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Uwe Boll spricht über „Rampage: Capital Punishment“

Uwe Boll Rampage

“Seit du redest, sind 18 Leute rausgegangen!” Uwe Boll redet Tacheles bei dem Q & A Panel zu “Rampage: Capital Punishment”

Was war die Kalenderwoche 32 im Jahr 2014 doch für eine tolle Woche. Eingeladen zu der „Expendables 3“-Premiere. Vorgesehen für ein Interview mit Wesley Snipes. Und am Beginn der Woche die Möglichkeit, einem Screening von „Rampage: Capital Punishment“ beizuwohnen, bei dem Uwe Boll himself mal wieder einem interessierten Publikum Rede und Antwort in Bezug auf sein Schaffen stehen wollte. Wer kann da „Nein“ sagen? Ich nicht, denn ich hatte noch lebhaft in Erinnerung, wie das „Q & A“ Screening zu „Assault on Wall Street“ gelaufen war. Und auch diesmal wurde es ein launiger Abend, denn der Doktor bewies mal wieder, dass er sich selbst von einem aufmüpfigen Publikum nicht ins Bockshorn jagen lässt. Das Gespräch mit den Zuschauern begann er mit einer bissigen Bemerkung in Bezug auf seine eigene schauspielerische Leistung in „Rampage: Capital Punishment“…

„Ich glaube, ich muss mich doch noch rausschneiden lassen aus dem Film. Ich kann es nicht mehr sehen *Gelächter und Beifall*. Oder ich lasse mich noch einmal neu synchronisieren. Wir haben den Film im Original nun einmal in Englisch gedreht und ich kann ganz einfach nicht synchronisieren. Aber zum Glück bin ich ja nicht so lange im Film drin. Von daher kann man vielleicht darüber hinwegsehen.“

Uwe Bolls Motivation „Rampage: Capital Punishment“ zu drehen

Uwe Boll Rampage

Uwe Boll sprach in Berlin über “Rampage: Capital Punishment”

Was hat Sie dazu bewegt, „Rampage: Capital Punishment“ zu drehen?
Wie man merkt, sind in dem Film einige Sachen drin, die man sonst vielleicht nur im Auslandsjournal oder bei politischen Diskussionen mitbekommt. Nehmt euch nur selber: Ihr seid ja Kinogänger und nor- malerweise guckt ihr hier ja sicher „Step Up“, „Transformers“, „The Avengers“ oder „Iron Man“ und erfreut euch daran. Ich gehe nun schon etwas länger ins Kino als die meisten hier und ich finde für mich einfach nix mehr. Es sind pro Jahr vielleicht noch drei oder vier Filme, die ich mir angucken kann. Die anderen Filme sind mir einfach zu uninteressant.

Ich bin mit Filmen aufgewachsen wie „Apocalypse Now“, „Die durch die Hölle gehen“, „French Connection“, „Taxi Driver“, „Goodfellas“, „Der Pate“ und so weiter. Diese stammen aus einer Zeit, als auch von großen Filmstudios noch Filme gemacht worden, die Substanz hatten, die Sachen kritisiert haben und die sich mit Sachen beschäftigt haben, die damals aktuell geschahen. Jetzt glauben Leute, wenn einer „12 Years a Slave“ dreht, dass sei mutig. Nein, ist es nicht. Es ist vollkommen überflüssiger „Movie of the Week“-Scheiß, der dann auch noch den Oscar bekommt. Der einzige gute Film des Jahres war „The Wolf of Wall Street“, alles andere war absolut sekundär und lächerlich.

Ich mache die Filme so, wie ich sie sehen will.

Uwe Boll Rampage

Uwe setzte nach dem Q & A seine Unterhaltungen mit dem Publikum im Kinofoyer fort. An seiner Seite Jessica de Rooij

Woher kommt das neue Sendungsbewusstsein von Bill Williamson?
Dass der Assange da seit Ewigkeiten in London in der einen Wohnung hockt, ist mir schon länger auf den Magen geschlagen. Vor allem, wenn man bedenkt, was wir heute ohne WikiLeaks alles NICHT wissen würden. Edward Snowden war nun mein persönliches Initial-Erlebnis der letzten Jahre. Wenn uns einer vor ein paar Jahren erzählt hätte, dass alle Telefonate, E-Mails, Textmessages und Skype-Konferenzen irgendwo gespeichert werden und abrufbar oder gar hackbar sind, hätten wir gesagt: „Das geht doch gar nicht ohne richterlichen Beschluss.“

