Am 16. Dezember 2014 erlebte „96 Hours – Taken 3“ in Berlin seine Weltpremiere. Zugegen waren Hauptdarsteller Liam Neeson, der Franchise-Neuling Forest Whitaker und Regisseur Olivier Megaton, der bereits Teil 2 auf den Weg gebracht hatte. Wir ließen uns die Gelegenheit nicht entgehen und weilten ebenfalls am Roten Teppich. Ein Erlebnisbericht.
Die „96 Hours – Taken 3“ Weltpremiere in Berlin
2014 war ein interessantes Jahr. Ich durfte den Premieren von „The Expendables 3“, „Transformers 3“ und „Hercules“ beiwohnen. Dabei kam ich an die Stars The Rock, Sylvester Stallone, Jason Statham, Wesley Snipes, Mark Wahlberg oder Michael Bay näher heran, als ich es je für möglich gehalten hätte. Eine tolle Erfahrung. Und wie zur Krönung des Actionjahres flatterte auch noch eine Einladung zur Weltpremiere von „96 Hours – Taken 3“ in meinen Postkasten. Für diese hatten sich die Macher Deutschland ausgesucht. Genauer: Den „Zoo Palast“ in Berlin. Und wer wäre ich, würde ich mir das entgehen lassen?
Vor Ort sollte mich auch eine Premiere erwarten. Bisher war ich immer als Fotograf und Sammler von Eindrücken vor Ort. Diesmal wurde ich der O-Ton-Pressline zugeordnet. Ich war sehr gespannt, wie die Stars auf mein sächsisches Englisch reagieren würden.
Angekündigt waren Liam Neeson, Forest Whitaker und Regisseur Olivier Megaton. Im Gepäck hatten sie eine „Taken“ Fortsetzung mit einem etwas anderen Ansatz. Dieses Mal sollte nämlich niemand entführt werden. Stattdessen ist Bryan Mills auf der Jagd nach den Mördern seiner Ex und muss gleichzeitig vor der Polizei flüchten, die in ihm den Mörder vermutet. Eine Variation des „Auf der Flucht“ Schemas soll also den angeblich letzten Teil des Franchises in die Erfolgsspur bringen. Man darf gespannt sein, ob Teil 3 an den Kinokassen so überragend performen wird wie „Taken 2“.
Die Premiere sollte dahingehend zumindest keine Zweifel aufkommen lassen. Weit vor Beginn hatte sich schon eine Vielzahl an Zaungästen am Roten Teppich eingefunden und wartete bei durchaus knackigen Temperaturen auf die Stars des Filmes. Leider war sowohl die Fotowand als auch die Pressline im Foyer des „Zoo Palast“-Kinos untergebracht. So bekam man leider nicht mit, wie die Stars von den Fans in Empfang genommen worden. Ob sie Autogramme gaben oder für Selfies zur Verfügung standen. Das empfand ich persönlich als echten Nachteil. Die Positionierung der Pressline selbst war dann nochmal ein ganz anderes Thema. Die war vollkommen verunglückt. Aber, man soll ja immer das Beste aus der Situation herausholen…
Gegen 20 Uhr begann der große Starauflauf. Deutschlands Prominenz machte dabei den Anfang. Und erneut nutzten diverse deutsche „Stars“ die Möglichkeit, sich im Glanz der eigentlichen Stars zu sonnen und etwas Medienaufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir die meisten deutschen Stars nicht wirklich viel sagen, ich sie größtenteils nicht einmal erkenne. Schuld sind sie aber selbst! Warum drehen sie nicht mal tolle Actionfilme? Ok, ok, ok, ich weiß, dass die Stars dabei selbst kaum Schuld trifft, eher unsere deutsche Filmfabrik, die sich nichts traut…
Deutsche Stars und der Actionfilm
Hier einige Stimmen deutscher Stars, die ich vor mein Mikro zerren konnte:
Beginnen wir mit dem „14 Tage lebenslänglich“ Darsteller Kai Wiesinger. Dieser gab zu Protokoll, dass er Actionfilme prinzipiell sehr gern habe und vor allem den neuen Actionhelden Liam Neeson als großartigen Schauspieler wahrnehme. Die „Taken“-Filme seien dahingehend sicher nicht Neesons beste Werke, aber als Reihe dennoch sehr interessant. Meine letzte Frage an Kai Wiesinger klang ungefähr so: „Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Mann wie Bryan Mills. Mit all seinen Fähig- und Fertigkeiten. Wem würden Sie gerne mal die Hammelbeine langziehen?“ Kai Wiesinger meinte daraufhin: „Das ist schon sehr schwierig zu beantworten. Ich wundere mich beispielsweise immer, wie lange sich ein George Bush halten konnte. Und es gibt ja auf der ganzen Welt permanent Dinge, wo man eigentlich sagt, da müsste man gegen vorgehen. Aber es ist nunmal so, wie es ist.“
