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Waxwork II: Lost in Time

Originaltitel: Waxwork II: Lost in Time__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1992__Regie: Anthony Hickox__Darsteller: Zach Galligan, Monika Schnarre, Martin Kemp, Bruce Campbell, Sophie Ward, Marina Sirtis, Patrick Macnee, David Carradine, Alexander Godunov u.a.
Waxwork 2 Blu-ray Cover

Anthony Hickox setzte seine Wachsfigurenmär “Waxwork” fort und reist nun durch die Zeit!

„Waxwork II: Lost in Time“ schließt unmittelbar an den ersten Teil an und ist auch handlungstechnisch eng mit diesem verzahnt. Zwar kann man „Waxwork II“ auch ohne Kenntnis des Vorgängers genießen, der ganze Spaß entfaltet sich aber erst, wenn man beide Filme direkt hintereinander begutachtet.

Das feurige Finale von „Waxwork“ stieg in dem wichtigsten Handlungsort des Streifens: Einem Wachsfigurenkabinett. Nur eine wächserne Zombiehand entkommt der Feuersbrunst und meuchelt direkt im Anschluss mal eben den Vater von Marks Freundin Sarah. Freilich glaubt der nur Mark, dass eine Hand ihren Vater getötet habe, und so gerät Sarah schnell unter Mordanklage.

Mark hofft, einen Ausweg bei seinem toten Freund Sir Wilfried zu finden. Tatsächlich entdeckt er hier einen Zeittürschlüssel, mit dem er und Sarah durch die Zeit reisen, um in das Wachsfigurenkabinett von Teil 1 zu gelangen, bevor dieses abbrennt. Die Mission ist klar: Die Hand muss gefunden werden, bevor sie entkommen kann!

Und schon legt Anthony Hickox („Exodus to Shanghai“) wieder los. Wie in „Waxwork“ rast er im Schweinsgalopp durch die Subgenres des Horrorfilmes und wird dabei hier und da deutlich spezieller, indem er direkt einzelne Klassiker des Horrorfilmes zitiert. So stranden beide Hauptfiguren in „Frankenstein“, „The Haunted“ und „Alien“, um sich dann durch „Jekyll and Hyde“, „Zombie“, „Jack the Ripper“, „Nosferatu“ (prominentes Opfer: Drew Barrymore!) und „Godzilla“ zu kämpfen.

Schaut in „Waxwork 2“ hinein

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In der Fortsetzung stehen die Zeichen noch deutlicher auf Funsplatter als im Vorgänger. Dementsprechend sind die Effekte zwar insgesamt zahlreicher und deutlich blutiger, aber auch comichaft überdrehter. Dennoch sind sie nicht von schlechten Eltern und von Bob Keen erneut eindrucksvoll in Szene gesetzt. Seien es fliegende Gehirne, durch Körper-Greif-Szenen, offene Brustkörbe, zermantschte Köpfe und wirklich cool designte Alienbodysuits, Keen leistete wieder ganze Arbeit.

Optisch hat Hickox einige Schippen zugelegt. Da wird schon mal auf Teufel komm raus gezoomt und mit der Kamera gewackelt, wenn es hektisch wird. Besonders stylish gerieten die Übergänge zwischen der „Alien“ und der „The Haunted“-Episode. Letztere bildet ohnehin das Highlight des Streifens. Die wundervolle Schwarz-Weiß-Episode, die toll durchkomponierte Bilder bietet und die Möglichkeiten der perspektivischen Darstellung gnadenlos ausreizt, bietet mit Marina Sirtis („Hooligans 2 – Stand Your Ground“) und Bruce Campbell („Sundown“) obendrein hochkarätige Gaststars – wobei vor allem Bruce wieder einmal unglaubliches komödiantisches Talent beweist.

Wie in Teil eins gibt es auch in „Waxwork 2“ eine „Mittelaltersequenz“, die diesmal unglaublich lang ausgewalzt wurde und größtenteils nur langweilt. Zwar gibt es auch hier ein paar nette Splattereffekte zu bestaunen, allerdings zieht sich die Zeit dazwischen wie Kaugummi.

Was auch negativ auffällt, ist, dass Marks Freundin diesmal von einer ganz anderen Frau gespielt wird als im Original. Dies ist zum einen sehr bedauerlich und benötigt durchaus Eingewöhnungszeit, allerdings sieht Monika Schnarre („Turbulence 3“) einfach bedeutend besser aus als Deborah Foreman, die die Sarah in der eins verkörperte. Ergo: Glückwunsch an den von Zach Galligan gespielten Mark für diese Verbesserung seines Frauengeschmacks. Galligan selbst macht als Held der Chose wieder alles richtig und stolpert herrlich unbedarft durch die Horrorklassiker. Wobei ein Fechtkampf quer durch mehrere Filme den grandiosen Höhepunkt darstellt.

Insgesamt ist „Waxwork 2: Lost in Time“ ein gelungenes Sequel, welches direkt an den Vorgänger anknüpft und sich als ungemein rasante Zitaten-Revue erweist, die diesmal nicht nur verschiedenen Subgenres huldigt, sondern ganz speziellen Klassikern des Genres Ehre erweist. Das ist in Teilen richtig spaßig und extrem unterhaltsam geraten, wird durch die viel zu lange, unpointierte und den Streifen ganz schön herunterreißende Mittelalter-Episode allerdings extrem geerdet.

Vor allem im optischen Bereich ist die Fortsetzung deutlich souveräner als „Waxwork“ geraten und obendrein wurde sie noch deutlicher im Funsplatterbereich positioniert. Im Großen und Ganzen ist „Waxwork 2“ also insgesamt unterhaltsame Kost, im Vergleich zu dem großartigen, deutlich runderen Original sollte der Zuschauer seine Erwartungen im Vorfeld aber deutlich absenken.

6 von 10

Eine deutsche DVD kommt von Dragon im liebevoll aufgemachten Digipack daher, bietet durchschnittliche Bild- und Tonqualität und ist uncut. Nameless Media hat sich inzwischen auch dieses Filmes angenommen und ihm einen HD-Transfer vermacht. Die Blu-ray erscheint am 28.7.2017 im deutschen Handel.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Nameless Media__Freigabe: ungeprüft__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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Categorised in: Reviews, the Horror Pit

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