Und heute ist die normale Resonanz um einen herum: „Ja, ich habe doch nicht zu verbergen, mir doch scheißegal.“ Darum geht es aber eben nicht. Es geht vielmehr ums Prinzip! Die Sache mit Snowden hat aufgedeckt, dass wir nicht mehr in Rechtsstaaten leben. Das wir nicht in Demokratien leben. Und wenn der Putin Snowden fallen lässt, wird er irgendwo auf einem Transitflughafen verhaftet und in Amerika 30-35 Jahre in den Knast gehen. Und wir werden trotzdem weiterhin alle so tun, als ob wir eine tolle Beziehung zu Amerika hätten. Ich persönlich schäme mich dafür. Ich schäme mich dafür, dass wir uns heute schon in die Hose scheißen, wenn wir in Sachen demokratischer Grundrechte Stellung beziehen sollen – in einem Rechtsstaat wohlgemerkt.

Genaugenommen werden aktuell unser aller Grundrechte ausgehebelt. Es geht letzten Endes bei der Überwachung durch die NSA um komplette Kontrolle und Industriespionage… und nur zu zwei Prozent um Terrorismusbekämpfung. Deshalb habe ich den Film bzw. Brendan Fletcher als Hauptfigur relativ zornig gehalten. Ich lebe eben auch in den USA und kriege mit, wie zum Beispiel über die Deutschen im Zusammenhang mit Snowden gesprochen wird. Da heißt es schonmal: „Die sollen sich nicht aufregen. Wir haben denen soviel geholfen. Jetzt dürfen wir sie auch abhören. Warum regen sich die Deutschen da überhaupt auf?“ Das war dann der Tenor. Für die sind wir nur Manövriermasse. Puppen, die als Kanonenfutter in der totalen Eskalationsstufe verheizt werden können.

Die Botschaften von „Rampage: Capital Punishment“

Ist der Film ein Aufruf, zur Waffe zu greifen und vornehmlich Reiche umzubringen?
Im Film kann man radikaler sein als im richtigen Leben und da verstehe ich diesen „Aufruf“ eher als einen Denkanstoß und weniger als einen Handlungsaufruf. Natürlich sind die Botschaften des Filmes sehr direkt. Aber es gibt nun einmal die einen, die sprechen in ihren Filmen in Symbolen. Und andere machen einen Film, der ganz direkt sagt, wie es ist. Ich spreche nicht in Symbolen, sondern ich versuche, das zum Ausdruck zu bringen, was ich sagen will…

Wie ein Michael Moore?
Nein, weil Michael Moore bei einigen seiner Aussagen gelogen hat. Diese beziehen sich auf das Thema „Kanada und dessen Bewaffnung“. Aber das ist ja auch scheißegal. Ich finde Michael Moore dennoch gut. Ich habe nichts gegen Michael Moore. Aber der Punkt ist ein anderer und das hatte ich schon bei der Diskussion zum Film in Mainz. Da sagte einer: „Das kenne ich schon alles und habe ich schon hundertmal gesehen.“ Da habe ich gesagt: „Tja, wo denn? Also ich rede jetzt von Filmen.“ Die Antwort blieb er mir schuldig. Das ist der Punkt. Natürlich, wenn man sich informiert, dann weiß man, was mit WikiLeaks, Assange und Snowden los ist. Aber warum ich den Film gemacht habe, ist, weil viele die falschen Schlüsse aus den Vorkommnissen ziehen. Wir müssen etwas für Snowden zu seinen Lebzeiten machen! Denn, ich sage es noch einmal: Ohne Snowden wüssten wir gar nichts über die Überwachung. Es gäbe gar keine Diskussion über die NSA.

Uwe Boll Rampage

Uwe posiert mit Jessica, die bereits diverse Soundtracks für ihn komponiert hat.

Wir wissen doch aber auch ohne Snowden, dass wir abgehört werden…
Nein, wissen wir eben nicht! Das ist doch Blödsinn. Keiner von uns wusste, dass alle E-Mails und Textmessages irgendwo gespeichert werden. Wer sagt, das wüsste er ohnehin, lebt für mich in einer Fantasiewelt.

Nun gut, überraschend war’s trotzdem nicht…
Naja, aber findet ihr es deshalb richtig?