Valerie Niehaus, die in dem deutschen Horrorfilm „Flashback – Mörderische Ferien“ erlebte, zeigte sich von Actionfilmen ebenfalls sehr angetan. Sie seien vor allem toll nach einem anstrengenden Tag. Dabei gefalle ihr vor allem, dass die Helden dieser Filme etwas geregelt kriegen und eben auch etwas tun, um etwas zu verändern. Sie outete sich als großer Fan der „R.E.D.“-Filme und die „Mission Impossible“-Filme seien Streifen, die sie sich immer wieder anschauen könne. Auf die Frage, wie viel Actionheldin in ihr steckt, antwortete sie: „Wir haben leider nicht viele solcher Produktionen und mir traut man es auch nicht unbedingt so zu, weil man mich für so zart hält. Und das ist natürlich komplett falsch *lacht*. Ich würde sehr sehr gerne in derartigen Produktionen mitwirken. Da ist man zwar selber nicht so sehr im Vordergrund als Schauspieler und mehr Teil der Effekte, Action und Stuntarbeit. Aber das macht eben richtig Spaß.“
Der ehemalige MTV Moderator Patrice Bouedibela sieht Liam Neeson als Schauspieler ebenfalls sehr gerne. An seiner Darstellung des Actionhelden fasziniere ihn die Ruhe, die Neeson in derartigen Rollen immer ausstrahle, und seine körperliche Präsenz. Beides lasse ihn, trotz seines fortgeschrittenen Alters, immer noch glaubwürdig in solchen Rollen erscheinen. Und sein schauspielerisches Talent sorge dafür, dass seine Actionfilme nicht zur reinen Anhäufung von Action verkommen, sondern auch ruhige und dabei glaubwürdige Momente aufbieten.
Annemarie Eilfeld von „DSDS“ stellte ich ganz flott die gleiche Frage, die schon Kai Wiesinger für mich beantworten sollte. „Also da gibt es einige, die es verdient hätten, dass man ihnen die Hammelbeine langzieht. Namen möchte ich jetzt aber lieber keine nennen *lacht*. Und zum Glück bin ich kein Actionheld, sondern nur eine Sängerin.“
Olivier Megaton über „96 Hours – Taken 3“
Gegen 20:40 Uhr wurde es dann deutlich lauter im Foyer des Kinos. Liam Neeson, Forest Whitaker und Olivier Megaton erschienen gemeinsam auf der Bildfläche. Das Trio erfüllte zunächst geduldig die Fotowünsche der anwesenden Fotografen-Meute und stürzte sich danach in diverse Interviews. Dabei war vor allem Liam Neeson sichtlich gefragt.
Tja, und auf einmal stand da Olivier Megaton unvermittelt direkt vor mir.
Was können Sie zu ihrem Star Liam Neeson sagen?
Olivier Megaton: Ich kann mir niemand anderen in der Rolle des Bryan Mills vorstellen. Mit Liam zu arbeiten, ist immer wieder eine großartige Erfahrung und ich schätzte ihn als wirklich guten Freund.
Liam Neeson hat nach „Taken 2“ gesagt, dass er glaube, dass es keinen weiteren Teil mit ihm geben werde…
Olivier Megaton: Auch ich war nach Teil zwei der Ansicht, dass es genug sei. Doch dann stellten Liam und ich fest, dass wir falsch lagen. Die wichtigste Voraussetzung dafür war die komplett neue Story. Wir hatten die Möglichkeit, Vieles anders zu machen. Bryan Mills ist zwar noch derselbe Charakter, aber die Struktur der Story um ihn herum ist eine ganz neue. So kamen einige Pluspunkte zusammen und hier ist nun Teil 3.
Was gefiel Ihnen am Drehbuch zu Teil 3?
Olivier Megaton: Das Wichtigste an dem Skript zu „Taken 3“ war, zu überlegen, was man noch alles in der Reihe machen könnte. Daraus entwickelte sich die jetzige Story, die deutlich mehr Emotionen aufbietet als die bisherigen Filme, trotzdem aber auf ihnen aufbaut. Das war mir wichtig.
Der letzte Shootout in „96 Hours – Taken 3“ erinnerte mich stark an die große Ballerei in ihrem Film „Red Siren“. Ist diese Szene eine Hommage an ihren eigenen Film?
