als Kandidat für die Republikaner ins Rennen geht. Ich wohne ja meistens in Vancouver und habe natürlich die US-Situation sehr interessiert verfolgt. Und wenn im Film gesagt wird, der mittlere Osten ist atomar zerstört worden, dann sind wir davon gar nicht so weit entfernt, wenn Trump Präsident wird. Ich kann mir vorstellen, dass er einfach sagt: Wozu noch mehr Bodentruppen da hinschicken oder Drohnenangriffe fliegen? Man kann doch da ganz anders vorgehen…

Ist der Film wirklich in 5 Tagen gedreht wurden?

Uwe Boll: Nein, es waren insgesamt ein paar Tage mehr. Wir haben Bills Video-Messages vorher gedreht. Auch die Szenen in Washington vorm Weißen Haus wurden mit einem kleinen Team schon vorher umgesetzt. Für die FBI-Office und Actionszenen hatten wir dann aber tatsächlich nur sechs Tage. Wenn man wenig Geld hat, muss man eben versuchen, so viel wie möglich an einem Tag hinzubekommen.

Darum gibt es auch kaum Blut in dem Film zu sehen. Das war eine strategische Entscheidung. Also erstmal sind diese Swat-Typen, die Bill umnietet, alle schwarz angezogen. Da sieht man Blut nicht. Wenn man da ein Squib explodieren lässt, sieht man es einfach nicht. Und es hätte zusätzlich noch mal mehr Zeit gekostet. Dann ist es natürlich eine Budget-Entscheidung, zu sagen, nur bei den Polizisten am Ende kann man auch mal das Blut sehen. Die haben dann aber auch hellere Shirts an.

Uwe Boll

Actionreich, trotz schmalem Budgets: „Rampage: President Down“ © Splendid Film

Gedreht haben wir im Übrigen in Vancouver, im Winter. Zu dem Zeitpunkt, im Januar, gab es in Deutschland noch keine Anschläge oder Terror-Attacken. Also habe ich in meinem Film bestimmte Sachen in gewisser Weise vorweggenommen. Entstanden ist der Film aus der Sorge heraus, was eigentlich in der Zukunft passieren wird. Und ich bin ja zum Glück schon etwas älter. Aber viele von euch hier sind noch deutlich jünger und ihr werdet euch wohl oder übel sehr bald mit der Situation auf unserem Planeten auseinandersetzen müssen. Spätestens wenn die Holländer alle hier rüber kommen, weil Holland weg ist. Durch Global Warming. Letzten Endes soll der Film helfen, dass man sich ein wenig für die Realität zu interessieren beginnt.

Wie hoch war das Budget von „Rampage: President Down“?

Uwe Boll: So knapp unter einer Million. Der zweite war in einer ähnlichen Preisklasse. Der erste schlug mit vier Millionen zu Buche. Da zeigt sich auch, was sich so in Sachen Budget getan hat. Den ersten haben wir noch mit 35 mm Filmmaterial gedreht. Und die Fortsetzungen alle mit der RED. Mit 35 mm zu arbeiten, ging deutlich langsamer, da man den Film öfter wechseln musste und so weiter. Durch die Alexa oder RED Kameras kann man bedeutend schneller drehen und man kann Einstellungen auch einfach mal weiterlaufen lassen. Das Speichermaterial kostet im Vergleich zum Zelluloid ja nix. 35 mm ist da doch bedeutend teurer. Da muss man sich natürlich immer überlegen: Wie lange kann man laufen lassen…

Wie viel Uwe Boll steckt in Bill Williamson?

Uwe Boll: Zum Massenmord würde ich nicht aufrufen. Aber mein dritter Film hieß „Amoklauf“. Das war 1992 oder 1993. Und da stand auf dem Plakat: Manchmal ist ein Amoklauf die beste Art, um mit Menschen in Kontakt zu treten. Das würde ich so erweitern, wenn man sich die „Rampage“-Streifen anguckt, und würde sagen: Manchmal muss man, um Gedankenprozesse und politische Aktivitäten auszulösen, auch im Filmbereich mal radikal sein.

Nehmen wir meinen Film „Assault on Wall Street“, wo einer die Börsen-Broker umbringt. Da ist natürlich das Ziel, dass Banker zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Aber in der Realität passiert genau das ja nicht. Und darum kann man im Film den Leuten einfach mal drohen und sagen: Ja gut, aber vielleicht werdet ihr erschossen. Also, wie fühlt ihr euch jetzt? Schon schlechter, stimmt’s? Diese Herangehensweise habe ich natürlich auch mit „Amoklauf“ gehabt und jetzt mit „Rampage“.