Können wir etwas daran ändern?
Die Frage ist doch aber viel eher: Sollten wir nicht dennoch etwas dagegen tun? Der Film soll einfach dazu anregen, einzusehen, dass man etwas tun sollte.

Wenn jetzt das Ergebnis von „Rampage 2“ ist, dass jemand nach Hause geht und sagt: „Ich hasse den Boll und ich hasse ‘Rampage 2’, aber in dem Fall Snowden müssen wir echt was machen, dem müssen wir Asyl geben!“, dann habe ich meine Pflicht erfüllt.

Was sagen Sie den Leuten, die trotzdem behaupten, die Message, die durch den Film herüberkommt, sei faschistoid?
Robocop“ war auch total faschistoid oder „Starship Troopers“. Ich rufe ja nicht zum Faschismus auf. Ich empfinde mich politisch als in keine Richtung tendierend. Ich fühle mich nicht repräsentiert von irgendeiner Partei. Weil ich glaube, dass sie alle unterm Strich ziemliche Scheiße bauen. Ich kann es nicht ab, wenn bei einigen Themen gesagt wird, Augen zu und durch. Ich habe ja jetzt die Sache mit Snowden mehrmals verbalisiert. Meines Erachtens gab es bei Snowden eben nur eine Wahl: Wir hätten den nach Deutschland holen müssen für den Untersuchungsausschuss. Und wir hätten die Eier haben müssen, den Amerikanern zu sagen: „Ihr kriegt den Snowden nicht! Der hat uns geholfen und wir sind ihm dankbar. Ende der Durchsage.“ Das hätten wir machen müssen *Applaus aus dem Publikum*.

Und dafür ist es noch nicht zu spät. Und da sind wir wieder bei dem Punkt: Es nützt nichts, 200 Jahre später „12 Years A Slave“ zu drehen. Das hilft jetzt auch keinem mehr. Darum versuche ich, Filme zu machen, die sich mit Sachen beschäftigen, die JETZT passieren, damit man sie JETZT noch auf demokratischem Wege lösen kann. Oder indem man die Politiker mittels der Presse in die Enge treibt und so großen Druck aufbaut, dass sie bestimmte Entscheidung ändern müssen.

Uwe Boll Rampage

Uwe und Jessica sind sichtliche Selfie-Fans…

Wir müssen den Snowden hier reinlassen und ihm Asyl geben. Das ist ein konkretes Ziel. Ein weiteres konkretes Ziel kann sein, die Gesetze in den USA so zu ändern, dass nicht jeder beliebig Waffen kaufen kann. Oder nehmen wir die Situation bei den Gefängnissen: Die Hälfte der Gefängnisse in Amerika sind private Einrichtungen. Die kriegen Geld dafür, dass Gefangene da sind. Das ist doch der erste Schritt zu einem absolut korrupten Justizsystem. Es ist ein Witz, was in Amerika prozentual gesehen im Knast sitzt. Das sind, im Verhältnis gesehen, mehr als in China und angeblichen Diktaturen. Diese Sachen versuche ich mit meinen Filmen öffentlich zu machen. Damit sich auch jene, die sich eben nicht stundenlang mit der Lage beschäftigen wollen, mit solchen Themen auseinandersetzen.

Wieso erschießt Bill Williamson auch unschuldige Leute?
Natürlich ist die Figur ein psychopathischer Massenmörder. Das ist das Interessante für mich. Ich wollte nicht einen Film machen, wo ein Journalist etwas rauskriegt und er ist der Held. Sondern man muss da auch den ersten Teil mit einbeziehen. Das ist wie bei „Robocop“ oder „Starship Troopers“. Es handelt sich bei ihnen um Satiren. „Rampage“ und „Rampage: Capital Punishment“ haben meiner Meinung nach eine sehr starke satirische Note. Interessant finde ich, dass dieser gefährliche, psychopathische Charakter an sich, mit all den Informationen, die er von sich gibt, leider recht hat. Obwohl seine Mittel, die er anwendet, natürlich mehr als grenzwertig und zynisch sind. Ich denke, er ist das Abbild von dem, was wir gerade selbst mit unseren Handlungen erschaffen.

Es kann nicht immer alles so stromlinienförmig sein. Man braucht nicht immer jemanden, mit dem man sich identifizieren kann. Man kann Sachen durchaus auch mal anders erzählen.