Olivier Megaton: Nein, nicht wirklich. Als ich das Drehbuch zu „Taken 3“ gelesen habe, war diese Szene und ihre prinzipielle Ausrichtung schon da. Der Shootout ist im eigentlichen Sinne also kein Tribut an meinen Film „Red Siren“, dem ich mich aber noch sehr verbunden fühle und mit dem ich einige meiner schönsten Erinnerungen verbinde.
Wird es noch mehr Actionfilme von ihnen geben?
Olivier Megaton: Ich schätze schon *lacht*.
Dann wieder in Zusammenarbeit mit Luc Besson?
Olivier Megaton: Ich weiß es nicht. Wenn das Skript gut ist, warum nicht?
Liam Neeson – Jäger und Gejagter in „96 Hours – Taken 3“
Danach wurde Liam Neeson schnell an uns vorbeigeschleust. Und das wortwörtlich. Das Ergebnis:
Wie gefällt ihnen das Label Actionheld mit Hirn?
Liam Neeson: Sehr gut *lacht*.
„Taken 3“ kommt diesmal ohne Kidnapping aus. Ist „Taken 3“ ein neuer/ein anderer Film?
Liam Neeson: Ich denke schon. Meine Figur ist normalerweise der Jäger und wird nun zum Gejagten. Er muss untertauchen und unsichtbar bleiben und versucht gleichzeitig dennoch, die Bösewichter zu fassen. Dafür muss er neue Fähigkeiten entwickeln…
Wenn ich ein Problem habe, wenn rufe ich? Hannibal und das A-Team oder Bryan Mills?
Liam Neeson: Bryan… auf jeden Fall Bryan…
Forest Whitaker – Frisches Blut im „Taken“-Franchise
Forest Whitaker bekamen wir an der Pressline leider auch nur kurz zu fassen, da er ebenfalls flott an uns vorbeigeführt wurde.
Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseur Olivier Megaton?
Forest Whitaker: Olivier ist ein toller Regisseur. Mir gefällt, wie routiniert er die Charaktere entwickelt und wie er mit der Kamera arbeitet.
Kennen Sie den Film „Auf der Flucht?“
Forest Whitaker: Ja, „Auf der Flucht“ ist ein wirklich toller Film und er hat einige Gemeinsamkeiten mit unserem Film.
Sie haben in „Bloodsport“ mitgespielt. Und zuletzt haben Sie dank Filmen wie „The Last Stand“ und „Taken 3“ wiederholt Actionluft geschnuppert. Sind sie ein Actionfan?
Forest Whitaker: Ich mag Actionfilme sehr! Ich mag besonders die Taken-Reihe und eine große Zahl anderer Actionfilme ebenfalls. Man kann sich mit ihnen aus der Wirklichkeit flüchten und man sieht, wie etwas, was unmöglich scheint, Wirklichkeit wird. Darum dachte ich auch, dass es ein großer Spaß sei, dieses Genre ein wenig weiter zu erforschen.
Actionhelden einer etwas anderen Art
Witzig für mein Dafürhalten war der Fakt, dass sowohl Neeson als auch Whitaker vor Ort waren, um einen actionreichen Film zu bewerben, in der Art ihres Sprechens aber vollkommene Kontrapunkte setzten. Während Neeson beinahe zu flüstern schien, sprach Whitaker sehr bedächtig, sehr überlegt. Und beide kamen ohne große Gesten aus. Irgendwie erwartet man von Actionhelden doch eine andere Art der Artikulation. Actionreicher eben. Aber damit wurde im Grunde nur der Fakt unterstrichen, der die „Taken“-Filme ja allgemein auszeichnet: Dass hier eben Helden eines ganz anderen Kalibers agieren. Keine Testosteron-Bomben oder Poser, vielmehr Männer mit Lebenserfahrung, die sich nicht groß aufspielen müssen. Apropos groß: Dem hünenhaften Liam Neeson gegenüberzustehen ist schon sehr ehrfurchtgebietend. Und auch sonst hatte er eine starke Ausstrahlung. Das Urteil der Kollegen war denn auch einhellig, dass der Mann ein irres Charisma habe. Dieser Einschätzung kann ich mich nur anschließen.
Als ich wenige Minuten später wieder vor das Kino trat, war der Rote Teppich schon entfernt. Nur ein kleines Meer an „96 Hours – Taken 3“ Plakaten deutete noch an, was hier vor wenigen Minuten los war…
Einige weitere Eindrücke von der „96 Hours – Taken 3“ Premiere
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In diesem Sinne:
freeman
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