Wir leben in einer Welt, in der die Reichen sehr viel schneller sehr viel reicher werden und die Mittelschicht sich komplett verabschiedet. Ich werde es nie vergessen. Es ist 25 Jahre her, da war ich mal in so einem Vortrag von einem Professor Rademacher. Der ist Mathematiker gewesen. Und der hat gesagt: Ich werde heute Abend nicht über Mathematik reden, sondern einfach mal darstellen, was Mathematik eigentlich bedeutet im Hinblick auf Politik. Dann hat der Statistiken gezeigt, die nachwiesen, dass zum Beispiel die Zunahme von Morden, die Zunahme von Gewalt und die Zunahme von undemokratischen Tendenzen mit der Abnahme der Mittelschicht verzahnt ist.

Noch haben wir in Deutschland eine sehr starke Gemeinschaft. Die Leute sind noch relativ happy. Viele fühlen sich wirtschaftlich ganz gut aufgestellt. Aber wenn sich das weiter verschiebt – in anderen europäischen Ländern geht das aktuell noch viel schneller – dann wird es unsicher. Dann muss man auf einmal sehr viel mehr Geld ausgeben für die eigene Sicherheit.

Und genau darauf will ich ja aufmerksam machen. Die Hauptprobleme auf unserem Planeten, mit denen wir uns eigentlich gar nicht auseinandersetzen. Oder nehmt den Klimawandel: Der Klimawandel findet nun einmal statt. In ungefähr 20 Jahren gibt es keinen Nord- und keinen Südpol mehr. Dann gibt es nur noch Eis auf Grönland. Und eure Kinder oder Enkel, die wissen dann gar nicht mehr, was Nord- oder Südpol waren, geschweige denn ein Eisbär. Dass sind ja leider alles Fakten. Mit denen muss man sich irgendwann mal auseinandersetzen. Und da gibt es für mich in der Politik aktuell keine Visionen und es passiert einfach nichts, außer dass große Reden geschwungen werden.

Wie schnittfest ist „Rampage: President Down“?

Uwe Boll

Um eine Szene erleichtert: „Rampage: President Down“ © Splendid Film

Uwe Boll: Bei „Rampage: President Down“ hatte ich eine Sache rund um ISIS reingebracht. Eine Massenhinrichtung. Die ist jetzt nicht mehr drin. Und im Moment sieht es auch so aus, als ob die keiner mit reinnehmen will. Es wird auch keine Black Edition oder ähnliches geben. Das war Original-Footage. Nichts Gefaktes. Das wollten die Vertriebsfirmen dann doch lieber nicht drin haben.

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass man sich solche Sachen angucken muss. Ich finde das immer scheiße, wenn im Fernsehen berichtet wird, dass jemand enthauptet wurde, und dann sieht man nix. Ich bin der Meinung, wer sich mit der Welt auseinandersetzt, mit unserer Realität auseinandersetzt, der muss sich die Realität auch angucken. Ich wollte die Leute sozusagen zwingen, sich das anzugucken. Aus dem ganz einfachen Grund, dass man sich folgende Frage beantworten muss: Was ist der Mensch?

Das ist die Frage, die da im Raum steht: Ist der Mensch gut oder schlecht? In vielen meiner Filme kommt ein nicht so positives Menschenbild rüber. Weil ich eben glaube, dass der Mensch nicht von Grund auf gut ist. Ich glaube, der Mensch ist von Grund auf neutral und in jede beliebige Richtung form- und veränderbar. Diese ganzen Sachen wie Moral oder angeborene Tötungshemmung gibt es nicht. In Wirklichkeit ist alles Erziehung. Aber wenn der Mensch entfesselt wird, dann kann es eben auch ganz bitter werden. Wie wir aktuell ja leider jeden Tag sehen.

Warum sind Leute bereit, den Leuten mit der Axt in den Kopf zu hauen? Selbst wenn sie die ganze Zeit hier in Deutschland gelebt haben. Nur weil sie sich im Internet irgendwelche Bescheuerten angeguckt haben, denken die, sie seien jetzt Teil von ISIS, Teil des Kalifats und müssten die „Ungläubigen“ töten? Wie ist so etwas möglich? Ist es eine Massenpsychose oder ist es vielleicht, weil der Mensch nun einmal so ist? Weil dieses verzweifelte positive Menschenbild vielleicht doch ein falsches Menschenbild ist? Vielleicht sollten wir uns besser mit einem Menschenbild beschäftigen, das realistischer ist. Um auch Fehler zu berichtigen.