Ist die äußere Ähnlichkeit von Bill Williamson zu Anders Behring Breivik gewollt?
Sicherlich ist Breivik ein ähnlich Gesteuerter wie Bill Williamson. Das mag sein. Zumal er ebenfalls nicht nach den üblichen Amoklaufmethoden agierte, die ja normalerweise immer so ablaufen: Der Amokläufer bringt sechs oder sieben Leute um und richtet sich dann selbst. Das ist im Grunde die einzige „Gemeinsamkeit“ für mich, denn mir war bei den „Rampage“-Filmen wichtig, dass der Bill Williamson gar kein richtiger Amokläufer ist. Die optische Nähe allerdings ist eher ein Zufall und war nicht beabsichtigt.

„Rampage“ ist ein politischer Film. Bill Williamson ist kein Amokläufer, er ist ein Terrorist.

Uwe Boll und das aktuelle Blockbusterkino

Uwe Boll Rampage

Uwe verteidigte im Kinosaal seinen Film und seine Meinung.

Es macht sich ja hier im Publikum jeder irgendwie am größten Sorgen, dass jemand den Film falsch verstehen könnte…
Nunja, diesen Kampf haben wir doch längst verloren. Man muss doch nur mal schauen, welche Filme da jede Woche in die Kinos kommen und was die Masse so konsumiert. Egal ob im Fernsehen oder im Kino. Wenn da mal ein Film kommt, der anders ist – etwa radikal, faschistoid, links oder rechts, oder einfach ein bisschen crazy -, sollte man sich meiner Meinung nach nicht darüber aufregen. Meines Erachtens sollte man sich mehr darüber aufregen, dass jede Woche nur noch gehirnamputierte Scheiße läuft, die die Leute einfach nur verblöden soll. Das sind Filme, die nur existieren, um aus 100 Millionen für die Werbung und 200 Millionen für die Produktion 600 Millionen Dollar Einspiel zu generieren. Damit werden wir schon so zugeballert, dass die Leute auf einmal denken, „Planet der Affen“ sei wichtig! Die interpretieren in solche Filme sogar etwas hinein. Dabei steckt da nicht mehr dahinter als ein gezieltes System – ganz nach dem Motto: „Wir wollen dein Geld und wir wollen gleichzeitig, dass du dein Leben damit verbringst, nicht die Sachen, die jetzt wichtig sind, zu hinterfragen und jetzt zu ändern.“

Wofür „Transformers“ steht? „Transformers“ steht für Geldmaschine und Volksverarsche…

Sehen Sie die ganzen Blockbuster da nicht etwas zu negativ?
Früher gab es mal „Krieg der Sterne“. Das habe ich begeistert geguckt. Aber wir haben jetzt eben nur noch solche Filme. Ich rede dabei freilich von den am Box Office erfolgreichen Filmen. Denn natürlich haben wir jede Woche noch andere Filme, die starten. Aber die machen nur wenige Prozente des Umsatzes aus. Es geht einfach darum, dass die großen Hollywood-Blockbuster ins immer selbe Horn stoßen. Film für Film für Film. Und dass diese eben den weltweiten Markt komplett aufgesogen haben.

Warum sind Sie damals auf den Erfolg der Computerspielverfilmungen mit aufgesprungen und bashen heute all jene, die mit Blockbusterverfilmungen ihr Geld machen?
Ja, irgendwo muss man ja anfangen. Das war von 2002 bis 2007. Danach habe ich mich mehr auf Filme konzentriert, die mir wichtig waren. Filme zu drehen ist im Übrigen ein teures Hobby. Es ist ja nicht so, dass man heute so tun kann, als würde man vollkommen losgelöst vom Markt agieren. Ich versuche folglich gesellschaftliche Themen, die mir am Herzen liegen, in Form von Actionfilmen umzusetzen. Weil ich die eben auch verkaufen kann. Die meisten wissen sicherlich nicht, wie der internationale Filmmarkt aussieht. Aber wenn man jetzt eben ein Drama dreht, dann kann man nur hoffen, komplett vom deutschen Fernsehen finanziert zu werden, weil die Auslandsverkäufe gegen Null tendieren werden. In der schönen Lage bin ich aber nicht. Ich habe keinen deutschen Fernsehpartner. Ich habe auch keine deutschen Filmförderungspartner. Von daher muss ich selbst das Geld für die Filme aus 70, 80, 90 Ländern zusammenbekommen. Deshalb versuche ich dann die Filme auf ein gewisses Actionlevel zu bringen, damit man die überhaupt an den Mann bekommt.