Würde Uwe Boll Trump wählen?

Uwe Boll: Darüber habe ich heute schon mit einigen angeregt diskutiert. Ich bin fast der Meinung, dass es gut wäre, wenn Trump gewinnt. Weil der Amerika so in die Scheiße manövrieren wird, dass vielleicht danach ein Bernie Sanders oder so die Chance hätte, etwas grundlegend zu korrigieren. Ich wäre total für Bernie Sanders gewesen. Weil ich wie er der Meinung bin, dass man die Banken aufsplitten muss. Ich weiß ja nicht, wer sich dafür interessiert, aber die europäischen Banken fahren ja aktuell wieder munter vor die Wand.

Es wird schon wieder gemunkelt, dass ein Banken-Rettungsschirm aufgezogen wird. Aktuell für die italienischen Banken. Man muss aber Banken auch pleite gehen lassen können! Geht aber nicht, solange die Banken nicht aufgeteilt sind in den Investmentteil und den Teil, der Girokonten, Spareinlagen und so weiter betreut. Dieser Teil dürfte dann auch nicht angetastet werden, erst recht nicht durch den Investmentteil einer Bank. Aber im Moment ist das alles noch zusammen. Das heißt, wenn die Deutsche Bank jetzt auf einmal sagt, wir sind am Arsch, dann haben auch Millionen von Leuten ihr Geld verloren. Und das kann sich die Politik wieder nicht erlauben. Und deshalb wissen die Banken, sie können die Politik erpressen. Sanders hat darauf mehrfach hingewiesen…

Uwe Boll

Uwe Boll erklärt die Welt… © Actionfreunde.de

Aber es gibt da noch ganz andere Sachen, wo man einfach etwas tun muss. Jetzt im Vorfeld von Olympia in Rio de Janeiro. Da war ein Bericht über Sao Paulo, dass da schon sechs Millionen Leute ohne Wasser sind. Schon in der Schule hieß es immer: Das Abholzen des Regenwaldes hat Konsequenzen. Und genau diese Konsequenzen sind hier passiert, indem 60 Prozent der Trinkwasserreservate in Brasilien mittlerweile einfach weg sind. Und was passiert? Nichts. Irgendwann geraten diese Länder außer Kontrolle, die Leute werden gewalttätig, es gibt keine soziale Sicherheit mehr und es herrscht vollkommenes Chaos.

Das ist ja dieser blanke Wahnsinn. Wie können wir so doof sein? Wie können wir solche Sachen geschehen lassen? Die so schädlich sind für die Zukunft des gesamten Planeten. Weil wir jeden Tag mit unserem täglichen Einerlei beschäftigt sind. Ich finde das einfach scheiße… Auch wenn man – so wie es jetzt Merkel und die Politik in Deutschland versuchen – sich mit dem Scheckbuch um Entscheidungen herumdrückt. Man kann nicht immer sagen „armes Aleppo“ und „armes Syrien“. Oder in der Türkei absolut antidemokratische Sachen durchgehen lassen, nur weil sie die syrischen Flüchtlinge aufhalten. Und weil sie uns den Gefallen tun und dafür Geld kriegen, wird akzeptiert, dass Erdogan sich wie ein Gaddafi aufführt. Das ist dann ok? Das ist doch lächerlich.

Wer A sagt, muss auch B sagen. Über die Konsequenzen seines Handelns muss man sich eben auch klar werden. Dann müssen wir einfach gravierende Entscheidungen fällen und die müssen auch durchgezogen werden. Da dürfen wir uns nicht von Kinkerlitzchen wie Glaube und Religion und so einen Scheiß aufhalten lassen. Das müsste alles schon hinter uns liegen, der ganze Schwachsinn. Dass sich die ganze Erde bekriegt, wegen so einer Scheiße. Wo sind denn die Politiker, die das einfach auch mal sagen? Die einem Erdogan mal sagen: Dann leck mich doch am Arsch mit der ganzen Scheiße. Und die Gülen Bewegung geht mir genauso am Arsch vorbei. Ihr seid beide Spackos. Beide solltet ihr nix zu sagen haben. Wir haben ganz andere Probleme, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Nicht ISIS hier und Kalifat da. Das ist doch alles lächerlich. *Applaus*

Uwe, du wirst fehlen!

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