Was hat „Rampage: Capital Punishment“ ungefähr gekostet?
1,5 Millionen…

„Rampage“ und die Zensur

Stichpunkt Zensur. Sie hatten ja nun schon einige Male Probleme mit der deutschen Zensur. War es schwer, in Deutschland mit „Rampage: Capital Punishment“ durchzukommen?
Das lustige ist ja, dass wer die deutsche Fassung von „Rampage“ gesehen hat, denkt, der Amokläufer sei im Gefängnis gelandet. Denn zusätzlich zu dem Fakt, dass der Film geschnitten wurde, musste in Deutschland in den Abspann geschrieben werden, dass Bill Williamson im Knast gelandet sei. Sonst wären wir wohl auf dem Index gelandet. Aber der zweite Teil kam jetzt ungeschnitten ab 18 durch.

Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn im Nachhinein der Film in seiner Aussage so umgedreht wird?
Das war eine Katastrophe! Ich war stinksauer! Wenn die Freigabe-Behörden sagen, bei „Seed“ soll die Gewalttätigkeit abgemildert werden, ist das für mich eine andere Situation. Aber was da passiert ist, ist meines Erachtens Kulturzensur! Zu verlangen, dass der am Ende geschnappt werden muss. Aber das zeigt auch, wie weit hinten wir stellenweise noch immer sind. Ich habe damals Splendid gesagt, dass sie da klagen müssen. Doch jene hatten bereits ein Release-Date, die DVDs waren schon gepresst und die Märkte waren längst beliefert…

Uwe Boll Rampage

“In Klassikern wie Bloodrayne ist die Frau auch mal der Täter!” Uwes Antwort auf die Frage, warum seine Amokläufer immer männlich sind.

Irgendwie baut sich zu Beginn des Filmes eine große Abwehrhaltung auf, wenn man direkt in den ersten Sekunden von „Rampage: Capital Punishment“ zu lesen bekommt, dass die genannten Fakten alle wahr seien und auf Recherchen basieren…
Nun, das habe ich damit eigentlich nicht erreichen wollen. Wichtig ist, dass alles, was Bill Williamson in seinem langen Monolog sagt, nicht erfunden ist. Es war mir wichtig, dass die Sachen, die er da weitergibt, auch tatsächlich stimmen. Wie manche vielleicht wissen, braucht man heute eine spezielle Versicherung („Errors and Omission“), will man seinen Film in den USA distribuieren. Das heißt, wenn mich jetzt Obama verklagt oder sonst irgendeiner, bin ich versichert und habe keine Kosten, denn der Versicherer muss den Rechtsstreit zahlen. Diese Versicherung bekommt man nur, wenn alles, was gesagt wird, rechtlich haltbar ist. Wir hatten auch Sachen, die haben wir im Zuge dessen aus dem Drehbuch raus gestrichen, weil wir dafür hätten verklagt werden können. Ich denke aber dennoch, dass der Film in der Schärfe, mit der er beispielsweise sagt, dass Obama auch nur eine Marionette ist, bisher einzigartig ist. Das gibt es bisher nicht in anderen Filmen. Das war mir wichtig. Ich bin sauer auf Obama. Ich finde, da ist nicht mehr als eine Fassade und das macht mich wirklich sauer, auch weil ich vor fünf bis sechs Jahren sehr hoffnungsvoll auf die Erfüllung seiner Reden gehofft habe. Doch die ganzen Themen, die er anpacken wollte, wirken jetzt nur noch wie Luftblasen.

Jetzt wirst du ja ganz weinerlich! Aber das ist eine schöne Reaktion. Bei anderen Filmen liegst du da und schläfst!

Warum wackelt die Kamera so sehr?
Ihr habt doch sicher die „Bourne Identität“ einmal gesehen. Oder andere Filme, die mit handgehaltener Kamera den Doku-Stil verkörpern. Von „Zero Dark Thirty“ bis was auch immer. Ist scheißegal. Ich wollte sehr nah an den Figuren dran sein und eben einen Dokumentarstil herüberbringen. Habe ich ja auch schon bei „Rampage“ oder „Darfur“ gemacht. Es ist eine reine Stilfrage. So ist der Film eben gemacht und so wird er erzählt…

Wird es einen dritten Teil geben?
Ich will einen finalen dritten Teil! Ich habe mir da schon etwas überlegt. Das wird mit einem Big Bang enden. Aber es wird natürlich für den „Helden“ kein gutes Ende nehmen. Denke ich…

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